Blues: Stufe in der Stufe?

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hallo

ich habe zwar gerade einen ähnlichen thread erstellt und dachte, dass dieser die folgende frage auch beantworten würde - dem war aber nicht so

es geht um einen blues in folgender form:

| Bb7 (I) | Eb7 (IV) | Bb7 (I) | % |
| Eb7 (IV) | E°7 (IV) | Bb7 (I) | G7 (VI) |
| Cm7 (II) | F7 (V) | Bb7 (I) G7 (VI) | Cm7 (II) F7 (V) |

der erste akkord Bb7 steht ja bekanntlich auf der 5ten stufe in Eb.
allerdings bildet er selbst wieder die 1te stufe - bei diesem blues in Bb.

ich kann also über Bb7 Bb mixolydisch spielen. schon in takt 2 moduliert das ganze ja eigentlich; denn ich spiele dann Eb mixolydisch (stehend auf der 5ten stufe von Ab).
es wird also transponiert und eigentlich handelt es sich nicht wirklich um eine 4te stufe von Bb - richtig?
im anderen thread habe ich erfahren, dass es sich die jazzer da einfach machen - das ganze als stufe bezeichnen, obwohl es keine ist.

spätestens beim Cm7 stoße ich aber auf folgendes problem:
ich weiß, dass ich entweder C-dorisch, C-phrygisch, oder C-äolisch spielen kann; ich muss aber herrausfinden, was von den genannten passt. da er auf der 2ten stufe steht, ist anzunehmen, dass es sich um dorisch handelt. ist das richtig?

der Cm7 muss sich also auf Bb beziehen - nun aber das problem:
bezieht es sich auf Bb-mixolydisch? hätte man Eb-ionisch als grundlage, wäre Bb7 auf der 5ten stufe; macht man diese zur 1ten, wäre Cm7 von dort aus gesehen auf der 2ten (tatsächlich aber auf der 6ten von Eb-ionisch). ist das möglich? kann man ein stück in Bb-mixolydisch schreiben? bzw macht es sinn?
die andere möglichkeit wäre, dass der blues in Bb-ionisch steht; dann wäre die 2te stufe Cm7 für mich durchaus nachvollziehbar. das würde aber heißen, dass der blues gleich moduliert beginnt - nämlich mit der 5ten stufe von Eb-ionisch - wobei dann ja Bb7 keine 1te stufe wäre :screwy:

warum E°7 auch eine 4te stufe ist, ist mir ein rätsel..

ist es ansonsten möglich, dass sich die stufen lediglich aus dem grundton ergeben?
in dem fall frage ich mir nur, wie C-dorisch über den auf der 2ten stufe stehenden Cm7 wirklich korrekt sein kann - wie kann man das verstehen? oder ists ganz einfach richtig, weils gut klingt? :>

ich denke letztendlich liegt das geheimnis darin, wie ein stück in Bb gechrieben sein, mit einer 1ten stufe beginnen und trotzdem eine kleine 7 haben kann..
pls help :>

mfg
 
Eigenschaft
 
ich denke letztendlich liegt das geheimnis darin, wie ein stück in Bb gechrieben sein, mit einer 1ten stufe beginnen und trotzdem eine kleine 7 haben kann..

So ist es auch. Selbstverständlich kann auch eine Tonika (Jazz, Rock, Blues) eine kl. Septime haben.

Cm ist dann ganz einfach die Mollparallele der Subdominante Eb (und zugleich die II. Stufe von Bb-Dur). Das eigentlich tonartfremde G7 davor wird als sogannte Zwischendominante eingefügt, um das Cm vorzubereiten.

Aus der Folge Cm F7 Bb7 ergibt sich dann die im Jazz und Jazzblues typische "ii-V-I" Verbindung.

Improvorschlag:

Bb7 (mixo)
Eb7 (mixo)
Bb7 (mixo)
Bb7 (mixo)

Eb7 (mixo)
E°7 (verminderte Skala = kleine Terzen)
Bb7 (mixo)
G7 (Ganztonleiter / oder alteriert = melodisch moll Ab / oder Blues-Scale)

Cm7 (c harmonisch moll oder Bb-Dur)
F7 (mixo)
Bb7 (mixo)

G7 () | Cm7 (II) F7 () / alle wie oben


Viel Spaß beim Üben! :D
 
Hallo Apu@Frame

Noch zwei kleine Ergänzungen:
Das Markenzeichen im Blues sind die Bluenotes b3, b5, b7. Deshalb hat neben der Dominante auch die Tonika und Subdominante eine kleine Septime.

Über einen Bb-Blues kann man neben akkordbezogenen Skalen auch die Bb-Bluestonleiter spielen. Und die über jeden Akkord. Dabei entstehen die für Blues typischen Reibungen.

Aus der Folge Cm F7 Bb7 ergibt sich dann die im Jazz und Jazzblues typische "ii-V-I" Verbindung.
Und mit dem G7 davor ist das ein typischer Turnaround: G7 Cm7 F7 Bb7 (VI-II-V-I)

der Cm7 muss sich also auf Bb beziehen - nun aber das problem:
bezieht es sich auf Bb-mixolydisch?
Man bezieht sich bei den Stufen immer noch auf Bb-Dur. Die Akkorde Bb, Eb und F sind einfache Kadenz-Akkorde (Stufen I, IV, V). Die Akkorderweiterungen mit der kleinen Septime ergeben sich erst durch die Bluesmelodik. (Blues-Skala)

Speziell den Cm7 würde ich in Verbindung mit dem nachfolgenden F7 betrachten. Das ist eine typische II-V-Verbindung. Da sie nach Dur auflöst, würde ich über Cm7 eher dorisch spielen.

Und noch etwas zum E°7: Vom Eb7 zum E°7 ändert sich nur der Grundton, der chromatisch nach oben geht. In der logischen Fortführung der Basslinie müßte Bb7 mit F-Bass gespielt werden. Und dann weiter zum G von G7.
Ich würde behaupten, das E°7 entstand nur aus dieser Basslinie vom Eb zum G:
Eb7 | E°7 | Bb7/F | G7

Gruß
 

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