Boxensimulation für den Live-Betrieb - Tube Amp Doctor (TAD) F.A.N.T.A.?

  • Ersteller Vindsvalr
  • Erstellt am
Vindsvalr
Vindsvalr
Moderator Bass
Moderator
HFU
Zuletzt hier
13.11.24
Registriert
06.01.08
Beiträge
3.250
Kekse
16.635
Ort
Hamburg
Hallo zusammen!

Seit kurzem fahre ich in meiner Band einen stark verzerrten Sound, der im Proberaum über Amp und Box im Bandkontext absolut perfekt und rund im Mix liegt, gut hörbar und definiert ist, unten rum drückt wie Hölle und trotzdem nicht matscht. Dieses Wochenende hab ich das erste Konzert mit dem Sound gespielt, der Bass ging wie immer über den Amp-internen DI-Out zum Mischer.
Leider ist der fest Pre-EQ geschaltet. Was für den Mischer in aller Regel gut ist, ist jetzt aber ein großer Nachteil, da die Höhenabsenkung am Amp-EQ und natürlich auch die Höhenabsenkung/-beschneidung durch die Box (gerade bei heftiger Zerre ja zumindest bei Gitarren sehr wichtig) nicht mit auf dem Signal liegt. Resultat: Ähnlich wie eine fullrange betriebene High-Gain-Gitarre, nur nicht ganz so eklig, sehr höhenreich, kratzig, extrem verzerrt.
Die (wirklich super kompetenten) Mischer haben dann zwar noch je nen wirklich brauchbaren FoH- und Monitor-Sound gezaubert, der ist aber trotzdem ziemlich am eigentlichen Ziel (s.o.) vorbeigeprescht und klang sehr aggressiv, brutal, hart.

Deshalb denke ich jetzt über eine DI-Box mit integrierter Boxensimulation nach, die ich zwischen Endstufe und Box hängen kann. Dadurch hätte ich zu 100% alles an Amp-EQ im Signal und zusätzlich noch die Höhenabsenkung/-beschneidung einer Box. Nachdem ich eine Weile recherchiert habe (Online-Kataloge, Testberichte usw.) bin ich irgendwie beim "F.A.N.T.A. Speaker Emulator" von Tube Amp Doctor (TAD) hängen geblieben. Leider findet man überall nur Reviews von Gitarristen, das einzige was zumindest teilweise mit Bass zu tun hat ist die als erstes aufgeführte Produktbewertung bei Thomann. Allerdings geht daraus leider nicht hervor ob der Bewertende nun Bassist oder einfach nur ein Bass-Amps verwendender Gitarrist ist. :gruebel:
Hat vielleicht schonmal jemand Erfahrungen mit dem F.A.N.T.A. in Verbindung mit Bass gemacht oder gibt es ganz objektive Einwände dagegen?

Schonmal vielen Dank für alle erdenklichen Antowrten. Vielleicht gibts ja auch noch eine andere sinnvolle Lösung, die mir einfach nicht einfällt. :)
 
Eigenschaft
 
Andere Frage: warum nimmst Du Deine Box nicht einfach mit 'nem Mikro ab?

Grüße, Pat
 
Gute Frage bzw. guter Einwand. :D

Das hat mehrere Gründe:
Geld - Für ein gutes Mikro zur Bassabnahme fehlt mir ganz einfach das Budget. Und darauf, dass der Veranstalter immer eins stellt möchte ich mich ungern verlassen müssen.

Aufwand - Die Box ordentlich und an der richtigen Stelle abzunehmen erfordert ja schon eine gewisse Erfahrung, welche ich nicht habe. Auch kann das ja soweit ich weiß schon bei geringen Abweichungen in der Position immer wieder bis zu komplett anders klingen. Bei ner DI-Box mit Simulation o.ä. steck ich einfach nur ein XLR-Kabel rein, es klingt immer und überall gleich und das wars, was schon verlockend klingt.

Zeit - Wir sind 7 Leute mit ca. 15 Instrumenten, davon gerade mal 3 elektrische (2x E-Gitarre + Bass) und das Drumkit zähl ich dabei nur als eins. Sofern wir nicht gerade als erste Band des Tages auf der Bühne stehen und/oder das Glück haben, mit absoluten Vollprofis zu arbeiten (also so wie letztes Wochenende auf dem Festival Mediaval) dauert unser Soundcheck so schon immer viel zu lange. Wir kriegen halt bisher auf Festivals, so wie jede andere Nachmittags-Band auch, nur etwa 30 Minuten Zeit vorm Auftritt, in denen die andere Band abbauen, wir aufbauen und dann Soundcheck gemacht werden muss. Wenn ich da dann noch mit nem Mikro für die Bassbox ankomme... :redface:

Aber ich bin - wie man merkt - absolut kein Profi in Sachen Mikrofonierung. Also falls das alles doch wesentlich einfacher ist als es mir erscheint bin ich natürlich auch dahingehend für Vorschläge offen.
 
ich hätte bei dem Tube-Amp-Doctor Gerät den Einwand, dass eine Bass-Endstufe in der Regel viel mehr Leistung hat als eine Gitarrendstufe. Vllt sind die Dinger "nur" für 100-200 Watt Vollröhre ausgelegt?!
 
Ja, das hat mir auch Sorgen bereitet. Allerdings ist mir dann eingefallen, dass ich an meinem Amp den Master so weit runterdrehen kann, dass ich auf Zimmerlautstärke spielen kann und es immer noch gut klingt (Peavey Tour 700, 500 Watt an 8 Ohm, Hartke HyDrive 115er Box). Und je leiser der Amp auf der Bühne ist, desto besser wird ja auch der Bühnen- und FoH-Sound.
Ich glaube aber, ich schreib u.a. deswegen sicherheitshalber mal den Hersteller an. Der wird mir da ja hoffentlich fundierte Informationen geben können. :)
 
btw. Ich nutze auch viel Zerre und Fuzz. Daher kläre ich voher immer ab ob es abstellbare Hochtöner an gestellten Boxen gibt. Des Weiteren ist mir noch nie ein Mischer begegnet, der keine Speaker-Sim zur Hand hatte. Da hab ich bisher wohl Glück gehabt!:D
 
So, nach viel rumüberlegen und Samples suchen bin ich jetzt zu dem Schluss gelangt, dass ich zu Weihnachten mal den EBS Micro Bass II ordern werde. Der hat so ziemlich alles an Bord, was ich mir jemals wünschen könnte (inkl. schaltbarer Boxensim am DI-Out) und ich muss nur testen, ob der genau so gute bzw. brauchbare Distortion-Sounds ausspuckt wie der ValveDrive. Ein hoch auf 30 Tage Money Back. :D
Bis dahin werd ich live dann halt komplett ohne Zerre oder nur leicht angedreckt spielen, klingt ja auch gut, und meine Wohlfühl-"auf die Fresse"-Distortion :cool: pack ich nur im Proberaum aus, wo ich ohne wirklich Hörprobleme hab solange ich meine Kollegen nicht komplett zudröhne.
 
Hast du schonmal Probiert eine DI Box am Effekt Out anzuschließen? Die könnte Post EQ sein. Ist ein Schaltbild auf deinem Amp drauf? Bei meinem Peavy TKO ist eines drauf. Da der FX return ja meist auch der PWR amp Eingang ist wäre es logisch, dass der FX Send hinter der Vorstufensektion liegt. Probier das mal aus an eurem Mischpult im Proberaum. Anschließend musst das nur noch dem Mischer Erklären warum der sowas komisches machen soll :D. Wie die Pegeldabei sind weiss ich nicht. Evtl musst du da dann eine DI Box haben, deren Pegel man absenken kann (Vorsicht mit der Vorstufe im Pult!). Lohnt sich eh IMMER eine eigene Di Box beizuhaben auf die man sich verlassen kann.

Das mit dem Preamp ist natürlich im Prinzip auch eine Super Lösung, wobei ich mir nicht sicher bin ob die Boxensimulation das leistet was du willst, denn du willst ja eine mehr oder minder starke Höhenabsenkung. Eigentlich ist das (sofern dies dein Grundsound ist) Aufgabe des Mischers (Kommunikation) oder aber die deines Effektgerätes, wenn der Sound nicht dauerhaft eingesetzt wird. Ich habe dafür immer Vorher mit dem Mischer Rücksprache gehalten und ggf. die höhen bei der Zerre rausgenommen. Wenn du den Sound deiner Zerre mit dem EBS umsetzen kannst, würde ich so rangehen, die höhen nur auf dem EBS rauszunehmen und deinen amp neutral zu lassen, bzw mit dem Amp den Raum auszugleichen (Sprich nur dein Bühnen Monitoring) und den Effekt nur vom EBS machen zu lassen.

Mikro halte ich persönlich immer für Schwierig, da das Signal nicht ungebding immer perfekt ist. Du hast immer Nebengeräusche drauf und bei 7 Leuten auf der Bühne kommt ne Menge Lärm zusammen, der nichts mit der Mucke zu tun hat. Außerdem brauch man da einen Erfahrenen Mixer.
 
Hmm, Höhen an der Zerre rausnehmen... müsste ich mal bei ner Probe probieren. Das Höhenpoti ist am EBS zwar voll aufgedreht, allerdings ist die Klangregelung, wenn ich mich richtig ans Manual erinnere, passiv. Was ja bedeuten würde, dass Boosten mit der nicht drin ist, sondern nur Cutten - oder ist das Prinzip von passiven Klangregelungen in Vorstufen nochmal ein ganz anderes als in Basselektroniken? :gruebel:

EDIT: Zur Simulation, einen anderen Sinn als einen Tiefpass im Kilohertz-Bereich hat eine Boxensimulation für den Bass soweit ich informiert bin doch gar nicht. Bei den Dingern für die Gitarre kommen dann soweit ich weiß noch so Geschichten wie Speaker Breakup dazu, allerdings auch längst nicht bei allen.

Weitere enorme Pro-Argumente für den Micro Bass II:
- regelbarer Loop -> kommt dann ein Octaver rein
- live nur noch das Effektboard-Case und ein paar Kabel mitnehmen
- 2 im Zerrgrad voneinander unabhängige (!) Kanäle -> einen knurrig angezerrt, einen volles Rohr, das kann der ValveDrive nicht
- er enthält keine Röhre (Vintätsch-Fetischisten werden mich dafür ans Kreuz nageln wollen... :D )

Und ein paar "Nice-to-have"s:
- zieht 10-15mA, 9V DC -> der ValveDrive braucht 500mA, 12V AC, ich hab bisher nur einen einzigen (!) Stromverteiler gefunden, der das kann
- Kopfhörerausgang fürs zwischendurch Üben und Warmspielen unterwegs

Eigentlich giere ich auch schon länger nach einem Micro Bass II, ich habs mir nur bisher verkniffen, ihn mir all zu genau anzugucken. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja beim ValveDrive scheint es der Fall zu sein, dass die nur cutten. Ich meinte grundsätzlich auch die DI Box von EBS falls du dir die zulegst. Allerdings klingt das mit dem Valerie doch auch vielversprechend. Alles was du im Signalweg ändern kannst ist super, wie das auch beim sicher ankommt und du den EQ immer noch für dich auf der Bühne hast.

Aber wie gesagt, probier mal das mit dem FX Return aus. Das sollte auch klappen.
 
mal nochmal zu der F.A.N.T.A.:

Kann ich da einen 150Watt Vollröhren Amp in "knusprig" durchjagen???
(last muss nur dahinter??)

dann doch vom handling her perfekt f mich,da ohne schnickschnak am Amp ausgestattet...

grüsse
 
Hallo,
... Kann ich da einen 150Watt Vollröhren Amp in "knusprig" durchjagen???
(last muss nur dahinter??) ...
eine max. Endstufenleistung ist nicht angegeben, insofern kann ich zu den "150W ja - nein" nichts Definitives sagen. Vermutlich kann das Teil noch wesentlich mehr ab.

Aber: In der Bedienungsanleitung http://www.tubeampdoctor.com/images/File/FANTA Bedienungsanleitung 010605.pdf steht, dass kein Lastwiderstand eingebaut ist, und deshalb muss das Endstufensignal bei Verwendung eines Röhrenamps unbedingt zu einer Box (oder einem geeigneten Lastwiderstand) durchgeschleift werden - "sonst rauchts".


Gruß
Ulrich
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
um das hier mal noch beantwortet zu wissen:

hab eben ne E-mail von der ServiceWerkstatt/Technik erhalten,

es is problemlos möglich 150 Vollröhrenwatt da durch zu jagen:rock:
die Kiste wäre Tonal aber eher auf Gitarre ausgerichtet...

ich werde berichten:D
 
exakt, kommt :rock:ungebremst:rock: bei der Box an...
(muss also im Falle Vollröhre auch ankommen[attenuator,soaker,loadbox, wasauchimmer...])
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben