was kann ich spielerisch ausbauen, was sollte ich anders machen?
Mfg
ich finde das zweite tönt einfach nicht nach blues (ausser dem hintergrund).
ich würde hier einen dreckigen alten crunsh und nicht so ne 90er zerre nehmen, dann hätten wir das vom sound mal.
stilistisch gefällts mir nicht weil du auch hier viel zu wenig dreckig spielst, auch wirkt es irgendwie abgehackt und nicht besonders flüssig. du brauchst mehr feeling und weniger technik (denn technisch bist du auf jedem fall auf einem guten niveau). mein guter alter gitarrenlehrer hat immer gesagt "wenn du ein solo mit nur 3-4 tönen interessant gestalten kannst, bist du erst ein wirklicher musiker" und ich finde das noch immer eine super übung. rhytmische variationen, töne mal lange stehen lassen, bendings usw. machen ein solo im blues vorallem interessant und nicht umbedingt technisches gewichse. aber du solltest dir vor allem zunächst ein feeling für diesen musikstil erarbeiten und das geht am besten übers hören und analysieren.
meine "lehrer" waren
- HENDRIX (hör mal live sachen an von ihm oder lieder wie driving south oder 1981 und nicht nur hey joe oder little wing. aber hendrix kann man sowieso nicht genug hören...)
- LUTHER ALLISON (speziell montreux-live-album interessant da man dort seine entwicklung über fast 30 jahre mitbekommt)
- B.B.KING (wenn auch jedes lied fast gleich tönt, von ihm kann man viel lernen)
- JONNY LANG (junger weisser gitarrist mit viiiel blues im blut)
- JOHN SCOFIELD (macht groovigen blues-funk, meiner meinung nach der gitarrist dessen spiel am coolsten und am leichtesten klingt, seine sachen aber ziemlich komplex und irre voll mit gefühl stecken, bestes album: a-go-go)
- CARLOS SANTANA (kennst du ja eh aber hör mal mit wie einfachen mitteln er eine enorme wirkung erzeugt)
natürlich auch viele andere mehr. in vielen 60er und 70erjahr gruppen wurde sehr bluesig und gefühlsbetont gespielt. so haben für mich gruppen wie the doors, led zeppelin oder the who ihre wurzeln klar im blues. technik ist dazu natürlich auch von nöten, sie sollte meiner meinung nach aber nicht im vordergrund stehen.
als ich noch jünger war habe ich auch vor allem über eine gute technik überzeugen wollen und getapt und übers griffbrett gewichst wie ein irrer, heute seh ich das ein wenig relaxter und lasse mehr gefühl sprechen als technik. musik ist doch auch dazu da gefühle auszudrücken oder ist gar die sprache der gefühle für mich.
wichtig: versuch mal ohne noten mit den gitarristen mitzuspielen, probier einzelne patterns aus und integriere sie in dein solospiel. ich glaube charlie parker sagte mal so in etwa: "improvisation ist eine bibliothek aus patterns". nimmst du noch eine gute portion spontanität hinzu hast du die fähigkeit richtig geil zu improvisieren.
lange rede kurzer sinn, du bist auf einem guten weg, weiter so.