Bodenständig bleiben

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Sodele, neues Problemchen, was mich auch viel zu viel beim Singen beeinflusst.

Wenn ich beim Singen mal irgendwas hab dass ich ganz gut kann, eine Stelle die gut klappt, ein Lied welches mir gerade gut liegt oder wenns einfach ein Tag ist, an dem der Gesang gut läuft, dann heb ich einfach nen Ticken zu weit vom Boden ab. Ich denke dann Wunder was wie gut ich wäre, was dazu führt, dass ich mich gesanglich überschätze wo dann darauf im Grunde summa sumarum nur die erkentnis der eigentlichen Realität folgen kann.

Ich denke, dass ich vielleicht zu ungeduldig bin, was meine gesanglicheh Entwicklung betrifft. Ich weiß dass ich kein Naturtalent bin und dass es dann nunmal Übung braucht um besser zu werden und dass das widerum seine Zeit braucht und man nicht von heute auf morgen zum Goldkehlchen wird. Aber zwischen es eigentlich wissen und wirklich verinnerlichen besteht irgendwie ein Unterschied. Und, wenn ich dann in solch einer etwas unrealistisch abgehobenen Phase bin und Wunder was meine gut singen zu können, dann kann ich in dieser Phase das Singen üben im Grunde auch knicken, denn das bringt mich dann kein realistisches Stück weiter, wenn ich einfach nicht an dem Punkt ansetze, an dem ich gesangstechnisch auch wirklich bin.

Es bringt schließlich nichts, wenn man komplizierte mathematische Formeln lösen will, wenn man noch nichtmal die Grundrechenarten beherrscht. Und davon abgesehen, dass es in dieser Phase dann auch wenig Sinn macht ernsthaft weiter zu üben, ich mir vielleicht währenddessen sogar noch ganz falsche Sachen aneigene die meien Lehrerin dann wieder versuchen muss auszubügeln, bringts mich kein Stück weiter und wenn ich dann merke, dass ich sooo gut doch noch nicht bin, ist natürlich erstmal wieder Frustration da. Ich denke auch, wenn ich dort ansetze und vor allem auch dort bleibe, auf dem Stand wo ich gesanglich wirklich bin, kann ich ja dann auch viel eher Fortschritte machen.

So, hat nun vielleicht jemand noch nen Tip, wie ich bodenständig bleiben könnte? :gruebel:
 
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Ist es denn wirklich so schlimm, ab und an ein bißchen abzuheben ? Du freust Dich, wenn eine Stelle gut klappt - das bedeutet doch, daß sie vorher nicht geklappt hat. Also bist Du ein Stück weitergekommen - wenn das kein Grund zur Freude ist ?
Und keine Angst - soooo schnell eignet man sich jetzt auch nicht falsche Sachen an, vor allem nicht, wenn man eh schon Unterricht hat. Man darf durchaus experimentieren und auch mal übers Ziel hinausschießen - Du bist immerhin ein mündiger Mensch und willst/mußt irgendwann auch mal ohne GL singen. Je mehr Erfahrung Du mit deiner Stimme hast, umso souveräner wirst Du als Sängerin. Und wie wir alle wissen, muss man sich beim Erfahrungen-Machen auch mal die Knie aufschrammen ;)
 
Ist es denn wirklich so schlimm, ab und an ein bißchen abzuheben?

Ja :D

Weil ich dann so abgehoben bin, dass dann auch die Stelle, wegen der ich abgehoben war, nämlich auch nicht mehr klappt. Dieses ganze euphorische und überschwängliche wirkt sich dann nämlich auf auf meinen Gesang aus, ich sach mal, dass ich dann eben keine Kontrolle mehr über meine Gesangsstimme habe. Vor allen bei Songs oder Übungen, von denen ich weiß, dass ich sie von der Schwierigkeit her eigentlich meistern kann und sie in der Praxis auch schon gemeistert habe, sogar dat kann ich dann mehr oder minder knicken. Im Grunde muss ich mich beim Singen dann zwingen, entsprechend gefasst und konzentriert zu bleiben, an sonsten is was den Gesang betrifft Schicht im Schacht.
 
Im Grunde muss ich mich beim Singen dann zwingen, entsprechend gefasst und konzentriert zu bleiben, an sonsten is was den Gesang betrifft Schicht im Schacht.

Du beantwortest Dir Deine Frage doch schon selber :)
 
Moni hat's erfasst. Beim üben ist man einfach konzentriert. Das ist Arbeit. Abheben darf man, wenn alle Leute den Auftritt gut fanden und man Backstage beim Bierchen sitzt. :)
 
Jut mal ganz im ernst, das war mir so nicht ganz bewusst. Bei den Leuten, die singen können, sieht das entsprechend leicht und locker aus. Die machen den Mund auf und singen einfach und es klingt entsprechend. Zumindest empfinde ich das so, wenn ich 'Könner' singen sehe. Deswegen war ich der Ansicht, dass das so normal sei und der Rest ist einfach nur das Anwenden von Technik. Aber dass man sich im Grunde sobald man den Mund aufmacht ständig auf seinen Gesang konzentriert, wieder eine Erfahrung reicher.

Konzentration natürlich schon, aber so konstant, das war mir vorher wirklich nicht in dem Sinne bewusst, weil das wie gesagt bei den 'könnern' gar nicht danach aussieht und wenn man dann bisher nur 'Könner' singen sieht, hab ich mich daran, was ich gesehen hab, orientiert. Und hochkonzentriert sah das wie gesagt gar nicht aus, mehr so einfach ganz locker. Aber irgendwie müssen sich die 'Könner' von den Anfängern und Fortgeschrittenen unterscheiden, sonst wären es ja schließlich keine 'Könner' :rolleyes:
 
Naja, wenn man es so betrachtet, brauchst du später zwar die selbe Konzentration auf alles, aber es fällt dir leichter, weil du es gewohnt bist. Und wenn der Körper ein paar Jahre Training hinter sich hat, klappt z.B. die Atmung von allein und die hohen Töne fallen leichter, weil einfach die nötige Kraft vorhanden ist.
 
Wenn man sich beim Üben nicht konzentriert, übt man nicht wirklich. Sachen die man gut kann, muss man kaum üben. Dafür bei den Baustellen umso mehr! Besser jeden Tag 30 Minuten konzentriert üben, als 2 Stunden rumeiern uns sich selbst etwas vormachen. Bessere und schlechte Tage hat jeder. Je mehr Übung du hast, desto weniger schlechte Tage wird´s geben, da du dich immer mehr auf deine Stimme verlassen kannst.
 
Mh, vielleicht hab ich auch da, wo ich dachte ich würde üben, im Grunde gar nicht geübt, sondern einfach nur gesungen. Einfach nur nen Text nachsingen ist ja im Grunde nicht vergleichbar mit aktiv Gesang üben. Von daber bräuchte ich mich ja dann nicht wundern, dass bei einfach nur singen nicht dieselbe Konzentration dahinter steckt, als wenn ich bewusst und gezielt üben würde. Aber ja stimmt, je besser man etwas kannt, desto weniger muss man dies üben.
 
Ich verstehe zwar dein Problem, kann es aber überhaupt nicht nachvollziehen.

Du singst also einen Part den du vorher nicht geschaft hast sauber zu singen, bekommst ihn hin und dies beflügelt dich. Daruch wirst du unkonzentriert, bekommst die eigentlich gekonnten Stellen nicht mehr hin und holst dich somit doch selber immer wieder auf den Boden zurück! Ist doch ein super Kreislauf...

Ich meine solange du merkst das du falsch singst würde ich mir da wirklich keine Sorgen machen ;)
 
Auch Profis konzentrieren sich auf ihren Job. Und wenn es noch so aus dem Ärmel geschüttelt aussieht. Die Erfahrung macht zwar vieles leichter, aber die Kontrolle muß trotzdem vorhanden sein. Ich muß heute noch aufpassen, daß ich bei einem 4-5 Stunden-Gig nicht zu früh ein Faß aufmache, damit der letzte Song eben immer noch gescheit gesungen ist. Es gibt kaum schlimmeres, als jemand, der sich bei den ersten 3 Songs so verausgabt, daß hinterher nur noch Grütze rauskommt.
Und mal so ganz allgemein: von sich selbst so besoffen zu sein (auch wenn's nur passagenweise auftritt), daß man den nächsten Part verhaut, ist keine Eigenschaft, die von Bandkollegen gern gesehen wird ;).

Also kanalisiere Deinen Enthusiasmus und verwende die Energie für das was noch kommt. Dann kannst Du Dich hinterher über den ganzen Song freuen. Aber nur so lange, bis der nächste anfängt :p
 
Du singst also einen Part den du vorher nicht geschaft hast sauber zu singen, bekommst ihn hin und dies beflügelt dich. Daruch wirst du unkonzentriert,
bekommst die eigentlich gekonnten Stellen nicht mehr hin und holst dich somit doch selber immer wieder auf den Boden zurück! Ist doch ein super Kreislauf

Eigentlich schon. Nur, die Stelle, dass wenn ich das dann nicht mehr so gut hinbekomme, mich das nicht gleich wieder zurück auf den Boden holt. Es ist dann auch weniter ein "beflügeln" sondern driftet eher in Richtung "überheblich werden" ab. Sprich, ich gehe 30min Radfahren, in einer Schwierigkeitsstufe die für mich angemessen ist. Das schaffe ich dann auch problemlos. Dieses Erfolgserlebnis "beflügelt" mich dann aber nicht im Sinne davon, dass es mich motiviert dran zu bleiben und mich langsam zu steigern wenn ich besser bin, sondern es "überflügelt" mich so zusagen, sodass ich dann gleich der Ansicht bin, beim nächsten Mal die Tour de France fahren zu können. Bodenständig zu bleiben würde für mich bedeutetn, dass mich dieses Erfolgserlebnis einfach motiviert, weiter zu üben und stetig besser zu werden. Doch, dieses "überflügeln" empfinde ich eher als lästig, denn daduerch dass zB ein Lied gut geklappt hat, bin ich zwar 1 Schritt weiter, was mich dann überheblich werden lässt und ich mein Können überschätze, mir Lieder rauspicke die noch nichts für mich sind, ich dadurch dann den gemachten Vorwärts-Schritt wieder zurück gehe + auch noch frustriert bin, weil es (eigentlich vorauszusehen) nicht mit dem schwierigeren Lied geklappt hat. Ein Schritt vor, wieder ein Schritt zurück, sprich ich laufe auf der Stelle, sprich es wird mich so langfristig gesehen nicht wirklich weiter bringen. Und hinzu kommt dann eben noch die Frustrationsphase die ich mir eigentlich ja auch ersparen könnte.

Die Frage ist nun im Grunde, was ich machen kann, damit das "beflügelt" sein nicht zu einem "überflügelt" sein entgleitet?
 
Hm ich bin jetzt nicht so der Profi, kann dir also nur das sagen was ich für richtig finden würde.
Du willst dich immer weiter verbessern, quasi wie in der Schule. Ich würde nun etwas mehr so heran gehen also würde ich für eine Klausur lernen. Dir Etappenziele setzen die du Stück für Stück versuchst zu erreichen.
Dich quasi vom dem "beflügelten Gefühl" gar nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
Eine Art Stundenplan an den du dich halten kannst, egal was kommt...außerdem denke ich das vor dem Nachsingen der Lieder erstmal die Richtige Atmung stehen sollte ;)
 
quasi vom dem "beflügelten Gefühl" gar nicht aus der Fassung bringen zu lassen

Genau darum gehts, ja :)

Mh, Idee. Vielleicht mache ich es einfach so, dass wenn ein Lied gut klappt, dass ich dann einfach trotzdem
für die nächsten Male bei diesem Lied bleibe. So könnte ich verhindern, mir in meiner Überflügelung ein
Lied heraus zu picken, dass eigentlich noch viel zu schwer für mich wäre.

außerdem denke ich das vor dem Nachsingen der Lieder erstmal die Richtige Atmung stehen sollte

Stimme ich dir auch zu. Das Liedchen singen mache ich momentan so als Sahnehäubchen nach dem Üben,
sprich, um das was ich vorher so brav und dolle geübt hab, auch in einem Lied anzuwenden.
 
Ich denke du musst dich konzentrieren, weil du das Lied noch nicht größtenteils fehlerfrei singen kannst. Wenn du es aber mal erreicht hast, wirst du deinen eigenen Gesang, d.h. noch während du singst, mitgenießen und es nicht als Arbeit auffassen.
Ich fasse es sehr selten als Arbeit auf, wenn ich mal was singe. Letztens spürte ich seit langer, langer, laaanger Zeit mal wieder bewußte Konzentration beim Singen, als ich klassische Stücke (habe wenig Erfahrung hierbei) einstudierte.
 
Ich handhabe das nun so, dass ich mir was geeignetes zum Singen auswähle und das dann so lange übe (natürlich nicht am Stück) bis es nicht nur "zufällig" irgendwo klappt, sondern auch auf Anhieb. Is ja schön, wenn ich heute das Lied YXZ gut hin bekomme, aber ich "kann" es erst dann, wenn ich es jedes Mal, wenn ich dieses Lied singe, ebenfalls gut hinbekomme. Ich hab momentan auch 3 Songs die ich mit meiner Lehrerin im Unterricht durchnehme (Erinnerung, aus Cats, Mehr will ich nicht von dir, aus Phantom der Oper, und Denk an mich, ebenfalls aus Phantom der Oper) und bis ich die 3 Songs alle samt auf Anhieb gut singen kann und nicht nur zufällig an einem Tag wo es gut läuft, hab ich ja dann erstmal genu Material zum üben. Und sollte es dann wirklich so weit sein, dass ich die 3 Songs drauf hab, zumal dazwischen ja immer wieder Unterrichtsstunden liegen, werde ich dadurch zum Einen wirklich vielleicht schon besser sein und zum Anderen kann ich ja dann hier oder bei meiner Lehrerin fragen, was ich üben könnte, wo eine kleine Steigerung drin ist.

Ich hab mich heute auch gefreut wie ein Schneekönig, dass ich endlich die Technik verinnerlicht hab um bei den 3 Songs besonders die hohen Stellen schön singen zu können. Dass ich es stimmlich könnte war meiner Lehrerin klar und mir auch bewusst, aber ich hab einfach zu leise, zu zaghaft gesungen und somit meiner Stimme erst gar nicht die Möglichkeit gegeben, das zu entfalten, was sie eigentlich könnte. Aber nun hab ichs drauf und ich kann irgendwie kaum noch damit aufhören, weils einfach so wunderdolletolle ist :rolleyes: Aber, ich pick mir nun nämlich deswegen nicht gleich sofort nen schwierigeres Lied heraus um das hoch singen gleich noch eine Stufe zu steigern, sondern bleibe bei den momenanen Songs, denn da gibts ja noch mehr Dinge zu üben, wie nur die hohen Stellen.

Das is so cool wenn man bei irgendwas endlich den Dreh raus hat, dann will man gar nicht mehr aufhören :D
Aber ich weiß, nicht übertreiben, die Stimmbänder werden es mir danken, zähle ja noch als Anfänger.
 
Hallo Eilina...ich möchte mich gerne zu Deinem Problem äußern:)
Bei mir ist es sogar noch blöder als bei Dir, da ich noch nicht einmal einen Song nach getanen Übungen singe, da ich zu Hause keine Übungen aus dem Unterricht praktiziere, sondern neu erlerntes immer wieder durch das Singen eines Songs verinnerlichen möchte. Nun gut, ich singe den Song so lange, bis ich das Gefühl habe, dass er sitzt. Nehm ihn im Studio auf und bekomm voll einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet, da der Song sich gar nicht gut anhört. Und dann bin ich mal richtig mies drauf und frag mich, ob ich je mal Fortschritte mache. Laut meiner GL soll ich so auch gar nicht auf diese Weise üben...natürlich hat sie recht. Aber mir bereitet es einfach eine große Freude. Nun ist zwar jeder Jeck anders - aber ich glaube schon, dass man erst die Techniken verinnerlicht haben sollte, ehe man sich von seinen Gesangskünsten selbst berauschen lassen kann. Denn wenn Du so selbstkritisch bist - wie ich auch - werden Dich Deine Songs immer irgendwie unzufrieden stellen. Und das soll ja nicht Sinn sein. Auf jeden Fall habe ich mich kürzlich auch so sehr mit diesem Thema auseinander gesetzt, dass ich mit dem Wissen, dass meine 1jährige Unterrichtszeit mich gerade erst einmal von der Krabbelgruppe in den Kindergarten geschickt hat, meine Songs sehr locker angehe. Wenn es klappt gut, wenn nicht - auch gut. Und die Auswahl meiner Lieder ( ich habe anfangs Lieder gewählt - die sucht sich niemand nach 3 Jahren Unterrichts aus..lach) habe ich weitgehend auf meinem Level runter geschraubt. Fazit ist einfach...die richtigen Lieder, das Wissen um den Ausbildungsstand erhalten meine Motivation und Fortschritte werden endlich spürbar.
 
wenn Du so selbstkritisch bist - wie ich auch - werden Dich Deine Songs immer irgendwie unzufrieden stellen

Oh ja, die Zeiten sind mir noch bestens in Erinnerung :D

Ich war früher der Ansicht, es müsse gleich alles auf Anhieb klappen. Dass es aber ganz normal ist, dass wenn man einfach Anfänger ist und man dadurch einen Song nunmal nicht von jetzt auf gleich gut und sauber singen kann, wollte irgendwie nicht in meinen Kopf rein. Mittlerweile hab ich das aber begriffen und somit stört es mich auch gar nicht mehr, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen -zumindest kenne ich keinen. Ich setze meine Ziele einfach nicht mehr so unrealistisch hoch, sondern so, dass ich sie mit entsprechender Anstrengung und Übung aber trotzdem auch erreichen kann.
 

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