Box vs Kopfhörer

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Moin :)
Ich spiele aktuell einen LTD B-50 über meinen Warwick BC150 Combo (15" + 4"). Dabei ist mir beim Üben allerdings aufgefallen, dass ich, wenn ich meine Kopfhörer (technisch Sennheiser HD 595) an den Verstärker anschließe, einen deutlich brillianteren, klareren und spritzigeren Sound bekomme, wenn auch natürlich weniger druckvoll. Der Verstärkerpart der Combo scheint also schon das zu bringen, was ich suche, nur die Box eben nicht.
Dank Musikschule konnte ich noch ein paar andere Combos testen, darunter ein sehr alter namenloser (sollte 1x15" ohne Horn sein), ein GK MB-112 (12"), ein vermutlich GK MB150E (12") und ein GK MB-115 (15" + Horn). Die ersten beiden hab ich recht dumpf in Erinnerung, wobei der 12er da schon besser ist, die letzten beiden schon klarer, wobei das natürlich nicht in die Kopfhörer rankommt.

Liegt das nun an der Lautsprechergröße, dass die Kopfhörer in Punkto Brillianz und Klarheit alle anderen wegstecken oder an der Auslegung der einzelnen Boxen oder einfach daran, dass ich (abgesehen vom MB150E) bei einer <400€-Combo nicht erwarten kann, dass die Box die Qualität hat, es mit einem Kopfhörer der etwas gehobeneren Klasse aufzunehmen?
 
Eigenschaft
 
Es ist schwer hier Vergleiche anzustellen. Hier ein paar Punkte warum:
- der Kopfhörerausgang ist ein anderer Signalweg, als über Lautsprecher. (keine Ahnung welche Unterschiede und welche Einflüsse)
- Die Qualität des Kopfhörer ist mit Sicherheit besser als die verbauten Lautsprecher.
- Die Einflüsse des Raums auf den Klang der Combo
- Deine Position zur Combo
- Dein Kopfhörer hat einen vollkommen anderen Frequenzgang als die Combo(Lautsprecher)
 
Du brauchst dann wohl eine Box mit HiFi-Charakter für deinen Sound. Wie wärs mit einer aktiven Fullrange-Box, wie z. B. die RFC ART 312?
 
- der Kopfhörerausgang ist ein anderer Signalweg, als über Lautsprecher. (keine Ahnung welche Unterschiede und welche Einflüsse)
- Die Qualität des Kopfhörer ist mit Sicherheit besser als die verbauten Lautsprecher.
- Die Einflüsse des Raums auf den Klang der Combo
- Deine Position zur Combo
- Dein Kopfhörer hat einen vollkommen anderen Frequenzgang als die Combo(Lautsprecher)

Hab mich direkt davor gesetzt (frontal und etwas drüber ausprobiert) und sie steht vom Boden abgehoben mitten im Raum, insofern hoffe ich mal minimiert zu haben... Zum Frequenzgang: Die HD595 sind stark linear. Ist das bei einer Bassbox nicht so?
Aber auch wenn ich mit einem EQ (-Pedal) rangehe, kriege ich die Höhen und die Differenzierungen in den Mitten mit der Box nicht wiedergegeben. Darum geht's mir ja gerade, ob das nun hauptsächlich an der Qualität liegt oder doch generell bei 15"ern so ist.

Du brauchst dann wohl eine Box mit HiFi-Charakter für deinen Sound. Wie wärs mit einer aktiven Fullrange-Box, wie z. B. die RFC ART 312?

Mir geht's gerade gar nicht um's Umsteigen, habe eh kein Geld :D Aber gibt es wirklich Bassisten, wie aktive Fullrange-Boxen an ihren Verstärker hängen, anstatt von normalen Bassboxen?
 
Aber gibt es wirklich Bassisten, wie aktive Fullrange-Boxen an ihren Verstärker hängen, anstatt von normalen Bassboxen?
Naja, ohne Amp natürlich - direkt in die Aktiv-Box. Das wird dem Kopfhöhrer dann recht ähnlich - nur eben auch laut. Das wäre ihn etwas so, als ob du direkt in die PA spielst.
 
Naja, ohne Amp natürlich - direkt in die Aktiv-Box. Das wird dem Kopfhöhrer dann recht ähnlich - nur eben auch laut. Das wäre ihn etwas so, als ob du direkt in die PA spielst.
Habe noch nie die Möglichkeit gehabt, die PAs, über die ich bisher gespielt habe wirklich zu hören, wie der Bass klingt. Welchen Sinn hat es denn überhaupt dann, spezielle Bassboxen und -amps (in dem Fall die Endstufen) zu kaufen und zu verwenden, wenn eine PA-Box so viel Differenzierter klingt?
 
Sehr gute Frage!! Mal abgesehen davon, dass es je nach Zeit und Epoche extrem cool ist, einen Trace Elliot/Ampeg/Gallien Krueger/Hastenichtgesehn-Amp über eine Mesa Boogie/Glockenklang/Bergantino/Hasteauchnichtgesehn-Box zu spielen, klingen die Amp-Boxen-Kombinationen tatsächlich sehr verschieden. Ich halte es z. B. für unmöglich, einen "amtlichen" Ampeg-Sound auf einer neutral klingenden PA zu spielen. Und manche mögen eben den Ampeg-Sound, dann muss halt der Amp her - oder eine entsprechend gute Emulation.

Da dein Geschmack aber scheinbar in die eher ausgeglichen-neutral-differenzierte Richtung geht, brauchst du eben eine neutral klingende Anlage. Das kann eine Glockenklang-Anlage sehr gut - aber auch aktive PA-Boxen.

Aber wie gesagt: Deine Frage ist wirklich berechtigt. Es gibt viele Bassisten, die spielen ihren Bass z. B. über eine Zoom-B3-Vorstufe mit ihren verschiedenen Amp-Emulationen ganz ohne Bass-Amp und Box direkt in die PA und hören sich auf der Bühne dann über Monitor. Das funktioniert auch ziemlich gut und spart eine Menge Schlepperei - wenn jemand anderes die PA schleppt ...
 
Ich spiele erst seit etwa 1,5 Jahren, mein Bass ist auch nicht mein Traumgerät und am Geschmack und der Spieltechnik und überhaupt Bandkonstellationen wird sich sicherlich noch eine Menge ändern. Aber wenn es soweit ist, und ich Bedarf und Geld für neues Equipment habe, werde ich sicherlich auch mal in der PA-Abteilung vorbeischauen und die bediensteten Verkäufer mit allerlei tiefen Tönen ärgern gehen, danke für den Tipp! :D

Mal schauen, ob sich auch noch andere zu meinem Kleinkrieg mit dem Boxenpart meiner Combo melden :)
 
Hab mich direkt davor gesetzt (frontal und etwas drüber ausprobiert) und sie steht vom Boden abgehoben mitten im Raum, insofern hoffe ich mal minimiert zu haben... Zum Frequenzgang: Die HD595 sind stark linear. Ist das bei einer Bassbox nicht so?
Aber auch wenn ich mit einem EQ (-Pedal) rangehe, kriege ich die Höhen und die Differenzierungen in den Mitten mit der Box nicht wiedergegeben. Darum geht's mir ja gerade, ob das nun hauptsächlich an der Qualität liegt oder doch generell bei 15"ern so ist.



Mir geht's gerade gar nicht um's Umsteigen, habe eh kein Geld :D Aber gibt es wirklich Bassisten, wie aktive Fullrange-Boxen an ihren Verstärker hängen, anstatt von normalen Bassboxen?

Die meisten meisten Boxen für uns Bassisten sind alles andere als linear - das gilt übrigens auch für Glockenklang. Das hat überhaupt nichts mit HifFi, wie bei deinen Kopfhörer zu tun. Die Boxen haben einen bestimmten Charakter, der einen nicht unerheblichen Teil des Gesamtsounds ausmacht.

Bei vielen Boxen ist es auch nicht möglich bzw. nur bedingt möglich mit EQ, dem gewünschten Sound nahe zu kommen (Was nicht da ist, kann ich auch nicht mit EQ verstärken).

Mit der Größe der Lautsprecher hat das erst mal nichts zu tun, außer dass es suboptimal ist, den ganzen Frequenzbereich mit nur einem Lautsprecher wiedergeben zu wollen. Deshalb haben gute HiFi Lautsprecher mehrere Wege.
 
Als Konsequenz könnte man also sagen: Wenn man den Klang des Basses über PAs dem Klang über Bassboxen (mal ganz böse verallgemeinert) vorzieht, spräche nichts dagegen, eine Bass-Vorstufe und ggf. aktive PA-Boxen (je nach Vorhandensein) zu kaufen und als Hauptequipment zu nutzen?

Soweit ich das gerade ergoogelt habe, sollte man (außer bei den ganz ganz großen Vertretern >3kW) Aktivboxen grundsätzlich erstmal vorziehen, da sie aufgrund ihrer Aktivelektronik und des/der Amp/s, die auf die Speaker abgestimmt sind klanglich mehr Potenzial haben, als passive Boxen + Endstufe zum ähnlichen Preis. Stimmt das soweit?
 
... Die Boxen haben einen bestimmten Charakter, der einen nicht unerheblichen Teil des Gesamtsounds ausmacht ...
... und der in dem Moment weg ist, in dem man das Publikum mittels einer PA beschallt. Ich behaupte mal, dass 99 von 100 Bassisten beim Live-Gig mit PA dem Tonmann das Basssignal via DI weit vor der Box abzweigen.
 
... und der in dem Moment weg ist, in dem man das Publikum mittels einer PA beschallt. Ich behaupte mal, dass 99 von 100 Bassisten beim Live-Gig mit PA dem Tonmann das Basssignal via DI weit vor der Box abzweigen.
Ich würde schätzen, dass es nicht ganz so viele sind, aber die, die es sind, sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Einfluss der Box natürlich weg ist. Wenn nicht: Schadé :D

HiFi scheint ja immernoch nicht linear zu sein, sondern eher linear + Bass + Höhen. Aber ich denke, das kommt dem, was ich glaube zu suchen ja immer noch näher als das, was ich bisher an Bassboxen gehört habe...
 
Ich spiele zum Beispiel eine relativ lineare Box, so dass ich genau weiß, welches Signal zur PA geht. Das ganze ist eine andere Herangehensweise. Mein Sound wird vor der Box geformt, so dass das was zur PA geht, das gleiche ist was aus meiner Box raus kommt.
 
Theoretisch bräuchte man als Purist ja noch nicht einmal einen PreAmp, wenn man Aktivboxen verwendet, oder? Einfach direkt (oder nach den Pedalen) in die Boxen.
Klar, auf der Bühne wäre ne DI-Box/PreAmp mit DI-Ausgang schon ganz nett, aber im Proberaum beispielsweise...
 
Kommt auf die Eingangsempfindlichkeit der Aktivbox drauf an. Eine Aktivbox ist meist nicht viel mehr als eine Box mit eingebauter Endstufe. Mit meiner Endstufe würde es nicht funktionieren. Da braucht man schon einen Preamp. Auch ein Pedal wird in der Regel nicht genug Signal liefern - zumindest für meine Endstufe.
 
Na gut, kommt ja sicherlich auch drauf an, ob man einen aktiven oder passiven Bass spielt und auf die Pedale... Waren ja auch nur theoretische Überlegungen :)
 
Ich habe schon Gigs gespielt, zu denen ich meinen Bass und mein Kabel mitgebracht habe.
Und mit Bads geprobt, wo mein Bass einfach im Mischpult steckte. Machbar ist das alles und man kann sich eben auch den Preamp sparen - es kommt halt drauf an, was man für einen Klang haben müchte. Derzeit spiele ich einen Aguilar Stack und habe so eine leichte Zerre im Signal - auf der Bühne heisst das, dass der Bass post-EQ am Verstärker abgenommen wird und das führt in 99% der Fälle zu einer Diskussion mit dem Mischer.
Lustigerweise führt es auch zu Diskussionen mit dem Mischer, wenn man keinen Amp dabeihat und sich nur in die DI einstöpselt :)
 
Vorher mit dem Mischer reden, dann gibt's beim Gig auch keine Überraschungen/Diskussionen.
 

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