Bratsche - Umwicklung der A-Saite

tupian
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Hallo zusammen,
ich habe ein seltsames Phänomen an der A-Saite meiner Bratsche:
2-3 Zentimeter cm über dem Griffbrettende löst sich früher oder später immer die Umwicklung meiner A-Saite.
An dieser Stelle kann ja weder Steg noch Sattel die Ursache sein.
Ich habe auch schon mit unterschiedlichen Saiten experimentiert, und es ist trotzdem immer wieder die gleiche Stelle.

Meine einzige Idee dazu: mache ich die Saiten falsch sauber???
Ich nehme einen Lappen und reibe damit zwischen Daumen und Zeigefinger die Saiten sauber, bis es vom Kolophonium nicht mehr quitscht.
Ich wäre eigentlich nie auf die Idee gekommen,dass das der Saite schaden könnte.....
Aber vielleicht ist es die Stelle, wo ich quasi aufhöre zu reiben, weil weiter oben kein Kolophonium klebt.

Sonst fällt mir nicht ein, was die Ursache sein könnte??
Vielleicht"knicke" ich die Saite beim Reinigen versehentlich, kann sowas sein?

Oder kennt jemand so etwas?

Ich bin gespannt auf eure Ideen dazu.
LG Petra
 
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Hallo Petra.

Du meinst also etwa im Bereich des zweiten Fingers in der ersten Lage?

Dann könnte es mehrere Gründe haben:
  1. Dein Hautschweiß ist ein gutes Lösungmittel für diese Umspinnung ;)
  2. Deine Fingernägel sind ab und zu zu lang und verletzen die Umspinnung.
  3. Du verwendest irgend ein Putzmittel, welches zu scharf ist.
Ich hatte das früher als Schüler bei mir auch, als ich noch Eudoxa spielte.
Bei den Violino und den Karneol ist es mir bisher noch nicht passiert.
Ich denke aber es liegt daran, dass ich meine Fingernägel besser kurz halte wie früher ;) Sie können die feine Aluminium-Umspinnung sehr leicht verletzen.
 
...das andere Ende des Stegs :)
Die Umwicklung löst sich immer da, wo ich beim Spielen weder mit Fingern noch mit Bogen hinkomme.
So in etwa da,wo ich aufhöre, das Kolophonium abzuwischen....

Reinigungsmittel nutze ich nicht,bisher hab ich immer so gewischt.
Zugegebenermaßen habe ich, wenn es abends schon spät war, nicht nach jedem Spielen geputzt, und dann klebt es manchmal etwas fester.

Mir fällt da echt nix anderes zu ein als eine schlechte Reinigungstechnik..... :(
 
Hmm... komisch...

Vielleicht reinigst Du einfach viel zu oft?
Ich reinige vielleicht mal alle 2 Monate meine Geige mit etwas Viol.
Dabei reinige ich auch die Saiten nur indirekt von unten wenn ich mit dem Lumpen erst über das Griffbrett und dann von unten über die Saiten streiche.
Den Streichbereich reinige ich noch seltener - also eher nie ;)

Damit nicht so viel Kolophoniumstaub auf der Geige landet gibt es einen kleinen Trick, den ich schon jahrelang anwende:
Nach dem ich die Bogenhaare über das Kolophonium gestrichen habe stelle ich mich so in den Raum, dass ich genügen Platz habe und schwinge den Bogen sehr schnell ein paar Mal durch die Luft, damit diese durch die Bogenhaare durchfährt und den Staub gleich entfernt.
Es bleibt also nur das aufgeriebene Kolophonium auf den Bogenhaaren und der Staub ist gleich weg.

Aber Vorsicht, dass man dabei nicht mit dem Bogen irgendwo anstößt oder ihn fallen lässt...sonst ist er kaputt!
 
Hi Petra,

hab ich bisher so jetzt noch nie gehört, aber es muß eine Ursache dafür geben,
aber nach einem Herstellungsfehler der Saiten klingt das absolut nicht.

Fragen:
- nach welchem Zeitraub passiert das etwa?
- wie oft reinigst du und mit was?
- drückst du mit dem Daumennagel in den Putzlappen, wenn du reinigst?
- gitb es eine andere Kontaktmöglichkeit (Polster im Kofferdeckel, Bratsche unter dem Arm tragen ect. ..)?

Vielleicht finden wir es ja heraus..

cheers, fiddle
 
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Guten Morgen!

Vielleicht reinigst Du einfach viel zu oft?
Ich reinige vielleicht mal alle 2 Monate meine Geige mit etwas Viol.
Dabei reinige ich auch die Saiten nur indirekt von unten wenn ich mit dem Lumpen erst über das Griffbrett und dann von unten über die Saiten streiche.
Den Streichbereich reinige ich noch seltener - also eher nie ;)

Hm, das ist ja sowieso ein schwieriges Thema - für mich als Anfängerin!
Wieviel Kolophonium ist richtig? Damit ich nicht zu viel davon nehme, mache ich immer erst neues Kolophonium auf den Bogen, wenn ich meine, das mir der Bogen wirklich zu wenig haftet. Es ist ja schwer zu erkennen, ob es an der Bogenführung liegt oder am fehlenden Kolophonium ;)
Also warte ich wenig länger, da meine Lehrerin anfangs den Verdacht hatte, ich würde zu oft kolophonieren, und der Bogen wäre etwas verklebt....
Und die Saiten verkleben doch auch? Und dann gibt es ein wenig andere Geräusche beim Streichen - wenn ich dann die Saiten sauber gemacht habe, klingt es irgendwie "sauberer".
Oder hab ich da was falsch verstanden?
Wenn ich also nur alle 2 Monate die Saiten sauber machen würde, würde erstens meine Lehrerin schimpfen :rolleyes: und zweitens würde es komisch klingen und drittens haftet dann der bogen nicht mehr so gut.
Wobei Zeitangaben wie "alle 2 Monate" auch wiederrum schwierig sind, kommt ja drauf an, wieviel man spielt.
Ich würde sagen, ich kolophoniere alle 2 Stunden - ein wenig! - und putze alle 4 Stunden.
Ja, ob das jetzt richtig ist?? :redface:

Damit nicht so viel Kolophoniumstaub auf der Geige landet gibt es einen kleinen Trick, den ich schon jahrelang anwende:
Nach dem ich die Bogenhaare über das Kolophonium gestrichen habe stelle ich mich so in den Raum, dass ich genügen Platz habe und schwinge den Bogen sehr schnell ein paar Mal durch die Luft, damit diese durch die Bogenhaare durchfährt und den Staub gleich entfernt.

Damit habe ich gestern angefangen, das so zu machen. Weniger Staub auf der Bratsche kann ja auf jeden Fall nicht schaden!


- nach welchem Zeitraub passiert das etwa?
Hm, irgendwie immer nach ca 6-8 Wochen, würde ich sagen. Ist aber nur geschätzt. Aber diese Mal müssten es ziemlich genau 6 Wochen sein.

wie oft reinigst du und mit was?
Nur mit einem Tuch, und ich reibe die Saite zwischen Zeigenfinger und Daumen.
ABER:

- drückst du mit dem Daumennagel in den Putzlappen, wenn du reinigst?
DAS könnte sein! Manchmal geht das Kolophonium so schlecht ab, und dann "schiebe" ich manchmal mit dem Tuch den Daumennagel über die Saite.
Wenn ich so recht überlege, klebt's an der A-Saite immer am meisten, und das mit dem Daumennagel mache ich nur da. Ich habe aber immer gedacht, ich wäre sehr vorsichtig und sanft......

- gitb es eine andere Kontaktmöglichkeit (Polster im Kofferdeckel, Bratsche unter dem Arm tragen ect. ..)?
Nee, das würd ich ausschließen.

Es scheinen meine Putz-Gewohnheiten zu sein, oder?
Vermutlich ist der daumennagel schuld.....??
Hm, sobald die Ferien vorbei sind und ich wieder in den Unterricht kann, werde ich meine Lehrerin nochmal um eine Extra-Unterweisung im korrekten Reinigen bitten!

Aber mich würde interessieren:
wie oft macht Ihr neues Kolophnium auf den Bogen? (nach Spielstunden gerechnet)
Und wie oft müsst Ihr dann die Saiten abwischen? Jedes Mal, oder nur alle 2 Monate....??
Denn wenn ich nur alle 2 Monate putzen müsste, würden meine Saiten ja "ewig" halten - selbst mit Daumennagel-Reingung :D

LG, Petra
 
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Hallo Petra,

Kolophonium trage ich vor jedem Spielen auf, etwa nach der Methode, die @GeiGit beschrieben hat, inc. des "Ausschlagens" des Bogens.
Du wirst bald ein Gespür dafür entwickeln, ob zu viel oder zu wenig Kolophonium auf dem Bogen ist. Das kann man nicht in Spielstunden ausdrücken, es hängt auch von der Intensität des Spiels ab.
Bei zu viel Kolophonium kratzt es, was aber nicht so schlimm ist. Das gibt sich nach einigen kräftigen Strichen schnell wieder.
Zu wenig Kolophonium: Man muss unnötig den Bogendruck erhöhen um einen akzeptablen Ton zu erzielen, sonst rutscht der Bogen.

Reinigen: Viol ist ganz gut für Griffbrett und Korpus. Wenn davon etwas auf die Saiten gelangt finde ich das nicht schlimm, da ich sie (nur ab und zu) leicht feucht abwische (ohne Daumennagel!)
Es gibt übrigens spezielle Saitenreiniger, z.Bsp. von Pirastro, das habe ich aber noch nie genommen weil ich es für unnötig halte.
Die Kontaktstelle zwischen Steg und Griffbrett (deine "Problemzone" ;) ) reinige ich so gut wie nie, ich gehe da maximal mit einen trockenen Tuch drüber.

Vielleicht wichtig beim Einsatz von Viol: Bei älteren Violinen oder Instrumenten die zur Rissbildung neigen sollte Viol nie in Risse gelangen, da durch seine Inhaltsstoffe (Fette?) Reparaturen unmöglich oder erschwert werden können.
 
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Fingernägel und punktueller Druck sind für Saiten sehr "lebensverkürzend".
Trocken abreiben bringt auch wenig bei Kolophonium. Da ist etwas Saitenreiniger oder Viol sicherlich hilfreich, aber der Nagel eher nicht :)

Wie oft ich Kolophonium auftrage?
So ca. alle 20 Spielstunden, allerdings auf der E-Geige, bei der ich (dank Verstärkung) sowieso nicht so viel Druck geben muss.
Ich mache es immer nach Gefühl, also dann, wenn mir der Gripp fehlt.
Außerdem setze ich sie eher bei Baladen ein und spiele dadurch relativ wenig richtig laut und mit Druck. Ich spiele öfter moderat bis leise.
Wenn es lautere, rockigere Stücke sind, spiele ich eher E-Gitarre :) Insofern denke ich, dass ich nicht unbedingt ein Maßstab bin.
Wenn @robbert vor jedem Auftritt kolophoniert, wird er wahrscheinlich auch nur drei-vier mal drüberstreichen.

Den Bereich zwischen Steg und Griffbrett, also den "Bogenbereich" reinige ich wie gesagt kaum, da ich dort etwas Kolophonium eher für den Gripp förderlich finde.
 
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Fingernägel und punktueller Druck sind für Saiten sehr "lebensverkürzend".

Das kann ich nur unterstreichen.

Gerade die A-Saiten bei Geigen und Bratschen sind da sehr empfindlich!

Eine Aluminium-Umwicklung kann viel weniger vertragen, als eine Silber-Umwicklung.

Meine Empfehlung: der Daumennagel darf da nicht reindrücken, oder "schieben".
Ein getränkter Lappen mit Saitenreiniger (ist meistens Isopropanol) + Fingerkuppe / Daumenkuppe fügt der
Umspinnung keinen Schaden zu.

Aluminium ist ein sehr weiches Metall.
Damit muß man sehr vorsichtig umgehen.
Kolofonium ist in Alkohol (und anderen Alkanolen..) löslich, also benötigt man auch keine Kraft - nur ein wenig Geduld.

berichte uns bitte weiter - mich interessiert sowas immer.

cheers, fiddle
 
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Gerade die A-Saiten bei Geigen und Bratschen sind da sehr empfindlich!

...das kann ich bestätigen.

Ich spiele seit Jahren die Evah Pirazzi Saiten als Komplettsatz. Ein Satz Warchal Karneol , den @GeiGit mal empfohlen hat, liegt zusätzlich im Kasten als Reserve. Diesen Satz habe ich aber gedanklich für meine E-Violine reserviert.

Wenn mir eine Saite kaputtgeht, ist es fast immer die A-Saite. Sie reißt nicht, sondern geht an der Umspannung kaputt, und zwar in etwa der Höhe des ersten, zweiten Fingers. Nach meinen Beobachtungen reicht dafür ein übertriebenes Vibrato in Verbindung mit nur minimal zu langen Fingernägeln aus.
Ich kann mich kaum noch daran erinnern, dass mir mal eine Saite während des Spiels gerissen ist; und manchmal staune ich selber, was die Saiten alles so mitmachen.
 
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Dann ist gegen Spiritus auch nichts einzuwenden?

Ich würde besser reinen Alkohol nehmen, im Spiritus sind Vegällungsmittel (damit er nicht getrunken wird ;)). Ich habe da im Hinterkopf, dass Spiritus eher zum "Schmieren" neigt. Das hat aber keinen Anspruch auf Richtigkeit.
Reinen Alkohol gabs früher mal in Apotheken, k.A. ob das heute noch so ist.
Aber Vorsicht damit, nichts auf den Lack kleckern.

Andererseits: Warum willst du das Fahrrad neu erfinden, wenn es ausgewiesene Saitenreiniger im Handel gibt?

lieber den 15-jährigen Glenlivet?
...kein Alkoholmissbrauch! :opa:
Obwohl, die Richtung stimmt. :mmmh: Nach ungezählten Selbstversuchen lande ich immer wieder auf Islay. ;)
 
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Man muss mit Spiritus aber echt aufpassen, dass man nicht auf die Korpuslackierung kommt. Die ist spirituslöslich :opa:
Deshalb nutze ich eben gern das Viol, da das auch für den Korpus ist und echt gut reinigt und pflegt!
:m_vio:...aber wie gesagt: Ich putze selten! :embarrassed:
 

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