Blinder oder LED-Blinder, Umrüstung

F
-FA-
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.02.24
Registriert
24.04.11
Beiträge
71
Kekse
0
Hallo,
aktuell liebäugle ich zur Zeit ein paar Eurolite Audience Blinder mit 4 x Par 36 Lampe anzuschaffen. Da habe ich mal ein paar Trendfragen dazu, weil mir da ein paar Dinge aufgefallen sind, wo ich nicht ganz weiß wie sie zu deuten sind.
Der allgemeine Trend geht ja in Richtung LED. Bisher war ich der Annahme das gilt auch für Blinder. Allerdings sehe ich bei den gängigen Shops meist, dass nur eine sehr begrenzte Auswahl an LED-Blindern zur Verfügung steht und es immer noch sehr viel im Halogenbereich gibt. Auch habe ich einige LED-Geräte entdeckt, die auch wieder vom Markt verschwunden sind. Was natürlich generell auffällt, die Preise für LED-Blinder würde ich aktuell durchaus noch als hoch bezeichnen. Was ist da so euer Eindruck, setzten sich in diesem Bereich die LEDs bisher tatsächlich nicht so durch oder ist das nur ne Momentaufnahme?

Dann ist die zweite Frage, inwieweit wirkt sich das Glühbirnenverbot, worunter auch Halogenlampen fallen, auf die Birnen von Blindern aus? Da hab ich bis jetzt leider wenig Erfahrung, da ich bereits jetzt überwiegend mit LEDs arbeite. Ist es absehbar, bis diese nicht mehr erhältlich sind?

Dann ist die dritte Frage, die normalen Eurolite Audience-Blinder werden ja über gewöhnliche Dimmerpacks betrieben. Für den G-53 STC-Sockel wären ja theoretisch auch schon LEDs verfügbar. Wäre es an sich möglich bei diesen Blindern möglich die Halogen-Lampen gegen LEDs zu tauschen. Klar, wir arbeiten hier dann mit anderen Spannungen. Gäbe es theoretisch auch Dimmerpacks, die mit solchen LEDs umgehen können und die erforderlichen Spannungen bereitstellen? Weil klar, für mich persönlich wäre das denk eine günstigere Lösung für ein paar Euros neue Birnen und Dimmer einzukaufen und die Blinder-Gehäuse weiter zu nutzen, also für 500€ aufwärts (pro Gerät) Blinder anzuschaffen. Persönlich muss ich auch sagen, mir würde ein Blinder reichen mit dem ich genau den einen Effekt erzielen kann, wo für er eigentlich gedacht ist und der aus der Halogenzeit stammt. Weil die meisten LED-Blinder haben ja noch einige andere Funktionen mit an Board, wie die Einstellung der Farbtemperatur oder Strobe-Effekte. Das ist zwar ganz nett, aber ich frage mich an der Stelle, ob man das ernsthaft bei einem Blinder benötigt und dieser dafür viel teurer ist... Weil nen Strobe kann ich genauso gut mit einem richtigen Stroboskop (da habe ich zwei GLP Strobe Ones, wo ich evtl. auch auf vier erhöhe, weil an dieses satte Licht kommt meiner Meinung einfach noch kein LED-Stroboskop ähnlich gut ran) erzeugen, da würde ich auch behaupten dass das wahrscheinlich auch besser aussieht. Genauso die anderen Funktionen, wie irgendwelche internen Master- und Subdimmer erzeugen teils nur zusätzlichen Programmieraufwand ohne wirklichen Mehrwert. Ich hab nichts gegen viele Funktionen bei Geräten, aber persönlich finde ich solche Effekte bei Moving-Heads oder dergleichen besser aufgehoben.

Edit: Als LED-Blinder habe ich mal des hier als günstige Variante gefunden:

https://www.dj-checkpoint.de/beamz-sb400-led-stage-blinder-4x-50-watt-cob-3790.html

Aber wie weit reichen 50 W LEDs?
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
LED's sind 5x stärker als Glühfadenlampen. 4x50w entsprechen dann 1000w, das sollte für eine mittlere Bühne reichen.
 
LED's sind 5x stärker als Glühfadenlampen.
Nein, das ist so nicht richtig. Bitte nochmal darüber nachdenken.

inwieweit wirkt sich das Glühbirnenverbot, worunter auch Halogenlampen fallen, auf die Birnen von Blindern aus?
Gar nicht, da die EU ja haushaltübliches Glühobst verboten hat, was definitiv eine der dümmsten Entscheidungen war, vor allem in anbetracht was man folgend forcierte: Energiesparlampen. Super Idee EU und danke.
Also nochmal: Nein, das betrifft nur haushaltübliche Glühleuchtmittel und Halogen ist bis dato ausgenommen. In der VA Branche wird es auch weiterhin, bis auf weiteres, Halogenleuchtmittel geben. Selbst normale Glühfadenbrenner, ohne Halogen, sind noch am Start. Also keine Bange.

Gäbe es theoretisch auch Dimmerpacks, die mit solchen LEDs umgehen können
Nicht wirklich, da die gängigen Hochvolt LEDs mit einem in der VA Branche üblichen Phasenanschnittsdimmer nix anfangen können. Nur LEDs mit spezieller Elektronik können Phasenabschnittsdimmer verdauen. Und dann gibt es da noch Sinusdimmer, z.B. von Swisson (XSD-R1225H). Kostenpunkt locker das doppelte von einem Standarddimmer ala MA, LLT oder ähnliches. Also nix Chinakracher.

Die günstigste Lösung wäre ein Switchpack, also nur Strom an oder aus. Für Blindingeffekte ist das Dimmen sekundär, wenn überhaupt notwendig. Also Licht an oder aus, fertig. Da die LEDs wenig Strom ziehen kann man da auch günstige 1 - 4 Kanal Switchpacks nehmen.

Generells
Ja, LED ist von der Effektivität was Strom in Licht Umsetzung angeht deutlich effizienter als Halogen (90% Wärme, 10% Licht). Allerdings gibt es da so ein paar kleine Pferdefüße, die man immer mit in Betracht ziehen muss. Meist sind die LED Dinger, vor allem die günstigen, so gebaut, dass wenn das Leuchtmittel kaputt geht, man die ganze Lampe entsorgen kann. Meist verreckt aber nicht das Leuchtmittel, sondern viel mehr die Elektronik drum herum. Auch hier handelt es sich in der Regel (auch bei Markengeräten) um einen wirtschaftlichen Totalschaden.

Dann eben auch die Elektronik selbst. Bei einem Halogenleuchtmittel braucht es erst mal keine Elektronik. Wenn das Leuchtmittel durch ist, dann tauschen und weiter geht's. Günstiger geht es nicht. Auch ist die Anschaffung meist deutlich günstiger.

Dann haben LEDs den Vorteil oder auch Nachteil, dass sie sofort an sind bzw. auch sofort aus sind, also kein übliches Aufglimmen und Nachglimmen, wie bei einem Glühfaden. Das kann man zwar per Elektronik simulieren, aber eben auch nur das und dann schon wieder Elektronik, welche verrecken kann.
Gerade wegen dem Nachglimmen werden Bühnen im Bereich Blinder immer noch sehr gerne mit konventionellen Leuchtmitteln bestückt. Sieht einfach hübscher aus und man muss auch nicht bei der Farbtemperatur nachhelfen.

Aber wie weit reichen 50 W LEDs?
Es gilt 1/r als Abstandsgesetz. Die gilt für die Helligkeit in LUX gemessen. Kannste nun selbst ausrechnen. Wenn die Helligkeit nicht mehr signifikant über der Grundhelligkeit liegt, dann sieht man das nicht mehr, ausser man blickt in die Lichtquelle, aber das blendet dann oftmals. Wobei: Audienceblinder. :)
 
Lustige Frage und zwar aus dem Grund, dass wir uns seit Jahren genau mit diesem Problem beschäftigen.
Vielleicht sollte ich noch vorwegnehmen, dass wir wirklich seit Anbeginn von irgendwelchen LED Funzeln alles daran gesetzt haben, möglichst vollständig auf LED zu wechseln. Das führte dazu, dass wir wirklich unglaublich viele Lampen getestet oder selbst schon im Einsatz hatten. Das trifft auch auf viele LED Blinder zu.
Speziell bei LED Blindern scheint es ein "Henne/Ei" Problem zu geben. Es gibt wenig Nachfrage nach den Geräten, daher erbarmt sich offenbar kein professioneller Hersteller, einmal einen vernünftigen LED Blinder herzustellen. Somit haben die günstigen Chinesen auch nix, was sie kopieren können, was dazu führt, dass es irgendwie kein sinnvolles Gerät am Markt gibt und schon gar nicht bezahlbar. Alles, was wir kennen, hat irgendwelche Detail Unschönheiten, wie z.B.:
  • Seltsame Farbtemperatur
  • Unschönes Ein- und Ausfaden
  • Schlechter Abstrahlwinkel
  • Zu Dunkel
  • ...
Das führte dazu, dass wir inzwischen wieder zu analogen Blindern zurückgekehrt sind, zumindest dann, wenn man genau diesen Effekt sucht. Da würde ich momentan z.B. die Showtec Stageblinder DMX empfehlen. Die sind total preiswert und haben den Dimmer bereits drin. Blinder sind mit externem Dimmer oft doof zu betreiben, da viele Dimmer nur 10 Ampere ausgeben und das nicht für die typischen 2600 Watt 4-Lite Blinder reicht.

Zu den Leuchtmitteln: Es stimmt nicht ganz, dass nur Haushaltslampen auf der EU Richtlinie stehen, es sind aber viele professionelle Lampen - benannt nach Ihren Sockeln - ausgenommen. Tatsächlich habe ich das bei den Blinder Leuchtmitteln noch nie überprüft, aber alle typischen GY/GX Leuchtmittel aus unserem Bereich stehen nicht auf der Abschussliste.

Nun hat unsere konsequente LED Strategie aber noch ein ganz lustiges Alternativergebnis geliefert. Wir haben auch lange gesucht, mit was wir unsere Stroboskope ersetzen können. Hierfür haben wir auch im Grunde praktisch alles probiert, was am Markt so erhältlich ist, bzw. zum Zeitpunkt der Entscheidung war. Dabei sind wir am Elation Protron 3K hängengeblieben. Solche LED Stroboskope können auch Blinder Effekte und speziell dieses Strobe ist zum einen so gnadenlos hell und zum anderen so gut umgesetzt, dass bis jetzt jeder Lichttechniker nach der ersten Nutzung dieses Teiles keine Blinder mehr haben wollte, obwohl der Effekt unter dem Strich etwas anders aussieht. Das kann man sich also auch durchaus überlegen und man hätte einen echten Mehrwert.

Vorsicht: Das Ding ist erheblich teurer als ein typischer 4-Lite Blinder und daher nicht zwingend für jeden eine Alternative.

Nochmal was zu den Lichtleistungen: Als Faustregel LED Leistung x 5 bis 7 entspricht Halogenleistung ist so verkehrt nicht. Wer es genauer haben will ist auf Lumenangaben angewiesen, die es aber bei weitem nicht zu allen Geräten gibt.

Viele Grüße
Tobias
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben