Brother Wind March - jetzt hoffentlich richtig

[Saxoplophon]

Hallo,

Ich würde gerne mit meinen Freunden dieses Lied hier spielen:
http://www.youtube.com/watch?v=Mjgr9UJuODM

Die Melodie krieg ich auf dem Saxophon ganz gut hin, von der Begleitung hab ich aber leider keine Ahnung. Also falls jemand heraushören kann, welche Akkorde der Keyboarder benutzt (besonders interessant wäre die Passage von 1:55 bis 2:01; der 3. Akkord in der Sequenz ist denke ich die Dominante ) bitte posten!
Falls es hilft, die Melodie basiert auf phrygisch (ich glaube phrygisch D) und das Intro is wohl komplett D-Moll eben bis zu kurz vor 1:55. Ab dann hab ich keine Ahnung mehr. Nur ab 2:20 geht alles einen Halbton höher, also auch die Akkordfolge von oben.

Hier die Hauptstimme Noten:

Thema 1



Thema 2




Und pro Takt sollte es einen Akkordwechsel geben.

Ich hoffe, das ist das richtige Forum.
Die anderen Themen unten drunter haben irgendwie nich funktioniert...

 

[guitar_franzl]

also - is irgendwie in Gmin und vor allem dann während Impro is immer Gmin + Abmaj dh. ähnich wie bei Benson Song "El Mar" auf Album "White Rabbit" ...

 

[Saxolophon]

also - is irgendwie in Gmin und vor allem dann während Impro is immer Gmin + Abmaj dh. ähnich wie bei Benson Song "El Mar" auf Album "White Rabbit" ...

Also erst ma danke, dass dus dir mal angehört hast!
Aber ist Gmin dann die Tonika? Ich glaub immernoch, dass es Dmin ist, weil das würde doch besser zur D ophrygisch passen, oder?

Mit dem Abmaj während dem Solo hört sich richtig an, hab ich grad ausprobiert. Nur kann man über Abmaj dann eigentlich noch mit D phrygisch improvisieren?

Und zum Solo noch ne Frage: Wenn ichs richtig höre, is da doch immer ein Wechsel zwischen 4/4 und 2/4 Takt (ab 2:51) und der Keyboarder spielt dann immer pro Takt nen anderen Akkord (also immer abwechselnd 4 und 2 Schläge). Und kann es sein, dass er ab 2:51 spielt: Dmin (4 Schläge), Gmin (2 Schläge), Abmaj (4 Schläge) und wieder Gmin (2 Schläge) ?

 

[Funkeybrother]

Erstmal Danke für das Stück!

Ich hatte es vor ca. 15 Jahren mal bei einem Konzertmitschnitt auf WDR3 gehört und es hatte mich sehr beindruckt - ich habe mich sofort daran erinnert. Leider hatte ich mir den Namen des Saxophonisten bzw. der Gruppe, und auch den Namen des Stückes nicht gemerkt - und dann das Stück nie wieder gehört.

Das Stück ist in G-moll.
Du kannst natürlich D-Phrygisch darüber spielen - die natürliche G-Molltonleiter enthält ja das gleiche Tonmaterial wie D-Phrygisch.
Die Ecktöne im Thema 1 sind D, F und Bb im Thema 2 dann D, F und zu guterletzt als Zielton das G. Zusammen ergeben sie einen Gm7-Akkord.
Am Anfang hört man als Begleitung eine Fläche aus den Tönen D und G. Dadurch wird das G als Tonika untermauert - daran ändert auch der Basston D nichts, der die ganze Zeit als Pedalton darunter liegt. Manchmal habe ich auch den Eindruck eines Tiefer liegenden G, noch unter dem D liegend - ist aber bei der Youtube-Tonqualität nicht wirklich rauszuhören.
Ich höre aber nichts, was sich nach D-moll anhört.

Ab 1:14 spielt der Keyboarder als rhythmische Viertel einen Gsus4.
Ab 1:45 dann die Akkorde Gm - F (F6?) - Ebmaj7 - F
wobei im 2. Takt die Basstöne F und Bb gespielt werden.

Danach im Prinzip die gleichen Akkorde über den Pedalbass G.

Zum Thema 2 dann die gleiche Begleitung wie bei Thema 1, nur mit dem Unterschied, daß die Tonika (G) schon im 3. Takt auf 3 zuammen mit dem Melodieton G gespielt wird.

Ab 2:18 dann das ganze einen Halbton höher in Ab-moll. Der Bass variiert da stark - spielt mal Ab als Pedalton oder Grundtöne. Das grundsätzliche Akkordschema bleibt.

Ab 2:51 höre ich:

Gm (4 Schläge) - Eb/G (2) - Abmaj7 (4) - Ab6 (2)

Ich fühle das als 6/4-Takt.

Über die Akkorde wird konsequent G-Phrygisch gespielt.
(bzw. Ab-Lydisch)

der 3. Akkord in der Sequenz ist denke ich die Dominante

Der 3. Akkord ist Ebmaj7 - das wäre im Fall G-moll Subdominantparallele.

 

[Saxolophon]

Vielen, vielen Dank!

Dass du das alles so gut raushören konntest, ist echt toll

Aber noch einige Fragen:

Pedalbass ist der tiefste Ton vom Keyboarder?

Ab 1:14 wo der Keyboarder die Viertel spielt, welchen Ton spielt da der Bass? D oder?

Ab 1:45 wie sind da die Basstöne im 3. und 4. Takt? Oder meinst du das so, dass in Takt der Bass F, in Takt 3 dann Bb und dann wieder F ist?

Und so ab 4:27 da entfallen ja die "halben" Zwischenakkorde und jeder Akkord geht 6 Schläge. Da spielt er dann also Wechsle aus Gm und Abmaj7 richtig?

 

[Funkeybrother]

Vielen, vielen Dank!

Wie gesagt, das Stück gefällt mir sehr, deshalb war es mir ein Vergnügen.

Pedalbass ist der tiefste Ton vom Keyboarder?

Ein Pedalton ist ein Ton, der über mehrere Akkordwechsel nicht verändert wird. In diesem Fall der Basston G - darüber die Akkorde Gm, F, Eb und wieder F.

Ab 1:14 wo der Keyboarder die Viertel spielt, welchen Ton spielt da der Bass? D oder?

Ist nicht so leicht zu hören. Entweder ist es ein wirkliches D, oder der Bassist greift ein tiefes G und der Ton D entsteht durch einen Flagolett-Effekt als Oberton - halte ich mittlerweile für wahrscheinlicher.

Ab 1:45 wie sind da die Basstöne im 3. und 4. Takt? Oder meinst du das so, dass in Takt der Bass F, in Takt 3 dann Bb und dann wieder F ist?

Die Basstöne sind in
Takt 1: G
Takt 2: F auf Schlag 1, Bb auf 3
Takt 3: Eb
Takt 4: F

Und so ab 4:27 da entfallen ja die "halben" Zwischenakkorde und jeder Akkord geht 6 Schläge. Da spielt er dann also Wechsle aus Gm und Abmaj7 richtig?

Im Prinzip ja. Hört sich für mich aber an der Stelle eher nach Ab6 bzw. Fm/Ab an.
Würde aber beides genauso passen.

 

[Saxolophon]

Ich hab jetzt versucht die ganze Keyboardbegleitung in Noten zu bringen und bin jetzt beim Solo. Nur was könnte man denn da noch so machen außer den 4 Akkorden

Gm (4 Schläge) - Eb/G (2) - Abmaj7 (4) - Ab6 (2) ?

Weil das geht ja immerhin 40 Takte und die kann man ja nicht nur mit diesen 4 Akkorden füllen. Im Prinzip kann man jeden Akkord benutzten der in G-Phrygisch steckt oder?

Und noch zu dem Gsus4 Akkord: Wie sollte der am besten gespielt werden? Ich hab ihn jetzt so: G als Bass - D - G - C, damit C und D nicht direkt nebeneinander stehn. Oder sollte das sogar besser so sein?

 

[Funkeybrother]

Ich hab jetzt versucht die ganze Keyboardbegleitung in Noten zu bringen und bin jetzt beim Solo. Nur was könnte man denn da noch so machen außer den 4 Akkorden

Gm (4 Schläge) - Eb/G (2) - Abmaj7 (4) - Ab6 (2) ?

Weil das geht ja immerhin 40 Takte und die kann man ja nicht nur mit diesen 4 Akkorden füllen. Im Prinzip kann man jeden Akkord benutzten der in G-Phrygisch steckt oder?

Der Keyboarder variiert natürlich, spielt Umkehrungen, oktaviert um den Flächensound voller zu machen, spielt vielleicht irgendwelche tragenden melodischen Linien über die Akkorde - Möglichkeiten gibt es viele, damit es abwechslungsreicher klingt. Im Prinzip sind es aber immer die Akkorde Gm (bzw Eb) und Ab.
Was man genau macht, hängt entweder vom Solisten ab, oder man hat einen genau festgelegten, nicht improvisierten dynamischen Ablauf.

Und noch zu dem Gsus4 Akkord: Wie sollte der am besten gespielt werden? Ich hab ihn jetzt so: G als Bass - D - G - C, damit C und D nicht direkt nebeneinander stehn. Oder sollte das sogar besser so sein?

Ich höre da das G als höchsten Ton - darunter die Sekunde C und D. Bei 1:28 sieht es allerdings aus, als ob er auch da manchmal variiert.
Er spielt beidhändig - vielleicht spielt er noch ein tieferes G dazu. Wahrscheinlich macht er das aber auch, um bestimmte Töne mit der Anschlagdynamik hervorzuheben.