Brauche Ratschlag: Taste oder Knopf?

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mrT
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Hallo zunächst,

ich bin mir über eine Entscheidung ziemlich unsicher und trotz längeren Überlegens und Lesens in verschiedenen Foren komme ich nicht zu einer Entscheidung. :confused:

Zunächst zu mir:

Ich habe mit 24 Jahren angefangen Akkordion(Piano) zu lernen. Habe 3 Jahre Unterricht genommen und intensiv geübt, bin dann auf Konverter umgestiegen und habe dann weitere 3 bis vier Jahre geübt.
Konnte dann auch ein paar anspruchsvollere Stücke spielen (Piazzolla / Bach usw.).:p
Aus beruflichen Gründen habe ich das Akkordeonspiel dann vernachlässigt, nur ab und an nochmal wiederholt --- eine Katastrophe was man alles verlernt :(.

Jetzt, nunmehr 10 Jahre später überlege ich wieder etwas systematischer zu lernen. Jetzt zur
eigentlichen Frage:

Ich überlege, ob ich auf Knopfakkordeon (c- oder b-Griff) umsteigen soll:

Meine Überlegungen dazu sind:
- die linke Hand bleibt gleich, muss mich nur auf die Rechte neu einlernen

- ich spiele sehr gerne Musette (Jo Privat / Tangos von Piazzolle und russische Volksmusik usw.) .
Gerade die Tangos und Mustte sind wegen den schwierigen Läufen und Akkorden (Stichwort schwarze Tasten)oft schwierig zu spielen. Ist das Knopfakkordeon nicht für Musette besonder gut geeignet:confused:?

- Ich habe eine kleine Hand, auf dem Pianoakkordeon gelingt mir mit Mühe ein C - C Akkordgriff,
Akkordgriffe mit schwarzen Tasten sind für mich anstrengend zu greifen - darunter leidet dann das
flüssige Spiel


Meine Bedenken sind :

- ich habe keine Möglichkeit es auszuprobieren, da ich keinen Knopfakkordeonisten kenne.
(Ich habe nur die Information meiner damalige Lehrerin , die meinte, dass man auf dem
Knopfakkordion leichtlaüfiger spielen kann)

- Ich müsste quasi die rechte Hand wie ein absoluter Anfänger neu erlernen, oder hat man schon einen gewissen Vorteil, weil man es schon gewohnt ist gewisse Abläufe mit der rechten Hand einzutrainieren, d.h. man muss sich also für die neuen und alten Stücke nur die Fingersätze überlegen und diese einüben - (mal ehrlich, so musste ich das auf dem Pianoakkordeon auch für jedes Stück machen, bis sich ein automatischer Ablauf eingeprägt hat)

- Ich müsste mir ein Knopfakkordeon (zunächst vielleicht erst einmal kleines Standarbassakkordion) kaufen- oder das Pianoakkordeon dann vielleicht in Zahlung geben und gleich ein Konverter -
und hoffen dass ich das nicht bereue.


Für Antworten, Ratschläge und Tipps wäre ich dankbar, denn das ist ja eine weitreichende Entscheidung.:great:
Für mich persönlich vernanschlage ich so ungefähr 4 bis 5 Stunden Übungszeit die Woche und ich wäre nicht enttäuscht, wenn sich der Erfolg nicht in "drei Tagen" einstellt, also ich plane das dann schon auf längere Sicht.


Entschuldigung nochmals, wenn diese Frage auch in anderen Zusammenhängen schon oft diskutiert worden ist, aber vielleicht kann ja jemand etwas zu meiner speziellen Situation dazu sagen.

danke im voraus

Gruß
meisterfisch
 
Eigenschaft
 
Hast du hier schon mal reingelesen?
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum/140595-taste-knopf.html?highlight=Taste-Knopf
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum/324851-b-griff-oder-c-griff.html?highlight=Taste-Knopf
Aus eigener Erfahrung (bin vor drei Jahren von Taste auf Knopf umgestiegen) kann ich dir sagen, dass man auf jeden Fall auch mit der rechten Hand schon sehr viel mehr zustande bringt als jemand, der noch gar kein Akkordeon vorher gespielt hat. Bei manchen Passagen kann man mitunter sogar die gleichen Finger wie auf dem Pianoakkordeon verwenden, aber man muss sich schon an die neuen Wege und Abstände gewöhnen, was nur durch wirklich regelmäßiges und motiviertes Üben geht (mit 4-5 h pro Woche kommst du da schon voran). Am Anfang fällt das Vom-Blatt-Spiel bzw. spontanes Begleiten am schwersten, weil man die Lage der Töne und Akkorde noch nicht so verinnerlicht hat.
Aber nach einiger Zeit wirst du froh sein, dass du dir die Mühe gemacht hast, es lohnt sich am Ende wirklich!
Wenn du verrätst, wo du ungefähr beheimatet bist, würde dich bestimmt mal jemand von uns Knopfern probieren lassen.
 
Hallo,

Danke für die Antwort. Gut zu hören, dass ein Umstieg gelingt.

Ich komme aus Kiel.

Bleibt vielleicht nur noch die Frage, C- oder B-Griff.

Welches System ist für Musette besser geeignet?

Habe schon einmal geschaut - ein Kieler Händler hat ein gebrauchtes C-Griff Akkordeon für ca. 900 € (Weltmeister 96er Standardbass). Es sieht wirklich kleiner aus als das entsprechende Pianoakkordeon.
Schade hätte ich bloß damals gleich damit angefangen, aber wie das so ist, ich habe zunächst ein Akkordeon geliehen bekommen und dann damit gelernt ohne mich genauer zu informieren.




Gruß
mrT
 
Hallo, dazu kann ich nur sagen das die Franzosen überwiegend C - Griff spielen.

Gruß vogt :)
 
Hallo mrT,

wie hier im Forum (z. B. unter dem Link im obigen Beitrag) schon diskutiert wurde, eignet sich wohl C-Griff für Musette besonders gut, während Balkanfolklore auf B-Griff besser geht.

Einen informativen Artikel über C-Griff findest du hier: http://www.musikwerkstatt-rzeszut.de/index.php/mwr/artikel/chromatisches_knopfakkordeon_system_c_griff/
Der Inhaber der Homepage kommt übrigens aus Kiel und unterrichtet auch dort, also vielleicht könntest Du dich dort auch vor Ort mal beraten lassen oder mal eine Probestunde auf einem C-Griff-Akkordeon nehmen.

Gruß,
Seelchen
 
Kann mich Vogts und Seelchens Tipps nur anschließen:great:
 
Hallo mrT,
erst hatte ich auch etwas Angst vor dem Knopfakkordeon. Ich kannte die Piano-Tastatur vom Keyboard-Spielen aus meiner Teenager-Zeit. Aber dieses Forum hat mir die Angst genommen und vor allem, als ich zum ersten Mal ein gebrauchtes Knopfakkordeon in den Händen hatte und es ausprobieren konnte, war mir klar, dass es DAS ist. Insbesondere wegen meiner winzigen Händen. Nun hatte ich schon 10 Jahre kein Keyboard mehr gespielt und erst 3 Monate lang Piano-Akkordeon. Ich konnte auf dem Piano-Akkordeon ja eh' auch noch nicht viel. Aber thuja aus diesem Forum hat z. B. auch erst (ich glaube) 3 Jahre Piano-Akkordeon gespielt und ist dann umgestiegen und es war gar kein Problem für sie. Vielleicht meldet sie sich ja auch noch mal hier.
Ansonsten hat es mir geholfen, die Grifftabelle & Griffschablone von Didilu zum Händler mitzunehmen, damit ich überhaupt wusste, wie die Knöpfe angeordnet sind. Ich habe mich übrigens für C-Griff entschieden. B-Griff wird anscheinend, so wie ich es verstanden habe, meist in der Klassik verwendet und hat dort seine Vorteile. Ich interessiere mich eher für Musette, Jazz und Weltmusik (ganz grob gesagt ...). Und ich denke, das geht mit dem C-Griff super. Ich spiele schon Lieder aus dem Paulic-Buch, die ich am Anfang nie mit dem Piano-Akkordeon hätte bewältigen können. Stichwort: Greifen einer Oktave! Das klappt bei mir noch so gerade mit Zeige- und Ringfinger (d-d). Auf dem Piano-Akkordeon unmöglich! :D
 
Genau, ich habe auch mal von Piano auf C-Griff Knopf gestuft umgelernt.
Bei mir waren es zwar nur ca. 3 Jahre Piano-Akkordeon, aber Klavier von Kindheit an, wenn auch nicht besonders virtuos. ;)
Spiele nun seit über 14 Jahren C-Griff Knopfakkordeon mit Standardbass und besonders gerne und viel Musette.
Meine Hände sind sehr klein, meine Finger unproportioniert und die kleinen nicht voll zu gebrauchen und ja es geht ganz gut. :)
Ich habe mal irgendwo gehört, daß gerade der Umstieg von Pianotastatur auf Knopf C-Griff einfacher sein soll als auf B-Griff - aber das kann ich mangels eigener Erfahrung nicht wirklich beurteilen. Bei mir hat der Umstieg ganz gut geklappt damals - C-Griff spielen ist ein wenig wie Piano im Zick Zack ;) + Akkorde nach festen Griffschemata ähnlich der Gitarre.

Was den link aus Kiel angeht - ja den kenne ich auch. Das dort beschriebene "Spiel von oben", bei dem der Zeigefinger nahezu ausschließlich der 4. Reihe zugeordnet wird, der Mittelfinger der 3. und der Ringfinger der 2. und Daumen wie kleiner Finger nur als Hilfsfinger eingesetzt werden und legato Spiel als nicht sooo wichtig beschrieben wird ?!? kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Theroretisch klingt das erstmal sehr überzeugend, rein praktisch scheitert es bei mir spätestens an der legato-Frage.
Außerdem ist es für _mich_ überhaupt nicht entspannender, die Hand von oben auf das Knopffeld runterhängen zu lassen.
Das "Spiel von der Seite" wie es auch in Frankreich voll normal ist (da spielt man im allgemeinen C-Griff gestuft) scheint aufgrund der Verbreitung schon seit Jahrzehnten auch nicht sooo unangenehm zu sein wie auf der Kieler Webseite beschrieben - ich habe jedenfalls unzählige Tonaufnahmen bis hinunter in die 20er / 30er Jahre hier, wo genau mit dieser Spielweise eine Virtuosität erreicht wird, die ich mit dem "Spiel von oben" erstmal hören möchte.
Es gibt dort eben diesen erstmal überzeugend geschriebenen Text aber halt keine Klangbeispiele.
Für das andere Konzept gibt es schon seit Jahrzehnten bewährte Schulen und vor allem weiß man, wohin man damit kommen kann - siehe Jo Privat & co.. :)

Bla und blub - wenn es Dich reizt und Du dir das finanziell leisten kannst, steig um!
Zu Konvertern kann ich nichts sagen, da ich für das, was ich mache, mit dem Standartbass auskomme.

viele Grüße
Thuja
 
Rzeszuts persönliche Fingersatzempfehlungen muss man ja nicht teilen, aber zumindest ist das doch für mrT eine naheliegende Adresse, um überhaupt mal so ein Instrument auszuprobieren.
 
Waldgyst ich sachs ja nur - einfach damit man ggF. so als totaler Knopf-Neuling weiß, daß es noch andere Herangehensweisen gibt. Seine hört sich zwar erstmal überzeugend an, ist aber m.E. nach nicht zwingend das Ein- oder Ausschlußkriterium für den Wechsel auf Knopfakkordeons. Er hat ja auch noch einige nicht alltägliche Statements was B- und C-Griff angeht.
Mit "von der Seite" und allen fünf Fingern spielen ist meiner Erfahrung nach der Wechsel von der Pianotastatur wirklich kein großer Akt und vielen Akkordeonisten geht es mit der Methode blendend - das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man einen Verfechter einer anderen Methode trifft.
Nix anderes wollte ich sagen. :)

LG
Thuja
 
Die Seite von Rzeszut hab ich nur eingestellt, weil es um C-Griff geht und er in Kiel ist. Da ich selber nicht C-Griff spiele, kann ich die Informationen inhaltlich nicht beurteilen.
 
Seelchen, meine Anmerkungen gehen auch garantiert nicht gegen Dich! :)
Mir war es nur wichtig, einem Anfänger zu sagen, daß der Ansatz eben nicht der einzig mögliche ist und auch nicht zwingend der leichter zu spielende - und das Rzeszuts Kritik an der gewöhnlichen Spielweise "von der Seite" für mich jedenfalls so nicht nachzuvollziehen ist.
Gerade der Umsteiger vom Piano-Akkordeon wird u.U. mit eben der "von der Seite"-Methode gleich viel schneller mit dem C-Griff CKA klarkommen - wär blöd, die Chance nicht zu nutzen nur weil man sie evtl. nicht vorgestellt bekommt.

Ich fänds ja spannend, wenn man die Rzeszut-Methode mit der "normalen" mal vergleichend diskutieren könnte - aber die Rzeszut-Methode spielen vermutlich noch weniger Menschen als hierzulande C-Griff-Knopfakkordeon überhaupt.

LG
Thuja
 
Hallo,
zunächst erst einmal Danke für die vielen Antworten und Beiträge.

Ich habe letzten Freitag einmal bei dem Musikgeschäft vorbei geschaut. Das Weltmeister C-Griff Akkordeon gab es nicht mehr :(, aber ich kam noch gut ins Gespräch mit dem Ladenbesitzer.

Er empfahl mir, doch lieber Energie in die Weiterentwicklung des Pianoakkordeons zu stecken - er selbst unterrichtet Pianoakkordeon. Er ging nochmal Vor- und Nachteile mit mir durch.:gruebel:

Es ist schon richtig, wenn jemand Keyboard oder Klavier spielt ist Pianoakkordeon naheligend.
Er zeigte mir auch gleich ein paar Videos von youtube, um zu zeigen was auf dem Pianoakkordeon technisch möglich ist usw.

Schließlich holte er ein gebrauchtes Weltmeister B-Griff Akkordeon und ich durfte mal ausprobieren.
Ich schnallte es um und schaute von oben auf die Diskantseite - also ich hatte gar kein Orientierung:confused:, weil es natürlich von der Optik her ungewohnt war. Die chromatische Tonleiter konnte ich spielen , das ist ja einfach nur Knopf für Knopf. Na ja schlussendlich war also noch die Frage C- oder B-Griff.

Hier bekam ich den Hinweis, dass die meisten europäischen Länder (Osteuropa Italien Frankreich usw.) B-Griff bevorzugen und die nordeuropäischen Länder C-Griff nehmen. Man könne aber auf beiden Griffsystemen alles spielen. Na ja, kann ich natürlich nicht wirklich beurteilen.

Freundlicherweise hat er mir ein Angebot gemacht, das Akkordeon zu Hause auszuprobieren. D.H ich zahle den Verkaufspreis als Kaution könne aber das Akkordeon ohne Probleme wieder tauschen, falls es nichts für mich ist - er würde dann nur eine Leihgebühr berechnen. Na gut, habe eingewilligt.

Jetzt habe ich mir also drei Tage lang Zeit genommen um mich mit dem B-Griff Akkordeon zu beschäftigen.:p

Meine Erfahrungen dazu:


Die anfängliche Orientierungslosigkeit verschwand schnell, da die Anordnung doch übersichtlich und logisch aufgebaut ist. Die C-Dur Tonleiter ist ganz einfach zu erkennen, man muss nur die weißen Knöpfe spielen (wie beim Piano). Der dazugehörige Fingersatz scheint auch irgendwie zwangsläufig zu sein (Finger : 2 4 3 4 3 2 4 2 dann wiederholend). Also ersteinmal die C-Dur Tonleiter mit Bassbegleitung geübt. Richtig ist, es ist anfänglich nicht so flüssig und schnell wie es mir auf dem Piano gelingt, aber durch die Vorerfahrung kommt man doch leichter ins Spiel als ein kompletter Anfänger es vielleicht könnte - man ist es wohl doch geübt, sich gewisse Fingerabläufe einzuprägen und umzusetzen.;)


Nun wollte ich mich an das erste Stück wagen (Musette, das ich damals auf dem Piano spielen konnte).
Läufe mit Achtelnoten, Triolen und Akkordgriffe kommen hier vor. Der Bass ist der übliche Dreivierteltakt - leider große Sprünge - aber das ist OK, weil ich das ja noch vom Pianoakkordeon kenne.

Ich habe zunächst nur kleine Passagen eingeübt, und dass sehr langsam, denn es brauchte schon ein bißchen Zeit , um den Fingersatz auszuknobeln und ihn sich einzuprägen, damit es nicht zu holprig klingt.

Ohne Vorerfahrung muss ich sagen, Fingersatz fühlt sich OK an, keine merkwürdigen Verrenkungen bzw. Spreizungen mit den Fingern. Akkorde zu greifen ist gewöhnungsbedürftig, geht aber leichter.
Im direkten Vergleich gibt es bei diesem Stück mit dem Knopfakkordeon keine Probleme mit den schwarzen Tasten - ja gut ich konnte es auch auf dem Pianoakkordeon spielen, aber durch die schwarzen Tasten änderte sich ständig der Fingersatz und die Griffe wurden schwieriger. In dem Stück gibt es teilweise Passagen, die sich wiederholen, d.h. gleiche Läufe nur von einem anderen Grundton ausgehend. Wunderbar, auf dem Knopfakkordeon reicht also nur ein Fingersatz, ich starte halt nur von einem anderen Knopf aus. Auf dem Piano ging es so nicht.:great:

Auch habe ich einen Lauf eines Stückes von Richard Galliano probiert, welches auf dem Pianoakkordeon aufgrund der schwarzen Tasten zumindest für mich nicht spielbar ist. Knopfakkordeon : Gut, der Lauf bleibt zwar schwierig, aber meine Finger erreichen ohne Probleme jeden Knopf.

Des weiteren habe ich den Eindruck, dass der Daumen eher eine untergeordnete Rolle spielt,anders als auf dem Pianoakkordeon, wo der Daumen Dreh und Angelpunkt ist, das heißt häufiges über- und untersetzen und man benutzt ihn, um große Distanzen auf der Tastatur zu überbrücken.
Das ist ist wohl, so weite ich es bis jetzt einschätzen kann, auf dem Knopfakkordeon nicht so entscheidend, da man die Oktave hier ja schon mit den restlichen vier Fingern überbrücken kann.
Das wiederum ist auch ein Vorteil, wenn man mal über eine Oktave spielen muss - geht auch ohne Sprünge.

Das Knopfakkordeon ist kompakter bei größeren Tonumfang, die Diskantseite sieht wirklich klein gegen die Diskantseites meines Pianoakkordeon aus (obwohl beide 96er Bass sind), aber das Knopfakkordeon hat tatsächlich einen größeren Tonumfang.


Zusammenfassend spricht für mich vieles für das Knopfakkordeon. Die Eindrücke, die ich oben beschrieben habe sind natürlich rein subjektiv. Ich habe halt nur ein paar Stunden herumprobiert und bin absoluter Neuling - es sind halt Eindrücke.
Es gibt mit Sicherheit noch viele Tricks und Tipps (Greifen einer verminderten Terz sind einfach zwei untereinander liegende Knöpfe usw.)

Eine abschließende Frage habe ich noch. B-Griff oder C-Griff. Wäre es ein fataler Fehler jetzt B-Griff zu nehmen?

Wie sieht es eigentlich mit den Konvertormodellen aus. Mein Pianoakkordeon ist ein Konvertor, nach der Anordnung sind die Einzeltöne auf der Basseite wie auf dem C-Griff Akkordeon.

Jetzt wird die Frage kompliziert :gruebel::gruebel:: Hat ein Konverter B-Griff Knopfakkordeon auf der Basseite nun auch B-Griff, was bedeuten würde, dass ich da auch umlernen müsste :eek:?
Wenn mir hier jemand noch etwas zu sagen könnte - daran habe ich natürlich im Geschäft nicht gedacht.


Danke fürs lesen und beantworten meiner Fragen

Gruß
mrT
 
Hallo Thuja,
ich meinte ja auch nicht, dass du Unrecht hast. Ich selber benutze auf dem B-Griff als früherer PA-Spieler auch den Daumen sowie kleinen Finger fleißig mit, und je nachdem, was das Stück gerade erfordert, kommt die Hand mal mehr von schräg oben, mal von schräg unten und manchmal mehr von der Seite. Da leg ich mich gar nicht fest.
Ich hatte nur die Befürchtung, dass sich mrT durch deinen Beitrag abschrecken lässt, mal bei Herrn Rzeszut das C-Griff auszuprobieren.
Gruß

@mrT
Die Aussage zur Verbreitung von B- und C-Griff ist falsch. Richtig ist:
B-Griff: Russland, Osteuropa, Norwegen, Belgien, Österreich und Bayern (traditionell)
C-Griff: Westeuropa inkl. Frankreich (!), Schweden

Wenn du ein C-Griff mit Konverter kaufst, ist in der Regel auch die Bassseite C-Griff (wobei das sozusagen ein Spiegelbild der Diskantseite ist).
Wenn du ein B-Griff mit Konverter kaufst, ist die Bassseite heutzutage in der Regel B-Griff-russisch (tiefe Töne unten, hohe oben). Siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Melodiebass
Wenn du ein B-Griff-deutsch-Konverter (Bassseite Spiegelbild der Diskantseite) willst, musst du das beim Kauf extra betonen.

Ich würde dir, da du gerne französische Sachen spielen willst und den C-Griff-Konverter schon kennst, also dringend zum C-Griff raten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seelchen, meine Anmerkungen gehen auch garantiert nicht gegen Dich! :)

Nein nein, das hatte ich auch nicht so aufgefaßt, Thuja. Ich wollte nur nochmal klarstellen, dass ich den Link nicht wegen dem speziellen Ansatz von Rzeszut eingestellt habe, sondern aus pragmatischen Gründen. Ich finde es sogar wichtig, dass du darauf hingewiesen hast, dass man C-Griff auch anders greifen kann, als im Text beschrieben, denn wenn man keine Ahnung davon hat, empfindet man die Argumentation von Rzeszut schon als sehr überzeugend.

@mrT, wäre es nicht möglich, mal einen größeren Laden aufzusuchen, wo Du auch C-Griff im Vergleich spielen kannst? Z. B. ist Brusch in Hamburg ja nicht so weit.

LG, Seelchen
 
Ja genau - ich wollte den mrT echt nicht abschrecken zum Rzeszut zu gehen!
Nur eben informieren, daß das was er schreibt - eben weil er so überzeugend klingt - den Umsteiger vom Pianoakkordeon ordentlich durcheinander bringen kann. Selbst ich habe da aufgrund der überzeugenden Schilderung echt intensiv drüber nachdenken müssen und bin zu oben geschildertem Ergebnis gekommen.

Was den Musikalienverkäufer angeht - ja so ist das, in Deutschland wird halt immer noch viel Keks über das Knopfakkordeon erzählt, da es einfach nicht so verbreitet ist. Kommt einer gut seit Ewigzeiten mit seiner Pianotastatur klar, soll er imho auch gerne dabei bleiben. Ich mach da echt keine Mission draus ;) - _mir_ hat der Wechsel einfach gut getan.
Will einer einfach mal was neues ausprobieren oder rechnet sich klare Vorteile durch die Umlernerei aus, hat er gute Beratung verdient - deshalb würde ich auch mal nach Brusch fahren wenn es Dir möglich ist.
Letztlich weißt Du erst im direkten Vergleich, welches System - ob B, C oder gar doch das Piano Dein Ding ist.
Ich spiele C-Griff übrigens sehr daumenlastig mit viel untergreifen wie beim Klavier und auf allen Reihen wenn es sein muß - damit kann ich prima meinen schlappen kleinen Finger entlasten. Dadurch, daß ich die Hand nie so überstrecken muß wie beim Pianoakkordeon, geht das bestens. So komme ich auch zu der Aussage "Piano im Zick Zack". :D
Das ist eben auch das schöne beim Knopfakkordeon - man ist recht variabel in der Spielweise.

LG
Thuja
 
Hallo mrT,

vor ca. 15 Jahren bin ich ebenfalls von Piano auf B-Griff und wegen M3 nach einem weitern Jahr auf C-Griff (Bass und Diskant) umgestiegen. Da Du bereits C-Griff im Konverter M3 kennst/spielst, würde ich auch im Diskant C-Griff spielen.
Elsbeth Mosers Akkordeon Schule "Das Knopfakkordeon C-Griff - Ein systematischer Weg" ist sehr theoretisch, aber der Ansatz mit gleichem Fingersatz und identischen/parallelen Übungen für Bass und Diskant ist genial!

Viele Grüße... Peter :)
 
Hallo nochmals,

danke für die vielen Tipps und Anregungen. Habe jetzt nach reiflichen Überlegen nochmals im Musikgeschäft vorbei geschaut und das C-Griff Akkordeon ausprobiert.

Man muss erst einmal umdenken, wenn man von B-Griff auf C-Griff umsteigt.
Ich habe mich jetzt für das C-Griff entschieden, und zwar wegen dem Konvertor, dem einfacheren Spielen von Musette, wenn die Franzosen C-Griff benutzen werden sie ja auch die Stücke eher passend zum C-Griff entwickeln.

Ich habe jetzt aber nochmal eine Frage:

Ich hab mir jetzt eine C-Griff Schule bestellt, aber ich würde schon gerne mal wissen, wie man auf dem C-Griff die chromatische Tonleiter spielt. Beim B-Griff war das selbsterklärend und relativ einfach. Beim C-Griff finde ich es schwerer. Fange ich mit dem 4 Finger in der 1.Reihe an und spiele dann die Dreihertreppen abwärts oder fange ich mit dem 2 Finger in der 1.Reihe an (so wie beim MIII auf der Basseite)?
Für die C-Dur Tonleiter habe ich schon einen Fingersatz im Internet gefunden, hier wird der Daumen in der 1.Reihe mit einbezogen. Ich habe es mal probiert, beim B-Griff reichten mir die Finger 2 3 4 , das funktioniert auch beim C-Griff . Spielt man die C-Dur Tonleiter mit den Fingern 2 3 4?


Vielen Dank schon mal für die Antworten auf die doch eher etwas technischeren Fragen.

Danke und Gruß

mrT
 
Schade, jetzt ist mein Eintrag von gerade weg. Also gut noch einmal.
Vermutlich lag's daran: https://www.musiker-board.de/allgem...faq-haeufig-gestellte-fragen.html#post4769556 - Gruß, Wil Riker

mrT: in diesem PDF findest Du auf Seite 2 Fingersatzvorschläge für's Tonleiterspiel auf dem C-Griff Knopfakkordeon. Den Dur-Fünftonraum kann man übrigens genauso wie auf dem Piano-Akkordeon spielen (c1 d2 e3 f4 g5). Grundsätzlich muss bzw. kann man sich beim Knopfakkordeon bei jedem Lied die Fingersätze neu erarbeiten. Ich schreibe "kann", da darin die Chance besteht, dass man den für sich bequemsten Spielweg ausfindig macht. Meine Lehrerin meinte kürzlich, Fingersätze sollten so bequem wie möglich sein.
Das Paulic-Buch bietet je 1 Griff-System für z. B. den Dur oder Moll-Fünftonraum. In dem Buch von Elsbeth Moser gibt es genau dazu auf den S. 88 und 89 viele verschiedene "Fingersatz-Lösungen". Meine Lehrerin und ich halten uns beispielsweise nicht genau an die von Paulic vorgegebenen Griff-Systeme, wenn es einen "bequemeren" Weg gibt. Die im Paulic-Buch vorgeschlagenen Griff-Systeme dienen somit als Basis. Es ist aber nicht so, dass nur der Weg dann der Richtige ist. Will sagen: Viele Wege führen nach Rom.
Generell finde ich es schade, wenn man einzelne Finger beim Spielen ausschließt. Ich lerne momentan alle Finger in jedem Lied zu verwenden, einschließlich Daumen und kleinen Finger. Wenn der Daumen gerade nicht aktiv ist, kann er sich am Diskantrand ausruhen und dem Akkordeon zusätzlichen Halt geben.

Ich hoffe, ich, als Anfängerin, konnte dir helfen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch ich habe schon einmal hier im Forum geschrieben, dass ich nach einem Jahr Pianoakkordeon auf Knopf B-Griff umgestiegen bin und jetzt circa eindreiviertel Jahr Knopf spiele und wirklich gute Fortschritte machen. Der berühmte Akkordeonist Romanko sagte mir, als ich ihn fragte was sich kaufen sollte, ein B-Griff oder ein C-Griff Akkordeon, dass das vollkommen egal sei.
 

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