Bei welchen Problemen schickt Ihr eigentlich Flöten zur Revision ein und welche Probleme (z.B. schlechtes Ansprechen hoher und tiefer Töne usw...) muß man hinnehmen?
Und wenn Einschicken : schon während der Einspielzeit oder erst später?
Gilt das nur für teure "Edelinstrumente"?
Was tut man, wenn die Herstellerfirma nicht mehr existiert oder nicht eruiert werden kann?
Wenn kein Garantiefall vorliegt, mit welchen Kosten muß man ungefähr rechnen?
Ich kann nicht alle Fragen beantworten, gebe aber mal meine Erfahrungen weiter:
Ich weiß nicht, wie du Edelinstrument definierst, aber grundsätzlich hast du auf jede Flöte eine Garantie, das gilt für die Kunststoff-Flöte von Yamaha, Aulos und Co. genauso wie für handgebaute Flöten.
Dass der Klang bei einem Instrument aus dem sehr niedrigen Preissektor meist nicht brillant ist, muss man wahrscheinlich hinnehmen, wobei man trotzdem sein reguläres Widerrufsrecht hat und die Ware bei Nichtgefallen zurückgeben bzw. -schicken kann.
Ein Nachbessern ist bei Kunststoff-Flöten natürlich schwierig, aber eine Freundin von mir hat eine Kunststoff-Flöte von Thoman auch nach mehreren Monaten noch problemlos retournieren können, weil die Töne einfach "schief" waren.
Ich habe meine Denner von Mollenhauer bereits nach etwa anderthalb Monaten einmal zur Überarbeitung an Thomann geschickt, weil der Grundton einen "Wolf" hatte (das war meiner Flötenlehrerin aufgefallen). Das war ein Garantiefall und ich hatte die Flöte etwa anderthalb Wochen später überarbeitet, gereinigt und geölt zurück. Das Problem war behoben. Super Service!
Bei meiner Huber habe ich mehrere Wochen überlegt, ob ich die einschicken soll, weil ich mir nicht sicher war, ob das Problem bei mir liegt oder an der Flöte. Ich hatte einfach Bedenken, ein intaktes Instrument einzuschicken. Aber letztendlich habe ich es getan, weil sie trotz Anwärmen immer sofort verstopft ist und ich mir irgendwann sicher war, dass der Block zu stark gequollen war.
Diesmal lief die Überarbeitung über Blockfloetenshop.de (dort hatte ich die Flöte auch gekauft) als deutscher Vertragshändler (oder Service-Dienstleister) von Huber.
Ich hatte die Flöte zu diesem Zeitpunkt etwa 3-4 Monate.
Die Flöte war etwa zwei Wochen weg und ich weiß nicht, was Jo Kunath mit ihr gemacht hat, aber seitdem ist sie großartig. Die hohen Töne sprechen besser an (worüber ich mich zu Beginn etwas beklagt hatte - obwohl das nicht Gegenstand der Rücksendung war!) und absolut keine Probleme mehr mit Heiserkeit. Spitze!
Also innerhalb der Garantiezeit kannst du jede Flöte einschicken und wenn nicht nachgebessert werden kann, muss getauscht werden. Außer natürlich, der Fehler ist auf unsachgemäße Behandlung zurückzuführen.
Wenn die Herstellerfirma nicht mehr existiert ist in den meisten Fällen wahrscheinlich auch die Garantie abgelaufen, so dass beide Fälle darauf hinauslaufen werden, dass du die Flöte zur Überarbeitung an einen Blockflötenbauer, die Blockflötenklinik von Mollenhauer oder eine ähnliche Adresse schicken musst. Wie hoch die Kosten für die Reparatur sind, kann ich dir leider nicht beantworten, da haben andere vielleicht Erfahrung.
Viele Grüße
Anouk