Burgkeller Akustik optimieren

Stephe
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Es geht um einen Partykeller in einer Burg, Raummaße ca. 12x7x4m mit 4 Fensternischen zu je 1x1x1m, je 2 in den Längsseiten.
Bausubstanz: verputzte Steinmauer, Holzdecke, Laminatboden.

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2m vor der hinteren Wand (Schmalseite) hängen 2 Peavey ST-15 Boxen 1m unter der Decke. Vor der DJ-Pult (2. Bild links) steht ein Doppel-15er Woofer.

Durch die harten Oberflächen gibts natürlich massig Reflexionen, sodass laute Musik sofort in einem Lärmbrei verschwimmt.

Jetzt die Frage: wie kann man das möglichst kostengünstig und halbwegs ästhetisch dämmen? Ich dachte mir, man könnte als Anfang mal zB. hinter den Boxen an der kompletten Rückwand Bühnenmolton aufhängen. Allerdings weiß ich nicht wie effektiv sowas is.
Erschwerend kommt hinzu, dass es in diesem Raum natürlich recht feucht ist (->Burg), dh. das ganze kann nicht dauerhaft dort hängen.
Veranstaltungen sind ca. 5-10 Mal im Jahr.
 
Eigenschaft
 
Also hinter den boxen bringt das ganze nur bedingt etwas, wenn würde ich das schon gegenüber aufhängen.

Sind vie Veranstaltungen alle so im Mittelalterflair gehalten oder ist die burg eher nebensache, also "nur" location??
Weil wenn du das ganze im Mittelalterding aufziehen willst, würden natürlich große (Stoff-)Wappen an den Wänden erstens gut aussehen, und aber vor allem die Akkustik verbessern.

Ach ja, hast du die Akkustik nur "trocken" getestet?? Also ohne leute im Raum? Weil die wirken auch als Absorber xD. Wenn nicht mach doch einfach mal ne kleine Einweihungsfeier mit Angestellten oder Freunden, und schau ob die Akkustik mit Menschen im Saal immer noch so schlimm ist. vielleicht musst du ja doch gar nicht so viel machen.
 
Ja, Mittelalter-Flair ist dauerhaft angesagt ;)

Es wurden schon einige Feten geschmissen, aber die Leute reichen nicht aus um die Akustik merklich zu verbessern.

Hab mir auch schon überlegt, die großen Flächen des DJ-Pults mit schwarzem Filz zu überziehen, das dürfte vielleicht ein bisschen helfen.
Wandteppiche standen schon oft zur Diskussion, das Hauptproblem ist dabei aber die Feuchtigkeit. Schließlich sollen die ja nicht vergammeln wenn ich nach 1 Monat wiedermal runterschau.
Aber da werd ich wohl in nem Hausbau-Forum nachfragen müssen :)
 
Habe mir jetzt überlegt das hintere Drittel abzutrennen, also auf dem Balken mit den Boxen ein 6x5m Bühnenmolton aufzuhängen. Hab dazu ein Angebot für 180€ gefunden, schwarz, 300g/m², mit Ösen an der Oberseite und umnähten Rändern.

Hat (dieser) Molton auch gewisse Schalldämmungseigenschaften?

ich werde auch am DJ-Pult Absorberplatten montieren, um wenigestens ein paar Reflexionsflächen wegzubekommen. Hinters Pult kommt auch noch ein Molton-Streifen, ev. mit Absorberplatten dahinter.
 
Naja er wird zumindest das Hallen der Höhen und Mitten unterdrücken (das was einem in der Regel auch als erstes auffällt und stört) wenn du allerdings Probleme im Tiefmitten und Bassbereich hast, wird da ein bisschen Bühnenmolton kaum was bringen, allerdings wirds dann sowieso schwierig, weil entsprechende Massnahmen (Breitbandabsorber) das Flair des Raumes natürlich ziemlich zerstören.
Was auch was helfen dürfte wär n schöner dicker Teppich auf dem Boden (oder zumindest auf nem Teil) denn es gilt die Grundregel: Je weniger harte Oberflächen, desto weniger reflektiert es.
Kannst uns ja mal sagen, wie viel es genützt hat. ;)
Gruß, Jan
 
Und was ist wenn ich Akustikelemente selber baue?

Also einen Holzrahmen 100x200cm mit Noppenschaumstoff und drüber Molton gespannt?

Würde sowas (in entsprechender Anzahl) bringen? Die mittelalterliche Optik wäre hierbei egal. Mir ist der Klang wichtiger als originalgetreues Ambiente. (Das ist nämlich sowieso nichtmehr gegeben)

Die Idee mit dem Vorhang im hinteren Drittel würde ich so und so durchziehen, auch aus anderen Gründen. Die Elemente könnte man dann zB. hinter dem Technikpult (siehe oben, 2. Bild links) montieren, und zusätzlich noch die Pultfront auf dieselbe Art verkleiden.

Den Boden will ich eigentlich nicht bedecken, wenn ich bedenke was da jedesmal an Cocktailresten draufklebt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir aml das hier an:
DIY Absorber
Wenn du die Frontseite mittelalterlich bemalst, hast du wunderschöne akustisch hochwirksame Gemälde im Raum hängen die garnicht weiter auffallen, und gut aussehen.
An der Decke könntest du mit Akustikputz arbeiten, der völlig unauffällig ist, aber den Hochtonbereich fabelhaft bedämpft.
Für den bass köntest du ein paar würfel in groß und klein bauen, die du als Tische und Hocker verwendest, die du durch ein passendes loch geschickt als helmholzresonator zweckentfremden kannst.
Eine andere möglichkeit für den bass die noch wesentlivch einfacher umzusetzen wäre, sind Plattenschwinger , die du auch wieder bemalen kannst, so dass sie sich optisch ins gesamtbild einfügen.
Ein Platenschwinger kann genau die selben maße haben wie der oben genannte Absorber. Das erlaubt dir ebenso die wand und deckenmontage und deine gäste sehen nur schön bemalte Bilder, obwohl es in Wahrheit hochwirksame Akustikelemente sind ,-)

Hier noch eine kurze Anleitung zum Bau von einem Plattenschwinger:
http://www.track4.de/sonstiges/akustik.php3#005.

Viel erfolg beim durchführen.
cheers
mika
 
Hm, klingt interessant, werd ich mir mal näher ansehen.
 
So, hab jetzt ziemlich viel gegoogelt und hab viel neues gelernt :)

Zwei Probleme:

Problem no. 1: Nachhall. Das ist aber mit Breitbandabsorbern relativ gut zu lösen.

Problem no. 2: Dröhnender Bass.
Da ist die (finanzierbare) Problemlösung schon weit schwieriger.

Hab jetzt ein schönes Online-Tool gefunden, dass mir die Raummoden/Resonanzen anhand der Raumgröße ausrechnet (-> siehe Anhang) Hier sieht man, dass sich einige Frequenzen im Bereich <50Hz befinden. HIER habe ich gelesen, dass man bei Auslöschen dieser Frequenzen auch einige andere Frequenzen mehr oder weniger mit wegnimmt, und zwar die, die ca. doppelt so hoch liegen, also im Bereich bis 100Hz.

Die Frage ist jetzt, ob man zB. über nen EQ ein bissl was machen kann, dh. Cut-off unter 50Hz. (Hab bis jetzt nur nen 25Hz Subsonic Filter über die Behringer Aktiv-Weiche drin)

Ich könnte ja einen Helmholtz-Resonator bauen, aber da ist (1) die Frage wie groß man das dimensionieren soll und (2) wo man das Teil dann hinstellt. Die Resonanzen sind ja nicht überall gleich im Raum, und ich kann ja nicht so nen Kasten mitten auf die Tanzfläche stellen :D
 

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als unafföllige, und nützliche lösung könnte eine als sitzbank getarnte helmholtzresonator konstruktion an der wand entlang sein.
Einfach keine luftdichte Kiste mit mehreren kammern (zwischen 200l und 500l volumen) entlang der wand bauen, und dann durch bohren von löchern die einzelnen kammern auf die Problemfrequenzen stimmen.
Anschließen schön lackieren, sitzkissen oben drauf, und das problem ist gelöst.

Die konstruktion aus Spanplaten 22mm gebaut ist sehr günstig, massiv und leicht zu bauen.


cheers
Mika
 

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