DirkS
Moderator E-Gitarren HCA frühe PRS und Superstrats
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(Vorab: Ich habe eine kleine Nichte. Sie ist wirklich niedlich. Aber wenn sie zu Besuch ist, dann möchte sie immer, dass ich ihr aus Tierbüchern vorlese. Dabei ist mir eine unfassbare Lücke aufgefallen, die mit dem nachfolgenden Beitrag geschlossen werden muss!)
Liebe Tierfreunde,
heute wollen wir uns mit einer Tiergattung beschäftigen, deren Populationsdichte seit einer Hochphase in den 80er Jahren rückläufig, die zum Glück aber noch nicht vom Aussterben bedroht ist, dem gemeinen E-Gitarr.
Ursprünglich in den USA endemisch, verbreitete sich diese Tierart seit den 50er Jahren in die ganze Welt, heute finden sich besonders starke Populationen in Japan, Korea, China und Indonesien. Die Art spaltete sich schnell in diverse Gattungen auf (etwa Semis, Zackenbarsche, Les Paulartige, Stratartige, Teleartige, Superstrats), die sehr unterschiedliche ökologische Nischen bevölkern.
Seinen größten Feind, den blutigen Anfänger, schreckt der gemeine E-Gitarr gern durch extreme Warnfarben, etwa schwarz-gelbe Zeichungen oder Signalrot ab:
Diese Verteidigungsstrategie zeigt Wirkung: In der Tat traut sich kaum ein Anfänger mit einer so leuchtenden Gitarre auf eine Bühne. Erst mit einer durch häufiges Üben einhergehenden Steigerung des Selbstvertrauens lässt sich der inzwischen geübte Gitarrist nicht länger abschrecken und wagt sich auch an ein solches Exemplar. In diesem Fall steht einem gedeihlichen Zusammenleben nichts im Wege.
Andere E-Gitarren suchen ihr Heil vor der laienhaften Bedienung durch Anfänger in einer Tarnung. Geschickt passen sie sich ihrer natürlichen Umgebung an und werden so bei der Schnäppchenjagd leicht übersehen:
Den derzeit wohl wirkungsvollsten Schritt weg von allzu jungen Haltern leistete die Evolution in der Entwicklung vom Tremolo zum Floyd und zu gezackten Headstocks. Diese Merkmale schrecken insbesondere die Millenials und noch jüngere Gitarrenfreunde am nachhaltigsten von der Anschaffung eines E-Gitarrs ab, hier greifen eher erfahrenere und daher für den E-Gitarr ungefährlichere Halter zu.
Bei artgerechter Pflege können E-Gitarren durch aus ein Alter von 70 bis 80 Jahren erreichen, es sind sogar Exemplare bekannt, die bereits die 100 überschritten haben.
Ein verantwortungsloser Umgang führt demgegenüber schnell zur Verwahrlosung, der sich z.B. in einer Schädigung der äußeren Hautschichten zeigt (sog. Rory-Gallagherismus). Anatomisch weisen viele E-Gitarren eine Problemzone auf, den zu schwach ausgebildeten Hals-Kopf-Übergang, der bei Stürzen häufig zu Halsbrüchen führt. Selbst qualifizierte Tierärzte (sog. Gitarrenbaumeister) können hier zwar häufig den E-Gitarr retten, zurück bleiben aber sichtbare Operationsnarben.
Sein Revier markiert der gemeine E-Gitarr im Zusammenspiel mit dem symbiotisch lebenden Verstärker durch laute, teils sehr laute Geräusche, bis hin zum unerträglichen Speed Metal-Gebrüll. Daher erfordert eine Haltung in Mietwohnungen eine Kastration des Verstärkers auf maximal 1-5 Watt. Achten Sie aber in diesem Fall auf ausreichend Auslauf in lautere Übungsräume oder auf Bühnen.
Zur Aufzucht: E-Gitarren werden teils in Massentierhaltung etwa in chinesischen Fabriken gezüchtet, es gibt aber auch Handaufzuchten von speziellen Züchtern (Nik Huber u.a.). Dies schlägt sich ebenso im Preis nieder, wie die Güte des genetischen Ausgangsmaterials, hier im wahrsten Sinne des Wortes: des Stammbaums.
E-Gitarren sind Herdentiere. Am wohlsten fühlen sie sich in kleinen Horden und großen Herden (Fachbegriff: Sammlungen). Es grenzt schon an eine erschreckende Empathielosigkeit, wenn ein Gitarrist einen einzigen E-Gitarr in seiner Wohnung hält, ohne ihm nicht zumindest ein paar Artgenossen zur Seite zu stellen.
Liebe Tierfreunde,
heute wollen wir uns mit einer Tiergattung beschäftigen, deren Populationsdichte seit einer Hochphase in den 80er Jahren rückläufig, die zum Glück aber noch nicht vom Aussterben bedroht ist, dem gemeinen E-Gitarr.
Ursprünglich in den USA endemisch, verbreitete sich diese Tierart seit den 50er Jahren in die ganze Welt, heute finden sich besonders starke Populationen in Japan, Korea, China und Indonesien. Die Art spaltete sich schnell in diverse Gattungen auf (etwa Semis, Zackenbarsche, Les Paulartige, Stratartige, Teleartige, Superstrats), die sehr unterschiedliche ökologische Nischen bevölkern.
Seinen größten Feind, den blutigen Anfänger, schreckt der gemeine E-Gitarr gern durch extreme Warnfarben, etwa schwarz-gelbe Zeichungen oder Signalrot ab:
Diese Verteidigungsstrategie zeigt Wirkung: In der Tat traut sich kaum ein Anfänger mit einer so leuchtenden Gitarre auf eine Bühne. Erst mit einer durch häufiges Üben einhergehenden Steigerung des Selbstvertrauens lässt sich der inzwischen geübte Gitarrist nicht länger abschrecken und wagt sich auch an ein solches Exemplar. In diesem Fall steht einem gedeihlichen Zusammenleben nichts im Wege.
Andere E-Gitarren suchen ihr Heil vor der laienhaften Bedienung durch Anfänger in einer Tarnung. Geschickt passen sie sich ihrer natürlichen Umgebung an und werden so bei der Schnäppchenjagd leicht übersehen:
Den derzeit wohl wirkungsvollsten Schritt weg von allzu jungen Haltern leistete die Evolution in der Entwicklung vom Tremolo zum Floyd und zu gezackten Headstocks. Diese Merkmale schrecken insbesondere die Millenials und noch jüngere Gitarrenfreunde am nachhaltigsten von der Anschaffung eines E-Gitarrs ab, hier greifen eher erfahrenere und daher für den E-Gitarr ungefährlichere Halter zu.
Bei artgerechter Pflege können E-Gitarren durch aus ein Alter von 70 bis 80 Jahren erreichen, es sind sogar Exemplare bekannt, die bereits die 100 überschritten haben.
Ein verantwortungsloser Umgang führt demgegenüber schnell zur Verwahrlosung, der sich z.B. in einer Schädigung der äußeren Hautschichten zeigt (sog. Rory-Gallagherismus). Anatomisch weisen viele E-Gitarren eine Problemzone auf, den zu schwach ausgebildeten Hals-Kopf-Übergang, der bei Stürzen häufig zu Halsbrüchen führt. Selbst qualifizierte Tierärzte (sog. Gitarrenbaumeister) können hier zwar häufig den E-Gitarr retten, zurück bleiben aber sichtbare Operationsnarben.
Sein Revier markiert der gemeine E-Gitarr im Zusammenspiel mit dem symbiotisch lebenden Verstärker durch laute, teils sehr laute Geräusche, bis hin zum unerträglichen Speed Metal-Gebrüll. Daher erfordert eine Haltung in Mietwohnungen eine Kastration des Verstärkers auf maximal 1-5 Watt. Achten Sie aber in diesem Fall auf ausreichend Auslauf in lautere Übungsräume oder auf Bühnen.
Zur Aufzucht: E-Gitarren werden teils in Massentierhaltung etwa in chinesischen Fabriken gezüchtet, es gibt aber auch Handaufzuchten von speziellen Züchtern (Nik Huber u.a.). Dies schlägt sich ebenso im Preis nieder, wie die Güte des genetischen Ausgangsmaterials, hier im wahrsten Sinne des Wortes: des Stammbaums.
E-Gitarren sind Herdentiere. Am wohlsten fühlen sie sich in kleinen Horden und großen Herden (Fachbegriff: Sammlungen). Es grenzt schon an eine erschreckende Empathielosigkeit, wenn ein Gitarrist einen einzigen E-Gitarr in seiner Wohnung hält, ohne ihm nicht zumindest ein paar Artgenossen zur Seite zu stellen.
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