blind spielen mit der linken Hand

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hayabusasax
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Guten Tag,

bitte um Antwort.

Bei der Lektüre, die ich momentan durcharbeite, sind links und rechts Sprünge von bis zu 2 Oktaven gefordert. Beide Hände müssen voll greifen. Die rechte Hand läuft von selbst, ohne Probeme. Der linken Hand muß ich, bei großen Sprüngen, zuschauen, das ärgert mich. Der Spielfluß leidet darunter enorm.

Die rechte Hand ist über viele Jahre fit gehalten mit dem Piano Akkordeon. Muß ich mit der linken Hand vielleicht einfach nur Geduld haben?

kann mir bitte jemand verraten wies geht?

Gruß und eine schöne Zeit euch allen.
Hanjo
 
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Ich denke die Antwort darauf hast Du Dir schon selbst gegeben. Oktavsprünge sind bei mir blind noch lange nicht drin, aber auch bei kürzeren Strecken musste ich anfangs noch "Kontrolle" schauen. Inzwischen weiss die Motorik wo sie hinsteuern muss. Es ist wohl letztendlich wirklich nur eine Sache der Übung und der Wiederholung.

Wenn ich mir einige YT Videos von guten bis sehr guten Spielern ansehe, dann erwische ich diese auch immer mal beim Hinsehen auf die Tasten/Finger. Es ist also bei komplex-komplizierten Läufen oder Abständen durchaus auch mal erforderlich. Allerdings geht das bei denen so schnell, dass man keine Ablaufstörung wahrnimmt.
 
Hallo,

Dank Dir.

Ich habe als Kind mit der Musik angefangen. Durch wiederholtes, blindes Üben der Sprünge mit der rechten Hand hatte ich die einzelnen Abstände recht schnell gefressen, das wende ich jetzt natürlich auch beim Klavierspiel so an. Leider dauert das "Fressen" jetzt, obwohl ich mittlerweile auf richtig Erfahrung zurückblicken kann, gaanz laaange. Lerne halt nicht mehr so schnell wie ein Kind.

Das, was schon seit ewigen Zeiten in der Musik Geltung hat, bewahrheitet sich wohl mal wieder, üben, üben, üben. Aber, weil ich das weiß, mach ich das auch so. Ich muß mir mehr Zeit geben. Geduld muß man auch üben.

Gruß
Hanjo
 
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Wenn ich ein Stück auswendig spiele, gibt es zwangsläufig immer eine Hand, auf die ich schaue - unbewusst fällt mein Blick meistens auf diejenige, die schwierigere Sachen zu spielen hat. Wenn aber der Spielfluss darunter leidet, hat das meist eher mit zuwenig seperatem Üben von Links oder Rechts zu tun als mit dem "Zugucken". Perfekt wird man die Klaviaturabstände für Oktaven ohnehin nie verinnerlichen. Ich muss im Alltag ziemlich viel Blattspielen, Oktavsprünge in der linken Hand spiele ich, wenn überhaupt, erst nach dem zehnten Durchgang oder später mit; ansonsten solche Figuren reduzieren, wo immer es geht. Zu groß das Risiko, mit Anlauf in den Gatsch zu hüpfen. ;-)
 
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2Oktaven sind echt viel. 1 Oktave sollte man Blind an seinem Instrument schon hinbekommen. Um Abstände zu üben, ist es wichtig korrekt zu sitzen, da die Tasten dann auch immer an der gleichen Stelle sind ( logisch, wird aber oft vergessen).
Dann nur die linke Hand Takt für Takt jeden Tag trainieren ( wirklich erst weiter machen, wenn es klappt, sonst wird es ein Quantitatives statt Qualitatives Üben) - den einen Griff mehrere 100x bis er sitzt und man sich dabei unterhalten kann.

- Oft hakt es natürlich auch daran, dass man sich nicht traut, Blind zu spielen. Und das Gehirn signalisiert: oh Gott, großer Abstand, jetzt werde ich unsicher.
- Beim Üben.
Beim Vortragen von Stücken spielt man ja meist auswendig. Da darf man dann schon gucken, dass stört dann eingentlich den Ablauf nicht, da die Hände ja wissen, was kommt. - Oder hakt es am Auswendig können der Passage?

Was sehr Effektiv klappt, allerdings etwas albern ist, ist das ich mit Schülern wohl mal Blinde Kuh spiele. Dann verbinden wir die Augen und sie spielen vor ( eignet sich natürlich nicht bei jedem Stück). Wenn sie es schaffen ( kleine Schüler) bekommen sie einen Stempel auf die Noten. Es stärkt das Selbstbewusstsein, dass man weder Noten noch Augenabhängig ist. Um so Älter sie sind, desto mehr klammern sie oft an Noten ( die Theoretiker) oder Sehen ( die Praktiker)
 
Hallo,

Was sehr Effektiv klappt, allerdings etwas albern ist, ist das ich mit Schülern wohl mal Blinde Kuh spiele.

ohh, das finde ich aber alles andere als albern. Meiner bescheidenen Meinung nach, ist das eine Übung, der Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte; auch das blinde Zurechtfinden auf der Klaviatur halte ich für nicht unwichtig. Augen zu, Hand auf die Tastatur, dann, ohne die Hand zu bewegen, Töne benennen.

Oder hakt es am Auswendig können der Passage?

Auch hier, ohhh. Ich mag das Auswendigspiel, obwohl es unbestritten auch Vorteile bietet, gar nicht. Nach meiner Erfahrung kann es dann, jedenfalls bei mir, vorkommen, daß die Konzentration nachläßt. Ich spiele dann lieber das ganze Stück einen Halbtonschritt höher als notiert.

Gruß
Hanjo
 
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hallo Hayabusasax, möglicherweise liegt die Lösung in der Antwort auf die Frage, warum Du mit der rechten Hand die Sprünge auch blind spielen kannst, mit Links aber nicht.
Könnte es sein, dass Du Dir die Töne während des Spielens nur rechts klanglich/gesanglich vorstellst?

Wenn ich beim Stride links große Sprünge in schnellem Tempo spiele - auch improvisiert - dann erhöht sich die Trefferquote, je mehr ich mir die Töne (nicht die Tasten) auch vorstelle. Klanglich ergeben sich bei den Sprüngen zwei Linien, die Basslinie (auch als Oktaven oder Dezimen gegriffen) und die "Daumenlinie" des Akkords.

Zum Beispiel der C-Dur Dreiklang im Stride: Der Wechsel des Basstones von C zu G ist hörend "nur" eine Quarte/Quinte. Auch wenn der Akkord dazwischen irgendwo in der Mittellage des Klaviers weit entfernt ist, orientiert sich die Hand zusammen mit dem Ohr an dem Basston, den man vorher gespielt hat, um den Quart-/Quintabstand zu treffen.
 
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Versuchs mal so:
1: bass anschlagen - federnd abstoßen - flachen bogen zum ziel - während des fluges die hand zum nachschlag formen - ankommen. Das so lange üben, bis es geht.
2. nach dem nachschlag tieferen bogen zurück zum bass, arm und hand beschreiben eine flache ellipse, im fachjargon eine "mühle". Langsam und locker anfangen, dann steigern, geht am besten in Des-Dur, da ist das griffbild ausgeprägter.
 
Hallo Leute,

vielen Dank.

hallo Hayabusasax, möglicherweise liegt die Lösung in der Antwort auf die Frage, warum Du mit der rechten Hand die Sprünge auch blind spielen kannst, mit Links aber nicht.
Könnte es sein, dass Du Dir die Töne während des Spielens nur rechts klanglich/gesanglich vorstellst?

Nein, glaube ich nicht. Wenn ich mir ein Werk anschaue, brauche ich kein Instrument um die Töne hören zu können, das wird ganz automatisch in meinem Kopf abgespielt, jahrzehntelange Übung. Bei mir liegen überall Noten rum, wenn mir danach ist, lasse ich meinen Kopf ganz einfach und entspannt Musik machen.


1: bass anschlagen - federnd abstoßen - flachen bogen zum ziel - während des fluges die hand zum nachschlag formen - ankommen. Das so lange üben, bis es geht.
2. nach dem nachschlag tieferen bogen zurück zum bass, arm und hand beschreiben eine flache ellipse, im fachjargon eine "mühle". Langsam und locker anfangen, dann steigern, geht am besten in Des-Dur, da ist das griffbild ausgeprägter.

Hört sich durchdacht an und macht, meiner Meinung nach, Sinn. Wie gesagt, üben, üben, üben.

Gruß
Hanjo
 

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