Blues Begleitung

Michael Scratch
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Könnte sein, dass mein Thema nicht hierher gehört, sondern in den Musiktheorie-Bereich: Dann bitte verschieben.

Folgendes:

Ich beschäftige mich als relativer Anfänger gerade kompositorisch wie spieltechnisch mit dem Blues. Nicht nur dazu habe ich einen Song geschrieben (sofern man im Blues, der sich ja größtenteils an vorgegebenen Schemata orientiert, davon sprechen kann).

Ich habe ein Arrangement für einen Text erstellt mit Drums und dann eine Basslinie dazu gemacht. So habe ich mich zumindest schon mal am Bass mit dem Genre beschäftigt und dazu gelernt, prima.

Nun möchte ich eine einfache Begleitung auf der Gitarre dazu spielen. Ich habe meinen Gitarrenlehrer in der letzten Stunde dazu befragt, wie eine Blues-Begleitung aussehen könnte und er hat mir folgendes zum Üben aufgetragen (siehe eingefügtes Bild):

Nun sitze ich hier mit meinem klassischen Harmonielehre-Verständnis und bin ein wenig überfragt:

Ich gehe mal von einem Am7 Akkord aus. So wie der Lehrer mir das aufgetragen hat, ist da auf der 2 ein #F auf der D-Saite mit dabei. Aber das ist doch in der A-Moll Blues Skala gar nicht drin und in Am7 auch nicht.
 

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Also ich spiele in deinem Song A-Moll D-Moll und E-Moll, gegebenenfalls in der Siebener Variante
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Achso... Es geht um Gitarrengriffe, sorry, dann bin ich raus... hatte nicht genau gelesen, gerade vor der Waschanlage in der Sonne stehend... 😊 Alter Keyboarder... Aber ein Fis wäre ja in Am die 6er...
 
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ist da auf der 2 ein #F auf der D-Saite mit dabei
Es ist ein C# (cis), der zweite Akkordton (große Terz) bei A-Dur. Flüchtigkeitsfehler des Musiklehrers, oder irgendwas, für das ich keine Erklärung habe.
Nach meiner rein persönlichen Erfahrung ist es ein Merkmal des Blues, dass die (Blues-)Pentatonik sich der Molltonleiter bedient, während man Dur-Akkorde dazu spielt... Eventuell klappt das auch umgekehrt?
 
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Pentatonik bei Dur Blues-Akkorden, Moll-Bluestonleiter bei Moll-Blues
A-(Ab)-G-E-Eb-D-C-A als Basis...
Ein C# dürfte tatsächlich da ein Fehler sein...
 
Es ist ein C# (cis), der zweite Akkordton (große Terz) bei A-Dur. Flüchtigkeitsfehler des Musiklehrers, oder irgendwas, für das ich keine Erklärung habe.
Nach meiner rein persönlichen Erfahrung ist es ein Merkmal des Blues, dass die (Blues-)Pentatonik sich der Molltonleiter bedient, während man Dur-Akkorde dazu spielt... Eventuell klappt das auch umgekehrt?
Ich rede von der Abbildung A Var.1 Da ist ein #F drin, oder nicht?
4. Bund aud der D-Saite.

Zumindest interpretiere ich (auch aus meiner Erinnerung und Gehör) das Geschriebene.
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Aber ein Fis wäre ja in Am die 6er...
Genau.
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Aber wenn da dann jemand gleichzeitig die 7 spielt, dann klingt das falsch, oder nicht?
 
Na auf jeden Fall... Kann allenfalls ein kurzer Übergangston sein, in der Chromatik z.B....
 
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Es ist ein C# (cis),
Ein #c ist der letzte Ton (4.Bund auf A-Saite) Ende des gleichen Taktes. Verstehe auch nicht, wie der da theoretisch rein passt. Vom Gehör her schon. Chromatisch oder wie?
Der Bass dudelt hier an dieser Stelle aber zweimal ein c. Das passt auf der Gitarre dann schon mal nicht dazu, oder?
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Na auf jeden Fall... Kann allenfalls ein kurzer Übergangston sein, in der Chromatik z.B....
Aber so wie ich das höre, spielst Du da am Kla4 und B3 auch die 6, oder nicht (Takt 3 z.B.). Das ist also genau das, was die Keys auch machen im Intro.
 
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Ich denke von der Theorie ist es das Fis aus der A-Dur-Pentatonik. Moll- und Dur-Pentatronik läßt sich ja durchaus "mischen".
Das (Power Chord) Riff A im Bass plus E - Fis - G ist die "Standard" Blues Begleitung, die bei Tush von ZZ-Top bis Before you Accuse me in der Version von Clapton millionenfach verwendet wird.
Grund genug für mich, nicht groß zu hinterfragen ob da nun ein Fis reingehört oder nicht.
 
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Wenn man diese Begleitung für einen Blues in A spielt


View: https://youtu.be/33i50PPjIXc?t=131

hat man beim 2. Anschlag immer ein F# mit angeschlagen. Da keine Terz zu hören ist,
kann man das als Moll oder Dur interpretieren (solange man alleine spielt).

Neben der Bluespentatonik = A moll Penta + die b5 kann man auch A Moll nutzen.
Das enthält 1 2 b3 4 5 6 b7 . Wenn statt dessen 1 2 b3 4 5 #6 b7 benutzt wird ist das
nix anderes als der Tonvorrat von A dorisch. Verschiedene Molltonleitern in Songs
durcheinander zu wirbeln, ist nichts besonders ungewöhnliches.

Und Blues Songs sind idR nicht diatonisch d.h. man kann meist gar nicht
immer nur eine Tonleiter nutzen, sondern muss die Wechsel mitmachen !!
 
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Bin leider unterwegs... kann gerade nicht an den PC 😔. Frühestens heute abend...
Also, ein Fis spiele ich gelegentlich tatsächlich als Akkordprogression A-C-E -> A-D-Fis -> A-E-G und in ihren Umkehrungen... Dasselbe auch über D-moll und E-moll 😬😳. Ich bleibe bei den melodieartigen Einzeltönen jedoch relativ rein in der A-moll Bluestonleiter über alle 3 Akkorde... A-C-(Cis)-D-Dis-E-G-Gis-A. War mir gar nicht bewusst 😅. Ich spiele Blues tatsächlich nie "analytisch", also ich denke nicht nach über das was ich spiele, sondern forme das nach meinem Gefühl/Erfahrung... das fließt einfach so aus meinen Fingern... Jetzt, wo Du es sagst, habe ich das mal genauer angeschaut... und ja, da ist ein Fis, was aber tatsächlich in der obigen Form passt... und was eine gängige Akkordfolge ist..
 
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Ich gehe mal von einem Am7 Akkord aus.

Geschrieben ist ein A-Dur (0/0/2/2/2/0)... Die 4 auf der D Saite ist klassisch im Shuffle mit dabei.

Wenn du A-Dur als Barre an Bund 5 spielst ... und dann die Moll-Parallele nimmst (also 3 Bünde runter) so landest du - richtig, beim Fis.

Gruß
Martin
 
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Hat er das nur aufgeschrieben oder dir auch vorgespielt? Und hast du das selbst jetzt nur angeschaut, oder auch mal gespielt, also gehört?
Ja klar.
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Ich spiele Blues tatsächlich nie "analytisch", also ich denke nicht nach über das was ich spiele, sondern forme das nach meinem Gefühl/Erfahrung... das fließt einfach so aus meinen Fingern...
Das kann man ja machen, wenn man Erfahrung auf dem betreffenden Instrument hat. Aber wenn Du dann z.B. Bläsersätze schreiben sollst, dann kann es hilfreich sein, neben dem Gehör auch ein wenig theoretisches Wissen zu haben, oder nicht? Also, wenn Du anderen Musikern, deren Instrument Du nicht selbst beherrscht, sagen willst, was sie zu spielen haben.
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Und das ist letztendlich ein D-Dur Akkord. Und da frage ich mich dann schon: Was macht der in einem Moll-Blues?
 
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Und das ist letztendlich ein D-Dur Akkord. Und da frage ich mich dann schon: Was macht der in einem Moll-Blues?
Mögliche Umspielung... Das ist eine Möglichkeit in einem Moll-Blues... was @Dr Dulle schon oben sagte, alles/vieles ist möglich in einem Blues, immer Feeling/Interpretationssache... und wenn man, wie in Deiner bisherigen Vorlage im "Stechmückenblues" "nur" Drums, Bass, Vocal und ein paar Bläsereinwürfe hat, dann sind einem Melodieinstrument, wie dem Piano, noch viele Möglichkeiten offen. Wenn ich jetzt schon ein Girarrenbasement hätte, dann würde ich evtl. anders begleiten, wenn die Gitarre andere Akkordvarianten vorlegen würde... So müsste sich jetzt die Gitarre an das Piano anlehnen... ich schreib Dir mal ne PN und/oder wir telefonieren morgen mal...
 
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Nun sitze ich hier mit meinem klassischen Harmonielehre-Verständnis und bin ein wenig überfragt:

Ich gehe mal von einem Am7 Akkord aus. So wie der Lehrer mir das aufgetragen hat, ist da auf der 2 ein #F auf der D-Saite mit dabei. Aber das ist doch in der A-Moll Blues Skala gar nicht drin und in Am7 auch nicht.

Die typische Blues-Shuffle-Begleitung geht A5 - A6 - A7 - A6, sowohl in Dur als auch Moll. Von den klassischen Tonleitern kommen dorisch und mixolydisch am nächsten heran, weil beide sowohl die große Sexte als auch die kleine Septime besitzen. Natürlich, harmonisch oder melodisch Moll kommen dagegen im Blues so gut wie nie vor. Dahinter stecken eine völlig andere Musiktradition und ein anderes Klanggefühl. Dur und Moll sind jederzeit austauschbar, du kannst also abwechselnd dorisch/mixolydisch oder die Dur-/Moll-Bluesskala einsetzen. Die Skalen lassen sich genau wie die Akkorde einfach rücken, auf D5 - D6 - D7 - D6 könnte man dann z. B. D-dorisch oder -mixolydisch einsetzen. Chromatische Rückungen sind ebenfalls typisch, damit wird die Spielweise auf einer Slide-Gitarre imitiert. Viele Blues-Riffs sind von der Moll-Pentatonik abgeleitet, indem auf jeder Stufe ein Power-, Dur- oder sogar Septimakkord gebildet wird. Dafür gibt es in der europäischen Musiktradition keine Entsprechung - es klingt aber trotzdem gut. :)
 
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