Bitte um Gesangskritik - good good father

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Big_Maama
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Hallo!

Ich arbeite gerade an meinem Gesang und habe schon in etwa 10 Gesangsstunden absolviert. Dank Corona habe ich
gerade auch reichlich Zeit zu üben, allerdings möchte ich auch in die richtige Richtung üben, und da könntet ihr mir
helfen. Hört euch doch einfach mal die Gesangsprobe an, die ich mit meinem neuen kleinen Heimstudio aufgenommen habe und gebt mir bestenfalls ein paar Tipps.
Als Mic habe ich das Audio Technica AT2035 benutzt. Mein langfristiges Ziel ist es, ein paar Klavier und Gesangsstücke auf
Youtube hochzuladen. Ich übe gerade insbesondere poppige worship Musik, da die meine Schwächen denke ich besonders
offenlegt und ich so am meisten lernen kann.


https://soundcloud.com/spassgamer/good-good-father/s-syd36dsXxnJ

DANKE

LG
Paul
 
Eigenschaft
 
Auch hallo!

Hört euch doch einfach mal die Gesangsprobe an, die ich mit meinem neuen kleinen Heimstudio aufgenommen habe und gebt mir bestenfalls ein paar Tipps.
Als Mic habe ich das Audio Technica AT2035 benutzt.

Ich bin mir zu 100% sicher, dass du auch ohne langes Selbst-Studium deutlich mehr aus deinem kleinen Heimstudio rausholen könntest. Momentan klingt es, als hättest du das Mikro einfach irgendwo im Raum platziert und live eingespielt. Dadurch klingt es zwar auch nicht schlimm, aber auch nicht besser als mit einem einfachen Fieldrecorder oder einem besseren Smartphone. Nimm, wenn es nicht anders geht, ruhig mal nacheinander auf und gehe auf jeden Fall näher ans Mikro.

Zum Gesang: Du singst das ordentlich, aber (noch) ohne jegliche Attitüde. Und für mich ist (natürlich rein subjektiv) die Attitüde wichtiger als die Intonation oder die Gesangstechnik. Eine Attitüde könnte sein: Besonders leidernschaftllich oder gefühlvoll, aber auch das Gegenteil: sehr unprätentios, aber dennoch schön. Auch Ironie wäre möglich.

Im Moment sind es "nur" recht ordentlch gesungene Töne von einer Stimme, die niemandem wehtut.

Das klingt womöglich kritischer, als es gemeint ist: Tatsächlich würden wohl viele andere freudvoll Purzelbäume schlagen, wären sie nach 10 Gesangstunden schon so souverän wie du. Du bist daher also auf einem sehr guten Weg.
 
@antipasti

Vielen Dank für die Kritik! Genauso habe ich mir das vorgestellt. Das mit dem mangelnden Gefühl in der Stimme stimmt wohl, meinte meine Gesangslehrerin auch. Liegt ziemlich sicher daran, dass ich mich noch sehr auf das "richtig" singen konzentriere, den Text noch nicht auswendig konnte und so nicht dem Gefühl freien Lauf geben konnte.

Kennst du oder ein anderer hier sich mit Aufnahmetechnik aus? Das Mikro war in etwa 20 cm vor meinem Stimmorgan, da ich noch keinen Popschutz habe, und der Regler am Audio interface (Behringer UMC404HD) bei 40 %.

Als Software benutze ich Studio One 4 und hab mit dem Equalizer etwas die Tiefen und Mitten betont. Sonst nichts groß gemacht. Woran könnte es liegen, dass die Aufnahme so mittelmäßig klingt?
Ich hab ja schon einiges investiert in mein Heimstudio... Wäre dann schon schön, wenn es besser als eine Handyaufnahme klingt.
 
Das mit dem mangelnden Gefühl

Ich habe vermeidet, das Wort "Gefühl" zu benutzen, da das eben sehr schnell missinterpretiert wird. Ich habe "Attitüde" benutzt - man kann einen Song auch gelangweilt singen, aber das dann halt überzeugend.

und der Regler am Audio interface (Behringer UMC404HD) bei 40 %

Der Regler am Interface sollte so eingepegelt werden, dass er gerade eben nicht oder nur selten in den orangen/roten Bereich kommt. Hol dir ruhig einen Poppschutz und geh näher ran. Bei deiner Stimme könnte der sogenannte "Nahbesprechungseffekt" durchaus wirkungsvoll sein.
 
Zum Gesang hat @antipasti schon das richtige gesagt, meine ich. Weiter so.

... Das Mikro war in etwa 20 cm vor meinem Stimmorgan ...

Es klingt aber echt, als wäre es drei Meter weg. In 20 Zentimetern Entfernung muß das eigentlich anders tun.
Weil das gerne mal ein Fallstrick ist: Singst Du in die richtige Seite des Mikrophons ? ;-)
Klingt blöd, das mit der falschen Seite ist mir aber auch schon passiert ... hüstel
 
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Singst Du in die richtige Seite des Mikrophons ?

Guter HInweis. Meistens dort, wo das Logo oder der Schriftzug ist. Und nicht wie im Fernsehen von oben reinsingen, sondern seitlich - zumindest bei diesem Mikrotyp (bei Bühnenmikros ist es dann anders). Kurzum: Das Mikro muss vertikal aufgestellt sein und du musst in die Logoseite reinsingen.

Etwa so:

| >

Der Strich ist das Mikro, die Klammer dein Mund.
 
Zum Gesang hat @antipasti

Singst Du in die richtige Seite des Mikrophons ? ;-)
Klingt blöd, das mit der falschen Seite ist mir aber auch schon passiert ... hüstel

DANKE!!! Ja, ich hab tatsächlich an der falschen Seite reingesungen :D :D Mensch, ich hab angenommen, man könnte beide Seiten
benutzen :D Also es klingt jetzt schon viel Näher, aber trotzdem haut mich der "Sound" nicht wirklich vom Hocker, und ich frag
mich warum. Die Eingangslautstärke am Interface habe ich jetzt auf ca 30 % reduzieren müssen, da sonst das Mikro übersteuert, wenn
ich mit 5cm Abstand ins Mikro singe. Mir fällt auch auf, dass ich bei Studio one alle Lautstärkeregler ziemlich weit nach oben stellen muss, um eine gescheite Ausgangslautstärke zu bekommen. Ist das normal? Ich denke, das Mikro nimmt doch mehr Details auf,
wenn es bei einer Empfindlichkeit von 50-100 % eingestellt ist, oder?
Hab jedenfalls den Eindruck, dass es bei den jetzigen "30 %" noch immer nicht brilliert.
Brauche ich einen Vorverstärker oder so etwas? Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich :)

Nachtrag: Das Mikro benötigt eine Phantomspeisung i.H.v. 11V - 52 V und bekommt durch das Audio interface eine Phantomspeisung von 48V - also am oberen Ende .... vll hat das ja mit dem "Problem" zu tun..
 
Zuletzt bearbeitet:
das Mikro nimmt doch mehr Details auf,
wenn es bei einer Empfindlichkeit von 50-100 % eingestellt ist, oder?

Nein, das Mikro nimmt immer dasselbe auf.
Es ist auch recht normal, daß man bei Gesangsaufnahmen relativ hochpegeln muß. Ein extra Vorverstärker muß nicht sein, im Interface ist ja schon einer drin. Und wenn Du den Pegel dort zurückdrehen mußt, damit es nicht übersteuert, dann ist das halt die verfügbare Lautstärke. Alles ok soweit ;-)
 
OK, danke erst einmal für die Hilfe. Vll hat das Mic jetzt doch ne ganz gute Qualität, nur ich war nicht von meiner eigenen Stimme überzeugt. :D
Ich übe jetzt einfach mal weiter und in 2 Wochen oder so lade ich noch einmal etwas hoch.
 
Hallo Paul,
das ist sehr schön so, du singst richtig „genug“, lass das mal los mit dem richtig singen und arbeite am Musik machen.
Corona lässt ja viel Zeit dazu.
ich geb dir mal die 3 dinge, (die aus meiner Sicht relevantesten Dinge) an denen du arbeiten könntest.
- sing das ganze mal mit einem mimischen lächeln und einem große-Augen-Staunen. Übertreib das mal total, und höre, wie der Klang sich dann ändert.
Lächeln bringt ein bisschen Biss in die Hebemuskeln neben der Nase, was den Klang heller macht und Staunen macht den Gaumen höher und öffnet damit auch den Hals.
Such dir ne Emotion dazu, liebst und verehrst du deinen Vater? Dann nimm ihn, ansonsten nimm sonst irgendwas „GROSsES“, kann auch eine andere Person sein, die du liebst und bewunderst, mach das groß, übertreib es, verkitsch es, zurücknehmen geht dann leicht, erst braucht es eine Idee zu dem übertriebenen!!!

- versuch mal von diesem Übermäßigen Betonungen von der 1 und der 3 wegzukommen. Hämmer es weniger im Klavier, klar machst du damit den Beat, aber du würdest den Text doch nie so sprechen. Sprich den Text, und dann sing ihn mehr so, wie du ihn sprichst, „egalisiere“ das ein bisschen, damit du mehr natürlichen fluss kriegst. die punkte/ noten auf dem Papier sind nur anhaltspunkte. Beim Singen sind wir immer dem Text unterworfen, da kommt mal was eher oder später, um es natürlicher dem inhalt zu unterwerfen, sonst klingt es unnatürlich und mechanisch „von den Noten abgesungen“.

- arbeite mal an dem P von Perfekt: du brauchst hier viel mehr Lippen-Luft- P - Energie, das hilft dir den für dich hohen Tön zu verbessern. Denk das wort etwas mehr als als P - örfökt..., ( nur als Gedanke), beim perfect sprechen.
Denk das P als Explosion, als Sprungbrett, schick es 50 m entfernt nach vorne oben...
ist schwer schreibend zu erklären, aber probiers mal.

und noch eine frage, heißt das thou my father? hat das ne religiöse dimension für dich?
Dies nur aus Interesse.

Das ist ein wunderschönes Stück und DU kannst da richtig was Schönes draus machen. Du bist der Täter! Nimm das Stück und gestalte es. Da geht schon super viel von deiner Aufnahme wie ich finde in die richtige Richtung.
Herzlichen gruss
Karin
 
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@vokarin

Vielen Dank für deine ausführliche Hilfe! Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen :). Gerade die langsamen/gefühlvollen Stücke wie
dieses hier bereiten mir Schwierigkeiten und genau deshalb kann ich da jede Hilfe gut gebrauchen. Das Stück heißt Good good father und ist auch auf Youtube zu finden. Ich spiele es so ähnlich wie Jon McConnell bzw. daran habe ich mich orientiert. Danke auch für den
Hinweis zum Klavierspiel. Ich spiele noch nicht lange Pop Piano, sondern sonst eher Jazz und Boogie Woogie- und das ist dann eher
rhythmusbetonte Musik, bei der ich voll die Sau rauslasse. Von daher ist das für mich schon eine Umstellung, aber das wird schon.. ;)
Und ja, das Stück hat eine religiöse Dimension für mich und ich übe gerade recht viel Worship piano. Ich übe jetzt erst einmal noch zwei
Wochen oder so und dann lade ich mal wieder etwas hoch, vll dann auch ein Jazz-Stück.

LG
Paul
 
Also es klingt jetzt schon viel Näher, aber trotzdem haut mich der "Sound" nicht wirklich vom Hocker, und ich frag
mich warum.
Hängt vielleicht mit der (fehlenden) Bearbeitung zusammen. Bei mir sind auf den Vocals z.B: immer EQ, Kompressor, Hall.
Kennst du oder ein anderer hier sich mit Aufnahmetechnik aus?
Schau doch mal hier rein, bzw. poste konkrete Fragen:
https://www.musiker-board.de/forum/recording-starter.448/
 
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