Boss DS-1 - inzwischen einfach überholt?

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Moin!

Ich hab früher bei der Erwähnung des Boss DS-1 die Nase gerümpft, nach dem Motto: Das klingt ja gar nicht wie Röhrenverzerrung, das macht so einen Sägesound, blablabla... In den letzten Tagen habe ich mir aber einiges dazu auf Youtube angehört und festgestellt, dass ich einige Sounds sehr cool fand. Manchmal könnte ich mir diesen Sägesound für die Rhythmusgitarre echt gut vorstellen.
Dann wiederum habe ich gemerkt, dass ich hier im Forum seltenst was vom DS-1 lese oder sehe. Laut Google ist das Musiker-Board tatsächlich relativ leise um diesen Klassiker. Und ich kann mich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal im Effektboard-Thread aufgetaucht ist.

Deswegen frage ich mich:
Gibt es einfach keinen Bedarf, darüber zu diskutieren, weils halt jeder kennt, und die Liebhaber ihr Pedal klammheimlich Tag für Tag spielen? Oder stimmt mein Verdacht, dass tatsächlich kaum noch jemand diese Pedal benutzt, weil es so viel anderes Zeugs gibt - erschwingliche Röhrenamps mit genügend Verzerrung und eine Milliarde anderer Zerrpedale?
Dazu würde mich eure Meinung wirklich mal interessieren.

Cheers.
 
Eigenschaft
 
Wenn du dir überlegst, dass alle Gitarrenamps mehr oder weniger mit 50 Jahre alter Röhrenradiotechnik
betrieben werden und dies immer noch das Soundmaß aller Dinge ist, ist die Frage eigentlich schon beantwortet.

Das BOSS DS-1 ist zwar schon ein paar Entwicklungsjahre alt; sollte der Sound aber gefallen,
spielt das keine Rolle.

Beim DS-1 hast du durch das Tonepoti die Wahl zwischen weichem Overdrive bis zum transistorradiosägenden Sound.
Und wenn dir die Potistellungen:
Tone: 9 Uhr
Level: 9 Uhr
Dist: 9 Uhr
gefällt, spielt es keine Rolle ob alt oder neu, orange oder grün oder wie auch immer.
 
Stimmt schon. Dass die Mehrzahl "den Röhrensound" (lol) bevorzugt, ist mir ja auch bewusst. Vielleicht ist es im Eingangspost nicht so deutlich gewesen. Mir geht es weniger um die Möglichkeiten des DS-1, sondern mehr darum, wie viel das Teil denn immer noch eingesetzt wird. Beim Tubescreamer ist es ja auch so, dass man damit keinen Röhrenamp ersetzen kann, aber man will es auch schon lange nicht mehr. Der hat seinen festen Platz gefunden, obwohl man meinen könnte, dass er dank modernerer Röhrenamps obsolet geworden wäre. Es er halt nicht. Der DS-1 eventuell schon, obwohl er auch ziemlich legendär ist.
 
Na ja, das BOSS DS-1 hat natürlich, in der subjektiven Wertigkeit, nicht den Rang eines Ibanez TubeScreamers.
Aber dennoch, kann deine Frage eigentlich nur lauten:
a) will ich das Ding einsetzen, ist der Sound OK
b) will ich das Ding nicht einsetzen, ist der Sound kacke.

Ich wiederhole mich sehrwahrscheinlich:
Der Rest ist scheißegal.
 
ich habe einen DS-1 im ME-5 Multi, klingt für mich absolut ok ...
...the ME-5 incorporates the classic BOSS pedal internals that are now vintage in their own right including the: CS-2, DS-1, OD-2, RV-3, EQ-1, CE-1, DD-2, BF-2 all together with a switchable Noise Suppressor that calms the proceedings...
(da sind die original Schaltungen drin, keine Emulationen)

cheers, Tom
 
Also das Boss DS-1 macht sowohl an meinem Marshall Combo Vintage Modern 2266C als auch an einem Fender Pro Reverb eine gute Figur. Klingt gut, durchsetzend aber eben anders als ein Marshall mit 2. Lead-Kanal ohne ihn. Wie bei allen Effekten und Amps ist die Klangqualität bzw. die subjektive Klanggüte enorm abhängig von den eingesetzten Boxen/Speakern etc. - also auch Geschmacksache .... anders ausgedrückt er kann so http://www.youtube.com/watch?v=dXPvs0HOdfs oder so http://www.youtube.com/watch?v=UKFuwErM2ZA oder auch soooo http://www.youtube.com/watch?v=GQocfCvpxSw&list=TLa5O7e4p5G3s klingen .... nur mal so zum Bleistift.
S.
 
Stimmt schon. Dass die Mehrzahl "den Röhrensound" (lol) bevorzugt, ist mir ja auch bewusst. Vielleicht ist es im Eingangspost nicht so deutlich gewesen. Mir geht es weniger um die Möglichkeiten des DS-1, sondern mehr darum, wie viel das Teil denn immer noch eingesetzt wird. Beim Tubescreamer ist es ja auch so, dass man damit keinen Röhrenamp ersetzen kann, aber man will es auch schon lange nicht mehr. Der hat seinen festen Platz gefunden, obwohl man meinen könnte, dass er dank modernerer Röhrenamps obsolet geworden wäre. Es er halt nicht. Der DS-1 eventuell schon, obwohl er auch ziemlich legendär ist.

Ich glaub du verstehst da was falsch:
Ein Verzerrer wird bei Röhrenverstärkern nicht benutzt um irgendetwas zu ersetzen, sondern um einen charakteristischen Klang draufzusetzen.
Und der TS ist für Metalverzerrer eine sehr gute Wahl wie für Fenderähnliche oder auch bei Marshalls.
Auch die frühen Treblebooster, die aus "transistoren" bestehen, sollten den Amp anpusten damit der spezifische Ampsound rauskommt und weder nach "röhre" klingen oder dass "röhrenverzerrung" die beste wäre.
Die Kombination machts!

Zum Boss ds-1:
Das teil ist eine Hausnummer und man weiß was man kriegt, nur leider ist das halt weniger zu kombinieren mitm TS oder Treblebooster oÄ, sondern der hat halt nen eigenen Klang auf jedem Verstärker der nach ihm kommt.
Und das macht ihn grade für Audiophile eher uninteressant, da die anderen Effekte und Amps "drunter leiden" weils halt ähnlich gleich Kling und Boss dynamikmäßig und generell bei Verzerrern nicht grade dynamisch wie ein Fuzz / OD reagiert und von NIrvana und den Chili Peppers als Solosound eingesetzt wurde.
Für die 30 Euro gebraucht würde ich es aber jedem anderen Verzerrer in der Preisklasse vorziehen :)

lg
 
... und den Chili Peppers als Solosound eingesetzt wurde...

Allerdings hauptsächlich in Verbindung mit Gretsch und Les Paul live. Für Strat/Tele wurde das DS-2 verwendet.

Das DS-1 war mein erstes Pedal, und anfangs war ich sehr zufrieden damit. Die Qualität ist auch okay, es funktioniert nach 7 Jahren Dauerbenutzung einwandfrei. Allerdings hat mir der Sound nie wirklich zugesagt. Am ehesten noch vor einem anzerrenden (marshallähnlichen) Amp, mit Humbucker-Gitarren. Es klingt zwar durchsetzungsstark, aber ziemlich harsch, eben vor allem mit Singlecoils. Egal wie man am Tone-Regler schraubt, Mitten kommen keine dazu.

Für den Preis (damals) ok, aber heute, wo es Joyo und Konsorten gibt, würde ich diese vorziehen.
 
Ich selbst bin ja absolut kein Freund von Boss-Einzeltreter-Pedalen .... da gibt es nur wenige die mir vom Sound her zusagen würden ... das DS-1 auf alle Fälle nicht ... was mich persönlich an Boss-Pedalen immer gestört hat sind die extrem hohen Nebengeräusche (die man zwar mit dem Bleed-Mod einigermaßen hinbekommt, aber auch dann noch verhältnismäßig stark sind im Vergleich zu anderen auf dem Markt erhältlichen Tretern). Und was für mich heutzutage zumindest gar nicht mehr geht ist, dass Boss bei den Einzeltretern weiterhin auf einen TrueBypass verzichtet ... da gibt es einfach mittlerweile zu viel anderes Angebot mit vergleichbaren oder sogar besserem Endsoundergebnis, welche sogar noch günstiger sind als die Boss-Treter und einen TrueBypass haben. Da sollte Boss meines Erachtens wirklich mal ansetzen .... eine TrueBypass-Schaltung ist wirklich nicht schwer zu realisieren und kostentechnisch ohne großartigen Verluste im Umsatz bzw. in der Gewinnspanne jederzeit zu realisieren.
 
@rock4life81: Ich bin auch nicht unbedingt ein Fan der Boss-Einzelpedalen. Aber ich muss beim Thema Nebengeräusche etwas widersprechen. Ich habe derzeit auf dem Board noch ein CE-5 und ein DD-7. Und ehrlich muss ich sagen, dass ich dabei keine Nebengeräusche wahrgenommen habe. Einzig beim SD-1 hatte ich ein leichtes Pfeifen und etwas Rauschen (war aber in einem akzeptablen Rahmen, da gibt es Boutique-Pedals, die rauschen heftiger). Aber ich würde diese Thematik nicht verallgemeinern. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, der bei den Boss-Tretern kein Rauschen hat (vielleicht mache ich ja etwas falsch oder auch alle anderen, wer weiss..)

Und True-Bypass oder nicht. Immerhin eignen sich die Dinger als Buffer. Deshalb würde ich auch nie auf meinen TU-3 am Anfang der Kette verzichten. Und ich hatte schon Boards gehört, die nur aus Boss-Bodentretern bestanden, der Sound aber richtig geil war, auch der Clean-Sound, wenn die Pedale "off" waren. Aber wie gesagt: Ich persönlich bin auch nicht unbedingt ein Fan der BOSS-Reihe (eine Ausnahme: DD-7). Aber für das Preis-/Leistungsverhältnis machen die Dinger einen guten Job.
 
Also ich habe mal den Peter Hesslein gehört, bzw. wir hatten zusammen mit den Bonds u. a. einen Gig. Spielt bei den Bonds, beim James Last Orchester und früher bei Luzifers Friends. Heute spielt er über ein Fender Twin, welches Modell kann ich jetzt nicht mehr sagen. Er hatte zumindest einige Bossteile in einem Bossboard zusammen davor u. a. auch das DS-1. Der Sound ist und war einfach hammerhart. Speaker waren allerdings gemischt und ein Ornger JBL (JBL D120F?) war definitiv dabei.

Das war mir wieder mal eine Leere, dass der Sound hauptsächlich aus den Fingern kommt. OK, Claim Gitarre und Twin mit excellenten Speakern spielen sicher auch eine Rolle.

Ich darf aber nicht vergessen zu erwähnen, dass P. H. sehr laut spielt und den AMP von hinten abnimmt! Gesicht des Fenders steht falls möglich vor der Wand!
S.
 

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