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ohrenschmaus
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Liebe Akkordeonisten/innen,
falls jemand auf der Suche nach einem spitzenmäßigen Akkordeon ist – ich habe nach monatelangem Hin und Her endlich mein Trauminstrument gefunden: eine Brandoni Liberty. Das Instrument ist ziemlich neu auf dem Markt und nicht wirklich ein Schnäppchen. Als Normalverdiener musste ich erst mal tief durchatmen. Es ist aber wunderbar verarbeitet, hat eine tadellose Mechanik und einen lebendigen, tollen Klang, mit einer Ansprache und Dynamik von grazilem pianissimo bis Balkanbeat-forte.
Leider ging dem Kauf dieses Instruments eine leidvolle Geschichte voraus, die ich – auch interessiert an den Erfahrungen Anderer – gerne teilen möchte.
Ich habe zuerst ein Akkordeon bei einem namhaften Hersteller in Castelfidardo bestellt. U.a. mein favoriter Akkordeonist spielt ein Instrument aus diesem Haus, und ich dachte: super, genau so eins will ich auch. Als nach einiger Verzögerung und immer neuen Erklärungen, warum es nun gerade doch länger dauert, mein Akkordeon endlich ankam, gab es eine böse Überraschung. Es waren andere Kinnregister verbaut als ich bestellt hatte, am Gehäuse war eine kleine Macke, die Diskant-Register schalteten nicht sauber, über ein Dutzend Töne waren nicht richtig gestimmt, im Innern fanden sich Stimmplatten unterschiedlicher Hersteller, die dazu noch unsauber auf den Stimmstöcken angebracht waren waren, der geöffnete Balg ließ sich ohne große Kraft einfach zusammendrücken, der Klang und die Ansprache des Instruments waren generell sehr mäßig und und und. Nach ein, zwei Stunden Spielen verklemmte sich dann noch der Converter-Umschalter. Damit ging gar nichts mehr. Kurzum: das Akkordeon (eigentlich ein Instrument der Oberklasse!) war eine Total-Katastrophe.
Ich war fassungslos, wie ein solch renommiertes Unternehmen einen solchen Pfusch abliefern kann. Der Hersteller weigerte sich allerdings, mir mein Geld rückzuerstatten und wollte statt dessen nachbessern. Dieses Instrument wollte ich aber unter keinen Umständen haben, und da ich auch kein Interesse an einem Rechtsstreit hatte (dieser hätte wahrscheinlich vor einem italienischen Gericht ausgetragen werden müssen), bot ich an, das Modell ohne Converter für denselben Preis zu nehmen. Das von mir gekaufte Akkordeon war zugegebenermaßen ziemlich günstig gewesen, der Hersteller hatte mit einem beträchtlichen Rabatt gelockt. Vielleicht kann man für diesen Preis einfach kein gutes Instrument bauen, dachte ich. Mein Vorschlag schien mir also eine Lösung, die für beide Seiten okay sein könnte.
Nach einiger Verzögerung (und verschiedenerlei Begründungen) kam das neue Instrument an. Als ich es auspackte, die nächste Überraschung: Die Diskantseite war dieselbe wie die vom ersten Instrument – mit der Macke am Gehäuse und den falschen Kinnregistern. Der Hersteller hatte lediglich die linke Seite ausgetauscht – und auf der Diskantseite immerhin die Stimmstöcke. Alles in allem war das Instrument deutlich besser als das erste, ich hatte von dem Hersteller aber endgültig die Faxen dicke. Nachdem ich gedroht hatte, mit meinen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen und Ross und Reiter zu nennen, bot mir das Unternehmen schließlich an, das Geld zurückzuüberweisen und das Instrument zurückzunehmen.
Am Ende hat sich alles gefügt und ich habe mein Trauminstrument gefunden. Die ganze Geschichte hat mich aber fast acht Monate Zeit und viel Nerv gekostet.
Und es würde mich sehr interessieren, ob andere ähnliche Erfahrungen mit einem Direktkauf in Italien gemacht haben.
falls jemand auf der Suche nach einem spitzenmäßigen Akkordeon ist – ich habe nach monatelangem Hin und Her endlich mein Trauminstrument gefunden: eine Brandoni Liberty. Das Instrument ist ziemlich neu auf dem Markt und nicht wirklich ein Schnäppchen. Als Normalverdiener musste ich erst mal tief durchatmen. Es ist aber wunderbar verarbeitet, hat eine tadellose Mechanik und einen lebendigen, tollen Klang, mit einer Ansprache und Dynamik von grazilem pianissimo bis Balkanbeat-forte.
Leider ging dem Kauf dieses Instruments eine leidvolle Geschichte voraus, die ich – auch interessiert an den Erfahrungen Anderer – gerne teilen möchte.
Ich habe zuerst ein Akkordeon bei einem namhaften Hersteller in Castelfidardo bestellt. U.a. mein favoriter Akkordeonist spielt ein Instrument aus diesem Haus, und ich dachte: super, genau so eins will ich auch. Als nach einiger Verzögerung und immer neuen Erklärungen, warum es nun gerade doch länger dauert, mein Akkordeon endlich ankam, gab es eine böse Überraschung. Es waren andere Kinnregister verbaut als ich bestellt hatte, am Gehäuse war eine kleine Macke, die Diskant-Register schalteten nicht sauber, über ein Dutzend Töne waren nicht richtig gestimmt, im Innern fanden sich Stimmplatten unterschiedlicher Hersteller, die dazu noch unsauber auf den Stimmstöcken angebracht waren waren, der geöffnete Balg ließ sich ohne große Kraft einfach zusammendrücken, der Klang und die Ansprache des Instruments waren generell sehr mäßig und und und. Nach ein, zwei Stunden Spielen verklemmte sich dann noch der Converter-Umschalter. Damit ging gar nichts mehr. Kurzum: das Akkordeon (eigentlich ein Instrument der Oberklasse!) war eine Total-Katastrophe.
Ich war fassungslos, wie ein solch renommiertes Unternehmen einen solchen Pfusch abliefern kann. Der Hersteller weigerte sich allerdings, mir mein Geld rückzuerstatten und wollte statt dessen nachbessern. Dieses Instrument wollte ich aber unter keinen Umständen haben, und da ich auch kein Interesse an einem Rechtsstreit hatte (dieser hätte wahrscheinlich vor einem italienischen Gericht ausgetragen werden müssen), bot ich an, das Modell ohne Converter für denselben Preis zu nehmen. Das von mir gekaufte Akkordeon war zugegebenermaßen ziemlich günstig gewesen, der Hersteller hatte mit einem beträchtlichen Rabatt gelockt. Vielleicht kann man für diesen Preis einfach kein gutes Instrument bauen, dachte ich. Mein Vorschlag schien mir also eine Lösung, die für beide Seiten okay sein könnte.
Nach einiger Verzögerung (und verschiedenerlei Begründungen) kam das neue Instrument an. Als ich es auspackte, die nächste Überraschung: Die Diskantseite war dieselbe wie die vom ersten Instrument – mit der Macke am Gehäuse und den falschen Kinnregistern. Der Hersteller hatte lediglich die linke Seite ausgetauscht – und auf der Diskantseite immerhin die Stimmstöcke. Alles in allem war das Instrument deutlich besser als das erste, ich hatte von dem Hersteller aber endgültig die Faxen dicke. Nachdem ich gedroht hatte, mit meinen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen und Ross und Reiter zu nennen, bot mir das Unternehmen schließlich an, das Geld zurückzuüberweisen und das Instrument zurückzunehmen.
Am Ende hat sich alles gefügt und ich habe mein Trauminstrument gefunden. Die ganze Geschichte hat mich aber fast acht Monate Zeit und viel Nerv gekostet.
Und es würde mich sehr interessieren, ob andere ähnliche Erfahrungen mit einem Direktkauf in Italien gemacht haben.
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