Brauche ich eigentlich eine 88er-Hammermechanik?

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lucjesuistonpere
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Vor kurzem habe ich mir ja den heißersehnten Realpiano Expander ersteigert und wenn dieser jetzt ankommt und mir die Vintage-Sounds gefallen, überlege ich, mein P120 loszuwerden und mir statt dessen ein günstiges Masterkey anzuschaffen. Günstig ist dabei wörtlich zu nehmen - da die Bandgeschichten bei mir im Gegensatz zum Klavierspielen eher 'ne spaßige Nebenbeschäftigung sind und es sich einfach nicht lohnt, dafür ein Vermögen auszugeben - was unterm Strich heißt, daß es nicht der letzte ALDI-Schrott sein soll aber ein LMK4-Monstrum für 1300 Euronen wäre für meine Zwecke etwas übertrieben. ;)

Nun ist die Frage: Brauche ich wirklich 88 Tasten und eine ausgefeilte Hammermechanik? Oder tuns auch 76 leichtgewichtete? Verwendungszweck sind in erster Linie Vintage-Sounds. Die Tastatur sollte auch zum Solieren gut geeignet sein. Sehr wichtig ist, daß ich nicht immer mit Vollschmackes in die Tastatur hauen muß (wie sehr oft bei Keyboards mit schweren Federn unter den Tasten), sondern mich Piano-like eher in die Tasten "fallen lassen" kann.
Was normale Keyboard-Tastaturen diesbezüglich angeht, habe ich stark unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei einem PSR von Yamaha war die Tastatur (auch die Abstimmung auf den Sound) so furchtbar, daß ich damit kaum spielen konnte und schon mal gar nicht rhythmisch. Das Nord Electro konnte mich mit seiner Tastatur auch nie überzeugen, die ist mir zu hart und zu straff. Bei meinem alten DGX von Yamaha hingegen lief's immer ganz OK und ein Keyboard von Ensoniq hatte ich auch mal in den Fingern gehabt, das hatte eine Art semi-gewichtete Tastatur (fühlte sich wie eine sehr leichte, butterweiche Hammermechanik an) und war wirklich optimal.
Wäre eine leichtgewichtete 76er-Leiste wohl für mich angemessen oder brauche ich zum Vernünftigen Solieren und Begleiten unbedingt Hammermechanik?

Nun, was bieten sich da für Modelle an? Einmal wäre da das CME UF7, sieht von außen wie Synth-Tastatur aus, hat nach Thomann aber leichtgewichtete Tasten und mit 330 € einen äußerst fairen Preis. Besitzt darüber hinaus noch viele schöne Controller, womit ich prima Synthgeschichten am Computer spielen könnte. Von Fatar gibt es das TMK88 mit ebensovielen Tasten, aber was "Fatar" und "Qualität" angeht, habe ich schon so manche Horrorgeschichten gehört. Von Roland gibt's das A37, mit 530 € für meinen Geschmack sauteuer (wie eigentlich alles von Roland) und nach Thomann-Angaben auch nur mit "anschlagsdynamischer Synthesizer-Tastatur".
Nächste Woche werde ich sowieso probespielen, aber ich find's hilfreich, auch eure Meinung zu hören. :)
 
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Moing!

Ich hab mir ähnliches überlegt gehabt...76 Tasten, ist leichter, Hammer ist gerade für E-Piano nicht so wichtig...und war ähnlich weit wie du.

Bei CME hat der Preis gelockt, aber ich hatte meine Befürchtungen von wegen Qualität. Das A-37 von Roland war mir auch zu teuer, zumal es nicht mal ein Metallgehäuse hat. Außerdem kannst du das vermutlich nirgendwo probespielen. Für weitere Details zum A-37 gibts übrigens hier noch einen Extra-Thread im Masterkey-Forum.

Ich hab mich dann schließlich für ein gebrauchtes Kurzweil SP-76 entschieden. Das kann vielleicht nicht so viel MIDI wie das A-37 oder CME, hat aber ein komplettes Metallgehäuse (bis auf die Seitenteile), ist mit 12,5kg noch im Rahmen und hat für 400€ schon die Micropiano-Sounds eingebaut (Das kann dir natürlich mehr oder weniger egal sein...) Die Tastatur finde ich sehr gut, sehr angenehm zu spielen, allerdings muss ich noch die richtige Anschlagsdynamikkurve für mich finden.

Allerdings, für "In die Tasten fallen lassen"...ich weiß nicht, solltest du da nicht doch besser das P-120 behalten? Denn auf das SP-76 muss man schon draufklopfen. Allerdings sparst du dir im Vergleich zum P-120 doch 6-7kg, oder?
 
Also mit 76 Tasten könnte ich noch leben, aber auf Hammermechanik würde ich nicht mehr verzichten wollen.
Würde mir das auch SEHR gut überlegen, zumal Du ja im Prinzip schon ein recht gutes Stagepiano hast. Gewicht sollte da eh eine untergeordnete Rolle spielen. Klar kann man ein auch mit ungewichteten Tasten spielen, aber gerade wenn es um Piano-ähnliche Sounds geht, hat man doch mit hammermechanik einiges mehr an Ausdruckskraft.

Und soooo schwer ist das P-120 doch eh nicht, wenn ich das recht in Erinngerung habe. Ich hab selber vor einiger Zeit noch ein A-90 ergattert (imo das beste Masterkeyboard überhaupt) das ist bestimmt nochmal 10kg schwerer und das geht auch irgendwie...

Gruß, Dave
 
Hallo Dave! :)

Da sprichst du was wichtiges an, was ich in meinem Beitrag nicht so ganz auf den Punkt gebracht hab. Beim Kurzweil bekommt man es meiner Meinung nach noch ganz passabel hin, Pianosounds zu spielen. Aber noch eine Nuance leichter und du kannst es vergessen, mit dem Roland PC-180 geht zum Beispiel nichts mehr.

Stimmt, das A-90 ist wirklich ein feines Ding :D
 
Der Grund, wieso ich überlege, zu wechseln, liegt einfach in finanziellen Erwägungen. Wenn ich mein P120 in ein günstigeres 76er-Teil umtausche, habe ich noch genug Geld, um mir einen ordentlichen Monitor/Amp zuzulegen, dazu noch ne Soundkarte für meinen PC, das zusätzliche MIDI-Keyboard für die Synthesizer-Geschichten könnt ich mir dann auch sparen und ich hätte sogar ein wenig Geld noch übrig (gibt ja auch noch andere Hobbys). Ich hab auch einfach ein schlechtes Gewissen dabei, ein Equipment für mehrere Kiloeuronen auf der Bühne stehen zu haben, obwohl ich selbige durchschnittlich nur einmal im Monat frequentiere...
Das P120 hat prinzipiel eine ziemlich gute Tastatur, ist aber als Gerät wohl für meine Zwecke übertrieben, wenn die Sounds sowieso nur noch aus dem Realpiano-Modul kommen (das weiß ich jetzt noch nicht, wird sich aber herausstellen, wenn das Ding bei mir eingetroffen ist). Gewicht ist mir relativ egal, solange es nicht schwerer als 20 kg ist (darunter ist es notfalls noch im Zug transportabel, falls ich keinen Chauffeur finde... ;)).

Wichtig an der Tastatur ist mir vor allem, daß dynamisches Spiel möglich ist und zwar kontrolliert dynamisches Spiel. Bei einigen Synthietastaturen, die nur eine steinharte Feder hinter der Taste und sonst nichts haben, ist das recht heikel. Wenn man leicht anschlägt, kommt fast gar nichts raus und man muß immer wie ein Affe in die Tastatur punchen, um sich überhaupt hörbar zu machen. Und Soli gehen dann eh in die Hose.
Erfahrungsgemäß hängt das weniger von der Gewichtung ab, als eher von der Bauweise der Tastatur. Das Original Fender Rhodes hat zwar eine federleichte, wabbelige Klappertastatur, aber ich kann alles darauf ausdrucksstark spielen. Auf Stagepianos mit weichen Gummi-Tastaturen würde ich niemals Klavier spielen wollen, aber live für schnelle Fusion-Soli sind sie bestimmt tauglich. Und bei den Synthi-Tastaturen gibts halt Unterschiede wie Sand am Meer. Da gibt es besagtes PSR, was eine total beschissene, unkontrollierbare Tastatur hat und mein altes DGX, mit dem ich Live-Geschichten recht nuanciert spielen kann.
 
Mit dem Equipment-Wert da sagst du was. Wenn ich daran nur denke...ich spiele zum großen Teil "Weghörjobs", also Barjazz, Dinnermusik...halt die Gelegenheiten, bei denen eine CD oft sinnvoller, eine Band aber doch irgendwie stilvoller ist. Manche Jobs machen Spaß, manche nicht. Aber für alle brauche ich kein Fender Rhodes, keine Hammond XB-2, sogar das Roland ist für so manchen Ätz-Job schon überdimensioniert.
Aber irgendwie machts mehr Spaß auf sich gut anfühlendem Equipment zu spielen.

Apropos Rhodes nochmal: Ich könnte mir gut vorstellen, dass du gerade fürs Rhodes mit einer Hammermechanik doch besser dran bist, denn dieses "in-die-Tasten-fallen-lassen" geht mit dem Original ja auch, mit halbgewichteten Tasten aber nicht.

Außerdem hab ich grad die erste längere Probe mit dem SP-76 gespielt. Klingt nicht schlecht, auch wenn ich nur einen Gitarrenamp hatte :), auch die Tastatur ist ok, aber ich merke schon, was ich an dem Roland mit Hammermechanik habe...das ist eine ganz andere Welt.
 
lucjesuistonpere schrieb:
Wenn ich mein P120 in ein günstigeres 76er-Teil umtausche, habe ich noch genug Geld, um mir einen ordentlichen Monitor/Amp zuzulegen, dazu noch ne Soundkarte für meinen PC, [...] und ich hätte sogar ein wenig Geld noch übrig
Kann ich diese Rechnung mal sehen? :eek: Immerhin willst du einen ordentlichen Monitor ...
 
Hab von nem Jazz-Pianisten nen gebrauchten Fostex-Monitor für 250 angeboten bekommen. Den ich natürlich erst noch ausgiebig testen werde. ;)
 
Guten Morgen,

für sowas kann ich persönlich dir die Gem88er oder die leichtgewichteten Kurzweil 76er empfehlen. Allerdings sind wir da wieder bei teuer.
Die Pros haben zwar auch Hammermechanik, sind aber sehr leicht spielbar. Hatte ich ja mal erwähnt :)

Gruß
 
Jo, da haste schon recht, die GEM-Leisten sind für Vintage-Simulationen sehr brauchbar.

Prinzipiell ist mir Hammermechanik auch lieber, aber a) teurer und b) brauche ich (abgesehen von den Doepfers) dann nochmal n sündhaft teures Hardcase dazu. Also insgesamt einfach teuer. ;)

Im Prinzip suche ich genau sowas, was in besagtem Ensoniq-Keyboard gesteckt hat, das ich einmal bei einer Probe gespielt hatte. Nach etwas Recherche weiß ich nun, welches Modell das war. ;) Ein KT76 mit "gewichteten Tasten". Also scheinbar keine Hammermechanik, sondern der Definition nach schlicht eine Gewichtung auf der anderen Seite der Taste. Wenn's sowas als günstiges Masterkey gäbe...
 
Kurzweil SP76, außer das CME UF7 hat auch gewichtete Piano-artig geformte Tasten.
Hab ich ja mittlerweile selbst, das kleine lila Ding und ich find die Tastatur wirklich gut.
 
OK, das werde ich mir auch mal anschauen. Kann ich das irgendwo im Laden antesten oder wird das nicht mehr verkauft?
 
das gibts schon noch neu, vielleicht kann mans beim musicstore oder thomann auch testen.
 

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