Ich fürchte, durch Hören allein kommt man nicht unbedingt darauf, was man machen muss; ab einer gewissen Geschwindigkeit wird's eben schwer, nur mit dem Ohr zu erkennen, was Gitarre und Drums da spielen.
Mal konkret:
Grundsätzlich kann es bei Blast Beats sicherlich nicht schaden, wenn man in der Lage ist, auf diesem Tempo
im Wechselschlag durchgängige 16tel bzw. Triolen auf den tieferen Saiten zu spielen. Dazu versucht man, die
Schlagbewegungen so klein wie möglich zu machen, um eben so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Die Hand dabei auf dem Steg abzulegen oder eben zu palm muten ist recht hilfreich dabei, um einen festen Ankerpunkt für die Hand zu haben.
Du sagst von dir, dass du aus dem Jazz- und Blues-Bereich kommst und öfters langsame Sachen gespielt hast; wenn du zwischendrin auch öfters mal Funk gespielt haben solltest, wo man ja eher recht große Bewegungen mit der Schlaghand macht, ist das vielleicht erst mal eine Umgewöhnung für dich.
Zumindest war's für mich 'ne Umgewöhnung, als ich nach mehreren Jahren Metal-Fokus zum ersten Mal Funk spielen sollte. XD
Sicherlich kann man auch in einigen Parts in Vierteln Akkorde herumschieben, manchmal werden sogar die Power Chords nur in ganzen Noten liegen gelassen, während der Drummer durchgängig in 16teln oder (8tel-, 16tel)-Triolen spielt. Aber durchgängiges 16tel-Anschlagen des Power Chord-Grundtons ist so die "Basis", in die viele Gitarristen zurückverfallen, wenn ihnen sonst nix mehr einfällt. XD Kann man im Power Metal öfters beobachten, da hört man fast immer Sachen wie:
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Damit kann man sich erst einmal gut auf die rechte Hand konzentrieren und versuchen, dort schneller zu werden. Sobald man das einigermaßen draufhat (dauert meistens nicht allzu lange), kann man dann auch wieder links mehr machen und etwa in die oben erwähnten Single Note-Riffs übergehen und ein paar Fill-Ins machen, damit dieses durchgängige 16tel-Spiel abwechslungsreicher wird.
Und natürlich ist es wie immer die Kunst, jede einzelne dieser 16tel-Noten (oder was immer es dann auch sein soll) tight mit der Bassdrum zu spielen. Auch, wenn's bei sehr schnellen Blastbeats manchmal so klingen mag, als würde der Drummer kein bestimmtes Muster spielen, sondern quasi auf der Bassdrum "wirbeln" wie auf einer Snare - zuweilen kann man wirklich die einzelnen Bassdrum-Noten nicht mehr voneinander unterscheiden - es ist eigentlich immer ein System dahinter.