Bridge-PU für SG mit Vintage-Allüren aber ohne AlnicoII?

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Hallo zusammen,

Korpus und Hals meiner Epiphone G-400 SG in Worn Cherry boten eine für diese Reihe extrem gute Basis, deswegen habe ich beschlossen, dass sich Modifikationen durchaus bezahlt machen werden.

Sie hat bereits eine TUSQ Nut bekommen, und neue Sattelböckchen, beides mit hervorragendem Ergebnis, ebenso wie ein paar Kondensatoren im Elektrikfach und neue Potis.

Aktuell ist im Neck ein Duncan 59 und in der Bridge ein SH-5 Duncan Custom. Nun habe ich festgestellt, so sehr ich den SH-5 auch mag, in die Brücke soll etwas Klassischeres.
Blei klassischen Vintage fielen mir als Erstes der SH-55 und der Alnico Pro II ein. Die haben allerdings beide AlnicoII Magnete, und der 59 im Neck passt mir eigentlich sehr gut, der soll bleiben. Weiterhin bin ich mir unsicher ob ein AlnicoII nicht etwas zu sanft ist, da wir nicht nur Classic Rock, sondern teilweise auch etwas Punk und härtere Sachen spielen.

Als (glaube ich zumindest) bin ich auf der Suche nach einem klassisch klingenden Pickup mit AlnicoV Magneten. Da sprang mir bisher nur der DiMarzio PAF 36th Anniversary ins Auge.

Meine Frage jetzt, ich komm mal zum Punkt: Seht ihr das mit dem AlnicoII nicht so kritisch wie ich, gerade in Verbindung mit dem 59 im Neck?
Welche Empfehlungen neben dem 36th würdet ihr mir noch geben? Ich hatte mal in einer anderen Gitarre den SH-14 Custom 5, der schien mir aber in den Mitten etwas sehr beschnitten.
Natürlich gibt es passend zum 59 noch den SH-1 in der Bridge, aber der ist von den Werten ähnlich dünn in der Mitte.

Ihr seht ich bin unsicher, und hoffe auf eure wie immer konstruktive Hilfe :)

Danke!
 
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ich würd dir den slash alnico pro 2 probieren
 
Ganz ehrlich?
Pfeif drauf, ob Alnico 2 oder 5.
Wieso sollte ein 2er nicht ordentlich fetzen können?
 
Hi !
An deiner Stelle würde ich mir ums Magnet-Material keine Gedanken machen, es handelt sich hier wohl eher um ein Phantomproblem !

Die sogenannte "Alnico-Diskussion" besteht, so kommt es mir vor, zum größten Teil aus dem Nachplappern irgendwelcher Werbe-Botschaften.

Zum Beispiel heißt es im Rockinger- Katalog, dass Alnico 2 "sanfter" klänge und ein Alnico 2 Magnet "die selben Magnetisierungswerte" wie ein 30 oder 40 Jahre gealterter Alnico 5 Magnet habe....
In eine ähnliche Kerbe schlagen die Aussagen auf "Acys Guitar Lounge".....

Das kannst du jetzt glauben oder nicht.

Wir Gitarristen sind zum Großteil sehr leichtgläubig und auch konservativ (ich nehme mich da nicht aus ! *g*).

Nach dem Motto "Früher war (in der Musik) alles besser" will man auch den Klang seiner Idole von einstmals erzielen....
Und die Industrie macht Kasse mit unserem Streben nach dem "schönen Ton" (was ja per se nicht verwerflich ist....)-

Nur nebenbei: Ich hatte in einer meiner Strats mal Häussel "Desperado" Pickups drin, deren Übertragungscharakteristik war für mich gerade am Neck viel zu bissig und höhenreich.
Ich hab die Gitarre dann mal zu Acys Guitar Lounge (dort werden die Teile verkauft) mitgenommen, und Acy selber ist es auch nicht "aufgefallen", dass ja der Neck- Pickup A 5 Magnete hatte.....obwohl doch am Neck eigentlich A 2 "üblich" wäre...

Das hat mir gezeigt, dass der Unterschied woh nicht soo groß sein kann....

Unbestrittener Fakt dürfte sein, dass der Magnet neben der Spulen- Wicklung einen Hauptbestandteil des Tonabnehmers und der Übertragungscharakteristik ausmacht....
Nur: Es gibt in der Industrie anscheinend keine feste Norm, die besagt, wie sich jetzt ein A 5 Magnet oder ein A 2 Magnet physikalisch bzw. chemisch zusammenzusetzen haben....
Ich bin allerdings kein Techniker, diese Infos hab ich aus einem Buch von Helmuth Lemme (Elektro- Ing. und aktiver Musiker) übernommen.
( daher muss ich mir auch selber den Schuh, Fakten nachzuplappern, anziehen.... das tu ich in dem Fall aber gern ;))

Wie gesagt: ich stelle nicht in Abrede, dass ein Magnet keinen Anteil am Gesamt- Sound hat.
Du kannst aber mangels fehlender industrieller Norm niemals Quervergleiche zwischen Pickups verschiedener Marken nur anhand des Magnet- Typs anstellen.

Mein abschließender Tip:
Probier den Dimarzio PAF 36th. Anniversary aus- der kommt meines Erachtens von seinen tonalen Eigenschaften ganz dicht ran an die Liga, in der zum Beispiel ein fast doppelt so teurer Häussel 59 spielt....
Der PAF 36th. hat nach meinen Empfindungen diese schönen, altmodischen Mitten, die man mit "früher" assoziiert.
Und das trotz Alnico 5 Magnet ! Sensation !! Das kann doch laut Rockinger & Co. gar nicht sein !! :p
Am Neck macht sich der Duncan SH 1 bzw. 59 auch gut- in der Bridge- Pos. einer Gitarre hab ich ihn noch nie gehört, es gibt aber Leute, die da ein "Loch" in den mittleren Frequenzen auszumachen meinen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe in einer Paula auch die "Klassifizierungsmodifikation" getätigt.
Hier saß ein Rockinger Troublemaker am Steg und ein Rockinger AlnicoII in der Halsposition. (Das gleiche genauso erfolgreich in der anderen Paula)

Nu hat sich ein Bekannter für sündhaft teuer Geld (fast 5K) eine V.O.S. Gibson R9 gekauft, die mich von ihrer Auslegung, und dem was sie damit kann, mächtig beeindruckt hat.
Jo, da habe ich mir gedacht, mal sehen, was meine Paula so kann, wenn ich in die Richtung gehe. Jetzt war aber nicht die Überlegung, mir Burstbucker zulegen zu wollen.

Der AlnicoII am Hals hat mich immer sehr angemacht. Eben weil er "Sanfter" klingt, als der PAF-ect z.B., hatte ich doch immer das Gefühl den schwarzen Zylinder zu tragen, wenn ich am Hals soliert oder clean gespielt habe.
Also musste da ein weiterer AlnicoII dann an den Steg (auch, weil ich den Slash-Ton so geil finde), weil mir einer meiner PAF-ects etwas zu bissig kam und etwas wenig Gain (gefühlt) hatte.

Eine Rockinger AlnicoII hatte mein Kumpel in Zebra da liegen -also rein damit. Für den Hals habe ich im Flohmarkt einen PAF-Ect geschossen, da mein Hals-AlnicoII schwarz war (Optik).

...und was soll ich sagen. Obwohl man jetzt meinen könnte, dass der AlnicoII evtl. zu zahm sein könnte, trat eigentlich das Gegenteil ein.
Ich habe einen äusserst ausgewogenen Sound am Steg, der witziger Weise mich kein Gain vermissen lässt. Und der Steg AlnicoII verträgt sich bestens mit dem PAF-ect am Hals!
Und das Beste: Ich habe gestern bei unserer Probe (Metalkapelle) über meinen JVM damit gespielt, und habe im Vergleich zu zwei meiner "Metal-Äxte" nicht den Eindruck gehabt, die Paula könne das nicht!
Gleichzeitig kommt das Ding im Chrunchbetrieb sowas von schön sahnig - einfach g***.


@ bodacious:
Da ich das Gefühl habe, dass der AlnicoII die Metal-Option besser bedienen kann, als der PAF-Ect (Jetzt nur vom Vergleich der Pickups aus einem Hause),
würde ich an Deiner Stelle (von wegen auch für Punk und härtere Sachen) evtl. doch den Slash AlnicoII probieren! (oder natürlich auch den Rockinger ;) )
 
Hi bodacious,

mit dem Dimarzio 36t Anniversary machst Du sicher nichts falsch. Gerade die Bridgeversion DP223 kann auch bei heftigeren Sachen bestehen und ist auch untenrum nicht zu dünn abgestimmt, wie es bei tradtionell ausgerichteten PAFs schon auch mal vorkommt. Einer meiner absoluten Favoriten, und das Preis-/Leistungsverhältnis finde ich ausgezeichnet.

Das heißt aber nicht, dass ein PU mit AlNiCo II nicht auch für Dich in Frage kommt. Der Pearly Gates z.B. knallt richtig gut, und neben dem "Reverend" spielt auch Angus Young das Ding gerne - anscheinend sogar lieber als seinen eigenen Signature-PU. Für Punk kann ich mir den PG sehr gut vorstellen, untenrum darf die Gitarre aber von Haus aus nicht zu dünn klingen, da er da eher schlank ist. Das macht ihn aber auch sehr durchsetzungsfähig und matschfrei - ich spiele die Bridgeversion in der Halsposition meiner Paula und selbst da kann man verzerrte Riffs und Akkorde spielen, ohne dass sich der Amp verschluckt.

Was den ALNiCo Pro II angeht, so kann der auch härteres, Slash spielt ja nun auch nicht gerade traditionellen Blues mit dem Teil. Zu weich ist er sicher nicht, auch wenn er nicht ganz so rotzig ist wie der PG.

Unter dem Strich halte ich den Dimarzio für die erste Wahl, einfach weil er viel Dynamik und Punch hat, ohne seine eher traditionelle tonale Ausrichtung zu verlieren. Er funktioniert clean, crunchy, aber auch mit sehr viel Gain und ist für mich einer der besten Allrounder.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo alle zusammen,

erstmal vielen Dank für euren Meinungen und Tipps! Ich finds ein super spannendes Thema...

Ich denke ich werde mich dann erstmal auf den 36th stürzen, der klingt nach dem was ich suche.

Viele Grüße
Micha
 

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