Brautpaare und ihre Vorstellungen beim Buchen einer Partyband

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Herr_Rumtreiber
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Seit einiger Zeit kümmere ich mich um das Booking einer Partyband. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass zwischen den Vorstellungen der Brautpaare und der Realität ein riesiger Unterschied besteht. In einigen Hochzeitsforen geistern Beitrage umher, in denen geraten wird nach Musikstudenten ausschau zu halten, die für wenig Geld die Gesellschaft bespaßen sollen. Ebenso tauchen dort Beiträge auf, in denen von 1000,- € Gage für eine 5 köpfige Band für 7 Stunden Spielzeit die Rede ist. Bisher habe ich dann nicht mehr auf die Mails geantwortet, als es darum ging zu erklären, warum die Band für die angedachte Gage nicht gebucht werden könne. Mit der Zeit habe ich mich dazu hinreißen lassen darzulegen, was nach Abzug von Steruern pro Kopf von der Gage übrig bleibt.

Wie handhabt ihr das? Lasst ihr euch auf eine Diskussion ein in der Hoffnung, das Budget wird seitens der Brautpaare erhöht, oder verbucht ihr die Anfragen unter "unverschämt"?

Aus Frust darüber habe ich ein kleines Filmchen zusammengeschustert mit Statistiken, die den Leuten aufzeigen sollen, das bei der Band am falschen Ende gespart wird. Vielleicht hilft es ja auch dem Ein oder Anderen, vernünftige Gagen durchzusetzen.

[wegen versteckter Werbung entfernt. Die Moderation]

Ich schüttel immer wieder den Kopf, wenn das Brautkleid gerne 2000,- € (ohne Schuhe) kosten darf, die Location gerne das Doppelte, aber für die Musik soll eine kleine Aufwandsentschädigung reichen. Schließlich darf man ja auch vom Buffet mitessen. Das dabei die Party den Großteil der Feier ausmacht vergessen die Meisten leider.

Würde mich mal interessieren, ob ihr versucht zumindest Verständniss zu bekommen oder von eurer Seite einfach auf eurer Gage beharrt und das Gespräch ins Leere laufen lasst.
 
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antipasti
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Hallo
Da ich berufsmässig unterrichte, jedoch nur hobbymässig selber live spiele (Coverband mit Kumpels), habe ich keine Erfahrung mit Gagen für eine Profitruppe an Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen. Vor gut einem Monat habe ich an der standesamtlichen Trauung für ein befreundetes Paar zusammen mit einer Sängerin drei Songs gespielt, als Geschenk für das Paar. Danach haben wir beide uns noch ein wenig mit den Gästen ein wenig unterhalten, während des Apéros.
Somit kann ich bestätigen: Gute und passende Live Musik kommt immer an und bleibt auch im Nachhinein bei den Gästen positiv verankert.

Was mich persönlich interessiert nach dem Betrachten deines Videos: Woher hast du diese statistischen Zahlen zum Stellenwert der Musik / Budget bei Hochzeiten?
 
ich spiele keine Hochzeiten, aber genug andere Dienstleistungsmusik.
Unser Preis ist in MINIMALEM Rahmen verhandelbar, in der Regel aber nach oben für Zusatzleistungen/zusätzlichem Aufwand/zusätzliche Zeit.

Da sind viele Firmen-Events dabei. Die "Einkäufer" dort wissen, was gute Musik wert ist und bezahlen das auch.
Wenn, dann wir aus einem angefragten Quintett höchstens zurückgestuft auf Quartett oder gar Trio, aber das Geld pro Musiker verändert sich nicht. Dafür gibts von unserer Seite ALLES live und keinerlei Rumgezicke, auch keine Probleme mit der Lautstärke, keinen beleidigten Musikerstolz, keinen Dienst nach Vorschrift, etc.

Der Kunde bezahlt und hat (fast) immer recht. Wir liefern!
 
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Zwar nicht für Musik, aber Hochzeitspaare sind auch meine Kunden. Aus meiner Erfahrung bringt erklären nichts, es ist einfach für eine große Menge Paare viel wichtiger 150 Leute die man nicht ausstehen kann angeberisch zu bewirten als Geld für Musik und schöne Erinnerungen auszugeben.

von eurer Seite einfach auf eurer Gage beharrt und das Gespräch ins Leere laufen lasst.

Genauso wie es auch der Mercedes Verkäufer macht - der gibt Dir die S-Klasse auch nicht für den Preis vom Smart nur weil eine rührseelige Geschichte kommt.
 
Ohne Quellen, die diese statistischen Aussagen bestätigen, wirkt das Video nur wie eine Werbung für Steffi Trinker.
Also Leute, die ihr heiraten wollt. Bucht Steffi Trinker für eure nächste Hochzeit, sonst wird das nichts. :D

Ich bin mir nicht sicher ob für Hochzeiten nicht mehr so viel locker gemacht wird. Eine gute Freundin von mir, die auch oft für Hochzeiten gebucht wird, hatte noch nie Probleme ihre Gage durchzubringen. Sie sagte mir sogar, dass sie bei Hochzeiten am meisten verdiene. Ich denke man muss sich nur gut auf dem Markt positionieren und dann bekommt man auch nur seriöse Angebote. Alle anderen sollen dann zum DJ gehen und ihren Hochzeitstanz zu Helene Fischer vorführen.
Als Dienstleister muss man darauf vorbereitet sein auch mal keinen Zuschlag zu bekommen und feilschen um jeden Preis halte ich für den schlechtesten Weg. Ich würde als Booker noch ein DJ-Duo promoten. Fall die Band zu teuer ist kann man immer noch die DJs schicken.
 
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Meine Erfahrungen sind so, dass zumindest gegen Schluss meines Tanzmuckermusikerlebens die Erwartungen der Hochzeitsgesellschaft sehr hoch und teilweise absurd waren: bis zu 8 Stunden Anwesenheit wurde erwartet.
Musik natürlich alles was auch so im Radio gespielt wird - dh. die Band war eigentlich Radio-Ersatz: während des Essens dezente Dinnermusik, danach alles mögliche von Disco, Schlager, Rock, Pop bis Metal - einfach alles und das solange wie es den Gästen gefällt oder oder auch nicht.
"WAS - ihr könnt xxxxx nicht spielen???"
"Hallo - wir sind kein Radio und lassen auch keine Midifiles laufen...."
"Midifiles - was isn das....?"

Ganz so als ob man am Radioknopf einen anderen Sender einstellt, den MP3-Ordner im iPhone wechselt oder das "Ding" halt einfach mal abstellt - wenn nötig auch zwischendrin im Lied (ja -respektloser geht es kaum, aber das kommt vor).
Und das zu Gagenvorstellungen die unterhalb der Schmerzgrenze sind.
Und das ist richtig: wenn es der Band tatsächlich gelingt die Gäste zu begeistern sind sie eigentlich diejenigen die den Abend bestimmen. Honoriert wird es dann abschließend mit gut gemeinten Worten - mehr bezahlt wird nur selten.

Bin froh dass ich mich damit nicht mehr herumärgern muss und diese Art von Unterhaltungsmusik nur noch lächelnd von entfernter Position betrachten kann.
 
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Bucht Steffi Trinker für eure nächste Hochzeit, sonst wird das nichts.
Geht ned. A Scheidung ist noch viel teurer, und die wär davor :eek:

Witzig finde ich manchmal die Liedwünsche der Brautpaare. Was gerade modern ist, egal ob es passt oder nicht. Only you von den Flying Pickets? Nun ja, wenn man sich den Text mal genauer anschaut - ist doch das beste Omen für die bald folgende Trennung... Hallelujah von Cohen in der Kirche? Gut, dass es die entschärfte Version gibt :D Oder was hab ich hier am Board gelesen, Ich gehör nur mir aus Elisabeth? Scheint recht selbständig zu sein, die Braut.
 
Auch ein beliebter Songwunsch für die Kirche: "From a distance" von Bette Middler.
Ogottogottogottogott - da schlägst du die Hände überm Kopf zusammen.
Wenn die nur mal lesen würden was da drin steht.....
 
@ ColdDayMemory
Die Statistiken wurden im englischsprachigen Bride & Groom Magazine veröffentlicht. Natürlich ist auch ein wenig Werbung im Spiel. Ich hatte überlegt eine zusätzliche Version ohne Endcard hochzuladen, aber bei zwei verschiedenen Videos gibt es immer einen Verlierer. Daher hab ich mich dagegen entschieden.

Es ist immer wieder erstaunlich wieviele sich bei ihrer Hochzeit einfach nur selbst inszenieren wollen, statt ihren Gästen wirklich einen tollen Abend zu bieten. Ich habe im vergangenen Jahr selber geheiratet und stand vor dem gleichen Problem. Was von dem was Ich will (bzw. was WIR wollen) ist gut für die Gäste. Ich habe noch keinen Gast gesehen, der bis 5 Uhr durchgetanzt hat, nur weil die Braut ein so schönes Kleid anhatte und das Dessert so edel war ;-)
 
Ich habe noch keinen Gast gesehen, der bis 5 Uhr durchgetanzt hat, nur weil die Braut ein so schönes Kleid anhatte und das Dessert so edel war
Ein edles Dessert finde ich schon toll, das muss man dann schier abtanzen ;)

@Harry auch skurril, ja. Ich glaub, da hapert es oft am Verständnis des englischen Textes. Und dann wieder gibt es Bischöfe oder Kardinäle, die verbieten Lieder, die vom Text her wunderbar geeignet wären, weil ihnen die Nase eines Interpreten, der das Lied mal gesungen hat, nicht gefällt...
 
Es ist immer wieder erstaunlich wieviele sich bei ihrer Hochzeit einfach nur selbst inszenieren wollen, statt ihren Gästen wirklich einen tollen Abend zu bieten. Ich habe im vergangenen Jahr selber geheiratet und stand vor dem gleichen Problem. Was von dem was Ich will (bzw. was WIR wollen) ist gut für die Gäste. Ich habe noch keinen Gast gesehen, der bis 5 Uhr durchgetanzt hat, nur weil die Braut ein so schönes Kleid anhatte und das Dessert so edel war ;-)
Noch unverheirateter Weise sehe ich das genau anders: Bei einer Hochzeit wird die Hochzeit zweier Leute gefeiert, dass heisst für mich, dass eben diese zwei Personen im Mittelpunkt zu stehen haben und nicht die Gäste oder deren Befindlichkeiten: Der Onkel nimmt sich vielleicht ausnahmsweise zurück und sprengt die Hochzeit nicht mit seinem Alkoholkonsum. Und die Schwester macht der Braucht nicht Konkurrenz in dem sie sich in den Mitttelpunkt schiebt mit der Verkündung ihrer eigenen Verlobung.... ;-)
Und das heisst für mich auch, dass ich eben nicht die Lieblingssongs der Tante spiele, sondern das die Lieblingssongs des Brautpaars gespielt werden.


P.S. Sieht deine Ehefrau das mit dem Brautkleid auch so? ;-) :p
 
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Wir leben doch in einer Marktwirtschaft.
Wer billig kauf, bekommt auch billig.
Wer nur Hobbymucker bezahlen will, bekommt auch nur Hobbymucke.
 
Wer nur Hobbymucker bezahlen will, bekommt auch nur Hobbymucke.
Hä - was isn das für ein Post? :confused:
Hier gehts doch nicht um billig oder teuer. Auch nicht um Hobby- oder Profimucker .
Der Profimucker steht ganz genau vor demselben Problem wie der Hobbymucker. Hier gehts ja nicht darum wie der Profi oder der Laie die Vorstellungen umsetzt, sondern um die Vorstellungen der Brautpaare im Allgemeinen.

Desweiteren kenne ich einige Hobbymucker die aber mal ganz locker den Profis das Wasser reichen können...
 
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Aber im kern ist die Aussage von @usdz wahr.

In Zeiten von Coffee-to-go und Backshopfraß wollen viele Leute halt alles immer billiger haben.
 
Ja klar wollen alle alles billiger haben. Aber hier gehts eigentlich darum, dass sie dafür auch Leistung ohne Ende haben wollen.
Und das hat nix mit Profi oder Laie zu tun.
 
Hä - was isn das für ein Post? :confused:
Hier gehts doch nicht um billig oder teuer.
Äh?
Doch, oder habe ich den Eröffnungspost falsch gelesen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Desweiteren kenne ich einige Hobbymucker die aber mal ganz locker den Profis das Wasser reichen können...
und was soll uns diese Information jetzt sagen?

Hobbymucker leben nicht von der Gage
und können unter Freunden auch mal für lau spielen.
 
@usdz
Im Grunde bin ich ganz bei dir. Bei Hobby Musikern ist die Gefahr groß, dass sie mit wenig zufrieden sind und dafür bereit sind mehr zu geben als Profis. Was sich ja oft in der Qualität niederschlägt. Und wer die Erfahrung und eben die "Professionalität" nicht honorieren will holt sich eine Wundertüte bei der nicht 100% klar ist was er bekommt.

Mir ging es darum herauszufinden wie genau dieser Konflikt zwischen "Geiz ist Geil" und gerechter Bezahlung in der Kommunikation mit dem Kunden am besten zu bewerkstelligen ist.
Wenn das Budget einfach zu gering ist kommt man halt nicht zusammen. Aber wenn die Frage im Raum steht, was genau daran soviel kostet, bin ich natürlich herausgefordert zu erklären wie sich die Gage errechnet. Für den Kunden sind es ggf nur 3 Stunden Spielzeit, aber was damit alles verbunden ist bleibt ihm meist verborgen.

Wir hatten vor Kurzem wieder eine Anfrage, bei der darum gebeten wurde, ihnen Hörproben von den Wunschliedern zuzuschicken, da sie bei den Demos nicht vorhanden waren. Ich möchte natürlich versuchen den Job an Land zu ziehen und auf der anderen Seite dem Kunden höflich erklären, dass es nicht möglich ist "mal schnell mit dem Handy" die entsprechenden Songs aufzunehmen. Veröffentlicht wird nur was Studio Qualität hat und um die zu erreichen, das oft länger dauert als der potentielle Job selber.

@noslash
Ich hatte ein größeres Theater um meinen Hochzeitsanzug gemacht als meine Frau. Ihr war schon klar, dass das Outfit nur mal kurz gefeiert wird, dann aber nichts anderes als ein Kleidungsstück ist. Ich hatte vor Jahren etwas entdeckt was ich anziehen wollte, sofern ich mal heirate. Und um das zu bekommen war etwas Aufwand nötig und die Überraschung wollte ich natürlich geheimhalten.
 
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und was soll uns diese Information jetzt sagen?

Hobbymucker leben nicht von der Gage
und können unter Freunden auch mal für lau spielen.
Was aber nichts über die Qualität der Musik aussagt. Die Info von Harry könnte z.B. folgendes sagen:
Wer billig kauf, bekommt auch billig.
Wer nur Hobbymucker bezahlen will, bekommt auch nur Hobbymucke.
Dieser Post enthält ganz klar eine Wertung ("billig","nur").
 
Werten wollte ich nicht
und schon gar nicht Hobbymucker abwerten!

Ich meinte nur: Wer Profiqualität haben will, muß wie überall im Leben,
auch den gerechten Preis bezahlen.
 

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