Brauche Hilfe bei der Reparatur - Hohner Organola 140 Bass

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gochness
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Hallo liebe Leute...

es ist soweit...

Ich habe letzte Woche eine Hohner Organola sehr günstig gekauft und nun möchte ich die selber herrichten und dann spielen lernen.

Ich möchte jetzt nicht einfach so auf gut Glück Werkzeug nehmen und das gute Stück durch meine Unkenntnis demolieren.
Dachte hier gibt es genug Leute die sich da sehr gut auskennen und es wäre schlau erst zu fragen und dann zu machen :)))

Zum Zustand des Akkordeons;

Optik:
Mann sieht dass das gute Stück schon älter ist als ich :), die Tasten sind gelb (unter dem Diskantverdeck aber noch weiss).
Alle Tasten stehen auf beiden Seiten so wie sie sollten, lassen sich auch alle gut drücken und kommen auch selbst wieder zurück ...juhu.
Am Balg sind keine Beschädigungen/Risse/Reparatur-spuren zu sehen. Riemen sind in schlechtem Zustand, könnten aber nachgenäht werden,
ob sich das lohnt???

Funktion:
Der Balg lässt sich kaum Bewegen wenn ich den ohne eine Taste zu drücken ziehen möchte, denke das ist ein gutes Zeichen :)
Allerdings beim Drücken geht das und wahrscheinlich ist das schon mal nicht gut :-(
Der Knopf zum Entlüften funktioniert.
Alle Tasten erzeugen Töne... Es gibt aber zwei Tasten (f und g) nebeneinander im mittlerem Bereich der Tastatur die sich bein Drücken anders
anhören als beim Ziehen? Beim Ziehen ist alles gut aber beim Drücken...hm...schwer zu beschreiben...Also wenn ich fester Drücke dann kommen
die Töne auch gut, aber wenn ich leise spielen will dann klirren oder besser gesagt stottern die :-(
Könnte es sein das dieses Model Diskantstimmplatten ohne Ventil hat?

Die Registerschalter sind an beiden Seiten schwergängig aber funktionsfähig.

Soweit ich als Anfänger (mit gutem Ohr für Töne) erkennen kann, müsste das Instrument nicht gestimmt werden...

So...was denk Ihr, kriege ich das selber alles hin ( kann mit Händen umgehen) oder sollte ich bei dem Umfang lieber einen Profi aufsuchen?

Die erste Hürde für mich sind schonmal die Balgnägel...Kann die sicherlich ziehen, aber wenn ich die wieder in das selbe Loch stecke, sitzen die
da bei so einem alten Instrument auch drin oder muss ich die dann irgendwie befestigen z.B. kleben? Ist der Balg mit dem Bassteil und Diskant
zusätzlich an den Übergängen geklebt( wegen Dichtigkeit) oder halten nur die Balgnägel die Teile zusammen?

Das müsste für erste reichen... Bin auf die Antworten gespannt. Sobald ich von Euch höre mache ich weiter, je nach dem was ihr mir empfiehlt...

LG von willigem Gochness :)))
 
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Guten Morgen Gochness

da hast Du Dir ja viel vorgenommen.
Fangen wir mal hinten an:
zusätzlich an den Übergängen geklebt( wegen Dichtigkeit) oder halten nur die Balgnägel die Teile zusammen?
eigentlich halten nur die Balgnägel, aber zwischen Balgrahmen und Bass- bzw. Diskantteil liegen Dichtungen, die zwar nicht kleben sollen, nach langer Zeit aber trotzdem gerne festkleben. Das mußt Du beim Zerlegen etwa vorsichtig lösen.
Die Balgnägel selbst sind zylindrische Stifte, die in vorgebohrten Löchern stecken, also nicht, wie Du wohl vermutest mit einem Hämmerchen genagelt werden. Diese Stifte sind für den gelegentlichen Ein- und Ausbau gedacht und halten von selbst, oder durch den leichten Druck der Dichtung. Wenn Du die Nägel ziehst, achte darauf, daß Du sie schön gerade ohne zu biegen oder beschädigen ziehst.
Soweit ich als Anfänger (mit gutem Ohr für Töne) erkennen kann, müsste das Instrument nicht gestimmt werden...
Das wird sich erst zeigen, wenn Du die Stimmplatten gesehen hast und weißt, ob Du daran arbeiten mußt, Stichworte: Rost, überaltertes Wachs.
Das fängt bei diesen Stimmplatten schon an:
Alle Tasten erzeugen Töne... Es gibt aber zwei Tasten (f und g) nebeneinander im mittlerem Bereich der Tastatur die sich bein Drücken anders
und wird sich vermutlich nicht darauf beschränken.
Die Registerschalter sind an beiden Seiten schwergängig aber funktionsfähig.
Das läßt sich in derRegel durch Reinigen der Mechanik beheben.
Der Balg lässt sich kaum Bewegen wenn ich den ohne eine Taste zu drücken ziehen möchte, denke das ist ein gutes Zeichen
Das klingt wirklich gut und daß der Balg bei Druck weniger dicht ist, ist in Grenzen normal. Bei Zug werden die dichtenden Klappenbeläge auf den Sitz gezogen, der Unterdruck unterstützt also die Abdichtung. Bei großem Druck werden die Klappen gegen den Federdruck leicht angehoben, so daß Luft entweichen kann. Das ist vom Druck der schließenden Federn abhängig und erst mal normal.

Vielleicht stellst Du mal ein paar Bilder hier ein, besonders von dem geöffneten Instrument, dann fällt uns das Tipp-geben leichter.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und, daß sich nicht zu viele Überraschungen ergeben.


Gruß
Reini2
 
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Hier ein paar Bilder...
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Hallo gochness,

da hast du dir ja eine schöne Bastelei über die Feiertage angelacht! Aber ne Organola, wenn die wieder richtig hergerichtet ist, ist was nettes, auch wenn die Mechanik nicht mehr dem heutigen Standard entspricht.

Könnte es sein das dieses Model Diskantstimmplatten ohne Ventil hat?

... vielleicht nicht mehr...in dem Bereich sind normal immer Ventile drauf. Kann aber sein, dass die aufgrund des Alters einfach mal abgefallen sind.

ber wenn ich leise spielen will dann klirren oder besser gesagt stottern die

Das kann mehrere Ursachen haben - aber wenn ich die Bilder anschaue, die du freundlicherweise gemacht hast, dann kann ich erkennen dass das Wachs an den Stimmplatten bisweilen feine Haarrisse zeigt. Das ist normalerweise ein sicheres Zeichen, dass das Wachs hart ist und nicht mehr richtig hält und bricht. Und dann bekommen die Stimmplatten etwas Spiel und fangen an mitzuvibrieren... und schlagen dann leicht gegen die kleinen Nägelchen mit denen die zusätzlich festgemacht sind. Und das klirrt dann leicht.

Das dürfte in deinem Fall die allerwahrscheinlichste Ursache für das Klirren beim leisen Spiel sein.

Die Stimmplatten gehören also auf alle Fälle neu eingewachst. Und wenn die schon draußen sind, dann lohnt es sich, dass man auch gleich die Ventle mit austauscht.

Die Schaltstangen für die Register sind deutlich angerostet - wie sehen denn die Stimmzungen aus? Haben die auch Roststellen?

Und wenn wir schon mal beim Fragen sind - rein interessehalber: wie sieht denn deine Organola von außen aus? - die gabs ja auch in diversen Ausführungen.

Gruß, maxito
 
Von außen? Leider hab ich die schon zerlegt aber ich schieße mal ein photo...
Das Verdeck siehts bearbeitet aus und leider Nicht mehr so schön wie das Original.vielleicht kann man da auch noch was machen.
Die Mechanik der Register an der diskantseite ist defekt,da ist ein umlenkarm abgebrochen...was kann man hier am besten machen,jemanden einen Tipp?

Hab auch noch zwei Photos angehängt... Aufdem einen sieht man die Bruchstellen im Wachs auf dem anderen Stehen diese "Streifen" ab, denke das ist so nicht ok? Sind die zu retten Oder müssen die erneuert werden und wenn ja wo bekomme ich sowas?
 

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hallo gochness,

dein akkordeon macht einen stark renovierungsbedürftigen eindruck auf mich. bevor du dich an die arbeit machst, das instrument zu überholen, möchte ich dir zu bedenken geben, dass du sehr viel zeit investieren musst, dazu kommen auch noch gewisse kosten. sollte das wachs wirklich alt und brüchig sein, musst du sämtliche stimmplatten entfernen, was in diesem speziellen fall bedeutet, nägel ziehen, dann wachs entfernen, stimmplatten reinigen und dann stimmplatten neu ventilieren, neu aufwachsen, das nageln könntest du dir wahrscheinlich bei neuem wachs ersparen. keiner weiss, wie die klappenbeläge beschaffen sind, eventuell sind auch diese zu wechseln.
ich würde dir raten, das instrument zu einem akkordeonreparierer zu bringen, damit du genau erfährst, welcher aufwand nötig ist, aus deinem instrument ein gut spielbares zu machen.
solltest du fest entschlossen sein, die renovierung selbst durchführen zu wollen, dann könntest du ja mal einen stimmstock nehmen und diesen komplett "überholen"; so bekommst du ein gutes gefühl dafür, ob du diesen aufwand für das instrument betreiben willst und ob du der sache auch gewachsen bist ( deine handwerklichen fähigkeiten will ich hiermit nicht in frage stellen, es ist aber auch nicht nur "aus dem ärmel zu schütteln"...).
bedenken solltest du auch, dass es hochwertigere instrumente gibt, für welche sich der gleiche aufwand eher lohnen würde, was das endergebnis angeht, dazu muss am ende auch noch gestimmt werden etc.
vielleicht besorgst du dir ja auch noch ein funktionierendes instrument, auf dem du schon mal anfängst, das akkordeonspiel zu erlernen und machst die renovierung der organola nebenher....

freundliche grüsse

roger
 
Hallo gochness,

wie oben schon die anderen schreiben, dein Instrument ist ein kompletter Sanierungsfall. Rost auf den Stimmzungen bedeutet mal auf jeden Fall eine Generalsanierung. Das bedeutet:

- Stimmplatten abnehmen, Ventile ab, Wachs ab, den Rost entfernen ( wie man das am besten macht ist in anderen Fäden beschrieben.
- frisch Ventilieren
- frisch einwachsen (Bedarfe iniger Übung)
- Stimmen (gibt es hier im Board auch einiges zu lesen) Akkordeonstimmer bzw. Bauer ist ein Lehrberuf!

Die Organola ist nun ein damals nicht schlechtes Instrument gewesen. Es sind Artiste Stimmplatten, die auch nicht zu den schlechten gehören.

Es macht Spass, soclh ein Instrument wieder spielbereit zu machen, ist aber viel viel Arbeit.

Wenn du nun ein ambitionierter Hohhyschrauber bist -> ran an die Kiste.

Wenn du hauptsächlich Akkordeonspielen lernen magst -> Schaffe dir etwas vernünftiges, spielbares an.

Wenn dir der Klang des Instrumkents so reicht (aufgrund des Rosts ist es mit Sicherheit ziemlich verstimmt) mache damit deine ersten Anfänge, aber so richtig Spass damit - ich weiss nicht.

die gebrochene Welle: Ersatzteile gibts dafür schon lange nciht mehr. da musst du sehen, wie du das wieder zusammenbekommst, evtl. mit (Hart)löten.
Wie Maxito schon schrieb, entspricht dein Instrument dem technischen Standard von vor über 50 Jahren.
 
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Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sanierung einer Organola ohne ausreichende Reparatur-Erfahrungen zu einem guten Ergebnis führt.

Experimentieren - ja!
Sanieren - meines Erachtens ein klares nein.


Grüße

HLW
 
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Erstmal danke für die Antworten... wollte eh abwarten was die Mehrheit mir zu diesem Thema rät, schließlich habt ihr mehr
Ahnung und Erfahrung auf diesem Gebiet. So wie es sich nach eurem Fazit anhört, ist die Aufbereitung eher was
für einen richtigen Fachmann und ziemlich kostspielig. Ich weiss jetzt nicht um welchen Betrag es dabei handelt aber der ist
eher nicht drin. Schade, bis auf die paar Stimmplatten sieht das Akkordeon für sein Alter garnicht mal so schlecht aus!!!

Nur mal aus Neugier, was
schätzt ihr was das kosten könnte:

- Stimmplatten abnehmen, Ventile ab, Wachs ab, den Rost entfernen ( wie man das am besten macht ist in anderen Fäden beschrieben.
- frisch Ventilieren
- frisch einwachsen (Bedarfe iniger Übung)
- Stimmen

Lohnt sich sowas überhaupt, bestimmt bekommt man für dieses geld was brauchbares, oder???

 
Eine PreisAngabe für eine generalüberholung incl. Stimmzungenentrosten ist schwierig, wird aber auf jeden Fall jehnseits der 1000 Euronen grenze liegen.

Evtl. findest du einen Hobbybastler, der dir das güstiger macht, aber evtl. auch mit qualitativen Abstrichen.

Leider ist es nun mal so, dass sich die Aufarbeitung dieser alten Instrumente nicht lohnt. Ich habe selbst ein paar dieser Kisten rumstehen, die ich allesamt geschenkt bekommen habe, die eigentlcih auf den Müll gehören die ich aber aus Nostalgiegründen behalte.

Die Organola ist nun ein bischen etwas besonderes, weil sie 140 Bässe hat. Aber von diesem instrument gibt es ebenfalls Unmengen, die in recht guten Zustand die Jahrzehnte überdauert haben.

Ich kann dir nur den Rat geben, falls du Interesse an Reparieren hast, die Sache selbst anzugehen. Mit Tipps und Tricks dazu können wir dir hier dann schon weiterhelfen bzw du schaust, was hier im Board schon dazu geschrieben wurde. Eigentlich wurde in diversen Fäden schon so ziemlich alles besprochen.

Das handwerkliche Geschick musst du aber selbst mitbringen.

Ich will dir nicht den Mut nehmen, man kann schon alles wieder in seinen Sollzustand bringen.
Als Beispiel möchte ich hier unseren User 'balg' nennen, der absolute Schrottkisten in einen besseren Zustand versetzt, als sie es bei der Neuauslieferung waren.
Nur: Das kann (will) keiner bezahlen.
 
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hallo gochness,

ich glaube, du gehst die sache falsch an. vergiss deine "günstig" erworbene organola, sie ist ein wirtschaftlicher totalschaden ( eine überholung beim fachmann wäre nur aus idealistischen/emotions- gründen erwägenswert! ), buche die aktion unter "lehrgeld gezahlt" ab.

du willst akkordeon lernen, also suche dir wenigstens für den anfang jemanden, der dir dabei helfen kann: in diesem fall eine akkordeonlehrerin/ einen akkordeonlehrer. ( vielleicht an einer musikschule, vielleicht schaltest du eine anzeige in der örtlichen zeitung, machst einen aushang etc.) mit diesem menschen klärst du, welches instrument für dich als anfänger geeignet ist und was an investition dafür sinnvoll ist. manche lehrkräfte / musikschulen stellen auch leihinstrumente zur verfügung, was für den anfang eine sinnvolle lösung darstellt. du lernst, ob du dabei bleiben willst, du bekommst ein gefühl dafür, welcher sound dir gefällt und du weisst dann auch irgendwann, dass du ein gutes instrument brauchst, das dir und deinem geschmack entspricht. ( schau dich hier im akkordeonforum um, an diesem punkt landen alle irgendwann, die ihre liebe fürs akkordeon entdeckt und gepflegt haben...)

freundliche grüsse

roger
 

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