Hi,
mein SH-1b kam gestern, vorhin verbaut und Hier, wie versprochen mal meine 1. Eindrücke davon...
Ich versuche die Vergleiche mal ein bissche auf den SD Alnico2 pro zu beziehen (habe das Slash Set, dürfte aber denke ich wohl recht nahe an Deinem SAPH-1 liegen
).
Verbaut ist er in einer ´93er LP Studio, Ebenholzgriffbrett, 490R am Hals und gespielet über einen JVM410, probiert Crossover über sämtliche Kanäle, Modes und Poti-Einstellungen (von Gain bis EQ
). Box war eine Laney LX 412 mit Celestion V30.
Vorab: Die Beschreibung "Klangneutral" trifft den SH-1 wohl sicher am ehesten. Der PU klingt schon sehr Vintage-orientiert (wie wohl auch so angedacht), verträgt sich aber auch mit moderner klingenden Ampsounds recht gut. Seine Eindeutige stärke scheint aber im (fast) cleanen und leichten, rauhen Crunch zu liegen, Sounds ala AC/DC kann er recht gut. Will man in richtigen Metal mit ihm vordringen dann hat er einen rauhen, knurrigen Klang (glatt und fitzelnd ala EMG´s ist gar nicht damit), dieses typische "british Heavy Metal richt. Judas Priest oder Maiden kann er auch noch schön, in sämtlichen Heavy-Bereichen finde ich ihn sogar schöner als den Alnico 2 da dieser da doch eher eine Mittenhupe ist, der SH-1 läßt sich da mitunter auch schön mit einer typsichen EQ-Badewannen-Einstellung kombinieren und quittiert dies mit rauhem, kratzig-bissgem Heavy Klang.
Im Hardrock (meine damit Sachen vom 80er, 90er Hardrockbereich bis in diesen 80er Hairmetal) finde ich ihn jetzt vielleicht weniger toll, zumindest nicht so toll wie den Alico 2, da hat Letzterer eindeutig die Nase vorn, warum ich das so sehe liegt einfach an den Mitten. Der Alnico 2 pro reagiert schön auf den Mittenregler, damit läßt sich der Ton und die Wärme, bzw die "Volle" und durchsetzungsfähigkeit des Tones wunderbar regeln (und im Hardrock bereich setze ich gerne auf Mitten), der SH-1 hingegen kriegt bei zu viel Mitten einen (für mich subjektiv empfundenen)...ja, schwer zu beschreiben... dröhnenden Schub, doof zu erklären.
Nicht muffig (wie zB der 498T), eher so als ob die Gitarre versucht ein "Üüühhh" zu sprechen
, halt ein wenig so als ob man (anstatt mit Plektrum) mit den Fingern spielt, etwas Knopfler-like. Wem das gefällt für den mag das ein + sein, für mich ist das eher weniger was. Die Höhen sind mitunter etwas scharf aber mit dem EQ schön zu kontrollieren, die Bässe finde ich gut ausgewogen und passend.
Nochmal im direkten Vergleich zum Alnico 2 pro: Dieser gibt dem Ton noch (s)einen schönen, markanten Charakter hinzu dadurch das er schön Obertonreich ist, der SH-1 ist da völlig neutral, singend finde ich ihn weniger ("singend" verbinde ich aber auch eher mit einem Neck-PU), auch das kann der Alnico 2 wesentlich schöner. Die Verzerrung setzt beim SH-1 auch eher sehr rau und auch knurrig ein (diesen Charakter behält er auch mit steigendem Gain bis hin in zu Highgain) wohingegen der Alnico 2 da sehr sehr sweet und "fein" ist/bleibt. Ein vorgeschalteter TubeScreamer (Gain 0, Level 10), dazu weniger Gain am Amp bringt Hier Eindeutige Vorteile um dem Sound ein wenig feiners brizzeln zu geben und den Ton ein wenig runder zu machen (denke wenn ich die Studio mit ihm spiele könnte das, je nach Musikart die ich spiele zum Standard bei mirwerden), mit einem TS und weniger Gain bekommt man zB schöne Black Growes-like Sounds hin, vielleicht noch nen Tick schöner als mit dem Alnico.
Harmonieren tut er in meinen Ohren eigentlich schon ganz gut mit dem 490 am Hals (es treffen da devinitv keine 2 völlig Grundverschiedene Welten aufeinander), der "Gain" oder eben halt Output liegt etwas über dem des Alnico 2 pro.
Die Dynamik des SH-1 ist Klasse, er reagiert sehr sensibel auf den Anschlag und auch auf den Volumen-Poti, letztere Variante ist in verbindung mit einem 50´s Wiring auch Hier eine schöne Erweitrung um ihn flexibeler zu machen, was den Volumen-Poti angeht finde ich ihn sogar noch nen Tick schöner als den Alnico 2, zumindest was das Spektrum zw. Clean und Gain angeht. Die Dynamik hinsichtlich Anschlag kann ich jetzt nicht direkt zum Alnico 2 vergleichen da meine Studio mit dem SH-1 was die Anschlagsdynamit angeht ohnehin und von Natur aus schon die Nase vorn hat gegenüber der Classic plus mit den Alnicos. Die Saitentrennung ist beim SH-1 sehr schön, habe den PU relativ nahe an den Saiten und auch da matscht nix, jede Saite bleibt für sich schön differenziert. Dieser Absatz ist soweit eben Duncan-typisch auf einem hohem Level.
Mein Fazit:
Für 60er & 70er Classicrock ein guter PU (wenn man eher eine rauhe übersteuerung mag anstatt was "sweetes"), auch wenn´s mal Hevy sein soll gar nicht schlecht, Hardrock (oder eben recht Mittenbezogene Sounds) können andere vielleicht doch besser. Auf jeden Fall sehr Klangneutral der viel Gitarre (und somit eben auch unsauberes Spiel oder Fehler) wiedergibt ohne irgendie einen "eigenen" Klangcharakter aufzudrücken oder was zu beschönigen was so nicht in die Saiten "reingespielt" wurde, eben völlig neutal ohne großen PU bezogenen Wiedererkennungswert.
Für zB. einen Rhytmusgitarristen der solche klangneutrale Attribute sucht sicher eine sehr sehr gute Wahl, Leadsounds die vom PU und Klang des Tones an sich schon was hermachen sollen vielleicht etwas weniger was aber letzteres natürlich nicht zwangsläufig ausschließt.
Wenn man 2 vom Grund her gleiche Gitarren (in meinem Fall 2 Les Pauls) hat ist es sicher keine schlechte Erweiterung die einem Klanglich flexiebler macht, hätte ich nur eine Les PAul würde ich devinitv den AlNiCo 2 in dieser drinnen lassen. Was mich betrifft: Werde ihn auf jedenfall nochmal ein wenig spielen und vorallem rumprobieren (mit ausgiebigen EQ-Spielereinen können sich ja mitunter vielleicht doch noch ganz andere Welten auftun) und dann entscheiden ich ihn auf lange Sicht behalte oder doch nochmal einen Anderen ausprobiere, dieser 100%ige "Wow"-Effekt kam bissher jedoch noch nicht so wirklich.
Gruß Timo