cajon mikrofontest

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groover
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hallo leute

ich habe seit jahren eine wurzelholz cajon von schlagwerk und seit knapp einer woche bin ich umgestiegen auf das angeblich limitierte model "sahara wind" (ebenfalls schlagwerk)
diese cajon ist meiner meinung nach transparenter im klang, hat stärkeren bass und ist im sound umfangreicher zu spielen.
.....aber wie gesagt, sound ist halt geschmacksache und darüber lässt sich.........:twisted:

was mich dann doch etwas mehr interessiert hat, ist die sache mit der optimalen mikrofonabnahme beim livespielen, um den guten sound der cajon sogut wie möglich über die pa-anlage rüberzubringen.
so ganz zufrieder bin ich bis jetzt nicht immer gewesen und durch mehrere mikrofone im einsatz und wechselnden tontechniker, wollte ich mich mal mit dem thema mikrofonie bei cajon näher auseinandersetzen.

und so starteten drei percussionisten und ein tontechniker einen zweitägigen test mit dem ziel ein optimales mikro zum livespielen für eine cajon zu finden.
als background-musik haben wir electrodance-housemusic verwendet, weil dieser sound sehr bass-lastig und fett über die pa-anlage kommt und da sollte die cajon vom sound noch gut durchkommen.
mit durchkommen meine ich jetzt nicht einfach den gain voll aufzudrehen, sondern vielmehr den instrumenten eigenen klang ins instrumentarium der backgroundmusik einzufügen und transparent und verständlich wahrzunehmen.
ich sage einfach mal qualität vor quantität.

wir haben bei unserem cajon mikrofontest mehrere mikros zur auswahl.
die da wären.....shure sm 58
shure beta 57
sennheiser 604
sennheiser 865 funkmikro
neumann kms 105
akg c 419 clipmikro pp
t-bone clipmikro
shure beta 98 clipmikro
sennheiser 608 clipmikro

wir wollten jetzt mal absichtlich nur mikrofone benutzten die man allgemein zum livespielen einsetzt und nicht im studio zur aufnahme verwendet.

nun zum test.
zuerst haben wir der reihe nach jedes mikrofon exakt an derselben stelle in und vor der cajon platziert und einfach mal der reihe nach zur zur musik gespielt.
dabei haben wir in der musik immer wieder die selben parts verwendet und uns natürlich von unseren subjektiven eindrücken leiten lassen.........
bei diesen ersten durchläufen gab es gleich einige mikros die uns vom klang sehr gut gefallen haben.
diese waren das akg c419pp, sennheiser608, shure beta 98 und das neumann kms 105.

beim zweiten durchgang war es natürlich schon viel, viel, schwieriger.
da haben wir jedes einzelne mikro lange und ausführlich getestet, haben mit der eq-einstellung am pult rumgespielt und mit mehreren positionierungen hinter oder innerhalb der cajon probiert.

dazwischen haben wir immer wieder pausen gemacht um unsere ohren frisch zu halten.

unser eindruck der mikrofone:

shure sm 58 : ist nach wie vor ein gutes in die jahre gekommene mikro, das sicher seine dienste bei der soundabnahme tut und auch immer wieder verwendet werden kann weil es jeder pa-verleih benutzt und es einfach zu handhaben ist.
vom sound ist dieses mikro für cajon nicht das gelbe vom ei, klingt irgendwie stumpf und ohne bauch.
optimaler platz ist ca.10-16 cm hinter dem loch.

shure beta 57 : ist mittenbetonter als das sm 58er, etwas kräftiger im klang, aber immer noch zuwenig druck und die transparenz fehlt.
optimale position ist ebenfalls ca. 10-16 cm hinterm loch.

sennheiser 865 : ist das erste kondensatormikro im test, daher vom sound auch schon etwas transparenter wahrnehmbar, jedoch auch empfindlicher in der aufnahme der umgebungslautstärke.
wir habens dabei direkt in der cajon platziert und es klingt irgendwie schön schräg da.
15-20 cm hinterm loch mag es aber besser platziert sein.

shur beta 98 : ist ein sehr gutes mikro, das auch sicher zu unseren favoriten zählt.
es ist kräftig im sound, hat guten druck von unten,wenn nicht sogar schon etwas zuviel des guten und zeigt leider gnadenlos jedes klangbild im spiel mit den fingern.
ich finde nur, das diese mikro den sound schon etwas genau darstellt.
(mein persönlicher eindruck natürlich)
gute position dieses mikrofons ist im inneren der cajon ca.in der mitte und mit ausrichtung leicht nach oben.

t-bone clipmicro : die genaue bezeichnung dieses mikros kann ich jetzt nicht mehr angeben, weil ich es nicht mehr weiß.
es ist aber ein billigmikrofon der fa. thomann und der preis war ca.39.-
vom klang fanden wir es interessanter als das shure sm 58, weil es durch die kondensatorwirkung ein bunteres klangbild hat.
mit dem clipsystem ist es auch sehr einfach im inneren der cajon zu befestigen.
da klingt das mikro auch am besten übrigens.

sennheiser 604 : diese mikrofon hat uns von vornherein schon sehr interessiert und ich hab mir auch einiges davon erwartet, muss aber sagen dass ich ganz leicht entäuscht bin.
(hab mir halt zuviel davon erwartet)
vom klang fehlt mir der druck in den mitten und die frische im klang vermisse ich ebenfalls.
die besten ergebnisse von der platzierung haben wir mit einer position innerhalb der cajon erzielt, ca. in der mitte positioniert und ganz leicht nach oben ausgerichtet.
ganz aufgegeben habe ich dieses mikro allerdings noch nicht und ich werd da sicher noch einiges ausprobieren mit mic-preamp, vitalizer und so........

sennheiser 608 clipmikro : ein gutes mikro, das nett klingt, leicht zu befestigen ist und mittels clip eigentlich immer an der cajon befestigt sein kann, wenn man will.
als dynamisches mikrofon kann es auch mit einem funksystem betrieben werden, was sicher gewisse vorteile haben könnt.
(ich steh gern auf die funkteile......)
klanglich kling es neutral,es hat gut mitten und gute höhenwiedergabe.
im druck von hinten fehlt noch etwas, aber das ist sicher nicht so gravierend und kann am mischpult ja nachgeregelt werden.
optimale position ist am loch oder in der cajon drinnen mit ausrichtung leicht nach oben.

neumann kms 105 : ein super tolles top mikro mit sehr guter klangeigenschaft und präzisem sound.
uns ist nur aufgefallen, dass bei hohem musikpegel das einsprechen der umgebungsmusik natürlich gut vorhanden ist, weil die optimale platzierung auch 10-20 cm hinter loch ist.
wir haben das neumann auch im inneren der cajon ausprobiert uns sehr gute ergebnisse dabei erzielt.
dieses mikro eignet sich sehr gut in kombination mit einem clipmikro, das im innern der cajon positioniert ist, oder einem mikro hinter dem loch platziert.
dabei sollte das neumann allerding vor der cajon stehen und auf die schlagfläche gerichtert sein.

akg c419 pp :dieses mikro ist durch das clip system leicht an der cajon zu befestigen, sehr gut zu positionieren und klingt obendrein noch sehr gut.
vom klang her hat mir persönlich dises mikro am besten gefallen und es wird auch sicher das mikro werden das ab jetzt in meiner cajon steckt wenn ich livespiele.
der sound ist gut durchzeichnend, meiner meinung nach gut transparent, allerdings mit hang zu scharfen spitzen.
die werden am pult dann einfach rausgedreht.
die beste position ist an der lochöffnung und auch im inneren der cajon mit ausrichtung leicht nach oben.
allerdings würde ich das c419 L anstelle des c419 pp verwenden, denn dieses könnte man (besser gesagt ich) auch als fukmikro verwenden und das hat ja gewisse vorteile....

so,....das war unser cajon-mikrotest.
er spiegelt natürlich unser persönliches empfinden und unseren soundgeschmack wieder.
er zeigt auch den geschmack von fünf personen die mit cajon, percussion und tontechnik arbeiten und so soll auch unser beitrag gelesen werden.
du wirst sicher auch deine erfahrung mit mikros und cajon haben und darauf sind wir natörlich schon gespannt.

also poste mal....

groover
 
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Sehr schön :great: Das 419 wird ja auch von Schlagwerk vorgeschlagen zur Mikrophonie eines Cajon.
 
ich bin zu einem anderen Ergebnis gekommen, aber meine Anforderungen sind auch gänzlich andere, ich setze den Cajon für brasil. Musik und und Latin-Jazz ein und möchte eigentlich einen Akkustiksound - sprich, ich will den Cajon so, wie er ohne Mikro auch klingt! Mir ist wichtiger, daß es hörbar ist, wenn ich ganz leicht mit den Fingerspitzen "drübertupfe", dagegen ist für mich der Baß nur ein Effekt und recht nebensächlich...

Ich benutze einen Spirit Folio von Soundcraft, einen Lexicon-Hall dazu, sonst keine weiteren Effekte oder Klangveränderungen, im Test hatte ich:

AKG C409
Beyer Opus 62
Beyer M201 TG
Sennheiser E855
Sennheiser E604
AKG C391B

Wie oben auch schon beschrieben, das AKG C409 klingt zu spitz, hat zu wenig Bauch, hört sich insgesamt nicht ausgeglichen an, das Opus 62 hat zwar die Spitzen weg, klingt aber als dyn. Mikro insgesamt zu dumpf.

Die weiteren Mkros habe ich auf einer schraubbaren Halterung von K+M, die es erlaubt, das Mikro auch längs zu verschieben - für mich war es wichtig, daß kein weiterer Mikroständer gebraucht wird, da ich den Cajon im Percussion-Set auch als Sitz benutze.
Das Beyer M201 TG war erstaunlich gut, hatte insgesamt den originalsten Sound, war aber nur einzusetzen, wenn ich genügend Abstand zu anderen Schallquellen hatte - war auch eine Snare auf der Bühne, war dieses Mikro nicht geeignet, die Snare war immer überdeutlich drauf!
Das Sennheiser E855 benutze ich bevorzugt als Bongo-Mikro, beim Cajon war es so lala, ganz ok, zur Not auch brauchbar (besser als das AKG!), ist schlecht zu beschreiben, mir hat es "zu lieb/zu zahnlos" geklungen.
Das Sennheiser E604, das war im Sound min. so gut wie das M201, ist aber recht unempfindlich gegenüber anderen Schallquellen und Form+Größe eignet sich sehr gut für den Anbau mit Klammer, ich habe es etwa 1-2cm im Cajon drinnen, am unteren Rand vom Reso-Loch (etwa mittig zum Gesamt-Cajon).
Soundmäßig am besten kam das AKG C391B, aber für diesen Einsatzfall ist es nicht bühnentauglich - viel zu empfindlich nach außen, ich konnte mich nicht bewegen ohne daß alles aufgenommen wurde.

Meine Wahl ist sehr eindeutig das Sennheiser E604, das praktikabelste Mikro mit einem Sound, der zu meinem Einsatz sehr gut paßt, ich sehe es übrigens sehr häufig an Cajons, wesentlich häufiger als das von Schlagwerk empfohlene AKG.

Nachzutragen wäre noch, daß ich meinen Cajon selber gebaut habe, er klingt etwas anders als die Schlagwerk-Cajons, etwas trockener, weniger hallig.
 
wo hast denn das mikro positioniert ?
 
groover schrieb:
wo hast denn das mikro positioniert ?
angeklemmt an die Rückwand, am unteren Rand vom Resoloch, etwa mittig zum Gesamt-Cajon, das Mikro ragt ca. 1-2cm in den Cajon rein.
 
ihr mögt mich jetzt vielleicht alle auslachen, aber ich benutze am liebsten 10cm vor dem schalloch ein altes sennheiser md-21n und vorn schräg auf die linke oberkante ein neumann km84 (mischverhältniss ca. 2 * md21 : 1 * km84)...
diesen sound liebe ich heiss :great:
 
wie befestigt ihr das sennheiser e604 denn? mit der mitgelieferten halterung geht es zwar, wenn man es an den querbalken unterhalb vom schallloch packt, aber optimal find ich das nicht.
 
wie befestigt ihr das sennheiser e604 denn?

Leider bietet Musik-Service keine brauchbaren Mikro-Klemmen für Cajon an.

Bei Big T. gibt es aber für ein paar Euro eine recht brauchbare Mikroklemme, die sich gut eignet, um normale (nicht all zu schwere) Mikros am Schalloch festzuklemmen.
Da die Dinger aus Plastik sind, lohnt es sich gleich ein paar mehr zu kaufen, da sie beim klemmen hin und wieder mal brechen. Einfach mal unter "Mikroklemme" suchen.

cu
Tosch;)
 
wie befestigt ihr das sennheiser e604 denn?
Als Anfänger mit dem Cajón habe ich mir ein BilligMicro zugelegt, dass ich mittels einer kleinen selbst gebastelten HalteVorrichtung - meines Erachten an der richtigen Stelle - am Cajón befestige. Das geht so: Ein halb runder Stab aus dem BauMarkt den ich etwas länger abschneide als der SchallLochDurchmesser misst, in der Mitte habe ich in diesen HalbStab ein 3mm durchmessendes Loch gebohrt, worin ich ein RundHölzschen von 60mm Länge geklebt habe. An dieses RundHolz befestige ich vorne mit einem GummiBand das Microfon. Weil der Ton seinen vollen Umfang nicht am SchallLoch sondern einige cm tiefer im Innern des KlangKörpers bildet, genau wie bei BioGitarren. Ach ja, den HalbStab mit dem RundHolz andem das Micro befestigt ist, klebe ich mit PaketKlebeBand o. ä. von aussen an die RückWand.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Holla Pepe,

vielen Dank für deine Idee - allerdings klingt es für mich schon etwas komplizierter (und wackeliger?) als eine einfache Mikro-Klemme für Dreifuffzich :)
Du hast unter anderem auch geschrieben...

Weil der Ton seinen vollen Umfang nicht am SchallLoch sondern einige cm tiefer im Innern des KlangKörpers bildet, genau wie bei BioGitarren.

Finde ich ja total spannend - mich würde echt interessieren, welche Erfahrungen Du mit dieser Positionierung im Vergleich zu anderen Setups gemacht hast?!

Bisher habe ich nur recht wenig Infos über die "richtige" Positionierung eines Mikros (im Inneren ?) eines Cajons gefunden.

Innen scheint mir jedenfalls in vielem sinnvoller als Außen, da man dort weniger Probleme mit ungewünschten Nebengeräuschen hat, und wahrscheinlich auch den Snare-Ton (wenn vorhanden) "direkter" und höhenreicher bekommt, als wenn man ihn von außen abnimmt - zumindest sind das meine Erfahrungen...
ein von Vorn/oben auf die Schlagkante gerichtetes Mikro hat bei mir im Vergleich dazu "flauere" Ergebnisse gebracht, und scheint mir allenfalls als Ergänzung sinnvoll, um den Sound durch die Schlag- und Klapp-Geräusche der Hände "lebendiger" zu machen.

Leider kann ich zur Zeit keine Files Hochladen, da ich umzugsbedingt meinen ganzen Musik- und Recording-Kram auseinandergerissen habe...

cu
Tosch;)
 
hallo zusammen,

nachdem ich hier schon eine weile fleissig mitlese möchte ich heute auch mal was zum thema mikrofontest beitragen. mein persönlicher testsieger von verschiedenen Grenzflächen heisst mit großem abstand: sennheiser e901. dieses mikro lege ich einfach in die cajon auf ein handtuch oder schaummatte und gut ist. das ergebnis ist ein absolut natürlicher cajonsound. die e901 ist eigentlich für bassdrum entwickelt worden, aber eignet sich perfect für den live cajon einsatz auf der bühne. ich habe mir in meine cajon eine xlr buchse eingebaut mit internem anschlusskabel, das heisst die grenzfläche bleibt bei mir ständig in der cajon und ich brauche beim auftritt nur noch das xlr kabel der anlage an die cajon anstöpseln. wie gesagt es ist mein persönlicher sieger, da es wunderbar einfach ist in der bedienung und einen unverfälschten cajonsound wieder gibt und das gefällt mir. :great:

viele grüße
stefan
 
Hallo Leute

Bei mir gibt es auch wieder etwas neues zu berichten.
Ich benutze jetzt das Sennheiser 912 Grenzflächenmikro für die Fineline Morado Cajon von Schlagwerk und habe zusätzlich auf der inneren unteren Rückwandseite einen Schaumstoff mit einer Stärke von 1cm reingegeben.
Das Mikro liegt einfach mittels einem Doppelseitigen Klettband am Boden.
Der Klang wurde dadurch etwas direkter und klarer.

Hat das mit dem abdämpfen der unteren inneren Rückwand schon mal jemand ausprobiert?

LG
GROOVER
 
Ich habe ein Grenzflächenmikro von Thomann das bringt den Sound am besten rüber
 
Seit Jahren benutze ich das System von Hector Torres/Amplified Timber. Wird mittlerweile von LP in Lizenz gebaut. Damit wird entweder ein Grenzflächenmikro von Audix oder Shure senkrecht an der Rückseite des Cajons befestigt. Stecker rein, Gas geben. Kein Feedback, klingt phantastisch.IIch kann mich bewegen, wie ich will, der Sound bleibt. Spiele seit 1994,habe viel ausprobiert, das Ding kommt nich mehr ab!!!
Bei LP sind die Halter aus Kunststoff, bei Hector gibt's das Ganze handmade aus dem Holz Eurer Wahl.
Warte auf die ersten Einträge, in denen diskutiert wird, welches Holz am besten klingt... ;-)
LG aus FFM
 
Mich würde interessieren, wo du das System befestigt hast und wie es klingt.
Kannst du mal ein Foto machen und vielleicht auch mal ein mp3 posten?
 

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