Lisa2
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Hoort mijn vermaen
Zur Zeit beschäftige ich mich mit einem alten Holländischen Lied, das Pierre Phalèse 1571 in der Sammlung
"Liber Musicus, Duarum Vocum Cantiones" für zwei Stimmen gesetzt (Superius - Bassus) heraus gab.
(siehe auch hier > https://www.musiker-board.de/threads/notengräber-nach-versunkenen-schätzen-suchen.639170/ )
Für die ambitionierten Neu- und Wiedereinsteiger hier im Forum, könnte es ein gut zu bewältigendes Stück sein, das beim Musizieren mit schönen melodischen Wendungen, sportlichen Ehrgeiz weckenden Tonleiterläufen und ein paar rhythmischen Finessen vielleicht nicht nur mir Freude bereitet. Über einen anregenden Gedankenaustausch würde ich mich freuen.
Die neuzeitlich Quelle in der ich das Stück fand:
Joel Newman (HG) Renaissance-Duos aus Holland und England für Sopran- (oder Alt-) und Tenor-Blockflöten
Heinrichshofen MCMLXVIII N1224
Musikstück Nr. 2
Titel: nicht angegeben
Komponist: Anonymus
Quellenangabe: P.Phalèse: Liber Musicus, Duarum Vocum Cantiones (Louvain 1571)
Melodieanfang (mit Musescore erstellt):
Die Stimmen sind in der Originaltonart notiert.
Sie sind für C-Blockflöten im Oktavabstand (z.B. Sopran- und Tenor-Blockflöte) geeignet.
Die Neuauflage von 2002 - ISMN 979-0-2044-1224-2 liegt mir nicht vor. Daher weiß ich nicht, ob die Unterschiede, die mir beim Vergleich mit der von Pierre Phalèse veröffentlichten Fassung auffielen, dort ebenfalls zu finden sind. Es soll hier weder um Kritik noch um eine umfassende wissenschaftliche Abhandlung gehen, sondern um neugieriges Hinterfragen und dem unbeschwerten Austausch von Meinungen und Interpretationen.
Hier die Noten von 1571
1. Superius (2 Seiten)
Da das Notenbild schön klar und deutlich ist, ist es mit ein wenig Übung sehr gut lesbar. Um herauszufinden, wie diese Noten in unser gewohntes Notenbild zu übertragen sind, vergleicht man am besten die Liedanfänge beider Notenlayouts miteinander. Dann sollten die im Folgenden aufgelisteten Unterschiede verständlich werden.
- Notenschlüssel: C-Schlüssel auf der untersten Linie; die Noten der Superius-Stimme stehen dadurch alle eine Linie höher als gewohnt
- Taktangaben stimmen überein
- Taktstriche fehlen; muss man sich also mit Hilfe der Taktangabe selbst auszählen
- Pausenzeichen sehr klein ähnlich dem Punkt einer Notenpunktierung;
- Notenwerte werden ähnlich dargestellt wie heute; allerdings sehen die Halben wie Ganze, die Viertel wie Halbe etc. aus.
2. Bassus (2 Seiten)
Hier ist zu beachten, dass der C-Schlüssel auf der Mittellinie steht. Der senkrechte Strich hinter der Taktangabe ist ein Pausenzeichen, das in der uns vertrauten Notenschrift einer Ganzen Pause entspricht.
Fragen, Überlegungen ... mit Notenbeispielen folgen später ...
Gruß
Lisa
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