Blockflötte Empfehlung

joldi
joldi
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Hallo,

meine Schwester hat feiert nächsten Monat ihren 15 Geburtstag und ich weis das sie sehnlichst eine Blockflöte wünscht. Doch die Frage ist es im welchen Preissegment soll ich suchen damit ich sie mit einer guten Blockflöte überraschen kann?

Was gibt es beim Kauf zu achten?

lg
 
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Am besten schenkst du ihr einen Gutschein, so dass sie sich die Blockflöte am besten selber aussucht. Wenn sie nicht schön klingt, landet sie womöglich schnell in die Ecke. Du kannst ihr auch ein Auswahlpaket schicken lassen, z. B. vom Blockflötenshop (Fulda), Löbner Blockflöten (Bremen) oder von Early Music in Schwelm. Dort kannst du anrufen und dich beraten lassen. Wenn ihr in der Nähe einer der Shops wohnt, könnt ihr auch hinfahren, da alle auch vor Ort einen Laden haben. Am besten vorher erkundigen wie die Öffnungszeiten sind. Selber habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich beim örtlichen Musikhändler die Flöte nicht ausprobieren durfte. Man kann Glück haben und sie gefällt einem nicht nur vom Aussehen, sondern auch vom Klang.

Wenn ihr eine Flöte aus der Auswahlsendung gefällt, solltest du sie auch von dem Händler kaufen, von dem das Paket kommt. Denn gerade bei Holzflöten ist keine Flöte, wie die andere, auch wenn sie gleich aussehen und sogar von selben Hersteller sind. Zudem sollte solch ein Service belohnt werden, indem die Flöte auch dort gekauft wird.

Aber mit einer Blockflöte allein ist es nicht getan, sinnvoll wäre auch Unterricht und eine entsprechende Blockflötenschule. Hier könntest du ihr entsprechende Gutscheine schenken (evtl. selber erstellen und bei dir einzulösen ;) ).

Viele Grüße
Musicanne
 
Hi,

die Frage ist ja auch, was für eine Flöte sie sich wünscht. Eine Sopranflöte? Eine Altflöte?

Ich würde jedenfalls eine aus Holz nehmen, mit barocker Griffweise, also mit Doppellöchern unten. Für den Anfang ist Birnen- oder Ahornholz sicher ganz gut.

Vom Hersteller dürften wohl Mollenhauer, Küng, Moeck, Huber,.. gute Modelle, auch im günstigeren Bereich haben.

Ansonsten kann ich das telefonische Beraten-lassen und Zusenden eines Auswahlpakets von einem der drei Blockflötenläden wirklich empfehlen. Da bekommt man eine Auswahl an Flöten zu geschickt und kann sie dann rund eine Woche testen. Die, die am Besten gefällt, behält man dann. Den Rest schickt man zurück.
In den meisten normalen Musikläden darf man anscheinend die Flöten nicht testen und die Auswahl ist nicht so groß.

Holz-Sopranflöten gibt es für unter 100€. Holz-Altflöten liegen meist ab 200€. Aufwärts vom Preis her geht es immer.

Als Lehrbuchrreihe kann ich die Reihe von Voss (Blockflötenfieber, Altblockflötenfieber) oder Hellbach empfehlen ((Alt-) Blockflötenreise). Da sind moderne und alte Stücke drin, Beschreibungen und eine CD gibt es dazu.
Für Fragen und zum Helfen ist sicher eine Lehrkraft nicht schlecht.

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist wirklich schwer, jemandem eine bestimmte Blockflöte zu empfehlen. Die Instrumente unterscheiden sich im Klang zum Teil recht deutlich. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die eine besser oder schlechter ist. Die Blockflöten können auch bei gleicher Qualität einfach anders sein. Daher ist die Auswahl der Blockflöte nicht nur eine Frage der Qualität sondern auch eine Frage des Geschmacks. Und da spielt sowohl die Optik als auch die Klangerwartung eine Rolle.
Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von Moecks Rottenburgh-Blockflötenserie. Ich mag ihren brillianten Klang. Dieser wird unter anderem auch etwas durch die Holzart beeinflusst. Die Wahl der Hölzer bestimmt aus unterschiedlichen Gründen den Preis. Weit mehr als die Holzsorte bestimmen aber Details der Konstruktion den Klang der Blockflöte. Da spielen Form und Größe von "Fenster" und Windkanal aber auch die Proportion von Rohrlänge und Weite, sowie die Form des Rohres (mehr oder weniger konisch) eine Rolle. Die Gestaltung der Grifflöcher (Größe, unterschnitten ja/nein, Doppellöcher ja/nein, Klappen ja/nein) beeinflusst die Bespielbarkeit der Blockflöte und wie sie anspricht.
Eine schlechte Optik wird in unserer visuell geprägten Welt als Wertminderung angesehen. Ein Grund, warum Flute Village solche Instrumente zum Sonderpreis verkauft. Diese Flöten klingen aber genauso gut wie die ohne optische Unregelmäßigkeiten.

Kürzlich habe ich mir eine einfache FEHR Sopran-Blockflöte gekauft, weil ich diese ganz andere Klangfarbe ausprobieren wollte.
Es ist das 2-teilige Modell 1, somit kann ich den Fuß nicht drehen, um die Position des Grifflochs für den kleinen Finger zu optimieren. Aber ich komme mit der Position klar und deshalb passt es. 2-teilig/3-teilig - Das ist eines der Kriterien, auf die man beim Flötenkauf achten muss. Normalerweise bevorzuge ich 3-teilige Blockflöten.
Der Klang dieser Blockflöte aus Birnbaum ist völlig anders als der der Rottenburgh. Darauf musste ich mich erst einmal einlassen, bis er mir gefiel. Doch all zu lange dauerte es nicht, bis die "zweifarbige" Fehr mein Herz erobert hatte. "Zweifarbig" deshalb, weil sich Holzfarbe und Maserung von Flötenkopf und Flötenrohr unterscheiden (>Sonderpreis). Die Andersartigkeit des Klangs zu beschreiben, fällt mir schwer. Irgendwie ist er weicher, voller und runder. Aber eigentlich sind das nur nichtssagende Worthülsen, die jeder anders interpretieren kann. Man muss den Klang in Natura hören und beim Spielen erspüren. Letzteres ist für unerfahrene Blockflötenanfänger ein Problem, weil der Klang der Flöte bis zu einem gewissen Grad von der Spieltechnik manipuliert werden kann.
Die Fehr-Blockflöte Modell1 hat einen geraden Windkanal. Er ist etwa 1mm schmäler als der gebogene Windkanal der Rottenburgh und gleichzeitig höher. Dadurch bläst sich die Flöte anders an, nicht besser oder schlechter, sondern anders. Die Fehr spricht sehr geschmeidig an und lässt sich vom c'' bis zum c'''' ganz leicht intonieren. Die sehr leichte Ansprache am oberen Tonraumende begeistert mich genauso wie der weiche, volle problemlos ansprechende Ton in der Tiefe.

Viele Grüße
Lisa
 
Schwieriges Thema. Nehme an, Deine Schwester ist Anfängerin und möchte gerne lernen? Es wird ja immer zum Ausprobieren geraten, aber gerade einem Anfänger sagt das meiner Ansicht nach nicht sonderlich viel. Was will denn ein Anfänger da genau beurteilen? Und man müsste jetzt auch noch wissen, welches Budget Du Dir grundsätzlich gesetzt hast. Für 30 EUR bekommst man sehr, sehr gute Kunststoffflöten während selbst 50 EUR für eine sehr gute Holzflöte noch knapp sind. Kann ja mal von meinen Erfahrungen berichten.

Meine Tochter hat von der Flötenlehrerin eine Kunststoffflöte von Aulos im Preisbereich von um die 10 EUR empfohlen bekommen. Gibt auch von Yamaha praktisch baugleiche Modelle zu dem Preis. Die Flöte klang ordentlich, hatte jedoch etwas leicht Schrilles und im Zusammenspiel mit anderen Sopranflöten hatte man immer etwas Stimmungsprobleme. Auf der Aulos hat sie ca. 1 Jahr gelernt, dann empfahl die Flötenlehrerin den Umstieg auf eine Holzflöte. Im Musikladen der Musikschule hat die Lehrerin für uns Flöten angespielt und uns zu einer Ahorn Flöte der Gebrüder Schneider (das Barock Modell) im Preisbereich von ca. 50 EUR geraten. Das ist sehr günstig für eine dreiteilige Holzflöte. Die Flöte klingt gut, spricht über alle Register gut an, wird durch den relativ weiten, geraden Windkanal nicht so schnell heiser und macht rundum Spaß. Ein schönes Modell für Anfänger, wie ich finde.

Mein erste Sopranflöte zum Wiedereinstieg (nach der 30 Jahren alten angeranzten Schulflöte) habe ich im Internet anhand von Rezensionen von anderen Spielern bestellt, denn ich fühlte mich überhaupt nicht in der Lage, beim Anspielen irgendwas zu beurteilen. Besonders bei Thomann.de und auch bei Amazon gibt es zu einigen Modellen viele interessante Rezensionen. Ich habe mich bei der Recherche nach einer Blockflöte für den Wiedereinstieg bewusst auf Kunststoffmodelle der mittleren bis höheren Preisklasse konzentriert. Gerade für den Anfang finde ich die einfach unkomplizierter als Holz und unempfindlicher gegen zu viel Speichel und Missgeschicke. Ich bin mit meiner Aulos Symphony 503B sehr zufrieden, auch jetzt noch, wo ich aus der Anfängerphase raus bin. Kostenpunkt waren knapp 30 EUR. Das ist für eine Kunststoff Sopranflöte schon ein stolzer Preis, dafür schlägt sie vom Klang her jede billige Holzflöte um Längen. Ich spiele immer noch sehr gerne mit ihr, besonders jetzt, wo ich lerne, ihre Eigenheiten besser zu nutzen und zu schätzen.

Nach der Aulos wolle ich dann noch eine Holzflöte und habe bei Thomann 3 Sopranflöten im Preisbereich 55 bis 70 EUR zur Auswahl bestellt. Ich habe alle angespielt und letztendlich die behalten, welche mir am meisten zusagte. Da fühlte ich mich schon in der Lage, einzuschätzen, wie die Flöten ansprechen, welchen klanglichen Charakter sie haben und ob sie mir liegen. Eine habe ich behalten, zwei gingen zurück. Klappte problemlos. Bei Thomann kann man auch Gutscheine kaufen und sie haben von günstig bis sehr teuer eine breite Auswahl, wenn auch nur die gängigen Marken.

Mein Fazit? Ich denke mit einer Sopranflöte aus Kunststoff von Yamaha oder Aulos im Preisbereich von 20 EUR kann man nicht wirklich was falsch machen. Eine gute Freundin mit über 30 Jahren Spielerfahrung auf der Blockflöte spielt eine solche Flöte selbst bei Konzerten in kalten Kirchen und ähnlichen unwirtlichen Orten, wo sie mit Holz immer Probleme bekommt wegen der Intonation, Kondensation u.ä. Dann suchst Du noch den ersten Band einer schönen Blockflötenschule (z.B. Blockflötenfieber oder Blockflötenreise o.ä.) dazu raus und dann kann der Spaß beginnen :) Falls das Schwesterherz Feuer fängt, kannst Du ja gleich schon mal nach Blockflötenunterricht in Eurer Region schauen :D

Viel Spaß!
 
Hallo, kann für den Einstieg auch zu einer Kunststoffflöte raten. Ich habe mit Yamaha gute Erfahrungen gemacht. Die Thoman-Flöte wackelt nach 2 Jahren in den Zapfen und auch die Stimmung ist nicht so gut (mit Stimmungsgerät überprüft). In hohen Lagen ist die Ansprache sehr schlecht. Die Yamaha stimmt zwar über dem a" auch nicht mehr so gut, die Ansprache ist aber bis zum h" recht gut und es wackelt auch nach 1,5 Jahren nichts. Für den Anfänger sind die hohen Lagen aber sowieso nicht interessant.
Gruß Norbert
 
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Also ich war innerhalb des ersten halben bis dreiviertel Jahr bei hohen Tönen, auch als Anfängerin. Wobei wir ja gar nicht wissen, ob die Schwester von Joldi noch gar keine Flötenkenntnisse hat oder doch schon. Zudem kommt es darauf an, wieviel man übt.

Ich bin gespannt, für welche Flöte sie bzw. der Bruder sich entscheidet! :)
 

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