Bläser-Ensemble Mikrofonierung

Michael Scratch
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Hallo liebe Studio-Tüftler,

ich komme demnächst in den Genuß, für ein Homestudio-Produktion Bläser für einen Blues aufzunehmen. Wenn ich die alle an einem Tag her kriege, würde ich sie gerne gemeinsam einspielen lassen: Bläser fühlen sich (wie man mir versicherte) im Rudel wohler.

Geplant sind folgende Instrumente:

- Posaune
- Euphonium
- Trompete

- Tenor-Saxophon und/oder Alt (das andere dann im Overdub)

Folgende Mikros stehen aller Voraussicht nach zur Verfügung:
- AKG D112
- Beyerdynamik M88
- SM 57 und 58
- Rode NT1
- t.bone SC600
- Neumann TML 103
- EV RE 20
- Octava Kleinmembran-Miks


Ich könnte außerdem wahrscheinlich ein Beyerdynamik M160 leihweise bekommen, ebenso eine U87 (beides gegen einen kleinen Leihbetrag).

Desweiteren habe ich zwei sehr gute Mikrofonvorverstärker (Heritage Audio HA-73X2, ein NEVE 1073 Klon)

Der Aufnahmeraum ist okay, aber nicht optimal, vor allem ist die Decke eher niedrig.

Vermutlich werde ich nicht viel Zeit für umfangreiche Experimente haben. Deshalb frage ich Euch hier nach Eueren Erfahrungswerten:

Welches Mikro würdet Ihr für welche der Bläser verwenden? Und welche der Miks würdet Ihr an die guten Pre-Amps hängen?
Bitte mit kurzer Begründung.

Sicher sind (fast) alle dieser Mikros für Bläser ganz gut zu gebrauchen. Daher meine Frage. Ich habe zwar auch schon überlegungen angestellt, bevor ich diese aber hier verrate, würde ich mir anhören, was ihr unbeeinflusst dazu sagt.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
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Das RE20 würde ich für das Euphonium nehmen. Das M88 für die Posaune. Könntest Du auch vertauscht mal probieren.
Der Trompete würde ich das M160 geben, aber nicht so nah dran, sondern eher etwas weiter weg (70-80 cm). Der Trompeter müsste diszipliniert ins Mikro spielen wegen der Hyperniere. Das TLM 103 dann für die Saxophone.

Wenn Du den Satz gemeinsam einspielen lässt, dann denke bei den Mikros an die 1:3 Regel, damit Du keine Kammfiltereffekte bekommst.

Aus dem Bauch heraus würde ich den 1073 Klon für Trompete und Sax nehmen (in der Vorstellung, dass Euphonium und Posaune eher unten herum füllen und vielleicht nicht so vorne stehen sollen). Welche anderen Preamps stehen denn noch zur Verfügung?
 
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Der Abstand von mehreren Mikros zueinander sollte mindestens dreimal so groß sein wie der Abstand zur Schallquelle. So wie es MS-SPO verlinkt hat bei Sengpiel.
 
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Auch wenn ich sonst einen großen Bogen ums D112 mache, für das Euphonium kann ich es mir gut vorstellen. Ich hatte das schon mal da oder dort bei den tiefen Blasinstrumenten wie Tuba oder Bariton im Einsatz. Allerdings Live, aber da hat das Teil ganz gut getan.
Ohne auf die Zumietung eines M160 ausweichen zu müssen, kannst du das RE 20 an die Posaune stellen und das M88 an die Trompete. letzteres ist aktuell echt mein To-Go Mikro für Trompeten. da muss man nicht viel kurbeln, es klingt einfach schon unbehandelt ganz gut.
Sax würde ich auch mit dem TLM abnehmen.

Da die Preamps eines älteren Motu gar nicht mal so schlecht sind, könnte man damit alleine schon gute Ergebnisse erzielen, wie ich finde. Vom Gefühl her würde ich aber auch die "besseren" Preamps an Saxofon und Trompete verwenden. Probleme mit dem Gain wirst du mit keinem der Preamps haben, da die Signale ja nicht flüster leise sein werden. Wenn ja, dann die "besseren" an den pegelärmeren Mikros wie das M88 und RE20.

Wenn das nicht gerade ein Brass Quartett, das solo Blues spielt, ist, dann ist die Wahl der Mikros und Preamps aus meiner sicht ohnehin nicht sehr heikel. Denn die werden üblicherweise nicht extrem im Vordergrund beim Mix sein.
Der Aufnahmeraum ist okay, aber nicht optimal, vor allem ist die Decke eher niedrig.
Da wird es auch eher um die Positionieren der Musiker und Mikros zueinander gehen, als welches Mikro steht bei welcher "Tröte" :evil: . Da solltest du mehr darauf achten, dass die nicht unbedingt in Richtung schallharter Mauer spielen, die Reflexionen können, auch wenn das alles Mikros mit Richtwirkung sind, unangenehm werden. Auch die Deckenbeschaffung über dem Euphonium kann bedeutend sein. Da wäre auch eine Reflexionsdämpfung von Vorteil, wie ich finde.
 
Wo sind die Austrian Audio? Die würden gut passen.
 
Die sind noch nicht in meinem Besitz.

Ich habe das D112 nun gegen ein beyerdynamic TG I51 eingetauscht, da bin ich flexibler aufgestellt.
 
Hi :hat:

wenn du wenig Zeit zum Experimentieren hast, würde ich auf jeden Fall eine Stereo Raummikrofonierung machen, auf der alle Bläser drauf sind.

Einzelmikrofonierungen, hmmmm das kann zu echten Problemen führen, die man nicht so schnell schnell lösen kann.... Ich wollte mit einem Kollegen mal ein Podcast machen, und hatten beide separate Mikrofone. Das klang schrecklich im selben Raum, wir haben mit den Abständen gespielt, versucht die beiden Mikrofone gegenseitig zu isolieren etc... Am Ende haben wir uns ein Mikrofon mit etwas grösserem Abstand geteilt und das Klang ohne zu tüfteln wesentlich besser als alles was wir mit 2 Mikrofonen versucht haben...

Du kannst die Bläser ja mal einzeln mikrofonieren, und gucken was du dann mit der Aufnahme anfangen kannst. Falls die Einzelaufnahmen Probleme machen, kannst die einfach weglassen und nur die Raummikrofonierung verwenden.
 
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Hallo Chris,
wie Du weißt, schätze ich Deinen Rat sehr. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass der Raum nicht optimal ist und ich aller voraussicht nach die Saxophone (oder zumindest eines davon) hinterher als Overdub mache.

Im Moment tendiere ich allerdings grundsätzlich wieder dazu, die Bläser alle nacheinander antanzen zu lassen und einzeln aufzunehmen, da es wohl nicht so leicht ist, alle an einem Aufnahmetag ins Studio zu bekommen.
 

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