Blockakkorde – Aufbau, verminderten Akkorde, Grundton?

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Hallo,

kann mir jemand beim Thema Blockakkorde (insbesondere beim spielen auf der el. Orgel) weiter helfen?

Wie die Akkorde aufgebaut werden ist für akkord eigene Melodietöne klar, aber wie werden die verminderten Akkorde für Akkord fremde Melodietöne bestimmt?
Ist der Melodieton der Grundton des verminderten Akkordes?
Gibt es empfehlenswerte Literatur hierzu?


Gruß Rüdiger
 
Eigenschaft
 
wie werden die verminderten Akkorde für Akkord freme Melodietöne bestimmt?

Akkordfremde Melodietöne werden nicht unbedingt mit verminderten Akkorden harmonisiert. Genausogut kann man auch Zwischendominanten oder chromatische Vorhaltsakkorde verwenden, kommt auf die konkrete Situation an. Wenn du eine konkrete musikalische Situation hast, poste sie doch mal.

Wer behauptet denn, man müsse verminderte Akkorde in solchen Situationen verwenden?

Harald
 
Hallo Harald,

die "Weisheit" habe ich bei Wikipedia gefunden. Ich war eigentlich ganz glücklich, dass ich ein "einfaches" Schema gefunden hatte.

Leider komme ich die nächsten (Licht)monate nicht an meine Orgel ran, aber geht als einfaches Beispiel zum Beispiel einfach die C-Dur Tonleiter?

Ich dachte mir das nach dem Wikipedia-Artikel so:

C ---> C6
D ---> ??
E ---> C6
F ---> ??
G ---> C6
A ---> C6
H ---> ??

Wenn ich jetzt wieder über den Artikel nachdenke, und mich nicht irre ist H,D,F der verminderte Akkord der die noch fehlenden Töne enthält.

Kannst du mir Literatur empfehlen, die mir da weiterhilft?



Gruß Rüdiger
 
Ich dachte mir das nach dem Wikipedia-Artikel so:

C ---> C6
D ---> ??
E ---> C6
F ---> ??
G ---> C6
A ---> C6
H ---> ??

Wenn ich jetzt wieder über den Artikel nachdenke, und mich nicht irre ist H,D,F der verminderte Akkord der die noch fehlenden Töne enthält.

Hi,
gut gedacht!
Allerdings ist es etwas komplizierter. Es kommt nämlich mal wieder darauf an in welchem Kontext der Ton d f oder b (b=h) steht.

Als Faustregel gilt: akkordfremde Töne werden mit einer gegenteiligen Funktion harmonisiert. Also sind z.B. die Akkordtöne c e g a ( = C6 = Tonikafunktion) sind die akkordfremden Töne d f b. Diese können nun mit Subdominant- oder Dominant Funktion reharmonisiert werden, wobei auch modale Austauschakkorde eventuell in Frage kommen.
Da das Ganze unendliche Möglichkeiten birgt, ist man als Pianist immer froh über Konkretes. ;-)
"Konkretes" wäre in diesem Falle z.B. zu sagen, beim Spielen von Tonleitern alterniert man zwischen Hauptfunktion ( = C6 = Tonikafunktion) und gegenteiliger Funktion (= z.B. Dominantfunktion = Bo7). Beim auf oder abwärts Spielen von Tonleitern über eine Oktave geht das leider nicht auf, da die Oktave nur 7 diatonische Stufen beinnhaltet.
Um nun "Konkretes" zu üben müssen wir also einen "Chromatischen" einbauen, um die Bipolarität über die Oktave hinaus beibehalten zu können. Also dass es immer geht: Tonikafunktion - Dominantfunktion - Tonikafunktion - Dominantfunktion - Tonikafunktion - Dominantfunktion - Tonikafunktion - Dominantfunktion - etc.

Hier unsere Tonleiter für Tonisches:

c d e f g g# a b c d e f g g# a b c etc.
Wie Du siehst, es alterniert.
Die Akkorde für die Töne d f g# und b harmonisieren wir mit Bo7.
Die Akkord für die Töne c e g und a harmonisieren wir mit C6.

Interessiert für Weiteres?



CIAO
CUDO
 
Cudo hat ja schon einiges erklärt, allerdings würde ich es etwas einfacher halten. Für den Anfang würde ich mich mit den Hauptfunktionen beschäftigen, also Tonika, Subdominante und Dominante (auch 1., 4. und 5. Stufe genannt). Klingt komplizierter als es ist.

In C-Dur wären das dann folgende Akkorde mit den entsprechenden Tönen:

Tonika: C > C, E, G
Subdominante: F > F, A, C
Dominante: G > G, H, D

Es gibt also ein paar kleinere Überschneidungen, bei denen du die Auswahl hast, aber im Prinzip würde ich es so harmonisieren (zuerst der Ton und danach der zugehörige Akkord):

c > C
d > G
e > C
f > F
g > C oder G
a > F
h > G

damit kommst du schon recht weit und es klingt erst mal recht anständig. Wenn es mehr werden soll, kann man ja immer noch erweitern.

Grüsse vom HammondToby
 
Hallo,

@HammondToby: So dachte ich auch bis ich den Artikel im Wikipedia gefunden habe.

@CUDO: Bo7 hat in C-Dur eine Dominatenrolle? Meine einfachen Kadenz-Kentnisse sind wie
HammondToby schrieb C (Tonika), F (Subdominante) und G (Dominante).
Weiterhin erinnere ich mich, dass sich die Akkorde durch ihre Moll-Parallelen (z.B. C <-> a) substituieren lassen.
Wie komme ich aber auf den Bo7?


Gruß Rüdiger
 
Bo7 hat in C-Dur eine Dominatenrolle?

Der einfach verminderte Septakkord, -7b5, kommt als Stufenakkord auf der VII Stufe der Durtonleiter vor.

Der zweifachverminderte Septakkord, o7, kommt als Stufenakkord auf der VII Stufe der Harmonisch Molltonleiter vor.

In beiden Fällen gelten diese Akkordstrukturen als verkürzter Dominantseptnonakkorde, d.h. es sind Dominanten ohne Grundton. Somit haben diese Akkorde Dominantfunktion.

In C Dur hat der Akkord B-7b5 Dominantfunktion und kann somit die Dominante G7 stellvertreten.
Das Gleiche passiert nun auch in Molltonart. In C Moll kann die Dominante G7 durch ihren Stellvertreter Bo7 ersetzt werden.

Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit in Dur Tonart den Dominantstellvertreter aus der Gleichnamigen Molltonart zu nehmen.
Genau das passiert, wenn ich | C6 Bo7 | C6 spiele.

Weiterhin erinnere ich mich, dass sich die Akkorde durch ihre Moll-Parallelen (z.B. C <-> a) substituieren lassen.
Wie komme ich aber auf den Bo7?

Diatonische Stellvertreter in Dur sind:

III-7 und VI-7 für die Tonika
II-7 für die Subdominante
VII-7b5 für die Dominante

Diatonische Stellvertreter in Moll sind:

bIIIMA7 und VI-b5 für die Tonika
II-7b5, bVIMA7 und bVII7 für die Subdominante
VIIo7 für die Dominante


CIAO
CUDO
 

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