Bin ich benachteiligt, weil ich auf einem E-Piano spiele?

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Ein Phänomen, was mir leider schon zu oft aufgefallen ist & meine Motivation stark trübt.

Ich spiele daheim auf einem Yamaha P 140, hat mich schon ne Menge Geld gekostet. Nehmen wir mal an, ich spiele Chopins Revolutionsetüde. Ich übe daheim & kann's noch nicht in richtigem Tempo. Dann geh ich zu meiner Freundin, die ein akustisches Klavier besitzt & staune nicht schlecht, als die Läufe der linken Hand am Anfang wie gebuttert laufen. Daheim wieder zurück stelle ich mit Entäuschung fest, nix läuft. :confused:

Ein akustisches Klavier kommt für mich nicht in Frage. Ich lebe in einem Mehrfamilienhaus. Außerdem brauche ich ein digitales Klavier zum Einspielen auf meinem Laptop.

Hab ich also irgendeine Möglichkeit diese offensichtliche Benachteiligung zu umgehen? Ich bin doch sicher nicht der einzige, dem so was passiert, oder?
 
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Sowohl die P-80/P-90 als auch die P-120/P-140 haben seinerzeit bei mir einen etwas teigigen - um nicht zu sagen zähen - Eindruck hinterlassen. Die frühere Yamaha-Konzeption ist eine andere als z.B. Rolands damalige Tatstaturphilosophie, deren älteren DPs nicht ganz zu Unrecht ein gewöhnungsbedürftiges Repetitionsverhalten nachgesagt wird.

Probier doch einfach mal beim Händler Deines Vertrauens aktuelle DigiPis verschiedener Hersteller aus. Dann merkst Du schon obs besser läuft oder (auch) nicht. :)
 
Hi,

ich kenne die Tastatur vom P120 leider nicht, habe aber ein P80 zuhause, was ja die gleiche Generation ist, wenn ich mich nicht täusche.
Das P80 hat eine extrem "schwere" Tastatur muss ich sagen und ich kann dein Gefühl da nachvollziehen. Allerdings kommt es auch auf das Klavier an, auf dem du spielst. Allein dadurch kann das schon kommen. Es muss also nicht zwingend da dran liegen, dass es ein Digitalpiano ist.

Ich hatte jetzt schon recht viele 88er Hammermechanik Tastaturen vor der Nase und auch einige sehr lange gespielt. P80, Gem Pro 2, Stage 88, Fatar Studio 900, PC1, Clavinova von was weiß ich wann. Diese habe ich recht lange gespielt und habe auch da schon Unterschiede ausmachen können. Auf der P80 Tastatur bin ich nicht Ansatzweise so schnell wie zum Beispiel auf dem Stage aber ich kann wesentlich besser dynamisch und gefühlvoller spielen.

Gruß
Thorsten
 
Kurze Anmerkung, es ist ein P 140, hab mich geirrt.

Sticks, das werde ich wohl tun müssen. Die Frage ist halt, ob das einfach daran liegt, dass ein Klavier "natürlicher" ist?
 
Kurze Anmerkung, es ist ein P 140, hab mich geirrt.

Das macht in Sachen Tastatur zu den Klaviaturen der anderen Yamaha-Modelle, die ich oben angesprochen habe, keinen wesentlichen Unterschied.

Die Frage ist halt, ob das einfach daran liegt, dass ein Klavier "natürlicher" ist?
Man empfindet das wohl häufiger so. Gerade was Feinheiten angeht, z.B. pp oder das Obertonverhalten, vermag ein Digitalpiano ein Upright oder Flügel eben nicht im Detail abzubilden.

Ein Klavier ist ein Klavier, ein Stagepiano ist ein Stagepiano. Letzteres ist für die multiple Sounderzeugung auf der Bühne, darunter auch Orgel-, E-Piano, Streicher-, Brass- und andere Soundsimulationen, gebaut und dessen Tastatur darauf abgestimmt. Dafür macht es diesen Job (ab der mittleren Preisklasse aufwärts), finde ich, recht gut. ;)
 
Ich finde, eine etwas schwere Tastatur muß nicht unbedingt von Nachteil sein. Ich habe zum Beispiel zu Hause ein Yamaha CP33. Den direkten Vergleich zu anderen Yamahas wie dem P140 habe ich jetzt nicht, aber gegenüber den meisten Digitalpianos anderer Hersteller hat das CP33 definitiv eine Tastatur der schwereren Sorte.

Wenn ich mal eine Woche oder länger nicht gespielt habe, was aus Zeitgründen leider vorkommen kann, dann merke ich jedes Mal, wie meine Finger am Anfang ziemlich schnell schlapp machen. Nach einem Tag Training geht's dann wieder. Der Vorteil ist aber, daß ich relativ leicht auf fremden Klavieren/Flügeln spielen kann, ohne daß meinen Fingern die nötige Kraft fehlen würde.

Sieh es vielleicht einfach als Konditionstraining, damit du deiner Freundin auf ihrem Klavier später umso schöner was vorspielen kannst :) Wobei du dich natürlich auch nicht mit dem P140 rumquälen mußt, wenn dir die Tastatur einfach überhaupt nicht liegt...
 
ohne speziell das P140 zu kennen, die älteren Digipianos sind schon teilweise etwas schwergängig. Probier doch im Laden mal die aktuellen von Roland (RD700GX, HP305), Yamaha (CP50, CP5), Kawai (CN23) aus und teil uns dann Deine Ergebnisse mit, wäre sicherlich interessant.

Das wird hier aber oft diskutiert und natürlich wird immer wieder angemerkt, dass auch ein echter Flügel und ein echtes Klavier und sogar die unterschiedlichen Hersteller komplett verschieden sind. Es reicht eben nicht einfach blei an die Tasten zu hängen, wie es manche billig Hersteller vielleicht machen. Die Tastatur muss schon ausgewogen sein, ähnlich wie vielleicht ein Tennisschläger oder ein Schwert....;-) Da kommt es natürlich immer auf den persönlichen Geschmack des verantwortlichen bei dem Hersteller an.

Mit gefallen besonders die Roland Tastaturen, eben weil sie etwas leichtgängiger sind und ich dadurch sehr gut spielen kann, ob dies nun besonders realistisch ist oder nicht, ist schwer bis gar nicht zu beantworten.
 
Naja, ich kenn das Problem umgekehrt.
Bei meinen Eltern steht ein kleines, allerdings klanglich recht ansprechendes Steingraeber-Klavier. Erkauft wird das mit einer ziemlich trägen Mechanik (die beweist, dass der Firmenname Renner allein nichts aussagt...)
Die Folge ist, dass ich viele Sachen, die auf anderen Instrumenten (Digitalpiano, Flügel, Klavier - egal) kein Problem sind, auf dem Steingraeber nicht so richtig hinbringe.

Ich versuche es, sportlich zu sehen: Was auf dem Steingraeber klappt, läuft überall :p
 
Ich versuche es, sportlich zu sehen: Was auf dem Steingraeber klappt, läuft überall :p

Das gleiche Phänomen hatte ich mit einem Blüthner-Flügel in unserer Hochschule, bei dem das Tastengewicht gefühlt doppelt so hoch war wie auf dem Rest der Instrumente - eine richtige Hantelbank. ;) (Was jetzt nicht heißen soll, dass ich Klavierspielen mit Kraftsport verwechsle - nichts könnte weiter voneinander entfernt sein!)

Zum Thema: Von früheren Digitalpianos hatte ich immer vor allem einen Eindruck, nämlich, dass sie gnadenlos ehrlich sind. Wahrscheinlich gilt das aber auch nur für bestimmte Aspekte der Spieltechnik, und die damaligen Defizite im Repetitionsverhalten werden sicherlich auch noch eine Rolle spielen. Letztendlich ist das ein Phänomen, das nicht nur auf E-Pianos beschränkt ist: Versuch mal, ein barockes Stück, das Du auf dem Klavier gespielt hast, auf einem Cembalo zu spielen. Wahrscheinlich wird sich das mindestens genauso seltsam anfühlen wie auf einem E-Piano. Unterschiedliche Instrumente reagieren eben unterschiedlich empfindlich auf einzelne Teilaspekte der Spieltechnik.
Was heutige E-Pianos angeht, so habe ich den Eindruck, dass die Hersteller in den letzten 10 Jahren enorm dazugelernt haben. Ich finde, ein heutiges E-Piano mit unterschiedlich gewichteten Tasten (im Bass schwerer, im Diskant leichter) und anständigem Repetitionsverhalten ist durchaus eine ernstzunehmende Alternative zum schweren akustischen Gerät, zumindest was dem Heimbereich angeht, und vor allem als Übinstrument keineswegs mehr fragwürdig. (Abgesehen vielleicht von ultraspeziellen Spieltechniken, die aber im Normalfall nicht gebraucht werden.)
 
Was heutige E-Pianos angeht, so habe ich den Eindruck, dass die Hersteller in den letzten 10 Jahren enorm dazugelernt haben. Ich finde, ein heutiges E-Piano mit unterschiedlich gewichteten Tasten (im Bass schwerer, im Diskant leichter) und anständigem Repetitionsverhalten ist durchaus eine ernstzunehmende Alternative zum schweren akustischen Gerät, zumindest was dem Heimbereich angeht, und vor allem als Übinstrument keineswegs mehr fragwürdig.
Sehe ich fast 100%ig genau so. Es gibt winzige Unterschiede, an die die D-Piano-Hersteller nicht heran wollen, weil sie 'wenig bringen' und nur mit immensem Aufwand herstellbar sind. Dazu gehört das leichte Aufsetzen der Hämmer. Auf allen D-Pianos, die ich kenne, reißt der Ton beim Loslassen der Taste ab, egal wie sanft ich bin. Damit muss / kann man leben.
 

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