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Braucht man auch am Anfang unbedingt ein (Fake-)Label, um von der Welt ernst genommen zu werden?

Uhu Stick
Uhu Stick
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Hallo Welt,

ich war ja der Meinung „braucht man nicht" und ich habe mit einer Ex-Band bereits Veröffentlichungen auf Bandcamp, Spotify, Youtube veröffentlicht, die ohne Label waren. Auch mit ohne Fake Label.

Fake Label = irgendein selbst erdachtes Label mit „Pseydo"logo, dass man im Netz angibt und auf seine Covers drauf klatscht, dass suggerieren soll, dass man bei einem echten Label sei.

Nun hab ich jedoch den Tipp von einem befreundeten Musiker erhalten, dass man sich auch am Anfang der Musikerkarriere durchaus ein Label erfinden sollte. Dies könnte dabei helfen, dass man von Webseiten und Magazinen ernst(er) genommen bzw. überhaupt angenommen werde und man dadurch mehr Aufrufe/Aufmerksamkeit erhält.

Weiterhin sei ein echtes Label auch für die Bands interessant, die zwar nicht das große Geld machen, aber regionale Bekanntheit erlangen wollen, da dies mit einem Label (selbst mit irgendwelchen Klein/Indy-Labels) deutlich schneller und einfacher ginge.

Spätestens wenn Musik im Radio gespielt werden und Geld aus öffentlichen Ausstrahlungen fließen soll soll, brauche man dann endgültig ein Label + Labelcode. Aber darauf kommts mir bei dieser Frage noch nicht an.

Jetzt möchte ich mal eure Meinung/Erfahrung dazu hören. Seht ihr das auch und ist es wirklich heutzutage noch so viel einfacher regionale Bekanntheit nur mit einem Label zu erlangen?

Grüße :hat:
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es einen gewissen Wiedererkennungswert bringt.
 
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Labels sind völlig egal; das einzige was dir das bringt ist vergünstigtes Marketing zu Gunsten möglicher Einnahmen.

Alles was zählt ist wie viel Geld man in Promotion / Marketing (Ads auf tiktok, insta + starke social Media presence), Spotify playlists und eben viel giggen und sich Vorband Spots bekannterer bands kaufen.

Welches Label dahintersteckt, interessiert den Zuhörer nicht.
 
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Fake Label = irgendein selbst erdachtes Label mit „Pseydo"logo, dass man im Netz angibt und auf seine Covers drauf klatscht, dass suggerieren soll, dass man bei einem echten Label sei.
Ja, das ist essenziell. Nur so hat man Erfolg. Das scheidet allerdings nun für dich aus, weil du danach fragst. Offenbar hast du also kein Label. Daher wird niemand deine Musik kaufen.

Jetzt mal im Ernst: Wir leben in Zeiten des Internets. Soweit sich Musik nicht von selber puscht, weil sie gut genug ist und Hörer findet, sondern mit Marketing hochgezogen wird, haut das nur noch hin mit Werbung, Likes bei Posts und geschicktes taggen, um Suchalgorithmen auf sich zu ziehen. Dann wird man nach oben gespült und bleibt oben, weil sie einen kennen.

Der Sachverhalt dass man schon irgendwo was publiziert haben will, obwohl es nicht stimmt, ist da nachrangig.

Wenn du wirtschaftlich Erfolg haben willst, dann mach es so, wie es aktuell läuft: Du erfindest eine Band, promotest sie bei SAT1 und sammelst Vorbestellungen ein. Dann lässt du es produzieren. Wenn du im "Dummerland" Deutschlands 10.000 Leute aktivieren kannst, reicht der Umsatz, um die Werbung, die Band und die CD-Produktion zu bezahlen und hast noch was über.
 
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Hey,

wir sind aktuell an einer ähnlichen Stelle und ich kann deinen Grundgedanken nachvollziehen bzw. führte diese Diskussion ebenfalls mit den anderen Mitgliedern meiner Band.
Nun hab ich jedoch den Tipp von einem befreundeten Musiker erhalten, dass man sich auch am Anfang der Musikerkarriere durchaus ein Label erfinden sollte. Dies könnte dabei helfen, dass man von Webseiten und Magazinen ernst(er) genommen bzw. überhaupt angenommen werde und man dadurch mehr Aufrufe/Aufmerksamkeit erhält.

Weiterhin sei ein echtes Label auch für die Bands interessant, die zwar nicht das große Geld machen, aber regionale Bekanntheit erlangen wollen, da dies mit einem Label (selbst mit irgendwelchen Klein/Indy-Labels) deutlich schneller und einfacher ginge.
Eine Zeit lang ging es mit dem Parental Advisory Sticker ja auch in eine ähnliche Richtung und er galt eher als Qualitätsmerkmal denn als Abschreckung. Zumindest zu der Zeit als ich Death- bzw. Metal generell für mich entdeckte. Vielleicht verhält es sich mit einem coolen Label-Logo/Namen ähnlich?

Die Frage ob man in Magazinen oder dem Radio auftauchen möchte würde ich ganz abhängig der Hörerschaft machen, lineare Medien sind bei jüngerer Hörerschaft vermutlich nicht so relevant. Fanzines etc. ebenfalls.

Ansonsten gebe ich meinen Vorrednern recht, in der heutigen Form der Musikdistribution ist das gründen eines Labels vermutlich eher unsinnig. Wichtiger ist es vermutlich einfach regelmäßig neue Musik zu veröffentlichen um auf den jeweiligen Plattformen präsent zu bleiben und es zu schaffen, dass man im Gespräch bleibt bzw. NutzerInnen mit einem verbunden sind. Letzteres lässt sich ganz gut über Gefällt mir Angaben, geteilten Inhalten und Klickzahlen ablesen.

Dies führt bei uns dazu, dass wir vermutlich weiterhin nie "erfolgreich" werden, persönlich kann ich aber ganz gut damit leben.

Den von dir angesprochenen Labelcode brauchst du übrigens soweit ich weiß auch nicht mehr, dieser wurde durch einen neuen Code ersetzt den man bei jeder digitalen Veröffentlichung über einen Distributor erhält.
 
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Letzteres lässt sich ganz gut über Gefällt mir Angaben, geteilten Inhalten und Klickzahlen ablesen
... soweit die nicht von bezahlten Profiklickern künstlich hochgevoted werden. Auch da wird viel getrickst. Früher haben die Produzenten einfach ihre Platten selber über Strohmänner aufgekauft, um bei Media Control in die Charts zu kommen, dann haben die Plattenfirmen massenhaft selber ihre zu promotenden Cds and allemöglichen DJs ausgeliefert (meistens 5-10 Stück gleichzeitig, die sie dann als Dankeschön dafür, dass sie sie spielen, verkaufen durften) und nun werden H4-Empfänger als Influenzer misbraucht, die überall gegen Geld Clicks bei Warenbewertungssystemen verteilen.
Bekanntlich kannst du heute Clicks im Bündel kaufen, weil die Macher eine Masse an Leuten hinter sich haben, die schneeballmäßig agieren.
 
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Ja keine Frage, das Kaufen von Klicks und Likes ist eine Plage. Aber ich denke man sieht schon irgendwann welche Accounts da nachhelfen. Gerade wenn die Interaktionen an mehreren Stellen hoch sind (Likes + Kommentare oder Klicks + Kommentare) habe ich zumindest den Eindruck dass da irgendwas dran ist. Bei wenigen Beiträgen ohne wirklichen Inhalt und hohen Klickzahlen bei wenigen Likes wäre ich schon vorsichtiger.
 
Ja, das ist essenziell. Nur so hat man Erfolg. Das scheidet allerdings nun für dich aus, weil du danach fragst. Offenbar hast du also kein Label. Daher wird niemand deine Musik kaufen.

Jetzt mal im Ernst: Wir leben in Zeiten des Internets. Soweit sich Musik nicht von selber puscht, weil sie gut genug ist und Hörer findet, sondern mit Marketing hochgezogen wird, haut das nur noch hin mit Werbung, Likes bei Posts und geschicktes taggen, um Suchalgorithmen auf sich zu ziehen. Dann wird man nach oben gespült und bleibt oben, weil sie einen kennen.

Der Sachverhalt dass man schon irgendwo was publiziert haben will, obwohl es nicht stimmt, ist da nachrangig.

Wenn du wirtschaftlich Erfolg haben willst, dann mach es so, wie es aktuell läuft: Du erfindest eine Band, promotest sie bei SAT1 und sammelst Vorbestellungen ein. Dann lässt du es produzieren. Wenn du im "Dummerland" Deutschlands 10.000 Leute aktivieren kannst, reicht der Umsatz, um die Werbung, die Band und die CD-Produktion zu bezahlen und hast noch was über.
Kannst Du mal erklären, wo bei SAT 1 man das promoted? Und wie das gleichzeitig mit Likes bei Posts und geschicktem Taggen geht?
 
bei SAT 1 man das promoted?
"Videorotation" oder wie das heißt. Ich klicke immer schnell weiter, wenn das kommt! Praktisch jeder Sender hat so einen Kanal, wo er Musiktipps absondert. Dort sitzt aber nicht etwa ein Musikredakteur, der objektiv die besten und neuesten Sachen aussucht, um die Welt zu informieren, sondern eine Praktikantin, die das annimmt und auf die Liste setzt, wofür die Produzenten / Firmen Werbegelder abgedrückt haben.

Als Beispiel postet ein Rapper-Produzent (nennen wir ihn mal "Jesus M.") den Track seines neuen Schützlings auf YT und flux hauen massenhaft Leute, die das "zufällig" gesehen haben, ihre likes drauf. Dann ist der in aller Munde, wird vorne gezeigt und andere klicken auch. Da man dort auf YT aber nichts runtervoten kann, wenns nix taugt, hat so ein Ding schnell Tausende klicks.

geschicktem Taggen geht?
Man lockt Suchalgorithmen auf die Seite, in dem man viele gängige Begriffe im Text platziert und unten im Anhang sogar noch ausdrücklich dranhängt. Dann linkt man andere Seiten wo man das auch so macht. Auf diesen Seiten legt man wieder ähnliche Begriffe an, postet das gleiche und linkt die Quellseiten. Das wird seit 20 Jahren im Netz so gemacht - vereinzelt sogar in der Wikipedia.

Genau das macht man auch in Foren, Blogs und Kommentaren zu Beiträgen in den Sozialen Netzen. Da haben manche fake-Accounts in zweistelliger Anzahl, um das zu iniziieren. Inzwischen macht das sogar die KI, teilweise vollautomatisch. Die ganzen asozialen Netze sind komplett verseucht mit BOTs, die etwas scheinbar sinnvolles zusammenschreiben und es dann posten. Enthalten sind massenhaft Erwähnungen des Produkt, der CD oder des Künstlers mit links überall hin.

Auf solche "Referenzen" kann man inzwischen nichts mehr geben. Alles aufgebauscht oder gefaked. Teilweise auch mit dubiosen Zielen:

Was aktives Promoten angeht, haben wir derzeit einen regelrechten Rapper-Spam in der Wikipedia: Bald jeden 2. Tag versucht irgendjemand eine Seite für einen angeblich bekannten Jungrapper anzulegen oder per links auf anderen WP-Seiten den Eindruck zu erwecken, dass es jemand Wichtiges wäre, der eine Seite braucht. So ein WIKI-Seite ist Gold wert, weil links von dort und dahin besonders "google-adhäsiv" sind, also vorne gelistet werden. Das sind aber z.T. Leute, die kaum die Zähne auseinanderbekommen und mal vor 20 Leuten in Berlin ein bisschen herumgestottert haben, aber angeblich schon mehrere "professionelle" Aufnahmen in dortigen Studios haben und irgendwo publizieren. Man fragt sich wer die auftreten lässt, wer das produziert (kostet ja Geld) und wer das kauft!

Ein Kripobeamter aus Berlin, den ich von früher her aus dem Sport kenne, hat mir diesbezüglich mal verklickert, dass viele Produktionen in Studios und auch die für Anfänger ungewöhnlich hohen CD-Auflagen nicht nur dem Zweck dienen, einen Typen in den Himmel zu hypen, sondern auch dazu, Geldflüsse zu verschleiern. So manches Aggro-Label und Studio existieren nur, weil gewisse Personen gewisser Familien irgendwie Geld aus irgendwelchen Quellen in den normalen Geldverkehr bringen wollen. Da werden dann 3000 CDs gemacht, in den Geschäften von Bekannten zum Verkauf angeboten und dann von denen privat bar gekauft. Zack ist das Geld weiß. Ist aber ein anderes Thema. Allerdings eines von Interesse wie ich finde, weil es die Objektivität von Kauferfolgen infragestellt und damit andere im Hochkommen behindert, die es verdient hätten.
 
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Und mit dem ehemals illegalen Geld wird dann Adrenochrom produziert und damit der Hohlraum im Inneren der flachen Erde erobert. ;)

Ich frage mich, ob ein Label, das auf einer CD steht heute überhaupt noch von wem gelesen wird und eine Relevanz hat. Wer geht denn heute noch in einen Plattenladen und sieht zuerst das Cover bevor er etwas hört. Im Netz gebe ich doch entweder den Namen selbst in die Suche ein oder klicke auf einen Link - dann höre ich die Musik und sehe maximal während des Hörens eine kleine Version des Albumcovers. Was da klein drauf steht dürfte in den wenigsten Fällen wahrgenommen werden, zumal wenn es auf der CD nur auf der Rückseite abgebildet ist.

Klar hilft es, wenn ein Produzent mit Reichweite etwas promotet, aber hat das etwas mit einem Label zu tun? Wohl eher mit der individuellen Reichweite einer Person, unabhängig davon, ob sie etwas mit einem Label zu tun hat oder nicht.
 
Das bisher vorgebrachte Argument bezog sich meiner Meinung nach nicht auf die Endverbraucher, sondern auf Leute, die etwas am Markt lancieren können:
Empfehlungen und Anspieltipps, Musikredaktionen, Radiosender, influencer etc.

Da kann ich mir schon vorstellen, dass es höheres Gewicht hat, wenn etwas von einem namhaften Label kommt. Wie groß der Unterschied zwischen einem unbekannten Label und keinem Label ist, kann ich nicht sagen. Vermute aber, dass Du quasi als Eigenproduzent eher am Ende der Schlange stehst.

Und dann wäre noch die Frage, ob es eher das Label als solches ist oder doch eher Beziehungen oder Geld bzw. Vergünstigungen, die damit verbunden sind.

x-Riff
 

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