Brutzeln, Klopfempfindlichkeit, Pfeifen... Humbucker kaputt oder Problem in der Verkabelung?

nbase
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Hallöchen liebe Mitmusiker :)

Eins vorweg: Ich habe nicht wirklich Ahnung von der Materie, versuche aber so gut wie ich kann zu beschreiben, was das Problem ist.

Ich habe ein Problem mit den Pickups (Wilkinson Humbucker; genaue Modellbezeichnung kenne ich nicht) meiner Westone XL10 (eine LP-Kopie). Verschiedene Amps und Kabel habe ich durchprobiert, also liegt es definitiv irgendwo an der E-Gitarre.

Insbesondere bei verzerrten Sounds - hört man ein Brummen/Knistern/Brutzeln, welches beim gleichzeitigen Berühen von Saiten und Pickup leiser wird (jedoch nicht komplett verschwindet). Auch kommt es gelegentlich zum "Pfeifen", wenn der Amp auf laut gedreht ist. Zudem sind die PUs auch ziemlich empfindlich, was das Klopfen auf der Metallabdeckung der Pickups angeht (auf dem Korpus viel weniger; "Mikrofonierung"?) - sogar am Hals-Pickup, wenn der Schalter eigentlich so eingestellt ist, dass nur der Bridge-Pickup (!) geschaltet sein sollte... Außerdem müssen zur kompletten Ruhigstellung der Gitarre beide unteren Potis (bei Bridge-Schaltung) heruntergedreht werden; Der eigentliche Tone-Poti alleine scheint immer noch etwas vom Signal durchkommen zu lassen, wenn der Volume-Poti ganz heruntergedreht ist. Das Runterdrehen des Tone-Potis eliminiert das Brutzeln jedoch.

Ich dachte zunächst, dass das dieses Brummen ein Problem mit der Saitenerdung ist, mein Durchgangsprüfer zeigt allerdings eine super Verbindung zwischen Saiten und Klinken-Buchse und zwischen Pickups und Buchse an. Ich habe die Gitarre vor ein paar Tagen mit dem Musikhändler, bei dem ich diese vor ca. 5 Jahren auch gekauft hatte, zusammen aufgeschraubt. Er konnte jedoch keine Probleme in der Verkabelung erkennen (Masse des Schalters und der Potis seien wohl in Ordnung) und meinte, die Tonabnehmer seien "gekippt" (Defekt in der Polarisierung oder so ähnlich?). Ein Austausch der Pickups würde sich bei dem Modell laut ihm wohl nicht lohnen. Was ich Schade finde, da ich den Klang und die Dynamik der Wilkinson-Humbucker echt schön finde - hohes Sustain, schönes Singen der Gitarre...

Hat jemand eine Ahnung, was jetzt genau das Problem ist? Sind die Pickups einfach nur hin oder läuft da irgendwas in der Schaltung schief? Kann ich das irgendwie in den Griff bekommen, ohne extra die PUs auszutauschen? :(

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!
 
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die Tonabnehmer seien "gekippt" (Defekt in der Polarisierung oder so ähnlich?)

also sowas hab ich noch nie gehört :D ein Magnet, der aufhört magnetisch zu sein bzw. sich einfach umdreht?! In diesem Fall wäre nichts mehr zu hören ....aber da lasse ich mich auch gern belehren.

Ich behaupte, dass ein Poti und/oder ein Treblebleed-Kondensator (sofern vorhanden) defekt ist. Das geht mitunter ziemlich schnell und erzeugt die merkwürdigsten Erscheinungen - außerdem sieht man von außen absolut nichts. Pickups können eigentlich nicht kaputt gehen, wenn man nicht daran herumbastelt.
 
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Danke erstmal für deine schnelle Antwort :great:

also sowas hab ich noch nie gehört :D ein Magnet, der aufhört magnetisch zu sein bzw. sich einfach umdreht?! In diesem Fall wäre nichts mehr zu hören ....aber da lasse ich mich auch gern belehren.

Keine Ahnung, ihr seid da die Fachleute :nix:

Ich behaupte, dass ein Poti und/oder ein Treblebleed-Kondensator (sofern vorhanden) defekt ist.

Kann ich das irgendwie mit einem Multimeter durchtesten?
 
Lade doch mal ein Bild des E-Fachs hoch. Möchte dem Musikhändler nichts unterstellen aber vielleicht hat er ja etwas übersehen was wir wiederum sehen.

War bei meinem Band Kollege das selbe. Dessen Gitarre hatte plötzlich aussetzer und der Musikhändler hat nix gefunden.
Da lag der 5-Way Switch mit dem Metall am Abschirmlack auf und hat die Gitarre komplett geerdet sobald Druck aufs Schlagbrett kam.
 
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Ich behaupte, dass ein Poti und/oder ein Treblebleed-Kondensator (sofern vorhanden) defekt ist. Das geht mitunter ziemlich schnell und erzeugt die merkwürdigsten Erscheinungen - außerdem sieht man von außen absolut nichts. Pickups können eigentlich nicht kaputt gehen, wenn man nicht daran herumbastelt.
sehe ich auch so. Schaltung komplett ersetzen. Rockinger bietet auch komplett fertig verlötete Schaltungen an.
 
Du kannst auch das Multimeter mal an ausgang und Eingang des Potis halten und messen was beim Auf und Zudrehen passiert. Der Widerstand sollte von 0 langsam auf 250K/500K ansteigen. Wenn es Sprünge gibt oder andere Unrgelmäßigkeiten ist der im Eimer.

Aber Fajens Idee ist auch super! :great:
 
Danke schonmal an alle, die bisher geantwortet haben :)
Ich poste die Bilder hier mal als Links. Nachher sprengt es das Layout oder der Thread lädt zu langsam

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsci0358vzj4f873nq.jpg
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsci0355avcqlx2h0p.jpg
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsci03575ukwr87y3n.jpg

Die Potis messe ich jetzt gleich mal durch, bevor ich darüber nachdenke, direkt eine neue Schaltung zu kaufen. Vielleicht ist ja auf den Fotos auch schon etwas erkennbar
 
Pickups können eigentlich nicht kaputt gehen, wenn man nicht daran herumbastelt.
... naja, das stimmt nach meiner Erfahrung leider nicht, ich kenne Pickups, die ohne unsachgemäße oder überhaupt irgendwelche Eingriffe von Außen Spulenrisse bekommen haben, durch Vibration/Reibung im Spulenkernbereich oder auch durch Korrosion. Aber "'Umkippen" kenne ich auch nur von Wein oder Milch ... das bedeutet aber auch, dass ich jemandem, der so eine Diagnose abgibt, auch in seinen weiteren oder vorhergehenden Urteilen ein wenig misstrauen würde, gelinde ausgedrückt ....

Hochmikrophonische Pickups sind durchaus keine Seltenheit, das lässt sich schon beseitigen durch Prozesse, die bewegliche Teile im Pickup beruhigen, also Spulendrähte mit lockerer Wicklung oder auch Pickupkappen, so vorhanden. Aber: jeder Eingriff im Spulenbereich kann durchaus den Sound verändern, was nicht immer wünschenswert ist und schon mal statt einem stillen einen toten Pickup machen kann.

Britzeln (also ein ungleichmäßiges Störgeräusch ohne unregelmäßige Einflüsse) geht ursächlich immer in Richtung kalte Lötstellen oder wie @smartin ja auch schon vermutet defekte Potis.
 
Soo, Messergebnisse (L = linke Öse, M = Mittlere Öse, R = rechte Öse, G = Poti-Gehäuse):

Bridge-Volume-Poti, an L und G gemessen: 12 ~ 475
Bridge-Volume-Poti, an L und M gemessen: 0 ~ 475

Neck-Volume-Poti, an L und G gemessen: 12 ~ 495
Neck-Volume-Poti, an L und G gemessen: 0 ~ 495

Bridge-Tone-Poti bleibt bei ca 510, wenn an L und G gemessen - egal, ob der Tone-Knopf gedreht wird oder nicht. Wenn am Bridge-Volume-Poti gedreht wird: 488 ~ 950
Bridge-Tone-Poti, an L und M gemessen: 0 ~ 475

Neck-Tone-Poti bleibt bei ca 510, wenn an L und G gemessen - egal, ob der Tone-Knopf gedreht wird oder nicht. Wenn am Neck-Volume-Poti gedreht wird: 505 ~ 990
Neck-Tone-Poti, an L und M gemessen: 0 ~ 495

Ich habe spaßeshalber einfach mal R und G aller Potis verglichen. Überall war ein Widerstand von ca 10, außer beim Bridge-Tone-Poti bei 35. Liegt da vielleicht der Fehler? Zumal L/M vom Bridge-Tone-Poti ja auch etwas vom Neck-Poti abweicht.

Könnte das vielleicht erklären, warum ich sowohl Volume als auch Tone runterdrehen muss, damit die Klampfe in Bridge-Stellung stumm ist?
 
Das Problem mit der Klopfempfindlichkeit und dem Pfeifen hatte ich bei meine Epiphone Les Paul auch. Hier hat ein Wachsbad geholfen. Dabei werden die Hohlräume im Pickup gefüllt und Schwingungen verhindert.
 
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Hier hat ein Wachsbad geholfen.
... ja, das ist durchaus ein Lösungsansatz in der Regel. Wenn man aber seine Pickups soundmäßig liebt, dabei relativ feinhörig ist und sie badet, kann das schon nach hinten losgehen, da manche Pickups eben ihre Würze durch die mikrophonischen Anteile bekommen. Solche Teile sind dann eben nicht in jedem Umfeld und bei jeder Lautstärke brauchbar, klar ... ich habe aber trotzdem Heulsusen unter meinen Instrumenten (vor allem bei älteren Modellen) diese Eigenheit gelassen, nachdem ich von einigen Ergebnissen nach dem Wachsbad klanglich ziemlich erschüttert war. Bei einer "modernen" E-Gitarre für einen eher lautstärkebetonten Einsatzbereich und bei einer gewünschten Ausbeute, die vielleicht nicht ganz so an einem fein definierten Klangbild hängt, ist das aber sicher eine brauchbare Option.
 
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Soo, mal ein Update..
Danke für die Ratschläge, von einem Wachsbad werde ich absehen, da der Sound für meinen Geschmack genau richtig ist; den Eierschneider nutze ich dann nur als Studio-Gitarre.

Was das Brummen und Brutzeln angeht:
1. Poti war seltsam verkabelt -> Im zugedrehten Zustand musste das Signal erst über die Widerstandsbahn, bevor es gegen Masse abgeführt wurde.
2. Null Abschirmung, also mal so gar nix. Signaltragende Leiter (ungeschirmt) verlaufen durch die Ausfräsungen hinter den Humbuckern entlang.

Ich bin gerade dabei, das Teil mit Folie auszukleiden und ein altes, abgeschirmtes USB-Kabel vom Schalter zum E-Fach einzulöten.
 

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