Hallo Dac,
mit unseren geäußerten Meinungen zu Startone haben wir dich offenbar ziemlich getroffen.. Das war so nicht beabsichtig! Deshalb hier zunächst mal ein großes Entschuldigung.. war nicht unsere Absicht! (zumindest nicht meine!)
Denn alles hier ist Meinungsaustausch - und du brauchst dich in keinster Weise nach der mehrheitlichen Meinung zu richten. Das alles entscheidende ist obs für dich so passt und dass du damit zufrieden bist .. was ich dazu meine kann dir gepflegt am A*** vorbeipfeifen, wie man bei uns so salopp sagt. Ich hab auch schon etliche Sachen gemacht, die man nach "allgemeiner Meinung " so nicht macht - hab s trotzdem gemacht und für mich war s gut ... und die Meinung der anderen ist mir am ... woaßt scho!
Akkordeons gibts ganz viele - von günstig bis sündhaft teuer, von klein bis groß und von billig bis preiswert.
Und welches man für sich sucht und sich zulegt hängt auch ganz entscheidend von Käufer und dessen Situation ab. Ist das Budget extrem limitiert, dann nutzt es einem gar nichts wenn alle sagen, du musst so und soviel ausgeben um was "ordentliches " zu haben - wenns der Etat einfach nicht hergibt dann gibts zu einem "nicht ordentlichen " Instrument als Alternative gar nicht spielen und man muss Kompromisse und gewisse Unzulänglichkeiten ganz einfach in Kauf nehmen.
Und dann kann ein sehr günstiges Instrument in der Situation trotzdem die prefekte Wahl sein.
Dadurch , dass ich nun halt mal "notorischer Bastler" bin und mich für Technik grundsätzlich interessiere, kommts nun mal, dass ich halt auch an Akkordeons rumschraube, mich für deren Technik interesserie und weil ich immer was lernen will, mich auch gerne und ausgiebig mit Fachleuten aus dem Sektor unterhalte. Und von daher habe ich eben auch schon viele Akkordeons in der Hand gehabt und auch reingeschaut, wie die innen aussehen und gebaut sind.
.. Auch Startone Instrumente hatte ich schon in der Hand (war auf ner Musikmesse vor ein paar Jahren) und ich hab auch schon welche von innen gesehen. Und mein Fazit war bisher leider, dass mir das, was ich vorgefunden habe so nicht gefallen hat.
Vom Handling fand ich die beiden Instrumente die ich auf der Messe ausprobiet hatte relativ schwergängig vom Balg her und auch die Tasten waren ungleichmäßig vom Druckpunkt wie auch die Töne realtiv starke Streuung in der Ansprache hatten. Ich fand es schwer mit diesen Instrumente sauber spielen zu können - ich empfand es einfach als anstrengend.
Ich habe auch noch meine alte Tango IIIM (also 41 Tasten, 120 Bässe, 3-chörig , ca. 9 kg) mit der ich als Jugendlicher vor Jahrzehnten gespielt habe - ein einfaches Instrument ohne große Besonderheiten und Finessen. Hat in meiner Jugendzeit einiges "erleiden müssen" aber funktioniert nach wie vor einwandfrei. Und dieses einwandfrei heißt: alle Tasten laufen gleichmäßig, die Töne kommen, ohne dass ich mich anstrengen muss und die Töne laufen alle ziemlich gleichmäßig vom untersten bis zum höchsten Ton. Auch wenn ich dieses Instrument heut selten spiele, weil ich mir im Laufe der Zeit "mein Traumakko" zulegen konnte, so ist es imemr noch so, wenn ich die Tango in die Hand nehme, dann macht das spielen drauf Spaß, weil das Instrument in sich ausgewogen ist und mir keinen "Widerstand" entgegensetzt.
Anders war das Spielgefühl mit der Startone - da hatte ich das Gefühl, ohne Druck geht gar nichts und ich muss das Instrument "bändigen". Das spielen hatte nichts von der Leichtigkeit, die ich mit meiner alten Tango habe.
Was das mit einem Spieler ausmachen kann, wenn das Instrument sauber läuft, kann man hier in diesem Beitrag , wie ich finde, sehr schön lesen:
https://www.musiker-board.de/threads/was-ist-dran-am-mythos-gola.175905/page-2#post-2890976 ... gut , hier geht es um ein absolutes Spitzenakko. Aber auch hier war es so dass der Spieler einerseits schon recht gut spielt und auch schon einen Akkordeonfuhrpakt hatte, der durchaus auch schon in der gehobene Klasse angesiedelt war. Und was dann passiert, wenn man dann noch ein Akko in die Hände bekommt, das noch besser eingestellt und ausgewogen ist, kanm man in dem Beitrag sehr schön lesen. Und diese Leistungsunterschiede fürs eigene Spiel gibt es aber auf jeder Qualitätsstufe! Das gilt auch genauso für einfache Instrumente.
Und auch wenn ich die Startone von innen gesehen haben sich Unterschiede gezeigt. Die Startone war von außen einigermaßen ordentlich gebaut , so auf den ersten Blick ok. Innen war s dann allerdings aus mit der Ordentlichkeit. An einigen Kanten und Fugen sah man rausgeqollenen Leim der zu Klumpen angetrocknet war, nichts war geglättet, alles war sehr sägerauh und wo lackiert war, da war einfach über den Sägeschnitt drüberlackiert.
Meine alte Tango ist innen auch aus preislichen Gründen unlackiert geblieben, aber alle Flächen wurden zumindest geglättet, und die Leimfugen waren abgeputzt. herausgequollenen Leim sieht man da nicht... und das obwohl das ein einfaches Instrument ist und war ... sprich, das Instrument ist insgesamt einfach mit Sorgfalt zusammengebaut worden. Und diese Sorgfalt trotz dessen dass es sich um ein einfaches Instrument handelt, merkt man auch beim Spielen.
Und das ist es eben, was mich bisher dazu bewogen hat um Startone Instrument eher einen Bogen zu machen - eben diese Sorgalt im ganzen Instrument, auch an Stellen die man nicht von außen sieht, das vermisse ich bislang und die habe ich auch beim Spielen vermisst.
Jetzt ist dies meine persönliche Erfahrung mit Startone Akkordeons und die ist, wie ich geschrieben habe auch schon ein paar Jahre alt. Von daher kann es gut sein, dass die Instrumente jezt qulitativ besser und sauberer gefertigt werden - die Chinesen lernen mitunter in Rekordgeschwindigkeit dazu - ich kann es mangels aktueller Erfahrung weder bestätigen, noch dementieren. Aber für dich wünsche ich ,dass das so ist und dass du ein inzwischen sorgfältiger aufgebautes Instrument in Händen hältst.
Und unter den Erfahrungen und Eindrücken die ich oben geschildert habe bin ich zur Meinung gekommen, dass es viele gebrauchte Instrumente gibt, die relativ günstig zu erwerben sind, und die Qualitativ besser sein dürften als das , was ich an Startone Instrumenten gesehen und ausprobiert habe.
Aber auch hier, so wie du auch schon geschrieben hast - Gebrauchtkauf ist immer so eine Sache. Wenn man die Erfahrung zum selber beurteilen nicht hat (wie es ja oft so ist), ist man darauf angewiesen dass man Glück hat... Wer darauf nicht setzen möchte, kann auch gut gebrauchte Akkos bei einem Fachhändler kaufen - die sind dann überholt , hergerichtet und haben auch Garantie drauf. Da mindert sich das Risiko doch deutlich n faules Ei zu ergattern.
War bei mir auch so, als ich nach Jahrzehnten wieder angefangen habe Akko zu spielen und der Wunsch kam n "richtiges" Akkordeon zu haben, das mehr bietet als meine Tango und ich eine Morino wollte, da hatte ich von nix auch nur die geringste Ahnung. Und weil ich eben keinerlei Ahnung von irgendwas hatte, bin ich gezilt auf die Suche nach meinem damaligen "Trauminstrument" losgezogen und hab alle Händler und Fachbetriebe in der erreichbaren Umgebung abgeklappert, ob die hatten was ich wollte. Und so habe ich denn dann auch die Morino bei einem Fachhändler gekauft. Hergerichtet und zu fairem Preis - kein besonderes Schnäppchen , aber auch nicht überteuert. Der Preis war schlicht angemessen. Und das Instrument war auch absolut sauber in Schuss. Und als dann doch mal was war konnte ich problemlos beim Händler vorbeikommen und es wurde mir gerichtet, ohne Federlesen und ohne dass mir dafür was berechnet wurde.
Von daher habe ich keinerlei negativen Erfahrungen mit gebrauchten Instrumenten gemacht. Im Gegenteil, ich bin gut damit gefahren. Allerdings habe ich auch nie versucht Instrumente im Sinne von Schnäppchenjagd zu erwerben - mir war immer bewusst, dass ein Musikinstrument ein aufwändiges Gerät ist, in das viel handwerkliche Zeit reingesteckt wurde und von daher nicht "billig" sein kann, ohne Einbußen zu haben. Und ich war auch immer bereit den dafür angemessenen Preis zu zahlen - von daher habe ich stets, wenn man so will "preiswerte" Instrumente gekauft - die ihren Preis wert waren - , aber nie "billige".
Und unter diesem Blickwinkel habe ich meine alte Tango auch vor ein paar Jahren für ca. 600;-- Euro wieder herrichten lassen, auch wenn man das gleiche Gerät auch einschlägigen Plattformen für knapp 1/3 schon kaufen kann - eben weil mir das Instrument das wert war und weil ich wusste dass der Preis durch viele Stunden Handarbeit zustandekam.
Die Antwort ist jetzt doch ziemlich ausführlich ausgefallen, aber ich wollte dir einfach erläutern, wie ich zu meiner Ansicht komme und woraus meine Meinung entstanden ist, so dass es für andere leichter nachvollziehbar wird, auf was meine Meinung und Ansichten aufbauen, warum ich dies oder jenes für besser oder weniger gut halte.
... Was dich aber keinesfalls davon ahhalten soll dir deine eigene Meinung zu bilden! Ganz im Gegenteil!