Ich habe beide Amps ausführlich zuhause und im Studio getestet.
Erstmal die baulichen Unterschiede:
G5: Röhren ecc83 und 12bh7
G20: Röhren 2x ecc83a und 2x EL34
Im Gegensatz zum G5 hat der G20 noch einen Master Volume, einen Schalter für 4/8/16 Ohm Boxen und keine Power Soak.
Beide Amps wurden gespielt über ein Engl 212 pro mit WGS Retro30 Speakern.
Klangliche Unterschiede:
G5:
Reverb bis 12 Uhr brauchbar, darüber einfach zu viel.
Cleankanal zerrt ab ca. 13 Uhr an und klingt eher etwas nach Störgeräusch.
Overdrive beginnt ab 13 Uhr zu matschen in den Bässen, bei 15 Uhr kommen deutlich Höhen dazu, auf 100% Volume reagieren die Treble und Mid Regler überhaupt nicht mehr.
G20:
Der Reverb reagiert wesentlich feinfühliger als beim kleinen G5 und ist bis 15 Uhr echt verwendbar.
Der Cleankanal ist richtig druckvoll und am Sweetspot wo der Amp ala Hendrix beginnt zu sumpfen ist auch der Zerrgrad angenehm und kaum merkbar.
Im Gegensatz zum G5 ist die Zerrstruktur im Overdrive wesentlich kratziger. Trotz komplett rausgedrehter Höhen und Mitten kommt der Sound bei weitem nicht so saftig rüber wie beim G5. Der Amp wirkt recht hart.
Auf Zimmerlautstärke ist der Amp clean gerade so machbar dank dem Master Volume...sehr ähnlich der Blackstar Ht Reihe wobei ich nur den Ht100 als Referenz habe.
Im allgemeinen für mich:
Trotz aller Schwächen finde ich den G5 wesentlich besser vom Sound besonders im Overdrive. Im Studio kann dieser ebenfalls gut verwendet werden mit Kondensatormikros oder guten dynamischen und Reserven am Preamp. Im Vergleich zu einem Ht100 gewann der kleine G5 deutlich von der Zerrstruktur und das sogar mit den Original Bugera gelabelten Röhren. Eine 7025 Highgrade in der Vorstufe kann den G5 auch nochmal etwas zähmen. Für Zuhause ist die Powersoak hervorragend - aber selbst 0,1 Watt können in hellhörigen Wohnungen noch zu laut sein.
Ich hoffe ich konnte einigen weiterhelfen die wie ich vor der nicht einfachen Entscheidung stehen mit einem Wohnzimmeramp.