Bratschenanfängerin und Probleme auf der C-Saite

tupian
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Guten Abend an alle erfahrenen BratschistInnen ☺
Ich habe vor 2Monaten mit einer 38,5 cm Bratsche angefangen.
Habe auch Unterricht und eine tolle Lehrerin, aber jetzt gerade mal eine akute Frage, da ich beim Üben der G-Dur Tonleiter (in der ersten Lage) auf ein Problem stoße, wo ich einfach nicht weiter komme.
Also, wenn ich auf der C-Saite streiche, ist es mein Ziel, auch mit der Spitze des Bogens einen ordentlichen Ton mit dem erforderlichen Druck hinzugekommen, und dabei nicht zu nah Steg und parallel zum Steg zu streichen. Ich denke, so sollte es sein...?
Wenn ich mich aber der Spitze des Bogens nähere ist irgendwie mein Arm zu kurz, um parallel zum Steg zu streichen. Also rutscht der Bogen am Ende immer recht schräg.
Jetzt habe ich eine ganze Zeit vor dem Spiegel rumgehampelt, aber ich krieg's nicht ordentlich hin.
Inzwischen kann ich bald gar nicht mehr streichen, oder den Bogen halten, bin schon ganz strubbelig....

Ich bin 1,70 m groß, also eigentlich würde ich denken, dass ich es mit der kleineren Bratsche hinkriege sollte?

Bestimmt ist es ein Haltungs-Problem, aber welches?
Kennt Ihr typische Haltungsfehler für die Bogenspitze auf der C-Saite?
Sonstige typische Anfänger Fehler?
Oder irgendwelche Tipps?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Gruß, Petra
 
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Hi Petra,

bin zwar alles andere als ne erfahrene Bratschistin, aber vielleicht darf ich ja trotzdem was sagen. ;)

Einfach noch nen bisschen mit Haltungswinkel der Bratsche, - vielleicht mehr Schrägneigung?, Höhe von Schulterstütze und Kinnhalter rumexperimentieren. Auch die nicht lehrbuchmäßigen Varianten zwecks Problemfindung ausprobieren, um dann mit Deiner Lehrerin einen gesunden Kompromiss zu finden.

Die Körpergröße ist meiner Erfahrung nach kein wirklich zuverlässiges Kriterium. Mit 1,58 m sollte ich groß genug für ne 4/4 Geige sein. Da meine Arme aber im Verhältnis kaum merklich zu kurz, allerdings in den Oberarm/Unterarm-Proportionen zudem nicht stimmig sind, habe ich große Probleme auf der G-Saite (Geige), da ich den notwendigen Winkel nicht gut bilden kann. Mit sowas kann man Jahrzehnte unbemerkt rumrennen, um´s dann mit nem wachen zweiten Augenpaar am Instrument festzustellen. :D Also auch sowas mal checken!

Na, und nach zwei Monaten "einen ordentlichen Ton mit dem erforderlichen Druck" hinzubekommen, ist je nach Zeit, die Du zum Üben hast, auch ein zu hohes Ziel. Ebenso die Parallele und Entfernung zum Steg, selbst wenn alle Bedingungen stimmen. Genau sowas ist´n Grund, warum die Lernerfolge bei Streichern bekanntermaßen gerade am Anfang recht überschaubar sind. Und besonders die Bogenarbeit bei Streichern ist nicht ohne!

Grüße
Kylwalda
 
Hallo Kylwalda,
danke für die Antwort.
Dass ich noch nicht total ordentlich streiche, ist mir schon klar -zumal es nicht zu überhören ist :D

Ich versuche aber, mir eine ordentliche Haltung anzugewöhnen, und da überprüfe ich ab und an vorm Spiegel, ob "alles im Lot" ist.
Und dabei fand ich gestern meinen Arm irgendwie zu kurz.

Aber vielleicht ist tatsächlich die Neigung noch nicht schräg genug, oder ich hab' sie insgesamt zu hoch... Irgendsowas wahrscheinlich.
Dann werde ich mal mit meiner Lehrerin eine Körperteile-Längenverhältnis-Analyse machen in der nächsten Unterrichtsstunde ;)

Ich übe übrigens ziemlich viel, da ich momentan etwas mehr Zeit habe, und da wollte ich mal die erste schlimme Quitsch-Zeit etwas schneller hinter mich bringen :rolleyes:
Denn mal ehrlich am Anfang ist es schon ziemlich gruselig, was man so an Tönen produziert... Wenn ich es überhaupt schon Töne nennen darf :D
Nee, im Ernst, ich finde es gar nicht so schlimm, es klingt bei Weitem nicht so gruselig wie ich es befürchtet hatte.

Insofern bin ich hochmotiviert und sehr fleißig :)

LG
Petra
 
Hallo Petra,

wenn die Armlänge "zu kurz" für den Bogen ist, dann gibt es eigentlich nur zwei Faktoren,
an denen etwas verändert werden kann:
1. der Winkel der Bratsche zur Achse der Schultern.
Ist die Bratsche sehr seitlich über der Schulter, dann muß der linke Arm beim Streichen sehr weit vor der Brust gestrichen werden.
Dann wird die Armlänge zu kurz, um bis an die Spitze zu streichen.
Nimmt man die Bratsche weiter vor die Brust (übertrieben: senkrecht zur Schulterachse/ man schaut der Nase lang auf die Schnecke),
dann bringt man die Kontaktstelle (dort, wo gestrichen wird) näher an die rechte Schulter und erhält mehr Bogenlänge.

2. die Position des Kinnhalters.
Bei einer Bratsche ist ein Kinnhalter, der weit über den Saitenhalter liegt (z.B. Modell Flesch) keine gute Wahl.
Das Instrument rückt weiter von der rechten Schulter weg und verkürzt den Bogenweg.
Ein Kinnhalter, der seitlich neben dem Saitenhalter liegt, bringt das Instrument näher an die rechte Schulter -> mehr Bogenweg.
Bei einer Veränderung des Kinnhalters, muß meistens die Schulterstütze wieder neu angepasst werden.
Eventuell ist sogar eine neue Schulterstütze notwendig.


Ich rede nicht von dramatischen Veränderungen - das Optimum ist möglicherweise eine geringe Veränderung an beiden Punkten.
Meine Bratsche hat auch 38,5 cm - ich bin 1,76 m groß - meine Arme dürften nur minimal etwas länger, als deine sein.


cheers, fiddle
 
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Hi Fiddle,

also, ich hab mal an dem "Winkel zur Achse der Schultern" gebastelt.
Ein wenig haben wir (meine Lehrerin und ich) noch die Bogenhaltung optimiert.
Schuterstütze & Co. haben wir für gut befunden.

Zu guter Letzt hat meine Lehrerin gemeint, dass ja sowieso nicht jeder Bratschist/in die C Saite komplett bis zur letzten Spitze des Bogens streichen kann, und vor allem auch gar nicht muss, sondern dann eben dort schon etwas früher einen Wechsel einplant oder z.B. auch mal langsamer streicht um beim gleichen Wechsel mit weniger Bogen auszukommen o.ä.

Klingt bestimmt für jemanden, der schon lange spielt, abstrus sich über sowas überhaupt Gedanken zu machen.....:D

Ja, so sind wir Anfänger ;)

Lg und danke nochmal für die schnelle Hilfe!
Petra
 

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