Brauche endlich verständliche Infos über Musiktheorie

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julezz
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Hallo,
ich würde gerne grundlegendes Wissen über Musiktheorie erwerben, weiß aber überhaupt nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuche das schon seit bestimmt einem Jahr (natürlich nicht jeden Tag), aber es ist einfach nur ein Krampf.
Ich habe mir schon Internetseiten angeguckt, aber einem vergeht irgendwie die Lust, wenn, wie bei dieser Seite http://www.matthies-koehn.de/harmonielehre/html/dur.html,
die bei den Linktipps steht, direkt mit der Durtonleiter angefangen wird, ohne überhaupt mal zu erklären, wozu man die überhaupt braucht! Ich meine das ist für die Fortgeschrittenen wahrscheinlich eine lächerliche Frage, aber als blutiger Anfänger kann man halt erstmal nichts damit anfangen, eine Durtonleiter bilden zu können. Mir fehlt da einfach der Bezug zur Praxis und nach so einem Studium kann ich wahrscheinlich alle möglichen Akkorde bilden, aber weiß nicht, wie man die einsetzt, welche anderen Akkorde, Melodien usw. dazu passen und so weiter. Ich habe mir die ganzen Seiten nicht durchgelesen, weil ich mit so etwas schon genügend schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Ich habe mir beispielsweise auch schon ein Buch gekauft ("Thema Musik: Grundlagen Musiktheorie" aus dem Klett Verlag), das sich dann als Schulbuch herausgestellt hat. Ich habe wirklich versucht, mit diesem Buch Musiktheorie zu erlernen, aber es werden allerlei Fremdwörter eingeworfen, Begriffe und Vorgänge werden nicht erklärt und auf den Sinn und Nutzen dieser Vorgänge für die Anwendung in einem Song wird überhaupt nicht eingegangen.

Ein Beispiel: Da steht zum Thema "Intervalle als Zusammenklänge: Konsonanz und Dissonanz":
Als Zusammenklang können Intervalle konsonant oder dissonant wirken. Sekunden und Septimen enthalten eine starke klangliche Reibung und werden als dissonant empfunden, alle anderen Intervalle sind konsonant, wobei zwischen vollkommenen (Prime, Quinte und Oktave) und unvollkommenen (Sexte, Terz) Konsonanzen unterschieden wird. Die Quarte hat eine Sonderstellung: Ob sie als Konsonanz oder Dissonanz behandelt wird, hängt von Stil und satztechnischen Gegebenheiten ab.

Beim Lesen dieses Absatzes stellen sich mir als Anfänger unzählige Fragen, zum Beispiel was nun mit diesen "satztechnischen Gegebenheiten" gemeint ist. Was denn in der Wahrnehmung der Unterschied zwischen vollkommenen und unvollkommenen Konsonanzen ist. Solche wirklich ungenügend erklärten Passagen ziehen sich durchs ganze Buch und es macht somit keinen Spaß und erfordert regelmäßiges Nachfragen bei Experten oder in einem Forum wie diesem hier.

Diese Mängel gibt es auch bei zahlreichen Internetseiten, weshalb mir wirklich die Lust vergeht, mich durch unzählige unverständliche oder nicht auf die Praxis bezogenen Seiten zu kämpfen und am Ende irgendwie nichts dazugelernt zu haben.

Jetzt ist meine eigentliche Frage:
Gibt es auf dieser Welt irgendein Buch oder irgendeine Internetseite, die es schafft:
1. Fragen zu beantworten und nicht aufzuwerfen
2. nicht andauernd irgendwelche unerklärten Fremdwörter in den Raum zu werfen
3. auf die Anwendung in der Praxis und die Wahrnehmung beim Hörer Bezug zu nehmen und nicht einfach nur irgendwelche Sachen zu "erklären", von denen man dann nicht weiß, wie sie anzuwenden sind


Vielleicht kennt ja jemand von euch eine entsprechende Seite, oder besser noch, ein entsprechendes Buch.

Danke im Vorraus!
 
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Danke für die Antwort, Effjott.
Ich werde mir überlegen, dass von dir empfohlene Buch zu bestellen!

Wenn jemand noch andere Tipps hat, kann er sie ja noch nennen. ;)
 
Hi Julezz,

mir ging es vor einiger Zeit genauso. Und die Frage, was einem eine Dur-(oder sonstige) Tonleiter eigentlich bringt, ist auch nicht lächerlich. Ganz im Gegenteil. Wer die Frage knapp, nachvollziehbar, widerspruchsfrei und mit einfachen Worten - richtig - beantworten kann, hat´s verstanden. Ich beantworte sie daher lieber nicht. Vielleicht kann ja jemand anderes...

Zum Literaturtipp: Vielleicht Volker Kramarz (o. s. ähnlich), Die Popformeln. Erklärt Harmonielehre, aber reduziert auf solche Regeln (er nennt sie Formeln), die in der Praxis nützlich, häufig, erfolgreich usw. waren/sind. Was bringt das? Wenn du wenigstens schon etwas Noten lesen kannst oder Akkordsymbole (einfache Dreiklänge oder max. Vierklänge) und das nachspielst, machst du definitiv einige nützliche Erfahrungen mit Harmonielehre.

Wenn du in die Theorie einsteigen willst, wirst du aber an neuen Fragen nicht vorbeikommen. Außer du kaufst Kinder-Bücher.

Grüße
 
Die gesamte Musiktheorie ist so komplex, dass es nahezu unmöglich ist Dinge herausgelöst zu erklären. Alles ist miteinander verknüpft. Es müssen auch fragen aufgeworfen werden.

Die Bezüge zur Praxis musst du dir selber herstellen. Warum fragst du dich, wozu eine Durtonleiter gebildet wird? Spiel sie und hör sie dir an. Dann weißt du warum sie gebildet wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ein Buch schreiben kann in dem alle Aspekte der Musiktheorie abgedeckt werden.
Mein Tipp, kauf dir kein einfaches Buch, kauf dir ein richtig schweres. Eines in dem mit zig Fachwörtern gearbeitet wird. Wenn du deren Bedeutung eigenständig klärst, mit Lexika oder dem Internet, dann wirst du die Verknüpfungen herstellen können, die absolut notwendig sind um die Theorie verstehen.
 
Gibt es auf dieser Welt irgendein Buch oder irgendeine Internetseite, die es schafft:
1. Fragen zu beantworten und nicht aufzuwerfen
2. nicht andauernd irgendwelche unerklärten Fremdwörter in den Raum zu werfen
3. auf die Anwendung in der Praxis und die Wahrnehmung beim Hörer Bezug zu nehmen und nicht einfach nur irgendwelche Sachen zu "erklären", von denen man dann nicht weiß, wie sie anzuwenden sind

Solche Bücher gibt es grundsätzlich schon, für deinen speziellen persönlichen Fall aber nicht, denn...
  • zu 1.: woher soll ein Buchautor wissen, welche Fragen *du* genau hast?
  • zu 2.: woher soll ein Buchautor wissen, welche Fremdwörter (genauer: Fachbegriffe) *du* schon kennst und welche nicht?
  • zu 3.: welche (musikalische) "Praxis" schwebt dir denn vor? Zwischen Palestrina-Messen, Mozart, Stockhausen, Folkmusik und ABBA liegen nun doch geringfügige Unterschiede, was die Analyse und dahinterstehende Theorie angeht.
Also: ein Buch ist natürlich immer ein Kompromiss und ein Autor kann immer nur versuchen, die Bedürfnisse seiner Leser zu befriedigen. Jeder Autor wird Fachbegriffe verwenden müssen, stilistische Einschränkungen für das betrachtete musikalische Gebiet machen müssen und nur vermuten können, was den Leser nun eigentlich interessiert.

Die Lösung ist einfach: nimm Unterricht. Ein Lehrer geht genau auf dich, dein Fragen und Bedürfnisse und deine Situation ein.

Harald
 
@Julezz nochmal:

Der Tip von Kleinshredder ist auch nicht verkehrt: Kaufe ein Buch, dass die Theorie besonders vertieft und fundiert behandelt, natürlich auch mit Begriffen, die für dich "Fremd"worte sind. Dann musst du nur den Fehler vermeiden, das Buch "durchlesen" zu wollen. Vielmehr suchst du dir das Thema raus, welches dich zunächst interessiert. Der Vorteil ist, dass dieses Thema ausführlicher und vermutlich auch fundierter erklärt wird. Besonders einfache Literatur basiert darauf, dass viel Theorie einfach weggelassen wird. Das muss nicht zur Erleichterung beitragen, wenn man die Theorie verstehen will.

Auch hier eine Buchempfehlung: Frank Sikora Jazz-Harmonielehre. Allein die ersten 100 Seiten sind zum Verständnis von Tonleitern, Intervalle und was das alles soll top. Vermutlich ist ein großer Anteil der übrigen Harmonielehreliteratur schlicht umformulierter, verknappter Sikora-Text.
 
Hallo Julezz...
ich denke, ein solches "Musikdeppen-Buch" nach dem du suchst, gibt es nicht. Das wuerde sich fuer einen eventuellen Autor glaube ich auch nicht lohnen, da die meisten Instrumentalisten einen gewissen Anteil Musiktheorie im Unterricht vermittelt kriegen, wobei gerade die banalen Fragen, die du dir stellt, ruckzuck beantwortet werden koennen.
Deshalb mein goldener Tip: Frag deinen Instrumentallehrer, ob er dir eventuell beim Einstieg in die Theorie helfen koennte. Falls du autodidakt bist, oder keinen regelmaeßigen Unterricht hast, dann such dir doch jemanden, der dir 3 oder 4 Stunden reinen Theorieunterricht gibt. So kannst du am einfachsten den Einstieg schaffen, deine Fragen sofort stellen, und 10 mal nachhaken, bis sie vollstaendig beantwortet sind. Wenn du dann die Basics draufhast, macht dir auch die Literatur viel mehr Spaß.
 
Danke an alle für die Antworten, ihr habt mir wirklich weitergeholfen und das empfohlene Buch von Frank Sikora hört sich für mich ziemlich interessant an, wenn ich Fragen habe werde ich entweder selber recherchieren oder zur Not einfach mal bei euch nachfragen.
Zu meiner Situation: Auch wenn das bei den "echten" Musikern wahrscheinlich weniger angesehen ist, spiele ich kein Instrument (außer ein bisschen Keyboard) und nehme auch keinen Unterricht.
Was ich vorhabe ist, ein paar Instrumentalstücke am PC mit Cubase zu produzieren, wofür ich allerdings, wie ihr euch denken könnt, noch einiges an Musiktheorie-Wissen benötige. ;)

Also wie gesagt, man sieht sich sicherlich nochmal hier im Forum wenn ich Probleme mit dem Buch habe. Wenn jemand noch einen Tipp für mich hat, kann er den natürlich noch loswerden, denn noch habe ich das Buch nicht gekauft.
 
ist m. M. nach überhaupt nicht zu kritisieren, über den ganzen schönen Technikkram, über all das Gear, die Möglichkeiten der Software, die scheinbar unbegrenzte Auflösung schon auf Supermarkt-PC´s zu Zugang zur Musik zu finden. Mich würde mal interessieren, wieviele spätere gute Musiker so den Zugang gefunden haben, indem sie irgendwann merkten, dass all die leckeren PlugIns und Tools und Sequencer und Synths usw. die Musik und die musik. Ideen noch nicht selber machen. Wenn man das selbst mal erfahren hat, hört man Musik auch anders, finde ich. Man sucht viel eher die musikalische Idee unter all dem Schmuck und schätzt es, wenn man eine findet.

Wobei elektr. Musik so noch leichter hinzukriegen sein dürfte als andere Mucke.
 
Probier mal www.justchords.de

Da hab ich angefangen zu lernen und ich finde die Seite super. Sehr ausführlich und übersichtlich aufgebaut!
 

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