Das Thema wurde vor einigen Jahren heiss diskutiert und es gab 2 Lager und einige Hin- und Hergerissene.
1. Puristen, die einfach die Philosophie haben, das/die Cajon als ursprüngliches Instrument zu nutzen und das maximale mit reiner Spieltechnik herauszuholen. Add ons werden eher als Gimmick und für das/die Cajon als Fremdkörper angesehen - insbesondere, wenn die Add-ons viel Geld kosten.
2. Spieler, die aus dem Wunsch heraus, dem Schlagzeug näher zu kommen (Cajon als Drums-Ersatz) solche Hilfsmittel gerne nutzen. Das sind oft Spieler, die schon ein anderes Instrument spielen (wie ich) und jetzt großen Spass am Cajonieren gefunden haben.
Ich kann beides nachvollziehen, tendiere eher zum "2ten Lager".
Ich habe für die "leise Coverband", in der ich cajoniere, ein lautes, drum-ähnlich klingendes Cajon (Cruz Cajon von Heidi Joubert, weil ich viel mit ihren Tutorials am Anfang gelernt habe und ihre Tips hilfreich fand, die Kisten sehen gut aus und meins gefällt mir klanglich für die "leise Coverband" sehr gut !) mit anmontiertem Heckstick. Den Songs, die wir spielen (Bass, e-Git, Keys, Vocs - und eben Cajon), tut der Heckstick sehr gut ! Evt. wäre das bei reiner Akustik-Truppe mit Aku-Klampfe anders, aber wir wollen schon wie ne elektrische Band klingen, nur eben leiser. Ich habe außerdem noch ein kleines Splash-Becken dazu. Den sidekick hab ich auch - benutze ich allerdings bislang noch garnicht. Vielleicht ändert sich das mal (wenn sich nen Song findet, bei dem das gut kommt), aber bis jetzt zumindest muss ich sagen - brauch mer net !
Für hauptsächlich zu Hause habe ich noch ne Pepote Kiste (Basico), die ich mal im Musikladen aus vielen Angetesteten mir ausgesucht habe. Hier gefällt mir der etwas weniger Schlagzeug-artige, wahrscheinlich mehr ursprünglich cajonartige Sound tierisch gut - die snare klingt super und die Tips klingen total geil ! Hier habe ich kleine Klettbänder fürn Heckstick dran und vermisse den Heckstick auch nicht (und ja - ich gebe den Puristen hier etwas Recht, dass ne schöne Kiste OHNE Heckstick einfach besser ausschaut und "cooler" ist
. Die Basico hat eben deutlich weniger Bass im Vgl. zum Cruz. Die Tips vom Cruz klingen aber dafür lange nicht so schön musikalisch wie die bei der Pepote Kiste. Insofern passt das sehr gut: Cruz + Heckstick für die elektrische Leise-Band = super, Pepote ohne Heckstick für zu Hause, um puristischer zu spielen und außerdem kommt die tolle snare + dezente bass bei 60ies Musik besser. Hier ist eine dezente Bass Pflicht ! Also spiel ich Surfmusik eben auf Pepote. Meine Klampfe kommt auch von mir selbr (naja -eben vom looper!)
Insofern denke ich, muss / sollte man es immer auf die Musik bezogen entscheiden - weniger als "Sport am Instrument" oder als Philosophie / Cajon-Anschauung sehen
. Was die Musik braucht, bestimmt das Werkzeug, das ich dafür einsetze ! Und hier gibts meiner Meinung nach für beides Gründe.
Das Buch von Conny Sommer habe ich, damit hab ich auch schon einiges gelernt, aber viel bringt man sich eh am besten selbst bei. Ich spiele manchmal klassisch rechts-links-Wechselschlag, was dem groove bei mir gut tut (ist leichter, zum grooven zu bringen), aber auch rechts-viel Heckstick, links viel Cajon ist bei manchen Rythmen / Grooves angebracht (will etwas mehr geübt sein, um zu grooven).
Was bei mir noch aufm Plan steht: Cajon Cabasa von Schlagwerk ! Ich habe eine, aber noch nicht verwendet. Reizvoll denke ich, ist: kann man ähnlich zum Heckstick nutzen, ABER: eröffnet noch die möglichkeit durch längeres Schieben/ziehen der Ketten einen ähnlichen Effekt zum Hi-Hat-öffnen und wieder schliessen zu erzielen. Hab auf YT dazu schon das ein oder andere geile Vid gesehen.
hier z.B.
lo long - viel Freude beim Klopfen - ob mit oder ohne Heckstick !
jaGROAR