Brumm-/Störgeräusch auf der PA

  • Ersteller alex_de_luxe
  • Erstellt am
alex_de_luxe
alex_de_luxe
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.07.24
Registriert
08.06.09
Beiträge
2.430
Kekse
3.027
Hallo zusammen, ich brauche eure Hilfe:

Ich erlebe in meinem Bandraum ein starkes Brummen/Störgeräusch über einen Kanal der PA, sehr gut hörbar über eines der Tops. Es ist kein Rauschen, sondern ein Netzbrummen, das je nach Laune mal so und mal so klingen kann. Manchmal macht ein GND am Bassamp etwas auf die Art des Geräusches aus. Es wechselt dann von Tieffrequent (50Hz Netzbrummen) zu hochfrequenterem Geräusch. Ich kann noch Aufnahmen machen wenn das etwas bringt.

Wenn ich den entsprechenden Kanal ausstöpsle, am ds 2/4 mute oder an der Endstufe wegdrehe, dann ist das Störgeräusch eigentlich komplett weg (der andere Kanal läuft problemlos weiter, auch bei hoher Lautstärke).
Zu beschreiben ist auch noch die Stromversorgung. Am Eingang haben wir eine einzige Steckdose. Von da geht es auf eine Mehrfachsteckdose mit einzelnen Schaltern. Ein Kabel geht von da aus zu unserem Licht (3 FL Röhren) und unserem Ton (alles angegebene). Ein zweites Kabel geht zu Licht das alle nützen und das dritte Kabel geht zum Ton der anderen Band.

Hier mal aufgezeichnet wie unsere Verkabelung im Bandraum aussieht:
Scannen+1.jpeg
Was muss ich jetzt alles unternehmen um dem Problem auf den Grund zu gehen? Woran kann das überhaupt liegen? Was muss ich abklären das Problem zu lösen? Komisch finde ich ja vor allem, dass es nur auf einem Kanal vorkommt. Ich kann mir das irgendwie nicht erklären, bin aber in technischer Hinsicht eher schnell überfordert.

Das ist mein Hilfeschrei an die Experten!

Vielen Dank :)
 
Eigenschaft
 
Erst mal weiter eingrenzen:
Brummt die Anlage, wenn keine Quellen am Mischer hängen, bzw. ab welcher Quelle brummt's?
Sofern unabhängig von Quellen: Wandert der Brumm mit, wenn man die Ausgänge l-r vertauscht?
Zusatzgeräte aus dem Signalweg raus und ganz spartanisch mal Mikro, Pult, Amp, Box anschließen. Kucken, ob man was brummen hört (oder riechen, ob man was sieht... lol) und dann Schritt für Schritt ein Gerät um's andere in den Signalweg hängen.


domg
 
Lösungsansatz:
Alles wie gewohnt aufbauen, aber noch keine Quellen einstöpseln.
Anlage einschalten und mal Testweise eine CD abspielen. Wenn es hier schon brummt, dann ist schon mal der Grundaufbau malad. Das vorgehen der Fehlersuche bis hierhin ist analog zum folgenden.
Nach und nach die Quellen einstecken und am Pult hochfahren.
Irgendwann wird's dann schon brummen - damit ist die Quelle identifiziert.

Prüfen, ob diese Quelle auf einem anderen Stromkreis hängt.
Netzbrumm kann unterschiedliche Ursachen haben:
Potentialunterschied wegen unterschiedlichen Stromkreisen
Einstreuungen ins Netz oder in die Quelle selbst.
Defektes Gerät im verwendeten Stromkreis.
Faules Ei im Stromkreis, z.B. Leuchtstofflampen mit defekter Drossel.

Bei Gitarren nehmen oftmals die Tonabnehmer selbst alles mögliche auf, nur nicht das was sie sollen. Dies äußert sich dann aber eher in einem Sirren.

Nun kann man verschiedenartig zur Beseitigung vorgehen:
Leitung tauschen. Meist ist die Leitung daran schuld, weil eine Ader gebrochen ist, die Lötstelle kalt ist oder sonstige Kontaktschwierigkeiten auftreten.
DI Box verwenden, wenn dies möglich ist, z. B. bei Keyboards, E-Baß, Laptops. Jede DI Box hat einen Groundlift. Damit wird eine Massenschleife unterbrochen.
Falls die Quelle einen Lautsprecher hat, die Quelle per Mikro abnehmen. Vintagegeräte neigen gerne auch zum Sirren und Brummen.
Über einen Tausch der Quelle nachdenken bzw. Quelle reparieren lassen. Wenn's von sich aus brummt, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch etwas defekt.

Es ist in der Tat seltsam, dass es nur auf einem Kanal brummt. Panning schon überprüft, evtl. auch Leitungsdefekt.
 
Vielen Dank für die Beiträge :)
Ich war jetzt gestern im Raum und habe ein wenig durchprobiert. Da sowieso alles umgeräumt wurde, war das Multicore auch ganz nackt, sprich gar nichts eingestöpselt.

Das Geräusch ist also vorhanden, auch wenn nichts am Mischpult und nichts am ADA8000 angeschlossen ist. Alle Kanäle gemutet und Fader auf Null...
Folgendes war der Fall:

Wenn ich am Mischpult das Main Out R ausgezogen habe, dann war das Geräusch gerade enorm laut. Wirklich krass. So ein kehliges ööööööh mit einem tiefen Unterton. Wenn ich das L gezogen habe, dann wurde das "normale" Störgeräusch minimal lauter.
Dasselbe war der Fall, wenn ich die Kabel bei der Stagebox des Multicores ausgezogen habe.

Wenn ich eines der Kabel am Endstufenrack gezogen habe wurde das Geräusch auch minimal lauter. ABER wenn ich das andere ausgesteckt habe, dann war das Geräusch komplett weg, sprich die Seite mit dem Geräusch komplett weg - kein Signal.

Warum das nicht schon beim Ausstecken des Kabels am Mischpult der Fall ist kann ich mir nicht erklären. Kann ich die Suche nach dem Fehler nach dieser Erkenntnis mit dem Ausstecken der Kabel irgendwie eingrenzen?

Ich bin grad wirklich ein wenig ratlos und offen für einerseits logisch-rationale Vorschläge, aber mittlerweile auch für esotherisch angehauchte Problemlöseverfahren... :redface:
 
Symmetrisch verkabelt und alles XLR?

Ich würde mal das MuCo durch-piepen sowie das Amprack. Grundsätzlich bringt es aber nix, mal hier, mal da eine Strippe zu ziehen. Reiss' den Kram auseinander und stöpsele Stufe für Stufe von den Boxen Richtung Quelle zusammen. Wenn der Schritt kommt, ab dem's brummt, dann checke da die Strippen und ggf. Gerätschaften via Austausch.


domg
 
Damit ist das faule Ei im Dunstkreis von Pult und der daran angeschlossener Peripherie (ADA8000, etc.), der X-Over und den Amps zu suchen.

Vorschlag der folgenden Vorgehensweise:
1. Alles, aber auch wirklich alles Entkabeln.
2. Zunächst die Endstufen mit den Boxen verkabeln und die Endstufen einschalten. Wenn's da schon brummt, dann hat eine Stufe ein Schuß. Evtl. eine andere Steckdose versuchen. Andernfalls hilft nur Reparatur oder Austausch.
3. Endstufe mit X-Over verkabeln und alles wieder einschalten. Wenn's nu brummt ist die Weiche im Eimer oder eine der Leitungen zu den Endstufen, also auch mal hier die Leitungen tauschen.
4. Das Mischpult an den Eingang der X-over hängen und einschalten. Wenn's brummt ist es das Mischpult oder eben vielleicht eine der beiden Leitungen.
5. Nun nach und nach die Peripherie anstöpseln. Ebenfalls auch immer die Leitungen mal austauschen.

Ich denke damit findest du recht schnell das faule Ei. Immer auch darauf achten, dass du ein- und denselben Stromkreis hast.

Ich tippe mal auf eine defekte NF-Leitung. Schirm/Masse abgerissen oder eine kalte Lötstelle.

Grüßle,
michael
 
... oder ein altes Speakerkabel (noch mit XLR-Anschlüssen, dafür "mit ohne Schirmung") in Benutzung?

Gruß
Jo
 
.... Oder bei einem XLR Kabel Masse und Signalleiter bei zusammenlöten vertauscht.
 
Solange niemand auf die Idee kommt bei einem Schukostecker den Schutzleiter mit Gaffa abzukleben, auch eine Möglichkeit.
Bei Vintageamps muss man das gar, denn sonst wird man gegrillt. Dann hat der Begriff Stromgitarre eine ganz neue Bedeutung.
 
Hallo,

...wegen Mißverständnisgefahr: Das "Bei Vintageamps muß man das gar..." darf auf keinen Fall als Aufforderung zum Abkleben des Schutzleiters verstanden werden - das wird "4711" auch sicherlich nicht gesagt haben wollen.

MfG.

Basselch
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es ist alles mit XLR verkabelt (ausser der EQ im Insert und nach dem Aux-Ausgang zum Monitor).
Speakerkabel sind 2,5mm2 mit Speakon.
Stecker um 180 Grad drehen geht nicht, in der Schweiz sieht der Stecker etwas anders aus und hat eine "Richtung".
Andere Steckdose hats im Bandraum leider nicht... :(

Sieht wirklich aus, als müsste ich eine etwas grösser angelegte Suchaktion starten. Werde wohl den von 4711 vorgeschlagenen Ablauf durchgehen und alles mal entkabeln.

Per PM wurde mir noch ein Massetrennfilter vorgeschlagen. Klingt bequem wenn es das Problem löst :)

Ich kapiere einfach das laute Geräusch beim Ausziehen des einen Steckers und das nur ein klein wenig lauter werden beim Ausziehen des anderen nicht. Wie kommt sowas?
 
Nein... um Gottes willen NIEMALS den Schutzkontakt abkleben.

Um evtl. Missverständnisse aus der Welt zu schaffen: In der zweiten Zeile bezog ich mich stillschweigend auf das Drehen des Steckers. Bei manchen Vintageamps, vor allem original USA Teile, kann es vorkommen, dass intern eine Leitung (in dem Fall in den USA immer der N) auf dem Gehäuse liegt. In den USA ist das normal und da kann auch nichts passieren, da man nur eine Möglichkeit hat den Stecker in die Dose zu bekommen. Bei uns in Deutschland ist das ja bekanntlich anders (ich finde es ehrlich gesagt fahrlässig, denn in anderen Ländern sind die Steckdosen verpolungssicher) und daher kann dann auf einmal die Phase am Gehäuse der Kiste anliegen. Ein sehr prickelndes Erlebnis ist das dann.

Danke für den Einwand!

So, nun das mit dem anderen Stecker - Audio nun. Klingt ganz arg nach defekter Leitung. Wenn beide Strippen drin sind, dann hat das daran angeschlossene Geräte noch irgendwie einen elektrischen Bezugpunkt. Nun nimmt man die noch nicht ganz malade Leitung weg und die Kiste hängt in der Luft und brummt vor sich hin. Die andere Leitung gibt noch etwas her, ist dann aber auch schon angeknackst.
Deswegen würde ich einfach auch mal alle vorhandenen XLR Strippen einzeln sowohl mit Mikro als auch Pult -> Endstufe durchtesten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
So, nun das mit dem anderen Stecker - Audio nun. Klingt ganz arg nach defekter Leitung. Wenn beide Strippen drin sind, dann hat das daran angeschlossene Geräte noch irgendwie einen elektrischen Bezugpunkt. Nun nimmt man die noch nicht ganz malade Leitung weg und die Kiste hängt in der Luft und brummt vor sich hin. Die andere Leitung gibt noch etwas her, ist dann aber auch schon angeknackst.
Deswegen würde ich einfach auch mal alle vorhandenen XLR Strippen einzeln sowohl mit Mikro als auch Pult -> Endstufe durchtesten.
100 Punkte! :great:

Da geh ich mit dem ausgedruckten Thread und einem riesigen Vorhaben alles auseinander zu nehmen in den Bandraum und ersetze mal ein Kabel vom Multicore zum Endstufenrack und dann war Ruhe. Zuerst dachte ich, dass wohl die Endstufe nicht läuft oder irgendwas gemutet ist. Zum Test dann kurz das andere Kabel wieder angeschlossen und voilà war das Geräusch wieder da.
Ich bin unheimlich froh, dass es ein einfacher Defekt ist und nicht etwas das mich dazu bringt alles umzustellen und auch noch viel Geld auszugeben. Belohnt habe ich mich mit ner ellenlangen Jamsession zu Daft Punk :D

Vielen Dank an alle für die fachmännische Hilfeleistungen. Ich muss zugeben, dass es mir schon ein wenig peinlich ist, dass ich als Bassist - relativ viel mit Kabel in Kontakt - nicht auf diese Idee gekommen bin. Aber man lernt ja immer dazu, ne? :rolleyes:

Einen Störgeräuschfreien Sonntag wünsche ich allen. Dank euch hab ich ihn jetzt!
 
Muß Dir nicht peinlich sein. Im allgemeinen ist man ja froh, wenn der Bassist sich selbständig waschen, anziehen und zum Proberaum fahren kann... ;-)
[duckundweg]

Nee, Quatsch. Find's auch schön, wenn sich ein Problem relativ easy lösen lässt.


domg
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben