Brandneu: Bedroom-Gitarrenspeaker ("Peacekeeper") von Celestion

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Hi,

der Name "Peacekeeper" gibt schon augenzwinkernd die Zielrichtung vor, dieser Lautsprecher soll nicht weniger erreichen als den Hausfrieden zu wahren :engel:.

Neu vorgestellt für 2025, leider noch ohne Preisangabe, aber neben den zahllosen Lastwiderständen und (in den Funktionen leider auch oft sehr reduzierten) Mini-Röhrenamps ein interessanter weiterer Ansatz, um die Lautstärke zu Hause und auf leisen Bühnen in den Griff zu bekommen: Ein Gitarrenspeaker mit absichtlich extrem "schlechtem" Wirkungsgrad von 86 dB bei 1 W/1m. Gegenüber einem Schreihals wie dem V30 mit seinen 100dB ist das schon eine deutlich hörbare Lautstärkereduktion.


Hier der entsprechende bonedo-Artikel:


Völlig neu ist dieser Ansatz nicht. In Threads zum leisen Spielen werden als Lösung bzw. Teil davon ja schon bisher auch Speaker empfohlen, die eher wenig Wirkungsgrad haben, aber der Wert hier ist dann nochmal ein ganzes Stück niedriger.

Gezielt darauf ausgerichtet gab es mal von Eminence die Flux-Serie, das waren Lautsprecher, bei denen man die Empfindlichkeit mit einem Drehregler verändern konnte, vermutlich wurde da der Abstand Magnet/Spule mechanisch verändert. Die Serie bestand aus zwei Modellen - dem Reignmaker, der die britische Richtung vertreten sollte, und dem Maverick in Richtung Jensen & Co. für den Ami-Sound. Die haben sich aber nie so recht durchgesetzt, ob wegen des Sounds oder weil man zum Verstellen eine mindestens halboffene Box brauchte. Nicht zuletzt waren die Dinger halt schon sehr teuer, und bei 150 Watt Power sicher auch recht schwer.

Celestion hat einen einfacheres Bauprinzip gewählt und das Ding einfach generell leiser gemacht, und die Belastbarkeit ist mit 50 Watt auch eher im Standardbereich. Vermutlich geht man davon aus, dass der Peacekeeper bei dem Einsatzzweck eh mit kleineren Amps oder mit einem Topteil mit Leistungsreduzierung kombiniert wird. Das Fehlen einer Verstellbarkeit wird für viele vermutlich auch keinen Verzicht bedeuten, weil sie die Box eh lieber zu Hause lassen und nur das Topteil zur Probe tragen, wo dann eine 2x12 oder 4x12 für Bandtauglichkeit sorgt. Für den Zweck ist eine maximale Reduzierung der Empfindlichkeit der Zweitbox sicher wichtiger, und das möglichst bei Beibehaltung des markentypischen Sounds

Schätze, in den "Wie kriege ich meinen Amp wohnzimmertauglich?"-Threads wird es jetzt eine neue Empfehlung geben. Zumindest ausprobieren würde ich den sofort, wenn die Lautstärke bei mir ein größeres Problem wäre. Der Frequenzschrieb sagt bei Gitarrenspeakern meist nicht so sehr viel aus, aber auf den ersten Blick scheint es eine gewisse Betonung im oberen Mitten- und Hochtonbereich mit einer kleinen Kerbe in den Mitten zu geben, was bei geringen Lautstärken wohl auch kein Fehler wäre. Ich erinnere mich, dass bei den Eminence-Speakern in der leisesten Einstellung (die immer noch über 90 dB lag) in einem Test mal ein etwas matter Ton bemängelt wurde.

Bin jedenfalls gespannt auf die ersten Reviews.

Gruß, bagotrix
 
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Kann in diesem Szenario schon Sinn machen, ich habe allerdings den Verdacht, dass das, je nach Amp, für viele immer noch kein "Bedroom-Level" ist.

Wäre aber sicher mal interessant zu probieren. Allein schon um einfach mal zu lauschen wie das Ding so klingt.
 
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THX - sehr interessant :prost:

Da könnte ich mir für meine
- Vox AC30 CC2X
- Vox AC30 C2 BC TV-Front Limited Edition
- Marshall TSL 602 "JCM 2000"
- Fender Twin Reverb II
gleich 8 Stück kaufen um die Wirkung auszuprobieren ;) - das wird dann sicher eine Preisfrage, zu der ich auch z.B. auf der thomann Seite (noch) nichts finde. Na, schau'n wir mal...
 
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86dB erreicht die Firma Omnitronic auch bei einigen PA Speakern der Einsteiger-Serie.. und da braten viele 100-300W rein und wundern sich dass kaum was raus kommt

Das Problem ist eher, dass hier u.U. keine Anpassung im Frequenzgang stattfindet. Es klingt dann trotzdem dünn und kraftlos, aber der Amp brutzelt mehr
 
Kann in diesem Szenario schon Sinn machen, ich habe allerdings den Verdacht, dass das, je nach Amp, für viele immer noch kein "Bedroom-Level" ist.
Sehe ich auch so, der Speaker allein wirds sicher nicht richten. Aber wenn der Arbeitsbereich, indem der Amp noch gut klingt, insgesamt nach unten verschoben wird, muss das Master nicht mehr ganz so zurückgedreht werden, und/oder ein zwischengeschaltetes Power Soak muss weniger extrem arbeiten - und verändert dann den Sound hoffentlich wieder ein Stück weniger. Oft rückt auch einfach der Regelweg am Master im unteren Bereich nervig zusammen, da könnte der Speaker auch für Abhilfe sorgen.

Wie gesagt, der Realitätscheck steht ja noch aus. Vor allem muss das Ding ja auch gut klingen, und auch bei Celestion gibts genug unterschiedliche Geschmacksrichtungen von Bulldog bis V30.
 
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Oha, ich kann's nicht lassen (man wird mich steinigen):

Also ein Speaker mit ausgesprochen schlechtem Wirkungsgrad, was per se seit 'zig Jahrzehnten bei den Hifi- und Feld-Wald-und-Wiesen-Lautsprechern nichts neues ist.
Nur, dass sich hier der Hersteller das teuer bezahlen lässt und ein Riesen Bohei drum macht...

*Tschulligung, bin ja schon weg....*

:)
 
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Ich finde es befremdlich dass Celestion mit sowas ums Eck kommt und alle gleich drauf springen und es als den neuesten, heißen 💩 feiern.
Eminence hatte das schon vor +10 Jahren in ihren FDM (Flux Density Modulation) Modellen, dort konnte man den Magneten im Abstand zur Coil mittels eines Handrads raus- bzw reindrehen.
1738230985221.png

Funktioniert so einigermaßen (Ich hatte ein Palmer Fat50 Cabinet dass diese Lautsprecher drinnen hatte) mit eigentlich sehr wenig Sound Veränderung aber das Ganze schlief wohl mangels Nachfrage v.C. ein.
Deswegen bezweifle ich dass der "Neuigkeit" von Celestion mehr Erfolg beschert sein wird und ordne den ganzen Heiboo drum rum als reinen (Marketing)Sturm im Wasserglas ein (analog zum "neuen" Dumble Amp, wo ein paar Herrschaften wohl das Vermächtnis von Alexander Dumble weiter melken wollen, und ich mich prognostizieren traue, dass der "neue" Amp, der da auf der NAMM präsentiert wurde, das einzig und alleinige Modell bleibt das die Welt post Alexander's Ableben sehen wird).
 
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Wollen wir das Ding nicht erst einmal ausprobieren bevor wir es schon wieder im Vorfeld zerreissen?
Ich würde den Speaker schon gerne mal spielen.
Einen Hype empfinde ich überhaupt nicht.
 
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In einem anderen Forum spricht jemand davon, daß eine Absenkung um 12 dB am Speaker etwa einer Leistungsreduzierung eines Amps von 80 Watt auf 5 Watt entspricht. Ich kann das nicht beurteilen - ist das denn realistisch?
 

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