Bundstäbchen (seitlich) abschleifen bei Ukulele

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Hallo miteinander,

warum gibt es eigentlich bei den Eierschneidern keine Bastelecke?

Der Vorgang dürfte ja der gleiche sein. Also ich will Bünde nicht abrichten sondern seitlich etwas abschleifen. Wie gehe ich dabei am besten vor, ohne den Hals zu beschädigen.

Ok, hier die Langversion: ich habe mir gedacht, zu meiner Bass-Uke passt doch noch eine Konzert-Uke... weil ich aber nicht wusste, inwieweit das kleine Ding mit den dünnen Schnürchen Spass macht, hab ich mir eine billige Ortega geholt. (Ja,ja, jetzt dürfen alle schreien, dass sie es vorher gewusst haben...) Das übliche Problem, die Bundstäbchen stehen scharfkantig an der Seite raus. Nicht so, dass ich mich aufschneide, aber doch nicht schön. Ich würde es ja abschleifen - will aber den Hals nicht beschädigen (Vorteil an dem Billiginstrument, man traut sich, zu basteln. Aber die kleine ist Brandneu!)
Wie geht man am besten vor? Diamantfeile, Schlüsselfeile, Schleifpapier? mit welcher Körnung würdet ihr anfangen? und wie stelle ich sicher, dass der Hals nix abkriegt? Einfach abkleben? Oder munter drüberschleifen und den Hals hinterher polieren? :eek:

Grüße,

Kokopelli
 
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Vom Dremel würde ich an der Stelle eher die Finger lassen. :rolleyes:
Auch die genannten Fingerboard Saver sind hier nicht zielführend, sondern wären fürs seitliche Abschleifen der Bundenden sogar äußerst hinderlich. Die sind dafür gedacht, das Griffbrett beim Abrichten der Bundkrone zu schützen. Die genannten „Radiergummis“ sind außerdem zum anschließenden Polieren (Feinschliff) gedacht, gezieltes Abtragen von mehr Material dürfte damit Ewigkeiten dauern - und an den Bundenden würde man sich das Gummi wohl auch eher kaputtkratzen.

Zur eigentlichen Frage: Ja, mit geeignetem ordentlichem Klebeband abkleben. Bei normalen Neusilberbünden sollte eine einfache Schlüsselfeile ausreichen.
 
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Es gibt Tools, die man benutzen kann, aber auch nicht unbedingt braucht.
Ordentlich abkleben, langsam und sauber arbeiten. Für Feinarbeiten benutze ich eine kleine (feine) Dreikantfeile.
Für das Grobe (siehe Bild) auch schon mal ein zusätzliches Werkzeug, dass letztendlich aber auch nur eine Feile ist.



IMG_8716.jpeg
IMG_8717.jpeg
 
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Mal 'ne Idee in eine andere Richtung: wenn das Griffbrett zu trocken ist, zieht es sich ein wenig zusammen - mit der Folge, dass die Bundstäbchen, die logischerweise weniger flexibel in ihrer Ausdehnung sind, etwas vorstehen. Evtl. reicht es sogar, dem Griffbrett ordentlich (z.B.) Zitronenöl zu spendieren, damit es sich wieder etwas ausdehnt und die Bundstäbchenenden wieder darin "verschwinden".

Ich hatte mir vor einiger Zeit mal einen Bass bei einem Händler gekauft, der ihn wohl noch am Lager hatte, obwohl das Teil schon zwei, drei Jahre "out of production" war. Angespielt, alles top, das Teil war tatsächlich im Neuzustand - aber die Bundstäbchenenden waren eben nicht perfekt. Zum Glück wollte ich eh neue Saiten draufziehen, also alte Saiten runter, und holla!, das Griffbrett (Palisander) macht einen f***trockenen Eindruck, also erstmal eingeölt ... und nochmal eingeölt ... und nochmal eingeölt ... schließlich ordentlich Öl drauf, über Nacht einziehen lassen. Am nächsten Tag Saiten drauf, Setup gemacht - und nix mehr mit "Reibereien", der Übergang Griffbrett / Bundstäbchen war sauber und smooth, so wie's sein sollte ...

Ist nur 'ne Idee, woran es evtl. liegen KÖNNTE. Durch Lagerung, Transport etc. kann es durchaus sein, dass das Griffbrett so trocken ist, dass es sich wie unsaubere Verarbeitung der Bundstäbchen anfühlt. Bevor Du an irgendwelche Feilarbeiten rangehst, würde ich erstmal checken, ob Dein Griffbrett Durst hat ...

Bässte Grüße

MrC
 
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Wenn die Bundkanten durch Trochkenheit rauskommen, bzw. der Hals durch Trockenheit schrumpft, dann wird man das mit Öl nicht rückgängig machen können.
Es ist ja nicht so, dass das Griffbrett sich wie ein Schwamm vollsaugt und wieder in den ursprünglichen Zustand zurückkehrt.
Eine kontinuierliche und gesunde Luftfeuchte in den entsprechenden Räumlichkeiten ist hingegen hilfreich.
 
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Für diese Korrekturen der Bundstäbchen braucht man kein Spezialwerkzeug, man nimmt einen ebenen Holzklotz, so 15x5cm, spannt 400er Schleifpapier drauf und glättet die rausstehenden Bundstäbchen mit Längsbewegungen, Aufwand von drei Minuten.
 
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Welchen Winkel man wählt, ist im Endeffekt einerseits Geschmacksache, andererseits davon abhängig, wie viel Platz zwischen Saite und Griffbrettrand ist. Je mehr Platz, desto stärker kann man das Ende abflachen, ohne Gefahr zu laufen, beim Spielen mit der Saite seitlich abzurutschen.
 
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So eine hab ich mir mal selbst gebaut mit einer Tiefenbegrenzerfeile von ebay:

Tiefenbegrenzerfeile_Fretends_20180321_154515.jpg

Funktioniert sehr gut.
 
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Da ich so um die 50 Gitarren habe, kenn ich das Problem mit überstehenden Bünden - ebenso die seitlich an den Bundenden sitzenden scharfkantigen Grate. Bei dem meisten Gitarren übernehmen Maschinen in der Produktion das Abflachen der Bundenden. Und dabei belassen es viele Hersteller. Ich habe mir bei Rockinger eine Quarter-Round Fret File für rund 45 Euronen gekauft. Mit der lassen sich nach etwas Übung die seitlichen Grate abrunden, ohne das Holz zu beschädigen. Aber auch bei anderen Anbietern findet man 1/4- oder 1/2 Rundfeilen mit feinem Hieb. Diese Rundfeilen sind natürlich konkav.
 
Moin. Man kann einen dieser Metall-Saver nehmen und 90° abknicken. Dann mit Schleifpapier oder Feile entgraten.
Gruß Andreas
 
Mal 'ne Idee in eine andere Richtung: wenn das Griffbrett zu trocken ist, zieht es sich ein wenig zusammen - mit der Folge, dass die Bundstäbchen, die logischerweise weniger flexibel in ihrer Ausdehnung sind, etwas vorstehen. Evtl. reicht es sogar, dem Griffbrett ordentlich (z.B.) Zitronenöl zu spendieren, damit es sich wieder etwas ausdehnt und die Bundstäbchenenden wieder darin "verschwinden".

Das ist leider eine schlechte Idee von der ich immer wieder dringend abrate wegen mehrerer zu befürchtender Nebenwirkungen und weil es das Problem nicht beseitigt.

Entstehen tut das Problem ja weil die Hersteller vermehrt Holz verbauen das nur notdürftig kammergetrocknet wurde und so nicht die nötige Restfeuchte hat die es für ein Musikinstrument bräuchte. Es trocknet also beim Endverbraucher weiter was eigentlich niemals passieren dürfte.

Dem Laien würde ich empfehlen mit der von Bass Fan empfohlenen Methode die überstehenden Bünde zu kürzen und dann den Holzklotz wegzulassen und mit dem Scheifpapier in den Fingern den Vorgang fortzusetzen um keinen allzu scharfen Grat zu ehalten bzw. die Bund enden etwas zu verrunden.

Ich selbst verrunde die Bundenden mit einer speziell zugerichteten Dreikantfeile mit sehr feinem Hub und zwar ohne irgendwas abzukleben oder irgendeinen "Griffbrettschutz" zu verwenden weil all diese modernen Werkzeuge ein gutes Resultat eher verhindern als dass sie es begünstigen würden.
 
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Mod: Da es um eine "normale" Ukulele gehört verschiebe ich den Thread ins passende Akustikgitarren-Ufo. Dort wird zwar nicht speziell nach Basteleien und nicht unterschieden, aber der zuständige Mod sagt, dort wäre einiger Sachverstand vorhanden.
 
Ja, auch bei den A-Gitarren gibt es so einige Bastler, die ihre Instrumente selbst warten und auch bauen.

Zudem:
warum gibt es eigentlich bei den Eierschneidern keine Bastelecke?
1. eine Ukulele ist keine E-Gitarre und 2. finde ich es schon sehr schräg, eine Frage einfach in einem völlig "fremden" Sub zu posten,
nur weil man eine bestimmte Rubrik nicht findet ;)
Man kann ja mal einen Mod fragen ...

Nun also bitte alle Antworten mit Bezug auf die Bundbearbeitung bei einem akustischen Saiteninstrument ...
 
... außer bei Bass-Ukes, was ins Bass-Sub passt.
 
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Evtl. reicht es sogar, dem Griffbrett ordentlich (z.B.) Zitronenöl zu spendieren, damit es sich wieder etwas ausdehnt und die Bundstäbchenenden wieder darin "verschwinden".
Bitte nicht, das ist nur doktern an Symptomen mit falschen Mitteln. Die handeslüblichen "Zitronenöle" sind nur billige parfümierte Mineralöle und sind für Griffbretter nicht sonderlich empfehlenswert. Die Bünde sollten in keinem Zustand des Holzes überstehen, also müssen die Kanten entspr. abgetragen werden.

 
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