Bohrung für Mechaniken vergrößern?

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Moinsen,

hab mir grad n paar neue Mechaniken für meine SG gekauft, nachdem vor Kurzem ein Plastikflügel abgebrochen ist. Und wie das in der Regel bei mir ist musste ich dann beim Einbaun feststellen, dass die Bohrung nicht passt. :mad:

Die neuen sind Kluson Roundbacks Grover Style (MG33) und sind für 10mm Bohrungen, die Bohrungen an der SG sind aber offensichtlich nur 8,5mm, da hilft also selbst keine sanfte Gewalt mehr.
Hab mich jetzt gerade nochmal bei Rockinger umgeguckt und die Auswahl an Mechaniken für 8,5mm Bohrungen ist ja nun wirklich beschränkt und fast ausschließlich auf solche mit Plastikflügel...die ich eigentlich nicht nochmal haben wollte.

So, dann mal zur eigentlichen Frage. Kann man als nicht-gitarrenbauer mehr oder weniger gefahrlos die Bohrungen vergrößern? In dem Fall also einfach nen 10er Bohrer ansetzen und vorsichtigt ausbohren. :gruebel:
Ich hab nämlich herzlich wenig Lust mir meine Kopfplatte wegen sowas zu zerflexen und nachher doof zu gucken.

Also denn, ab dafür...
 
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Moinsen,

So, dann mal zur eigentlichen Frage. Kann man als nicht-gitarrenbauer mehr oder weniger gefahrlos die Bohrungen vergrößern? In dem Fall also einfach nen 10er Bohrer ansetzen und vorsichtigt ausbohren.

Da ist nix mit ausbohren im herkömmlichen Sinn. Ein Holzbohrer, oder auch Metalbohrer, wie ihn manch einer im Notfall für Holz verwendet, reißt dir die Bohrungen auseinander. Holzabsplitterungen sind vorprogrammiert. Wenn du Pech hast, spaltet sich das Holz bis zum Rand. Und wenn du das ganze nicht richtig fixierst und der Bohrer frißt, drehts dir die ganze Gitte um. Was dann passiert kann man sich ja ausmalen.

Aufbohren würde ich daher mit einem Senkbohrer.

22620.jpg


Und das auch nur mit sauber fixierterm Hals und Standbohrmaschine. Mit der Handborhmaschine kann es dir passieren das du außermittig bohrst, wenn du nicht exakt im rechten Winkel ansetzt.
 
ich denke das man mit einem Senkbohrer in dem harten Holz auch nicht weit kommt. Der Winkel ist zu flach das er nicht ins Holz greifen würde.
ein normaler Holzbohrer fällt auch weg, weil er so geschliffen ist das er in der Mitte eine Zentrierung braucht.

ist wirklich schwierig.

wenn man es unbedingt versuchen will dann noch am ehesten mit einem gut schneidenden Metallbohrer von der Unterseite.
Wie gesagt wird es aber ausreisen, wenn man Glück hat verdeckt die Machanik alles......
 
Irgendwo schrieb ein Gitarrenbauer in Bezug auf das Vergrößern der Löcher für die Mechaniken: Ausreiben mit der Reibahle, niemals bohren!

Mit diesem Wissen aber der Ermangelung einer Reibahle (ich weiß nicht einmal, wie so ein Ding aussieht), habe ich es mit der Bohrmaschine (ohne Borständer) und einem Stahlbohrer sehr sehr vorsichtig versucht: Fazit 4 von 6 Löchern ging gut, bei 2 gab es böse Ausreiser, die bei dieser Gitarre keine große Rolle spielten und eines wurde sogar von der Mutter der Mechanik überdeckt.

Also: Nicht mit der Bohrmaschine machen!

OK, ich weiß in Zeiten von Internet gibt's kein Nichtwissen, also: http://de.wikipedia.org/wiki/Reibahle ;)

Nachtrag:
Theoretisch müsste das das geeignete Werkzeug sein:
http://www.mercateo.com/p/214-4031093118224/Handreibahle_D206B_HSS_8_0mm_Guehring.html

Sofern ich verstanden habe, wird das Loch von innen größer gerieben, also darf der Durchmesser der Ahle in dem Fall nicht größer als 8mm sein, oder?

Nachtrag 2:
Hier geht es um dasselbe Thema und vor allem der Beitrag dürfte interessant sein:
http://www.ultimate-guitar.com/forum/showpost.php?p=12470134&postcount=9
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Werkzeug wird auch 90° Kegelksenker genannt.
Kegelsenker gibt es auch mit anderen Scheidwinkel für "spezielle" Senkungen (Nieten, entgraten). Gebräuchlich sind aber die 90° Senker.
Senkbohrer als Bezeichnung für einen Kegelsenker höre/lese ich heute zum ersten Mal.
Vielleicht hilft ja bei der Werkzeug Suche die Bezeichnung "Kegelsenker" noch etwas.
"Billige" 10mm Senker kosten übrigens so um die 10€.

ich denke das man mit einem Senkbohrer in dem harten Holz auch nicht weit kommt. Der Winkel ist zu flach das er nicht ins Holz greifen würde. [...]
Funktioniert auch in Holz astrein. Nur die Schneiden werden schneller stumpf.
Auch unbedingt beim Senken auf die Temperatur achten!
D.h. Drehzahl und Vorschub nicht zu hoch wählen.

Sofern ich verstanden habe, wird das Loch von innen größer gerieben, also darf der Durchmesser der Ahle in dem Fall nicht größer als 8mm sein, oder? [...]
Doch, die Reibahle muß dem später gewünschten Bohrungsdurchmesser entsprechen.
Der Anfang der Schneiden ist immer kleiner dem Nenndurchmesser.
Im Prinzip wie ein Kegelsenker nur mit sehr flachem Winkel und natürlich anderer Schneidenform.
Allerdings wird der Anfang bei einer 10H7 vermutlich schon einen größeren Durchmesser als die in der Kopfplatte vorhandenen 8mm haben (habe die Abmessungen einer Reibahle aber auch nicht im Kopf:redface:).
D.h. es müsste evtl. vorgebohrt werden, wo wir wieder am Ausgangspunkt wären.
Jedenfalls wird die Bohrung aufgerieben und nicht aufgefräst.;)


Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
hmm....erstmal danke für die antworten
aber das klingt mir ehrlich gesagt alles n bisschen wackelig. werd nachher nochmal in den laden fahren und umtauschen oder mal fragen was der gitarrenbauer von denen dazu zu sagen hat...sofern der denn mal im haus ist (scheint n phantom zu sein :p)
 
oder mal fragen was der gitarrenbauer von denen dazu zu sagen hat.
Also, da würde ich einfach den Gitarrenbauer wenigstens die Löcher anpassen lassen - einbauen kannst du sie ja immer noch selbst. Für den ist das ein Klacks und wenn du dort sowieso Kunde bist und die Mechaniken da gekauft hast, dann wird das wohl nicht viel bis gar nichts kosten.
 
so, da der gitarrenbauer blöderweise im urlaub is und sein werkzeug weggesperrt hat, konnten die mir im laden auf die schnelle nich helfen.
glücklicherweise konnte ich über meinen onkel vorhin ne reibahle organisieren...und lief wunderbar.
zwar ist eine mechanik minimal schief und streift beim drehen leicht die kopfplatte aber damit kann ich leben.

also fazit...wenn mans selber machen will ist ne reibahle wohl wirklich die beste wahl. :great:

nochma besten dank für die posts und reingehaun :cool:
 
also fazit...wenn mans selber machen will ist ne reibahle wohl wirklich die beste wahl. :great:

Damit habe ich es noch nicht versucht, aber ich und einige andere haben ihre Bullet-Kopfplatten mit dem Senker und dem Akkubohrer aufgebohrt und die Ergebnisse waren perfekt. Ein Edelstahlsenker zentriert sich praktisch von selbst und frisst sich bei niedriger Drehzahl durch das Ahorn wie durch Butter. In Mahagoni habe ich mit dem Ding auch schon gebohrt, auch kein Problem.

Fotos gibts da:

https://www.musiker-board.de/vb/e-g...-strat-fender-testbericht-35.html#post3382631
 
Hab gestern andere Potis in meine ESP eingebaut. Da musste ich auch die Löcher größer machen, weil die ein dickeres Gewinde haben.

Eisenbohrer genommen und erstes Loch angesetzt...... komischerweise ging genau in diesen Moment die Drehzahlregelung des Akkuschraubers kaputt :mad: .........also mit voller Drehzahl rein und duch. :eek:
Zum Glück nicht viel passiert. Ein paar Lack absplitterungen, aber nichts was die Scheibe vom Poti nicht verdecken würde.

Zweites Loch dann mit dem Senker gemacht, das ging wirklich gut.
Man muß zwar mehr drücken damit man weiter kommt, aber funktionierte auch.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte aber trotzdem das dafür vorgesehene Werkzeug nehmen.;)
 
Da die Reibahlen in meinem Bestand mit Vierkantanschluß für Verwendung an einer Drehbank gedacht sind, mache ich so etwas meist mit einem langen Schälbohrer.

1658_0.jpg


Da er ein konisches Loch erzeugt, muß man sich am Bohrkopf die Stelle markieren, bis zu der man die Bohrung vorantreiben darf und dann von der Rückseite bis zum gleichen Maß bohren. Das ergibt einwandfreie Bohrungen ohne jedes Ausreißen. Die verbleibende Erhebung in der Mitte des Bohrkanals muß man ggfls etwas mit der Rundfeile nacharbeiten.

Ähnlich läßt sich ein Flankenräumer einsetzen, der aber meist teuerer ist, wenn er was taugt und auch oft für einen speziellen Aufnahmeschacht gedacht ist.

v307826a.jpg
 
Der Unterschied zum Senker ist ja eigentlich nur der Winkel. Das gute am 10er Senker ist für mich einfach, dass er ein exakt zylindrisches Loch von 10 mm hinterlässt. Da die meisten Mechaniken die 10 mm nur an einer Seite der Kopfplatte benötigen, habe ich ihn auch nicht ganz durch getrieben. Mit den konischen Teilen von Uli geht das wohl nicht.

kopfplattemitsenker.jpg


kopfpllattercks25.jpg
 
Klar, hat alles seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil beim Schälbohrer ist halt, daß man (auch in Blech, wofür er eigentlich gedacht ist) Löcher unterschiedlichen Durchmessers vergleichsweise einfach erzeugen kann, während eine Senkfräse im Grunde nur für ihren größten Durchmesser verwendbar ist.

Aber eigentlich versucht man wahrscheinlich immer zuerst, sich mit dem zu helfen, was man gerade hat, was imho auch legal ist, sofern man das Werkzeug dafür nicht völlig zweckentfremden muß und das Ergebnis ok ist.

Zumindest sind wir uns ja schonmal darüber einig, daß ein simpler Spiralbohrer dafür eher ungeeignet ist. :)
 
Ich glaube, ich werde mir auch einmal so einen 10mm Senker zulegen, irgendwie überzeugt mich das Ding ;)
Bei dicken Lackierungen, ist es aber wohl trotzdem gut, die Kanten mit Klebeband gegen aussplittern des Lackes zu schützen, oder?
 
Bei dicken Lackierungen, ist es aber wohl trotzdem gut, die Kanten mit Klebeband gegen aussplittern des Lackes zu schützen, oder?

Müsste ich mal testen. An sich ist der so scharf, dass er sich wirklich mit dünnen Spänen reinschneidet. Das geht auch bei sehr langsamen Drehzahlen. Wenn der Lack nicht gerade vüllig spröde ist, dann müsste er da auch sauber reinschneiden. Ich guck mal, ob ich ein geeignetes Stück Holz zum testen finde

Bei Klebeband würde ich befürchten, dass es irgendwie an den Schneiden hängenbleibt und die teilweise stumpf macht. Muss ich beides ausprobieren, glaube ich. Dem Klarlack hat es jedenfalls nichts ausgemacht.
 
wir sind am ende nochmal mitm senkbohrer drangegangen, gerade damit keine risse entstehen. also eben nochmal die kanten am loch so fein wie möglich zu schneiden
 
Man darf nur nicht die billigen nehmen. Die fräsen einem manchmal üble Zacken statt einem Kreis. Am besten vorher an einem anderen Stück Holz testen, wie der Bohrer läuft.
 

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