Um das somnolente Klassik-Sub wieder einmal etwas zu beleben
- eine Autobiografie die ich kürzlich las und die ich in meiner Hitliste ganz weit oben einreihen würde: Renée Fleming: Die Biografie meiner Stimme.
Der Titel der dt. Übersetzung passt perfekt: Renée Fleming stellt (v.a. im ersten Teil des Buches) tatsächlich ihre Stimme und nicht sich selbst in den Mittelpunkt! Sie will u.a. mit ihrem Buch auch jungen Sängern Mut machen und zeigen, dass auch ein steiniger Weg am Ende von Erfolg gekrönt sein kann!
Im ersten Teil beschreibt sie detailliert, mit vielen technischen Details, ihre Stimmausbildung. Auch für eine Hobbysängerin wie mich extrem spannend zu lesen. Ich hatte während des Lesens jedenfalls dauernd das Bedürfnis aufzuspringen und sofort zu versuchen, ihre Vorgehensweisen auszuprobieren - schon fast ein Lehrbuch zum singen lernen
Auch interessant war, wieder einmal zu sehen, wie viel Arbeit, Fleiss und Durchhaltevermögen in einem Gesangsstudium stecken!
Weiter erzählt sie wie extrem schwierig es war, nach dem Studium im knallharten Gesangs-Business Fuss zu fassen, dies also auch für ein Ausnahmetalent wie sie!
Im zweiten Teil des Buches, geht es u.a. um Marketingangelegenheiten, Verträge etc. Hier habe ich teilweise etwas quergelesen. Spannend dafür dann wieder, wenn sie aus ihrem Alltag als Sängerin erzählt: wie sie Familie und ihren wunderbaren aber stressigen Job unter einen Hut bringt, an neue Partien herangeht, ihre Begegnungen mit Sängerkollegen oder Dirigenten, ihre Erfahrungen mit verschiedenen Theatern oder auch die exakte Beschreibung des Ablaufs eines Aufführungstages an der Met.
Das Eindrücklichste am Buch für mich aber war, wie schonungslos offen sie ist. Wie ehrlich sie auch Misserfolge und die damit zusammenhängenden Gefühle beschreibt.
Alles in allem ein Buch das wirklich sehr lesenswert ist!