Bitte um schnelle Hilfe: XLR > Stereoklinke selber löten

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Guten Morgen,

nun schlage ich mir meine kostbaren Nachtstunden um die Ohren und bin immer noch kein Stückchen schlauer. Heute um 12 Uhr werde ich zum Löten verabredet sein und habe immer noch keine Ahnung, wie ich die Stecker miteinander verbinde. Um jede schnelle Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Worum geht es?
Ich möchte mein Sennheiser MD21 (dynamisches Tauchspulenmikrofon mit XLR-Stecker) mit meinem Aufnahmegerät Zoom h1 (Mic-Eingang = Miniklinke) für Aufnahmen verbinden.

Was habe ich?
XLR Buchse: Neutrik NC3FXX-B
Kabel, 2m: Sommer Cable Goblin
Miniklinke, stereo: Neutrik NTP3RC-B

Was brauche ich?
Als ich die Einzelteile beim großen T kaufte, beriet mich der Verkäufer recht kompetent und sagte, dass ich es wie folgt löten sollte:

XLR 1 und XLR 3 > Abschirmung > Klinkenmasse
XLR 2 > Phase+ und Phase- (verdrillt)
Phase+ > Klinkenspitze
Phase- > Klinkenring

im Netz finde ich hingegen nur die Belegung:

XLR 1 > Kabel-Geflecht > Klinkenmasse
XLR 2 > Phase+ > Spitze
XLR 3 > Phase- > Ring

…und das verwirrt mich. :confused: Wie ist denn nun die richtige Belegung? :confused:

Was möchte ich?
Am liebsten bekäme ich aus dem Mono-Signal des Mikros ein (unechtes) Stereo-Signal, ohne die Abschirmung des symmetrischen Kabels über Bord werfen zu müssen (was mir wichtig ist).

Was möchte ich nicht?
Aufnahmen, die nur eine einseitiges Signal besitzen, sodass ich es immer erst im Computer verdoppeln muss, bevor man auch auf beiden Ohren etwas hören kann.


Liebe Grüße und gute Nacht!
 
Eigenschaft
 
Ist die Klinkenbuchse Mono oder Stereo?

XLR -> Eselsbrücke: niX (also Schirm), Leiter, Return (also negativ).

Das Audiosignal liegt also zwischen 2 und 3 an. Masse, Schirm ist demzufolge 1.

Bei Klinken ist das Signal am Tip und die Masse am Schaft. Das Signal liegt zwischen den beiden an. Masse und Negativ ist sozusagen eins bei Klinken. (ausser man benutzt Stereoklinken für Monosignale, der Fall liegt aber hier nicht vor).

Also wie XLR 2 an Tip gelötet. Sowohl Schirm (XLR Pin 1) als auch negatives Signal (XLR Pin 3) kommen an den Schaft des Klinkensteckers. Wobei in deinem Fall der Schirm wegfallen kann, aber für die Schirmung etwas besser ist.

Wenn es ein Stereoeingang ist, dann haben die Klinken noch einen Ring für das andere Signal. Willst du dein Mikrofonsignal sowohl auf rechts als auch auf links, dann musst du auch den Ring mit XLR 2 bzw. Spitze verbinden.
 
ja, die klinkenbuchse als auch der von mir zu verwendende stecker sind stereo. so wie ich dich verstehe, hat mir der berater von thomann also die richtige belegung genannt.

1000 dank für deine hilfe. um diese uhrzeit keine selbstverständlichkeit!
 
just-lights
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Hallo,
ich möchte diesen Thread gleich mal für eine ähnliche Frage aufgreifen.
Aus meinem Fender Mustang III V2 kommt ein symmetrisches Line Out Signal (2x XLR), einmal links und einmal rechts. Da ich ein Stereosignal habe, möchte ich natürlich auch einen Stereoeingan am Mischpult (Klinkenstecker 6,3mm, Yamaha MG 166CX, unsymmetrische Stereo-Klinken-Buchse) nutzen. Als Länge habe ich mir ein 9m Kabel vorgestellt.

In der Bedienungsanleitung vom Mustang steht:
"An diesen stereo XLR-Ausgängen liegen symmetrische Line-Pegel-Signale für Mischpulte oder Aufnahmegeräte an. Drücken Sie den GROUND LIFT-Schalter, um die Masseverbindung (Pole 1) der XLR-Buchsen zu unterbrechen und dadurch eventuell Störeinstreuungen zu verringern. Normalerweise sollte diese Taste gelöst sein (Signalerdung)."

Ist die folgende Verlötung richtig?
XLR:
Pin 1 Masse
Pin 2 spannungsführend
Pin 3 kalt

Was muss jetzt an welchen Kontakt am Klinkenstecker? Brauche ich einen Stereoklinkenstecker (ein symmetrisches Signal wäre mir wegen der verminderten Störgeräuschempfindlichkeit lieber)? Muss dieser Ground-Knopf bei mir nun gedrückt sein oder nicht?


Vielen Dank und beste Grüße
 
Da ich ein Stereosignal habe, möchte ich natürlich auch einen Stereoeingan am Mischpult (Klinkenstecker 6,3mm, Yamaha MG 166CX, unsymmetrische Stereo-Klinken-Buchse) nutzen. Als Länge habe ich mir ein 9m Kabel vorgestellt.
Warum nicht 10? Gibt es wesentlich öfter fertig konfiguriert, und wenn du jetzt meinst, dass 9m genug sind, garantiere ich dir, es wird nicht mehr lange dauern, bis genau der Meter mal fehlt ;)

Zur eigentlichen Beschaltung: An dem MG 166CX sehe ich auf den Bildern keine Stereoklinken - die Eingänge sind eigentlich alle als 2x Klinke, je links und rechts, ausgeführt. Ob symmetrisch oder nicht, müsste man mal dem Datenblatt oder dem Manual entnehmen - wenn die Eingänge unsymmetrisch sind, kannst du auch mit der geschicktesten Lötaktion nicht auf symmetrisch kommen.

Was ich empfehlen würde: 2 Kabel jeweils XLR weiblich auf "Stereo"klinke (also symmetrisch). Wenn das Pult (oder ein anderes, mit dem du mal arbeitest) symmetrische Eingänge hat, ist alles gut - wenn nicht, wird es halt in der Buchse auf unsymmetrisch gezogen. Das passiert automatisch, und eine symmetrisch beschaltete Klinke in einer Monobuchse schadet nicht. Mit der Lösung wärst du für alle Fälle gerüstet und brauchst di um nichts mehr kümmern.

Die Beschaltung (wenn du nicht fertig kaufen willst) ist XLR 1 auf den Schirm/Schaft der Klinke, XLR 2 auf Tip und XLR 3 auf Ring.

"An diesen stereo XLR-Ausgängen liegen symmetrische Line-Pegel-Signale für Mischpulte oder Aufnahmegeräte an. Drücken Sie den GROUND LIFT-Schalter, um die Masseverbindung (Pole 1) der XLR-Buchsen zu unterbrechen und dadurch eventuell Störeinstreuungen zu verringern. Normalerweise sollte diese Taste gelöst sein (Signalerdung)."
[...]
Muss dieser Ground-Knopf bei mir nun gedrückt sein oder nicht?

Wie die Bedienungsanleitung schon sagt: im Standardfall erstmal nicht. Alles andere kommt auf die Situation vor Ort an, das kann von Gig zu Gig unterschiedlich sein. Wenn es wegen einer Masseschleife brummt, ist der Groundlift oft die Lösung. Wenn allerdings keine Masseschleife vorliegt, fängt man sich unter Umständen mit aktiviertem Groundlift erst recht Störungen ein, weil es passieren kann, dass der Schirm dann kein definiertes Potential mehr hat. Ausprobieren - schiefgehen kann nichts, und es gibt aus gutem Grund dort einen Schalter statt einer Lötverbindung ;)

Im Regelfall sollte man den Groundlift auslassen - erst wenn es Brummprobleme gibt, die auf genau diese Verbindung zurückzuführen sind, sollte man ihn deaktivieren.
 
Leider hat der Yamaha MG 166CX wie mein MG16/6fx nur unsymmetrische Mono Klinke. Nur damit sie auch mit den blöden Cinch Eingängen kompatibel sind. Da würde ich bei Bedarf lieber die billigen Adapter stecken.
Wenn der Fender Mustang tatsächlich Trafo-Ausgänge hätte, müsste XLR Pin 3 nach Masse gebrückt werden. Das Signal wäre in diesem Fall ohne die Masseverbindung leise und höhenlastig.
Die beste Verkabelung wäre dann so: XLR pin 2 - Tip, XLR Pin 3 Sleeve, XLR pin 1 an Masse und auch an Sleeve.
Ein Stereo-Klinkenstecker mit XLR 3 -> Ring, der ins Leere ginge würde dann nicht funktionieren.

Gruß
Christoph
 
Das ist theoretisch richtig. In der Praxis reicht es meist, die Steroklinke in die Monobuchse zu stecken. Erstens sitzt der Masseabgriff bei Monobuchsen sehr oft genau dort, wo er dann Schaft und Ring kurzschließt. Und zweitens ist es bei Servosymmetrierung schlocht egal, ob beide "Pole" da sind oder nur einer - mehr als dass es unsymmetrisch wird, passiert dann nicht (gut, die 3dB Pegelverlust hat man dann - die hat man beim Kurzschließen aber auch).

Und beim Trafo gibt es auch in 99% nur Probleme, wenn man den Groundlift betätigt (was sich bei unsymmetrischen Signalen eh verbietet) - ansonsten verhält sich das genauso wie bei der Servosymmetrierung. Der hypothetische Fall, dass ein Ende der Trafowicklung "ins Leere" geht, wird erst in den exotischen Fällen relevant, wo man ausnahmnsweise keinen Trafo mit Mittenanzapfung hat, sondern einen voll isolierten. Das gibt es aber so gut wie nicht.

Faktisch habe ich in 20 Jahren nicht einen Fall gehabt, wo das schlichte Einstecken einer symmetrischen Leitung in einen unsymmetrischen Eingang nicht problemlos funktioniert hätte...
 
Faktisch habe ich in 20 Jahren nicht einen Fall gehabt, wo das schlichte Einstecken einer symmetrischen Leitung in einen unsymmetrischen Eingang nicht problemlos funktioniert hätte...
Diesen Fall habe ich schonmal gehabt. Das war irgendein Soundexpander. Der wollte das nicht.
 
Leider hat der Yamaha MG 166CX wie mein MG16/6fx nur unsymmetrische Mono Klinke.
Das ist im Übrigen nur bei den Stereo-Kanälen so. Die Mono-Kanäle haben symmetrische Klinkeneingänge. Sollte es also wider Erwarten Probleme geben, kann man ohne weiteres auf zwei Monokanäle statt eines Stereokanals ausweichen.
 
Vielen Dank für die Antworten. Ich werd mir mal ein symmetrisches Kabel löten und dann mal sehen, ob es funktioniert.

Eine Frage hätte ich noch. Ich plane mir die Anschaffung eines Kawai MP6. Mit welchen Kabel sollte ich das Piano mit dem Mischpult verbinden? Symmetrisch oder unsymmetrisch? Es geht um eine Kabellänge von etwa 8m und sollte bühnentauglich sein.

Vielen Dank!
 
Wenn es geht, ist symmetrisch eigentlich immer die bessere Wahl.

Ich sehe allerdings gerade: das MP6 hat keine symm. Ausgänge - dann bringt eine symmetrische Leitung natürlich nichts...
 
Das heißt, ich sollte mir lieber ein kurzes unsymmetrisches Kabel kaufen und dann über eine DI Box per XLR ins Mischpult? Welche DI kann man dafür empfehlen?
 
Entweder das (ein Pärchen DIs zu besitzen und im Gepäck zu haben ist nie verkehrt), oder halt unsymmetrisch - 8m sind eigentlich keine Länge...
 

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