Bob Dylan Masters Of War / Farewell, Anfänger, kein GU, Gitarre schon etwas länger

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Liebes Forum,

zunächst habe ich mir den Thread "Wie poste ich meine Hörprobe?" von Kenshi durchgelesen und versuche mal alles zu berücksichtigen. Es ist mir etwas unangenehm als neuer User direkt im Hörproben-Unterforum um Feedback zu bitten, muss aber dazu sagen, dass ich früher schon mal im MB aktiv war, nur leider nirgends mehr die Zugangsdaten finden kann und die damals verwendete E-Mail-Adresse mittlerweile auch gelöscht ist. Ich hatte mit dem Musik machen aus beruflichen Gründen aufgehört und auch meine Aktivität im Forum eingestellt. Daher kam ich jetzt um eine Neuanmeldung nicht drumrum.

Wie dem auch sei, da ich niemandem die Zeit stehlen will, komme ich direkt zum Punkt. Ich habe zwei Jahre klassische Gitarre (ohne Gesang) mit Unterricht gespielt bis ich dann im Sommer 2013 damit aufhörte. Nach einem halben Jahr musikalischer Abstinenz habe ich mir zu Jahresbeginn eine Westerngitarre gekauft und wollte wieder anfangen. Dieses mal ohne Gitarrenlehrer und nur so für mich zum Hausgebrauch. Im Zuge dessen begann ich auch das Singen zu probieren. Da ich Folkmusik und im Speziellen Bob Dylan sehr mag, sieht es bei mir derzeit so aus, dass ich mir auf Dylanchords Tabs ziehe und dann mit Hilfe des Originals versuche den Song nachzuspielen. Übungszeit täglich ca. 2-3 Stunden. Ich übe das Singen nie isoliert, sondern immer simultan zum Erlernen des Songs. Mit Literatur zu Gesangstechniken oder anderen theoretischen Grundlagen des Singens habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Letztlich habe ich einfach "drauf los gesungen" und spiele so vor mich hin. Kontakt zu einem Gesangslehrer hatte ich bis dato ebenfalls noch nicht.

Im Vorlauf zu meiner Frage hier habe ich vor ein paar Monaten bereits zwei Soundbeispiele auf Youtube hochgeladen. Die Resonanz war enttäuschend. Bei zwei Liedern betrug die durchschnittliche Spielzeit bei kumuliert knapp 150 Aufrufen gerade mal 20 Sekunden. Das ist im Vergleich mit anderen Uploads sehr schlecht. Daher weiß ich schon, dass ich meilenweit von einem guten Gesang entfernt bin, denn sonst würde man meinen Clip nicht gleich wieder wegdrücken. Aber egal, ich frage ja hier, um zu lernen. Möchte gern von erfahrenen Leuten wissen, ob es gänzlich sinnlos ist oder gegebenenfalls Gesangsunterricht etwas retten kann.

Ich danke bereits im Vorhinein jedem User, der sich die Zeit nimmt, seine Meinung abzugeben. Nachfolgend die beiden Links zu den Hörproben auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=rTnH2VUEw68&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=P5mFGgFct9M


Viele Grüße, Tom
 
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Hallo Tom,

vorneweg, zur Gitarre kann ich nichts sagen, da hab ich keine Ahnung von.
Zum Gesang: Ich würde dir empfehlen, auch mal ohne Gitarre in der Hand zu üben (nimm die Gitarre vorher beispielsweise auf und singe später dazu). Der Grund: Die Körperhaltung. Die Atemwege müssen frei sein, dazu gehört eine aufrechte (natürlich nicht krampfhaft überstreckte) Haltung dazu. Am besten übst du erstmal im Stehen.
Deine Intonation ist schon mal nicht schlecht, das sind gute Voraussetzungen zum Singen. :) Aber die Töne müssen raus - Mund auf! Während des Betrachtens der Videos hatte ich manchmal das Gefühl, dass du dich abgesehen von den Händen und ein wenig vom Mund her gar nicht bewegst - ich hatte sogar den Eindruck, du würdest dich gerade zu Tode langweilen. ;) Dabei erzählst du doch gerade eine Geschichte, da darf ruhig ein bisschen mehr Drama sein! Und damit meine ich nicht den Druck auf der Stimme, sondern ein bisschen "Schauspiel" während des Singens. Sing mal den Vokal "A". Mit weit geöffnetem Mund. Am besten vor dem Spiegel, zur Kontrolle. Dann sing nochmal "A", schau erstmal nicht in den Spiegel und dann noch mal zur Kontrolle - wetten, der Mund ist wieder zu? Versuch dir also in Gedanken beim Singen immer einen entspannten (!!), geöffneten Mundraum vorzustellen - was glaubst du, was da plötzlich für ein Sound rauskommen kann.
Was dann noch ein Punkt ist, ist die etwas nuschelige Aussprache. Meine Gesangslehrerin hat mich ab und zu mit einem Korken im Mund den Text reden (nicht singen) lassen - siehe da, beim nächsten Mal singen gleich viel deutlicher.
Das sind jetzt eigentlich nur zwei Hinweise und Tipps, aber auch Basics, die im Kopf sein sollten. :) Natürlich gehört noch mehr dazu, zum Beispiel die richtige Atmung, Stimmlagenänderung von Brust- bis Kopfstimme, Lautstärkenregelung nur über den Grat der Mundöffnung, etc., aber solche Übungen würde ich nicht übers Internet erlernen, da man dabei ganz schön viel falsch machen kann. Da wäre nur Gesangsunterricht der Weg. Aber für den Anfang war das nicht schlecht!
 
Hallo Kathaa,

danke für Dein ausführliches Feedback. Der Eindruck des "zu Tode langweilens" entsteht sicher nicht aus dem Mangel an Emotionen, sondern eher an Hemmungen weil es meine ersten öffentlichen Videos sind. Dennoch hast Du Recht. Wenn ich mir die Aufnahmen selbstkritisch ansehe, dann kann ich Deinen Eindruck durchaus bestätigen. Deinen Tipp, den Vokal "A" vor dem Spiegel zu singen, habe ich probiert und Du hast Recht, der Mund war wieder zu. Eben mehr Genuschel als Gesang. Mir einen entspannten Mundraum vorzustellen bzw. diesen tatsächlich zu erreichen, ist mir bis jetzt nicht wirklich gelungen. Zumindest habe ich nicht das Gefühl. Ich denke, ich werde Deinen Hinweis berücksichtigen und mal Stunden bei einem professionellen Lehrer nehmen. Bin gespannt, was der sagt und was da bei raus kommt. Ich gebe dann hier nochmal Rückmeldung. Zunächst danke ich Dir für Deine Zeit und bin für weitere Hinweise sehr dankbar.
 
Was dann noch ein Punkt ist, ist die etwas nuschelige Aussprache.

Räusper. Du weißt schon, wer Bob Dylan ist? Sein (häufig persiflierter) nölig-nuschliger Stil gehört zu seinem Markenzeichen - Thomas artikuliert dagegen schon fast überdeutlich ;)

@Thomas Black
Da sind wir auch schon beim Punkt: Es kommt natürlich drauf an, wie stark zu dich vom Original beeinflussen lässt. Insofern ist das Nuscheln bei Dylan zwar eigentlich ganz richtig, aber vielleicht nicht die beste Übung, wenn es ums Singenlernen geht. Vor allem, wenn es ums saubere und gut artikulierte Singen geht, wäre er das schlechteste Vorbild.

Ansonsten höre ich hier einfach jemanden, der sich noch stark konzentrieren muss. Auf das Singen, auf die Gitarre, auf die Töne. Klar, dass die Performance darunter leidet und es überall noch ein bisschen holpert. Üb die Songs noch so lange weiter, bis du dich langweilst und automatisch beginnst, dich mehr zu trauen und selbst auszuprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Thomas Black: Freut mich, dass ich zumindest ein wenig helfen konnte. :) Logisch, die Routine fehlt natürlich noch, aber keine Sorge, das wird schon. Übung macht den Meister und das bekommst du sicher auch bald hin!

Räusper. Du weißt schon, wer Bob Dylan ist? Sein (häufig persiflierter) nölig-nuschliger Stil gehört zu seinem Markenzeichen - Thomas artikuliert dagegen schon fast überdeutlich ;)

Natürlich weiß ich das. ;) Und wie du dann weiter zu Thomas richtig sagst, es ist eben eine Frage, wie weit man einen Interpreten kopieren möchte. Ich wollte also eher Tipps im Allgemeinen geben, Thomas wird ja denke ich nicht Zeit seines Lebens nur dieses eine Lied singen. :D
 
@antipasti Du hast natürlich absolut Recht. Bob Dylan ist nicht unbedingt ein guter Lehrmeister wenn es um Gesang geht. Zu stark beeinflussen von ihm habe ich mich eigentlich nicht. Ich habe schlicht versucht so gut zu singen wie ich eben kann. Es stimmt schon, dass ich mich noch konzentrieren muss. Das liegt glaube ich primär daran, dass ich noch nie vor Leuten gespielt habe (außer früher mal ganz selten in der Musikschule) und es meine ersten Youtube-Aufnahmen sind. Da nimmt man dann so lange auf und versucht es bestmöglich hinzubekommen. Dass dies dann verkrampft wird sieht man ja. Vielleicht sollte ich die Kamera einfach mal zum Üben mitlaufen lassen und gar nicht drüber nachdenken.

@Kathaa Nein, ich hoffe natürlich, dass ich versuche, noch andere Lieder zu singen. Ich muss mich nun wirklich mal nach einem Lehrer umsehen. Ein Gitarrenlehrer wäre vielleicht auch nochmal ganz gut, aber beides geht zeitlich und finanziell nicht. Daher denke ich, dass ein Gesangslehrer dringender ist oder was meint ihr?

Danke für Eure Zeit und einen schönen Sonntag noch.
 

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