Cabreuva und Cedro für Gitarre?

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jakobcf
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Liebe Forums-Mitglieder,

ich befinde mich im Moment für längere Zeit in Mittelamerika und möchte mir hier gerne eine preiswerte Gitarre/Konzertgitarre zulegen.
Jetzt habe ich hier mitten auf dem Land einen Gitarrenbauer gefunden, der mir für vergleichsweise quasi nichts eine Gitarre bauen würde. Ich habe auch schon eine fertige Gitarre angespielt, das geht ganz gut.
Der Gitarrenbauer verwendet lediglich zwei Arten von Hölzern, Cedro und Balsamholz, auch bekannt als Cabreúva, Santos Mahagoni oder Myroxylon balsamum/peruiferum. Bei den Gitarren, die er fertig hatte, hat er Cedro für Hals (logisch) den gesamten Korpus, Cabreuva für Griffbrett und Brücke verwendet.
Jetzt ist Cedro für Boden und Zarge ja eher ungewöhnlich, zumal verhältnissmäßig weich. Meine Idee war, bei meiner Gitarre das Balsamholz, das deutlich härter ist ( Janka 2200 ) und wohl angeblich ähnliche akustische Eigenschaften wie Mahagoni - obwohl das wieder weicher ist - hat, anstelle der Zeder für Zargen und Boden zu benutzen, um die Gitarre evtl. noch Obertonreicher zu machen.

Hat irgendjemand von Euch Erfahrung mit Cabreúva oder könnte mir aus welchen Gründen auch immer zu der Verwendung an Zarge und Boden zu- oder abraten?

Wie gesagt, die Gitarre so klang ganz gut, war extrem billig und ist für mich halt auch wegen der Individualität dann eine Art Souvenir für meine Zeit hier.

Vielleicht weiß jemand von Euch ja etwas, vielen Dank!

Grüße,

jakobcf
 
Eigenschaft
 
Jetzt ist Cedro für Boden und Zarge ja eher ungewöhnlich, zumal verhältnissmäßig weich.

Ich denke Cedro (spanisch) darf man in diesem Fall nicht mit den aus der Familie der Kieferngewächsen stammenden Zeder verwechseln ;).
Cedro (spanisch) stammt aus der Familie der Mahagoniegewächse und ist somit als Hals und Korpusmaterial für Akustikgitarren nicht ganz so ungewöhnlich --> hat sicher ganz gute Eigenschaften für diesen Zweck.

Das englische Wort für Zeder wäre "cedar". "cedro" ist eindeutig spanisch und somit ist das Mahagoniegewächs gemeint.
 
Nennt man eben dieses Mahagoniegewächs "Cedro" im Deutschen nicht auch "Spanische Zeder", darauf bezog sich meine "Zeder" ;).
Für den Konzertgitarrenhals ist es ja sogar eher ein Standardholz!? Nur gerade die Verwendung für Boden und Zarge habe ich noch nirgendwo gesehen. Dann wird es an dieser Stelle wahrscheinlich einfach, wie Du sagst, ähnliche Eigenschaften wie Mahagoni haben und damit ja nicht ungewöhnlich sein.

Du, Richelle, scheinst ja Ahnung von der Holzbearbeitung zu haben. Hast Du von dem Santos Mahagoni schonmal gehört?
Wäre es tatsächlich besser, generell das härtere Holz für Boden und Zargen zu nehmen? Zumal das Balsamholz, oder eben Santos Mahagoni, ja auch wieder ähnliche Eigenschaften wie das normalerweise verwendete Mahagoni haben soll, nur eben nochmal ein ganzen Stück härter ist. Bei guten Konzertgitarren wird ja gerne Palisander genommen, der ja nochmal deutlich härter ist.

Klassisch am besten wäre wahrscheinlich ein ganz anderes Holz für die Decke, aber das gibt's hier halt nicht. Dafür, dass das Instrument komplett individuell vom Gitarrenbauer gebaut wird und natürlich komplett aus Massivholz und auch noch gut klingt, kann ich mich für den sehr sehr niedrigen Preis auch nicht beschweren. Zumal es eben auch "Souvenir" sein soll.
 
Hast Du von dem Santos Mahagoni schonmal gehört?
Wäre es tatsächlich besser, generell das härtere Holz für Boden und Zargen zu nehmen? Zumal das Balsamholz, oder eben Santos Mahagoni, ja auch wieder ähnliche Eigenschaften wie das normalerweise verwendete Mahagoni haben soll, nur eben nochmal ein ganzen Stück härter ist.

Den Namen Santos Mahagonie habe ich schon einmal gehört --> aber konkrete Erfahrungen bzw. Eigenschaften bei Gitarren als Deckenholz oder als Korpusholz sind mir nicht bekannt.

Die Kombination von spanische Zeder als Deckenholz und Santos Mahagonie als Korpusholz scheint zwar vernünftiger für ein besseres Klangbild zu sein, aber der Klang der Gitarre wird nicht nur alleine von den Holzsorten bestimmt --> sondern es gibt da viele einzelne Faktoren die den Klang einer Gitarre in jeder Richtung beeinflussen (Deckendicke, Anordnung und Stärke der Beleistung, Korpusform, Korpustiefe, Mensur, Position der Brücke, Kopfplattenmasse und -winkel, Hals-Korpusübergang, Saiten, ect.) --> wie die Gitarre dann im Endeffekt klingt ist dann eben eine Mischung bzw. Beeinflussung all dieser Faktoren.

Falls dieser Gitarrenbauer viele Erfahrungen bezüglich Kombination Decke Santos Mahagonie und Korpus spanische Zeder gemacht hat und dabei die idealen Merkmale von den jeweiligen Holzdicken und der Beleistung gefunden hat um eine gut klingende Gitarre zu bauen --> dann wird es nicht automatisch so sein, dass die umgekehrte Kombination mit den gleichen Merkmalen ein besser klingendes Instrument ergibt.
Um aus dieser umgekehrten Kombination das beste Klangergebnis zu erzielen werden vermutlich die Holzdicken der einzelnen Bauteile anders ausfallen müssen --> jetzt stellt sich die Frage ob der Gitarrenbauer diesbezüglich auch schon experimentiert hat, oder ob dies ein Risikobau werden würde --> Klangergebnis unbekannt.

Diesbezüglich würde ich mich an Deiner Stelle mit dem Gitarrenbauer noch intensiver unterhalten.
 

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