Brandoni 147 W LI - Unregelmäßig ansprechende Stimmzungen

ABi2013
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Ich bin seit kurzem Eigentümer eines Brandoni 147 W LI, eines wunderschönen Instruments mit Registern, die klanglich richtig, richtig Spaß machen.
Allerdings gibt es einen Haken, oder besser zwei: der 4-Fuß spricht a.) viel später an als die tieferen Chöre, und b.) von Taste zu Taste unterschiedlich. Ich spiele ihn selten allein, doch bei Mischregistern (z.B. 4+8) nervt das gewaltig. Wenn ich leise spiele, klingt teils nur der 8-Fuß, dann beide, dann beide und der 4-Fuß lauter... schwierig.
Der Händler meint, das liege an der nachlassenden Qualität bei der Herstellung von Stimmzungen und auch in der Fertigung des Instruments. Das wäre bei keinem Instrument dieser Klasse anders und würde selbst vom Hersteller nicht korrigiert.
Hat er Recht? Das Akkordeon ist hochpreisig, Stimmzungen a mano. Ich glaube nicht, dass das so klingen sollte.
Kann jemand diese Effekte und Aussagen einordnen?

Hab mal eine quick&dirty-Aufnahme eingefügt.

Vielen Dank schon mal im voraus
Alex
 

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Der Händler meint, das liege an der nachlassenden Qualität bei der Herstellung von Stimmzungen und auch in der Fertigung des Instruments
diese Aussage würde ich mal "höflich" formuliert als Bullshit bezeichnen...

Das Argument mit nachlassender Qualität zu bringen ist die alte Leier mit dem Grundmotto, "früher war alles besser"... Und das stimmt aber so nicht. Zumindest nicht bei den Stimmplatten und Zungen.
Die Stimmplatten werden in etwa seit Jahrzehnten nach wie vor gleich gefertigt, der verwendete Stahl ist ebenfalls seit Jahrzehnten die gleiche Sorte... und auch nicht schlechter als früher., eher besser . Denn der Stahl wird nicht extra für die Stimmzungen hergestellt sondern eigentlich für die Industrie und den Maschinenbau und hierfür ist aufgrund besserer Fertigungstechnologie die Qualität eher besser geworden. Das bisschen was für Stimmzungen gebraucht wird wird aus dem vorhandenen Material"abgezweigt"

Was aber nachlässt ist die Sorgfalt mit denen die Stimmzungen eingerichtet werden... und das hängt in aller erster Linie von den Menschen ab die das machen... Hier kann man den Unterschied festmachen. Das liegt daran dass die Akkordeonindustrie einfach nicht mehr soviele Leute unter Lohn und Brot bringen kann wie früher, weil die gefertigten Stückzahlen viel geringer sind als früher. Damit hat man insgesamt viel weniger gut ausgebildete Facharbeiter...und damit nehmen die Streuungen der abgelieferten Qualität zu .

der 4-Fuß spricht a.) viel später an als die tieferen Chöre, und b.)
Das ist ein Grundproblem. Bautechnisch ist es so, dass die tiefen Zungen deutlich besser ansprechen als die hohen Lagen. Und je besser die Stimmplattenqualität ist , desto eher macht sich dieses bemerkbar. Denn bei sehr guten Stimmplatten will man eine sehr gute Ansprache. Und damit werden die Stimmzungen meist gut eingestellt.. was dann wiederum bedeutet dass die tieferen Töne schneller ansprechen als die hohen Töne. Hier hilft der Rat meines Lehrmeisters: "Pianissimo heißt nicht an der Hörberkeitsgrenze spielen, sondern "leise" und was leise ist richtet sich nach deinem Instrument - wenn du zu leise für dein Instrument spielst ,musst du den Pianissimobereich einfach etwas lauter ansetzen so dass auch alle Zungen sauber ansprechen"

Wenn ich leise spiele, klingt teils nur der 8-Fuß, dann beide, dann beide und der 4-Fuß lauter... schwierig.
Das wiederum ist ein Qualitätsproblem beim Fertigstimmen und beim korrekten Einstellen des "Lösabstandes" - in dem Fall also ein Problem das Facharbeiters der das Instrument fertig macht. Nachdem Stimmen wird üblicherweise der Lösabstand eingestellt - also die Ansprache egalisiert und gleichmäßig eingestellt über den kompletten Tonbereich.

Dass die tieferen Töne vor den höheren Tönen ansprechen , hab ich ja oben erläutert ist mitunter nicht vermeidbar... aber das die höheren Töne vor den tiefen ansprechen ist schlichtweg nicht sorgfältig garbeitet.. und hat mit der Stimmplatte erst mal nichts zu tun sondern mit der Person die das Instrument final abgleicht.
 
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Hallo maxito,

danke, Deine ausführliche Antwort war eine echte Hilfe, um das Problem einschätzen zu können.
Ich glaube, mit dem Pianospiel werde ich so zurecht kommen, kann man sich drauf einstellen.
Beim Lösabstand werde ich mal mit dem Händler sprechen, welche Möglichkeiten der sieht.

VG
 
Hallo
Hat er Recht? Das Akkordeon ist hochpreisig, Stimmzungen a mano. Ich glaube nicht, dass das so klingen sollte.
Kann jemand diese Effekte und Aussagen einordnen?

Hab mal eine quick&dirty-Aufnahme eingefügt.
In der Tat finde ich das bei dem Hörbeispiel etwas zu dolle; anscheinend nicht gut intoniert, Löseabstände nicht optimal eingetsellt. Aber es wäre interessant, da eine Aufnahme mit etwas mehr Abstand und vielleicht von einem Stück oder längeren Phrasen zu hören.
War der Aufnahmerecorder sehr nahe am Verdeck? Denn ich habe den Eindruck, dass ein Teil der hörbaren Unterschiede auch daran liegt, dass die Stimmplatten auf unterschiedlichen Stimmstöcken liegen und dass fällt bei wenig Abstand deutlich mehr auf.

Selbst spiele ich eine Supita, ebenfalls A-Mano. Der Dynamikrange ist gefühlt wahnsinn, feinfühlig spielbar, aber sie braucht einen gewissen Spieldruck. Pianopianissimo im Wohnzimmer ist kaum möglich, dagegen in einer Kirche, wo der auch der leiseste Ton tragen muss, ist das Instrument perfekt.

Will ich im Wohnzimmer zarte Klänge haben, nehme ich meine Balzer Wagner C20, ein kleines, leichtes, 4-chöriges besseres Schülerinstrument ohne Cassotto, aber mit Sordina. Die hat gefühlt nur 5 Dynmikstufen von Pianopianissimo bis kapp Forte. Damit passt sie für zuhause wunderbar, für größere Räume ist da aber begrenzt. Will man aber Gesang nur im Gemeindehaus begleiten, wird es schon knapp, im Bandkontext muss man verstärken und/oder einhörige Register vermeiden.

Gruß,
Tobias
 
Hi Tobias,
War der Aufnahmerecorder sehr nahe am Verdeck?
Ja, war er. Er gibt das wieder, was auch ich höre, wenn ich spiele.
Aber es wäre interessant, da eine Aufnahme mit etwas mehr Abstand und vielleicht von einem Stück oder längeren Phrasen zu hören.
Das lässt sich machen, falls ich das Akkordeon nicht heute Nachmittag gleich mal beim Händler lasse.

Hm, vielleicht muss ich meine Erwartungshaltung anpassen. Ich habe noch eine Pigini Wing 374 (tipo a mano), die diese Probleme überhaupt nicht hat, und bis jetzt ging ich davon aus: bessere Stimmzungen → bessere Ansprache → bessere Abstimmung... eigentlich alles besser ;-)
Der Klang ist es auf jeden Fall.

VG
 
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Die Unterschiede innerhalb des 4-Fuß sind für solch ein Instrument nicht tolerierbar.
Zu dem Händler hätte ich nur eingeschränktes Vertrauen, ich glaube er will sich drücken.
 
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Hi Diatoner,
ich glaube er will sich drücken
so weit würde ich nicht gehen. Ich werde heute hinfahren, mir bei anderen Instrumenten in der gleichen Klasse eine Referenz holen und dann mal schauen, was rauskommt. Ich habe vom Händler bereits das Angebot, die Stimmplatten neu einrichten zu lassen. Mein Problem, und das ist vielleicht nur in meinem Kopf ("glaube nicht alles, was Du denkst"): Neues Instrument, muss erstmal perfekt sein.

VG
 
Bei einem neuen Instrument in der Preis-/Qualitätskategorie würd ich definitiv auch eine höhere Qualität erwarten.
 
Mein Problem, und das ist vielleicht nur in meinem Kopf ("glaube nicht alles, was Du denkst"): Neues Instrument, muss erstmal perfekt sein.
Ist dabslout verständlich - Problem an der Sache: Ein Akkordoen ist in geoßen bereichen ein Handarbeitserzeugnis .. handabeit hat gegenüber maschineller fdertigung immer größere Toleranzstreuungen..

-> Definiere: "perfekt" ?

Bei einem neuen Instrument in der Preis-/Qualitätskategorie würd ich definitiv auch eine höhere Qualität erwarten.

auch hier : definiere "höhere Qualität" ?

...an was würdest du das festmachen, welchen Maßsstab legst du an, wie kann man den nachprüfen?
 
Man könnte es quantifizieren indem man den Schalldruckpegel der einzelnen Töne bei Auslösedruck misst und die 4-Fußlagen ins Verhältnis setzt ihren korrespondierenden 8-Fußlagen. Oder genauer wär es wenn man den Auslösedruck misst und zueinander ins Verhältnis setzt. Aber man müsste im gleichen Zuge eine akzeptable Abweichung je "Qualitätsstufe" definieren. Ein Gola/SuperVI Spieler hat höchswahrscheinlich signifikant andere Anforderungen als der gemeine Bravo-Spieler.
 
Oder genauer wär es wenn man den Auslösedruck misst und zueinander ins Verhältnis setzt. Aber man müsste im gleichen Zuge eine akzeptable Abweichung je "Qualitätsstufe" definieren.
ok, wäre eine Definitionsmöglichkeit ... aber ich dachte jetzt eher an etwas was in der Praxis vom Stimmer anwendbar ist und auch für den Kunden ein brauchbarer Masstab sein könnte ( wenn man kein Messlabor zur Verfügung hat)
 
Hi maxito,
-> Definiere: "perfekt" ?
Perfekt würde für mich erstmal bedeuten, dass es grundlegende Erwartungen an ein neues und hochklassiges Instrument erfüllt:
  • Keine optischen Mängel
  • Keine mechanischen Mängel, d.h. Tasten- und Registermechanik funktionieren einwandfrei
  • Stimmung ist korrekt
  • Stimmzungen sind gut aufeinander abgestimmt und sprechen leicht an. Und leicht heißt bei a mano: Pianospiel ist möglich, ohne dass es Aussetzer gibt. Und gleichzeitig werden sie im forte nicht schrill (darunter leidet mein Pigini)
Alles andere ist variabel. Ob einem eine gewisse Optik gefällt, die Tastatur leichtgängig ist oder nicht, das sind modellabhängige Variablen.

Mittlerweile ist mein Brandoni beim Händler, und der wird nächste Woche den 4-Fuß komplett neu einrichten. Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.
 
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Der Händler meint, das liege an der nachlassenden Qualität bei der Herstellung von Stimmzungen und auch in der Fertigung des Instruments. Das wäre bei keinem Instrument dieser Klasse anders und würde selbst vom Hersteller nicht korrigiert.

Kann jemand diese Effekte und Aussagen einordnen?

Ich glaube sogar zu wissen, wer das gesagt hat. :cool:

Denn der Stahl wird nicht extra für die Stimmzungen hergestellt sondern eigentlich für die Industrie und den Maschinenbau und hierfür ist aufgrund besserer Fertigungstechnologie die Qualität eher besser geworden. Das bisschen was für Stimmzungen gebraucht wird wird aus dem vorhandenen Material"abgezweigt"

Die Industrie kackt aber gerade ab. Wird vielleicht wieder besser, wenn wir demnächst richtig viele Panzer bauen.

Damit hat man insgesamt viel weniger gut ausgebildete Facharbeiter...und damit nehmen die Streuungen der abgelieferten Qualität zu .

Verstehe den leider den Zusammenhang nicht. Weniger gut ausgebildet, müsste durchweg schlecht bedeuten. Aber wieso Streuung?

Das ist ein Grundproblem. Bautechnisch ist es so, dass die tiefen Zungen deutlich besser ansprechen als die hohen Lagen. Und je besser die Stimmplattenqualität ist , desto eher macht sich dieses bemerkbar. Denn bei sehr guten Stimmplatten will man eine sehr gute Ansprache. Und damit werden die Stimmzungen meist gut eingestellt.. was dann wiederum bedeutet dass die tieferen Töne schneller ansprechen als die hohen Töne. Hier hilft der Rat meines Lehrmeisters: "Pianissimo heißt nicht an der Hörberkeitsgrenze spielen, sondern "leise" und was leise ist richtet sich nach deinem Instrument - wenn du zu leise für dein Instrument spielst ,musst du den Pianissimobereich einfach etwas lauter ansetzen so dass auch alle Zungen sauber ansprechen"

Verstehe ich auch leider überhaupt nicht.
Du meinst mit tiefere Stimmzungen wahrscheinlich eher die mittleren Stimmzungen, denn die ganz tiefen sprechen naturgemäß auch schlechter an. Müsste man dann nicht gerade in der Mitte einfach mal schlechtere nehmen, damit es irgendwie zusammen passt?

Der Tipp vom Meister gilt nur für grundsätzlich sehr gute Instrumente.
Was wir hier aber vom Brandoni hören bedeutet aber nicht „stärkeres pianissimo“ sondern fast forte. Es kann nicht sein, dass man sein Instrument nicht einigermaßen leise spielen kann, ohne dass die Hälfte der Chöre nicht hörbar ist. Das wird nur von Händlern und Herstellern beim Verkauf meistens so gepredigt. Du wirst als Spieler in Frage gestellt. "So laut oder so leise, so schnell oder so langsam spielt man ja auch nicht." ... und wenn das nicht funktioniert kommt dann immer "das spielt sich noch ein, Spieler und Instrument müssen sich erst aneinander gewöhnen"
Wenn das überzeugend gesagt wird, glaubt der Kunde das auch.

Deine anderen Erklärungen warum was wie ist sind mit Sicherheit richtig.
Aber ich frage mich trotzdem, ob ein unbedarfter ambitionierter Spieler das alles wissen muss um sich überhaupt als Käufer zu qualifizieren. Zudem ist es ja so, dass Du auch wenn Du das alles weißt, nichts machen kannst.


Mittlerweile ist mein Brandoni beim Händler, und der wird nächste Woche den 4-Fuß komplett neu einrichten. Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.

Es wird etwas besser, aber nicht perfekt werden.
Wie ist denn der Kauf abgelaufen? Hast Du bestellt und das dann bekommen?
Anders kann ich mir es nicht erklären. Wenn Du das Teil aus dem Regal ziehst, merkst Du ja gleich wie es ist.

Wenn ich nur etwas mehr Zeit hätte, würde ich euch seit langer Zeit hier mal wieder einen Test Pigini gegen Jupiter – präsentieren. Beide nagelneu!
Es wäre interessant für mich, wenn ihr mir mal in einem anderen Faden oder mir privat schreibt, was euch dabei genau interessiert.
Mich interessieren nämlich fast ausschließlich die hier auch beklagten Anspracheprobleme.
Und die gibt es überall - der Händler hat irgendwo durchaus recht.
 
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Was wir hier aber vom Brandoni hören bedeutet aber nicht „stärkeres pianissimo“ sondern fast forte
da muss ihc grad leider passen .. aus irgendwelchen Gründen mag mir das MP3 grad keinen Laut von sich geben...drum kan ich nicht konkret auf das Hörbeispiel antworten..
Du meinst mit tiefere Stimmzungen wahrscheinlich eher die mittleren Stimmzungen, denn die ganz tiefen sprechen naturgemäß auch schlechter an
die ganz tiefen brauchen bis sie soweit aufgeschwungen haben dass ein stabiler Ton kommt.. aber ansprechen an sich tut die gut.. im Gegensatz zu den hohen Piccollos die einfach deutlich mehr Druck brauchen um losulaufen.

Aber egal:

Aber ich frage mich trotzdem, ob ein unbedarfter ambitionierter Spieler das alles wissen muss um sich überhaupt als Käufer zu qualifizieren. Z
das ist ganz einfach indiskutabel, wenn man mit solchen Argumenten den unbedarften Käufer niederhalten muss. Ganz klar: ein gutes Akkordoen MUSS gleichmäßig kommen... Das heißt innerhalb eines Chores müssen die aufeinanderfolgenden Töne sauber und gleichmäßig funktionieren. Dass mit zunehmend höherem Ton n bissl mehr Druck gebraucht wird, das ist die Mechanik und Physik, aber gleichmäßig über den Tonbereich muss es sein. Dass nebeneinanderliegende Töne deutlich unterschiedliches Anprechverhalten zeigen geht gar nicht, weder bei einem einfachen noch bei einem hochwertigen Instrument.

Die Industrie kackt aber gerade ab. Wird vielleicht wieder besser, wenn wir demnächst richtig viele Panzer bauen.
ich wollte sagen, dass das Grundmaterial an sich keineswegs schlecher ist als früher.. was die Akkordeonindustrie draus macht ist evtl. durchaus was anderes.

Stimmzungen aus Panzerstahl? das sind die die besonders lautstark zuschlagen?


Verstehe den leider den Zusammenhang nicht. Weniger gut ausgebildet, müsste durchweg schlecht bedeuten. Aber wieso Streuung?

Hohner hatte in den Topzeiten 5000 Mitarbeiter - und entsprechend viele von jeder Sorte... da gabs ganz einfach Auswahl in der Qualität der jeweilgen Arbeiter für die jeweiligen Arbeiten und man konnte die Stellen so besetzen dass jeweils die geeignetsten an der richtigen Stelle saßen... Heute haben die nur noch ein paar Dutzen Mitarbeiter und da wird die auswahl kleiner... Da muss man dann halt auch den Stimmer nehmen den man hat.. und kann nicht auswählen wen man für den gereignetsten mit den besten Ohren und den feinsten Händen hält... da nimmt die Streubreite ganz automatisch zu...

Wer einen oder gar mehrere sehr gute Stimmer hat freut sich wie Bolle... aber das ist eben nicht mehr immer die Regel...

So war meine Aussage gemeint.

Aber ich frage mich trotzdem, ob ein unbedarfter ambitionierter Spieler das alles wissen muss um sich überhaupt als Käufer zu qualifizieren.

Das sollte er auch gar nciht wissen müssen.. Ein Akkoordoen sollte sauber eingestellt sein wenn es über die Theke wandert

Zudem ist es ja so, dass Du auch wenn Du das alles weißt, nichts machen kannst.

Das ist heute eben das Problem, dass du eben nicht so einfach wo anders hin gehen kannst, weil eben die Ausweahl schon sehr ausgedünnt ist im Gegensatz zu früher... man hat heute wirklich kaum mehr eine Wahl und muss sich irgendwie mit dem Geschäft arrangieren das man in erreichbarer Nähe hat.
 
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ok, wäre eine Definitionsmöglichkeit ... aber ich dachte jetzt eher an etwas was in der Praxis vom Stimmer anwendbar ist und auch für den Kunden ein brauchbarer Masstab sein könnte ( wenn man kein Messlabor zur Verfügung hat)
Dann eben der direkte Vergleich zu der Qualität aus "der guten alten Zeit". Da gab es solche Auffälligkeiten Produktionsseitig schon nicht bei Atlantic, Morino (-M, -N und vielleicht noch -S Serie) oder gar Gola. Gilt sicher auch für viele andere Marken/Modelle zu der Zeit.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

[...]
Das ist heute eben das Problem, dass du eben nicht so einfach wo anders hin gehen kannst, weil eben die Ausweahl schon sehr ausgedünnt ist im Gegensatz zu früher... man hat heute wirklich kaum mehr eine Wahl und muss sich irgendwie mit dem Geschäft arrangieren das man in erreichbarer Nähe hat.
Dann muss man es eben -am besten muss es den Hersteller erreichen- reklamieren bis vernünftig nachgebessert wird und damit sich die Hersteller nicht dran gewöhnen für den "Made in Italy" schriftzug bei mäßiger Qualität ein halbes Vermögen zu verlangen und damit auch mit obigen Aussagen&Beruhigungsfloskeln durchkommen.
 
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Danke @maxito
Das man schlechte Ansprache und langsames Anlaufen unterscheiden muss, war mir nicht so klar.
Dennoch sind die Auswirkungen für den Spieler ganz ähnlich, denn wenn er zb. 16 und 4 hat, und dann in mittlerem oder schnellen Tempo in der Tiefe spielt, wird er auch zuerst den 4 Chor hören, oder ggf nur den 4 Chor.

Die Sache mit der Streuung leuchtet trotzdem nicht ein.
Wenn es statt 5 Stimmern nur noch einen gibt, müsste der Output doch gerade immer ähnlich sein. Entweder gut oder schlecht.

Die Aussage des Händlers,
Der Händler meint, das liege an der nachlassenden Qualität bei der Herstellung von Stimmzungen und auch in der Fertigung des Instruments. Das wäre bei keinem Instrument dieser Klasse anders und würde selbst vom Hersteller nicht korrigiert.
bedeutet ja auch, dass es allgemein und auf breiter Front so ist. Mag ich nicht beurteilen, weil man dazu ja echt viele Instrumente probieren müsste. Aber zumindest meine überschaubaren Beobachtungen bestätigen das.
Ich weiß eben nicht, welche Mittel der Kunde hat, um vernünftige Qualität zu bekommen. Schon garnicht ohne immensen Aufwand.
 
Ich weiß eben nicht, welche Mittel der Kunde hat, um vernünftige Qualität zu bekommen. Schon garnicht ohne immensen Aufwand.
M.E. muss man das konkrete Instrument sehr gründlich anspielen, um grobe Fehler auszuschließen, und dann - was ich selbst hasse und nicht gut kann - runterhandeln bis die Schwarte kracht, damit noch Geld übrig bleibt, um das neue Instrumente zum HZIM(M) zu tragen und gründlich nacharbeiten zu lassen.

In der Praxis geht das nur bei Instrumenten, die vorrätig sind; bei Bestellinstrumenten werden Hoffen, Zittern und ggf. Überraschung bleiben sowie zudem der Preis nahe am Listenpreis bleiben.

Gruß, Tobias
 
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; bei Bestellinstrumenten werden Hoffen, Zittern und ggf. Überraschung bleiben
und genau das sollte eigentlich nicht sein.

Früher - also in der viel gelobten "guten alten Zeit" war s in der Regel so, dass im Werk Leute das Instrument zusammengebaut hatten die sich wirklich Mühe gegeben haben das richtig und gut zu machen ( gut die hatten damals tatsächlich auch mehr Zeit dafür) - und da wo man das Instrument dann kaufte war normal auch noch ein Fachmann vor Ort der das Instrument nochmals richtig durchgeschaut hat und Auffälligkeiten noch beseitigt hatte bevor das Instrument über die Ladentheke ging. Und mit denen konnte man dann zufrieden losspielen, ohne dass man wissen musste was das sonst so alles drin steckt. Und ohne das man nochmals Ehrenrunden drehen musste bis alles funktionierte

Und denau diese "Herstellungskette" bis zur Ladentheke funktioniert nach meinem Eindruck immer häufiger immer schlechter.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das man schlechte Ansprache und langsames Anlaufen unterscheiden muss, war mir nicht so klar.
Naja für den Spieler ist beides ziemlich blöd.. nur bei ersterem kann der Fachmann nur wenig dran verbessern, bei zweiterem kann man aber ziemlich viel verbessern wenn das jemand mit den richtigen Fingern in die Hand nimmt.
 
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Wenn es statt 5 Stimmern nur noch einen gibt, müsste der Output doch gerade immer ähnlich sein. Entweder gut oder schlecht.
aber da kommt der menschliche Faktor ins Spiel bzw. die "Schwankung" eines einzelnen Menschen. Ein guter Stimmer hat manchmal ein weniger gutes Ergebnis und ein schlechter Stimmer hat nicht immer nur gleichbleibend schlechte Ergebnisse.
Wenn "aus betriebsbedingten Gründen" von 5 Leuten auf einen reduziert werden muss, geschieht das normalerweise nicht auf einen Schlag. Da wird von 5 auf 4 auf drei auf ... abgebaut und es wird normalerweise nicht der beste als erster entfernt, sondern ein eher schlechterer (außer die Geschäftsleitung erkennt das nicht und es spielen andere Gründe mit rein). Andererseits werden, wenn der erste wegrationalisiert wird und die Auftragslage nach wie vor schlecht bleibt oder sich weiter verschlechtert, die verbleibenden 4 das Gras wachsen hören und sich möglicherweise anderweitig nach einer sichereren Arbeitsstelle umsehen, so dass evtl. auch der beste das Unternehmen verlässt, ohne dass das von diesem geplant war. Übig bleibt dann nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste Stimmer, sondern eher einer aus dem Mittelfeld. Und wenn der dann zwar nicht die Arbeit von 5 Leuten machen muss (wenn so viel Arbeit da wäre, wäre ja nicht der Personalbestand reduziert wurden) aber vielleicht von 1,5 oder 2 Leuten (z.B. weil wegen des Stellenabbaus mehr Leute den Betrieb von sich aus verlassen haben als eigentlich von diesem geplant oder weil eigentllich immer noch 2 Leute für den Job angestellt sind, aber einer davon dann lange krank wird), erhöht sich der Stress für diesen "letzten Mohikaner" und damit die Fehleranfälligkeit seiner Arbeit. So kann das Ergebnis immer noch im Durchschnitt akzeptabel sein, aber halt mit breiter Streuung in beide Richtungen.
 
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Moin Tobias,
M.E. muss man das konkrete Instrument sehr gründlich anspielen, um grobe Fehler auszuschließen
ja, das sollte man wohl tun, und hier hat mir einfach die Erfahrung gefehlt. Ich habe einige Instrumente ausprobiert, und mein Hauptfokus lag auf Klang und Ansprache der Bässe, und dieses war das einzige, das beides mitbrachte. Habe einfach nicht gedacht, dass ich bei einem Instrument dieser Liga auf (für mich) Basics achten muss. Nehme ich dankbar als Lehrstück mit - für das nächste Mal :cool:
 
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