[Gitarre] Brian May - Red Special 2017 - Made in Korea

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auf der suche nach einem etwas anderen gitarrensound, stolperte ich über diese gitarre. ich hab schon mehrere gitarren und klanglich können diese schon einiges abdecken, aber ich suchte nach etwas ungewöhnlichem. überraschend für mich war, daß es kopien von brian mays gitarre gibt, die sogar von ihm autorisiert hergestellt werden.

die kopie-gitarre basiert auf Brian Mays eigenanfertigung einer gitarre in der 60er jahren.
hört man sich queen songs an, dann klingt diese gitarre etwas anders, als bei den meisten anderen rockbands jener zeit.
so war auf jedenfall meine neugierde geweckt.
ich hab sie bestellt, sie kam 2 tage später bei mir an.

auspacken:
was gibt es zu sagen:
- gut verpackt
- eine sehr ordentliche gig-bag ist beigefügt
- die gitarre wird auch mit etwas werkzeug und einem putztuch geliefert. sogar eine zusatzfeder für das tremolo ist vorhanden.
- eine sixpence münze ist leider nicht mit dabei.

genauere betrachtung, finish, etc.
die gitarre hat ein top finsh. die lackierung hat einen extremen tiefenglanz, und die maserung kommt gut zur geltung.
die chromteile sehen alle sauber verarbeitet aus, die poti-kappen sind sogar aus aluminium. ich hatte mit plastik gerechnet.
auf den fotos sind noch die schutzfolien drauf.
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hals
der hals wird im netz oft als klobig beschrieben.
ich habe am 12. bund eine dicke von ca. 2,5cm gemessen.....meine epiphone hat dort 2,7cm. ich finde den hals nicht dick und nicht dünn und ist identisch mit meiner SG, oder LP.
das ist meine erste gitarre, mit ab werk polierten bundstäbchen. das hat bisher noch keine meiner <1000€ gitarren geboten.
die bundreinheit ist erstklassig. sowohl am 12. als auch am 24. bund gibt es gegenüber dem grundton keine messbare abweichung.

sehr gut gefällt mir die kennzeichnung von terzen, quarten, quinten und oktaven.
der hals hat an diesen stellen einen punkt, zweipunkte, oder 3 punkte, was die übersichtlichkeit auf dem griffbrett deutlich erhöht.
seitlich am hals sieht man auch diese 1-3 punkte einteilung. der hals hat kein binding und entspricht damit der originaloptik.
auch das material entspricht dem original, beides ist mahagoni.
die gitarre ist mit einem graphit sattel und einem nullbund ausgerüstet. das unterstützt die stimmstabilität beim tremoloeinsatz.

kopf
die kopfplatte entspricht wohl der form des originals und ist leicht gewinkelt. es wurden grover locking machinheads verwendet. 18:1 übersetzung.
die grovers funktionieren sehr feinfühlig und man kann die gitarre bestens stimmen und die stimmung bleibt auch lange konstant.
auch wenn man das tremolo verwendet.
im gegensatz zu manch anderen kopien, sind die mechaniken parallel zueinander angeordnet. manchmal haben kopien schräge mechanikanordnungen. die parallel anordnung entpricht augenscheinlich dem original.
IMG_20171225_200222.jpg

brücke / tremolo
das tremolo funktioniert sehr gut. man nur wenig nach oben pitchen, aber sehr weit nach unten. nach benutzung ist die stimmung der gitarre perfekt.
die gitarre ist recht gut eingestellt. ich glaube aber die hals krümmung ist zu flach. die tiefen 7 bünde schnarren deutlich, obwohl die saitenlage nicht sonderlich flach ist.
nach etwas fummeln war das problem beseitigt und alle saiten klangen gut.
ich hab zusätzlich das tremolo hochgeschraubt. mit etwas mehr abstand zu korpus kann ich jetzt die tonhöhe um einen ganzton anheben.
das finde ich praktisch, nicht nur nach unten benden zu können.
die saitenreiter habe ich entsprechend abgesenkt.

der tremolohebel ist sehr durchdacht, wird einfach in sein loch gesteckt....und mit einer kleinen imbusschraube kann man regulieren, ob der hebel immer locker nach unten schwengelt, oder ob er in einer gewünschten parkposition verbeibt. ich habe das schräubchen etwas angezogen, sodaß der hebel dort verbleibt, wo ich ihn hin drehe.

korpus
die gitarre hat einen hollow body mit großflächigen ausfräsungen und einer funierdecke. das macht die gitarre sehr leicht und sorgt für einen warmen klang mit etwas bass.

gewicht
gewicht: 2994gr.

saiten
es sind 09er saiten ab werk aufgezogen. die klingen gut und werden dann eines tages gegen die originalen optima gold getauscht.

klang
trocken, ohne amp:
die gitarre ist erstaunlich laut, etwa so laut wie meine halbakkustische sheraton. deutlich lauter als meine anderen solidbody gitarren.
der klang ist sehr obertonreich, schon leicht metallisch. fast wie bei einer westerngitarre mit stahlsaiten.
die gitarre hat bis auf den 10. bund g-saite ein sehr langes sustain. dieser eine ton klingt etwas kürzer aus, aber nur marginal. auch auf diesem bund kann man feedbacks der saiten erzeugen.
somit kein problem.

mit amp:
ein erster klangversuch zeigt die klangvielfalt der gitarre auf.
die firma burns hat die alten trisonic tonabnehmer, welche brian may in den 60ern verwendete wieder neu aufgelegt und genau diese werden in der kopie verwendet.
die 3 single coil burns tonabnehmer kann man in allen möglichen weisen verschalten - hier "on phase und off phase", was soundmäßig vom fetten humbucker sound über ganz fisselige dürre sounds geht.
manche klingen hohl, andere....tja, da gehen mir die beschreibungen aus. jedenfalls kann man sogar ohne effekte den brian may sound erkennen.

speziell dieser vibrierende zerrsound, der viele queen solies ziert, ist deutlich zu hören.
die gitarre hat einen ordentlichen output. ich habe meinen amp mit viel gain eingestellt, aber das gitarren-volumen auf 1/2 zurück genommen, damit die verzerrungen für diese demo im rahmen bleiben.

anbei die pure gitarre mit den verstärkereinstellungen:
Effect - Lexicon MX 400 reverb
H&K Tubemeister Amp Settings:
Boost channel - 2h gain
bass 12h
mids 1h
trebble 1h
volume gitarre: 1/2 umdrehung zurück genommen

https://soundcloud.com/darkstar679/brian-may-red-special-pur

ich kann leider keine tollen riffs spielen, aber vielleicht kann man den klang auch so erahnen.

reihenfolge der sounds:
Bridge

Middle

Neck

Bridge+middle in phase

Bridge + middle out of phase

Bridge + neck in phase

Bridge + Neck out of phase

neck + middle in phase

Neck+middle out of phase

bridge + middle + neck - middle out of phase

fazit
ich hab viel spaß mit der gitarre. es war ein perfekter kauf für mich. meine klangliche palette wurde deutlich erweitert und mein spielspaß an der gitarre ist sehr groß.

mit effekten kann man krasse dinge machen.
 
Eigenschaft
 
Grund: Bezug-Link gesetzt (1.Satz)
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Danke für das Review, tolle Gitarre!

Mein einziger Kritikpunkt an Deinem Review ist das "Klein"-Schreiben des Textes, da dies das Review lesen sehr unangenehm macht.

Kekse gibt's trotzdem:)

Gruß,

Thorsten
 
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Ja, schönes Review und interessante Gitarre. Aber könntest du noch etwas zu den Schiebeschalter sagen? Ich denke mal, die oberen schalten die Pickups an bzw. aus und die unteren sind dann für die Phase des jeweiligen Pickups, oder?
 
richtig.
die obere reihe an schaltern schaltet die pickups ein und aus.
nach ob ist aus, nach unten ist an.

die untere reihe wechselt die konfiguration parallel und reihenschaltung.

die schalter rasten mit einem deutlichen "klick" ein. machen einen soliden eindruck.
 
Ah, so ist das. Gut zu wissen. Danke!
 
In diesem Video hier, ab zeimlich genau 19:00 min, erklärt Brian May die Pickups und die Schaltungen:



Sehr, sehr sehenswertes Video, wenn man sich für die Red Special interessiert. :)
 
die untere reihe wechselt die konfiguration parallel und reihenschaltung.

Danke für das Review und die Soundbeispiele. Wenn die Schaltung der Original-Red-Special entspricht, müssten das allerdings Umschalter in / out of phase sein, nicht seriell / parallel. Das ist gerade die Besonderheit dieser Gitarre, dass alle Pickups in Reihe geschaltet sind. Parallelschaltung wie bei fast allen anderen Gitarren ist dabei gar nicht möglich.

Aber es mag sein, dass das in diesem Nachbau anders realisiert ist. Ein schönes Stück auf jeden Fall.
 
es gibt ein video, wo er mehr auf die schaltung eingeht. die schalter waren ursprünglich dazu dagewesen, als die gitarre noch nicht fertig war, die pickups zu testen und verschiedene verdrahtungsmöglichkeiten zu testen. so hätten die schalter eigentlich garnicht bleiben sollen.
aber erfand bei seinen sound tests die schalter so praktisch, daß er sie offiziell eingebaut hat.
in dem video spricht er von seriell und parallel. so bei 21 minuten wird das thema behandelt.

 
Zuletzt bearbeitet:
aber erfand bei seinen sound tests die schalter so praktisch, daß er sie offiziell eingebaut hat.
in dem video spricht er von seriell und parallel. so bei 21 minuten wird das thema behandelt.

Sehr schönes Video! Er sagt, dass er sich beim Bau zwischen seriell und parallel entscheiden musste und letztendlich serielle Verschaltung gewählt hat, um mehr "meat“ im Sound zu haben. Später sollte dann die Schaltung auf parallel erweitert werden, aber "that never happened" ;)
 
Sehr schönes Video! Er sagt, dass er sich beim Bau zwischen seriell und parallel entscheiden musste und letztendlich serielle Verschaltung gewählt hat, um mehr "meat“ im Sound zu haben. Später sollte dann die Schaltung auf parallel erweitert werden, aber "that never happened" ;)
meinen presicion bass habe ich mit einem schalter getuned, der serie oder parallel erzeugt. das ändern schon erheblich den klang des basses.
 
Nettes Re-View. Mit der Gitarre an sich werde ich allerdings nicht so richtig warm. Ja, sie hat den Charme des selbstgebauten ( was sie ja auch war ) und mag durch die vielen Schalter klanglich auch flexibel sein - aber optisch wird sie mir in diesem Leben nie gefallen ;-)
 
du hast recht, die form ist eigen und wie alles im leben, sehr abhängig von den vorlieben. ich würde mir auch nicht jede gitarrenform an die wand hängen. es gibt gitarren, die ich häßlich finde, manche sind so häßlich, daß sie wieder gut sind.

hier ein foto neben meiner SG:
IMG_20171228_091445.jpg



so im direkten vergleich, macht sie sich für meine begriffe gut.
aber als queen-fan, bin ich auch etwas vorbelastet.
 
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aber als queen-fan, bin ich auch etwas vorbelastet.

da mag was dran sein, bei mir ist es genau umgekehrt. Weder mit Queen noch mit dem Brian May Sound konnte ich bisher etwas anfangen. Möglich, dass dies unterbewusst mein Urteil über die Optik der Gitarre beeinflusst ;-)
 
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Gratulation zur Special und zum Review. Ich habe sie seit Februar 2017 und spiele seither meine SG quasi nicht mehr. Ich habe aber auch nur die 2 Gitarren. Die SG behalte ich nur noch als Ersatz und Urlaubsgitarre. Übrigens schreibe ich schon seit über nen halbem Jahr an nem Review :rolleyes: wird nur irgendwie nie fertig :engel:gut Ding braucht halt Weile.
Ich finde mit der Gitarre kann man fast alles spielen - außer evtl. runtergestimmte Sachen wegen der kurzen Mensur. Als ich sie vor ca. 1,5 Jahren an einem Marshall DSL 40c probegespielt hatte, war mein erster Gedanke (ist wirklich wahr), hätte Angus Young diese Gitarre in den Händen gehabt, würde er nicht mit einer SG spielen. Ich spiele nur mit einem Treble Booster in den Amp und regel alles mit dem Volumen-Poti, das ist schon eine dreckige Angelegenheit.
 
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interessant.
ich finde die BMG und die SG klanglich total unterschiedlich.
die BMG ist sehr edel und höhenlastig, die SG hingegen grob, holzig und dumpfer.

wenn ich mit der BMG ACDC riffs versuche, klingt das seltsam, wie als würden die spice girls versuchen high way to hell zu singen.
es kommt mir irgendwie falsch herüber.
aber genauso, wenn ich queen riffs mit der SG spiele....das klingt dann rauh und grob.

ich wäre mir nicht sicher, ob angus young seinen sound mit der BMG gefunden hätte.

ich hab mir übrigens das zugehörige effektgerät und auch den Brian May Trebblebooster gekauft.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS: deine weiß/schwarze variante sieht sehr schick aus.
 
ich finde die BMG und die SG klanglich total unterschiedlich.
die BMG ist sehr edel und höhenlastig, die SG hingegen grob, holzig und dumpfer.

Genau das gefällt mir besser und hört sich für meine Ohren stimmiger an. ACDC ist ja nicht nur SG sondern auch Gretsch :opa: Ich finde die SG mittlerweile im Ton nicht so vielseitig - und das ist jetzt nicht auf die X-Schaltungsvariaten bezogen.

ich hab mir übrigens das zugehörige effektgerät

Das Effektgerät finde ich dafür, dass man es nur noch gebraucht bekommt, zu teuer. Und für den Preis habe ich Angst, dass es zu sehr Modeling (indirektes Spielgefühl) ist. Ich bin gespannt, wie dein Feedback dazu ausfällt. Ich nutze als Treble Booster meistens den Vox VBM1. Ich habe auch noch einen von das Musikding, wobei ich den VBM1 etwas smoother finde. Welchen Treble Booster hast du dir denn gekauft?

PS: deine weiß/schwarze variante sieht sehr schick aus.

Danke. Die Wahl fiel schwer zwischen der Black'n Gold und Honey Sunbust :fear:

Hier meine Special:
CIMG6623.JPG
 
Genau das gefällt mir besser und hört sich für meine Ohren stimmiger an. ACDC ist ja nicht nur SG sondern auch Gretsch :opa: Ich finde die SG mittlerweile im Ton nicht so vielseitig - und das ist jetzt nicht auf die X-Schaltungsvariaten bezogen.

Das Effektgerät finde ich dafür, dass man es nur noch gebraucht bekommt, zu teuer. Und für den Preis habe ich Angst, dass es zu sehr Modeling (indirektes Spielgefühl) ist. Ich bin gespannt, wie dein Feedback dazu ausfällt. Ich nutze als Treble Booster meistens den Vox VBM1. Ich habe auch noch einen von das Musikding, wobei ich den VBM1 etwas smoother finde. Welchen Treble Booster hast du dir denn gekauft?
Danke. Die Wahl fiel schwer zwischen der Black'n Gold und Honey Sunbust :fear:
stimmt die SG schlägt klanglich eine richtung ein, was ich aber gut finde, deshalb hab ich sie. ich hab zwar keine gretsch, aber eine sheraton....die geht in die gretsch richtung.

ich mußte das effektgerät aus russland kommen lassen. es wird vermutlich in den nächsten tagen hier eintreffen. gleiches gilt für den trebble booster.
ich habe den hier bestellt:
https://www.rock-gear.de/Gitarre/Ef...er/Fryer-Brian-May-Treble-Booster-Deluxe.html
 
Hallo DarkStar679
Mir gefällt dein Beitrag über die Brain May Special sehr gut.
Könntest du mir einen Tipp geben?
Wo hast du die Imbusschraube zum Feststellen des Vibratohebels gefunden?
Gruss - Rolf
 
das ist einfach beschrieben:
du drückst den tremolohebel herunter, sodaß das tremolo nach oben schwingt.
wenn du von hinten ins tremolo schaust, dann siehst du eine kleine inbus schraube.
 

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