Falls sich das gewünschte Werk trotz Google-Suche nicht mehr findet: den Tip von LordAbstellhaken fand ich goldrichtig. Henry Mancini's Buch ist ein echtes Standardwerk zum Thema, weil darin die verwendeten musikalischen Mittel vom Meister knapp, aber treffend kommentiert werden.
Es wäre gut, sich zumindest einen eigenen Eindruck davon zu verschaffen, das Buch sollte über Leihbüchereien leicht zu beschaffen sein.
M.E. setzt ein Versuch in Flimmusik praktische Erfahrung mit Komposition und Arrangement (zumindest kleine Besetzung) bereits voraus.
Filmmusik erfordert bekanntlich
zusätzlich die Abstimmung der Musik und des Arrangements auf die angestrebte Wirkung der Bilder und sehr handwerklich die Organisation der musikalischen Ideen im Hinblick auf den Bildschnitt.
Will man sich an diese Aufgaben "herantasten", fände ich eine Auseinandersetzung mit der technisch und kompositorisch ziemlich einfach und zugleich sehr effektiv gestalteten Filmusik in den Klassikern von John Carpenter (Regie & Musik) ausgesprochen lohnend (
Assault,
Escape from New York,
Halloween...)
Auch Vangelis bietet sich für Analysen und Lernen am Beispiel sehr an (
Blade Runner,
Chariots Of Fire,
1492 - Conquest...)
Zwei weitere gute Bücher gibt es von Earl Hagen: Scoring for Films (1972) und
und, ausgesprochen technisch statt am musikalischen Arrangement orientiert: Advanced Techniques for Film Scoring. Wobei das besprochene Vorgehen nach dem Buch nur noch "im Prinzip" relevant ist, der Stand entspricht der Praxis in den späten 1980er Jahren.
In allen Büchern, die ich kenne, geht es ähnlich entweder um Arrangement und Instrumentation oder um das technische Synchronisieren der Bilder mit der Musik.
Will man auf der musikalischen und kompositorisch-handwerklichen Seite dazu lernen, lohnt sich unbedingt die intensive Beschäftigung mit den Themen des klassischen und Jazz-Arrangement sowie der Orchestration. Es gibt zu Ennio Morricone und Hans Zimmer ausführliche und aufschlussreiche Film-Portraits aus den letzten Jahren. Dank der vielen Sparten-TV-Kanäle hat man ganz gute Chancen, die zu sehen. Bei der Suche und Aufzechinung helfen die Features des kostenlosen Dienstes onlinetvrecorder.com
Auf der produktionstechnischen Seite hat über die letzten 40 Jahre durch die Computertechnik und verfügbare Anwendungen natürlich eine gewaltige Entwicklung stattgefunden, musikalisch war die Entwicklung dagegen zumindest für den Hollywood Mainstream leider sehr rückläufig.
Das Niveau von Werken vor ca. 1990 demonstrieren im folgenden ein paar Beispiele von Bernard Hermann (
Vertigo,
Psycho...), Henry Mancini (
Breakfast at Tiffany's,
The Pink Panther,
Hatari...), Ennio Morricone (
Once Upon A Time In The West,
Gabriel's Oboe...) oder besonders innovativ und eklektizistisch zu gleichen Teilen Don Ellis (
French Connection) und Jerry Fielding (
The Mechanic) in den 70er Jahren.
Die Beispiele sind zwangsläufig sehr durch das bestimmt, was ich auf Youtube finden konnte.