Billige Harp retten?

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Hi,
Ich komme eigentlich von der Gitarre und spiele nur gelegentlich und schlecht blues harp.
Ich habe eine Hohner Special 20 (in C) und eine Tombo Lee Oskar in Em (natürlich).
...Leider auch eine Harley Benton in A und G.
Gerade eine in A hätte ich jetzt gebraucht, doch die HB spielt sich - im Vergleich zu den anderen beiden - furchtbar.... ich brauche so viel Luft, das kein "Headroom" mehr bleibt um irgendwas mit dem Ton zu machen.. Ich muss mein ganzes begrenztes Können und Gefühl so einsetzen, dass der Ton kommt / steht, dass nichts mehr übrig ist, diesen auch noch zu formen.
Wir gesagt, ich bin nicht gut... aber im Vergleich zu den teureren beiden ist da schon sehr auffällig.

Nun meine Frage...Stimmzungenabstand habe ich eingestellt. Die Spaltmaße an den Zungen (links/ rechts) sehen eigentlich auch passend aus. Trotzdem bleibt mein "Luftverbrauch" viel zu hoch. Woran liegt das und kann ich das ändern?
Natürlich kann ich die auch wegwerfen und eine vernünftige kaufen, aber irgendwie wiederstrebt mir das... von der Gitarre weiß ich ja auch, dass mit genügend Wissen fast jede Gitarre spielbar zu bekommen ist. Trifft das auch auf Harps zu?
 
Ich glaube nicht. Habe auch die Special 20 und hatte diesen Billig-Thomann Satz mit 12 versch. Tonarten.
Dieser machte überhaupt keinen Spaß, habe ich zurückgeschickt.
Mein momentaner Favorit ist die Tremolo Hohner Golden Melody
 
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Billige Harps sind oft relativ undicht. Das hat nichts in erster Linie mit den Spaltmaßen der Zungen zu tun, sondern mit der schlechten Passung der einzelnen Teile untereinander. Das überhaupt in den Griff zu kriegen, ist keine leichte Aufgabe und den Aufwand in aller Regel nicht wert. Da bietet sich eindeutig ein "vernünftiger" Neukauf viele eher an!

Viele Grüße
Matz
 
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Danke Dir!
Wo sind sie denn undicht? Zwischen den Metallplatten und dem Kuststoffkörper? Gibt es hier keine Strategie, das dicht zu bekommen? Irgendein weiches Klebeband, "Fettcreme", etc?
Ja, Neukauf schreckt mich finanziell nicht - aber es widerstrebt mir irgendwie trotzdem, ein Musikinstrument in den Müll zu kloppen...
 
Danke Dir!
Wo sind sie denn undicht? Zwischen den Metallplatten und dem Kuststoffkörper? Gibt es hier keine Strategie, das dicht zu bekommen? Irgendein weiches Klebeband, "Fettcreme", etc?
Das Problem ist meistens das Spaltmass zwischen Stimmzungen und Schlitzbreite. Dieses kannst Du nur mechanisch, also durch metallische Umformung beheben.
Dazu reibt man einen passenden Metallkörper - oft wird die Kugel einer Stimmgabel empfohlen - mit mittlerem Druck dem Schlitz nach auf und ab. Dies erzeugt eine Braue, welche den Schlitz verschmälert. Dies auf der Seite der Stimmzunge, welche nach dieser Gewaltanwendung natürlich ihren Abstand zur Platte verliert. Nun ist also ein neues Einstellen des Löseabstandes angesagt. Bei dieser Gelegenheit kann dann auch gleich noch der Stimmzunge ein eleganter Schwung verpasst werden, so dass diese in der Mitte leicht in den Schlitz eintaucht und erst im letzen Viertel ihrer Länge auf den korrekten Löseabstand geht.

Das ist im Wesentlichen das, was ein Customizer macht, um aus einer normalen Harp ein Spitzeninstrument zu machen. Benötigt recht viel Zeit, Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Kostet denn auch anständig, wenn man das machen lässt. Aber Deine Billigharp ist doch ein perfektes Übungsobjekt: klappt es, hast Du ein vollwertiges Instrument. Klappt es nicht, hast Du wenigstens was gelernt und kannst das verhunzte Ding dann mit besserem Gewissen dem Wertstoff-Recycling zuführen!
 
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Das Problem ist meistens das Spaltmass zwischen Stimmzungen und Schlitzbreite.
Weißt Du, wie die "guten" Hersteller die winzigen Schlitze präzise schneiden, vielleicht mit Wasserstrahl?

Gruß Claus
 
Elektronenstrahl, Wasserstrahl in neuerer Zeit. Seit jeher und bis heute Stanzen.

Es kommt wohl eher auf die Sorgfalt und die Qualitätskontolle an, als auf das Verfahren. Was natürlich den Preis bestimmt.

Aber wie oben erwähnt: ein guter Customizer holt immer noch etwas raus, auch aus scon sehr guten Instrumenten.
 
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Das Problem ist meistens das Spaltmass zwischen Stimmzungen und Schlitzbreite. Dieses kannst Du nur mechanisch, also durch metallische Umformung beheben.
Dazu reibt man einen passenden Metallkörper - oft wird die Kugel einer Stimmgabel empfohlen - mit mittlerem Druck dem Schlitz nach auf und ab. Dies erzeugt eine Braue, welche den Schlitz verschmälert. Dies auf der Seite der Stimmzunge, welche nach dieser Gewaltanwendung natürlich ihren Abstand zur Platte verliert. Nun ist also ein neues Einstellen des Löseabstandes angesagt. Bei dieser Gelegenheit kann dann auch gleich noch der Stimmzunge ein eleganter Schwung verpasst werden, so dass diese in der Mitte leicht in den Schlitz eintaucht und erst im letzen Viertel ihrer Länge auf den korrekten Löseabstand geht.

Das ist im Wesentlichen das, was ein Customizer macht, um aus einer normalen Harp ein Spitzeninstrument zu machen. Benötigt recht viel Zeit, Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Kostet denn auch anständig, wenn man das machen lässt. Aber Deine Billigharp ist doch ein perfektes Übungsobjekt: klappt es, hast Du ein vollwertiges Instrument. Klappt es nicht, hast Du wenigstens was gelernt und kannst das verhunzte Ding dann mit besserem Gewissen dem Wertstoff-Recycling zuführen!
Ich war teilweise erfolgreich, teilweise hab ich es verschlimmert und eine Zunge abgebrochen.
Also... Müll.
Trotzdem danke!
Hab wieder was gelernt;)
... warum es mal besser war, mal schlechte, war mir aber noch nicht ganz klar geworden..
 
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Aus einem schon von der Basis her eher schlechten Instrument machst du auch mit viel Liebe und Fein-Tuning kein gutes!! Minderwertiges Material, (zu) hohe Fertigungstoleranzen, (teilweise oder ganz) fehlende Qualitätskontrolle usw. sind Gegner, die du auch mit einiger Mühe nicht wirklich besiegen kannst. Wenn du Rennen fahren und gewinnen willst, kaufst du auch keinen alten Golf und versuchst, den mit besseren Radlagern und neuen Zündkerzen siegfähig zu machen. ;) Aus Spaß und zur Übung herumzubasteln ist natürlich eine gute Sache und fördert zudem auch das (technische) Verständnis für dein Instrument. Wenn es dir allerdings eher oder ausschließlich ums Ergebnis/die Spielbarkeit geht, dann ist es bei Harps wie beim Handwerkszeug: Wer billig kauft, kauft zweimal! Einschränkend dazu kann ich allerdings sagen, dass mich eine relativ neue Serie von Blues-Harps beim großen T. überrascht hat: Ich habe mir aus reiner Neugier und weil ich eh einiges an Equipment gebraucht habe, eine "Woogie Blues Harmonica" (Hausmarke) in C für 15,90 Euro gekauft. Was soll ich sagen: Ich hatte wirklich schon schlechtere und deutlich teurere Harps renommierter Hersteller in der Hand! Ab Werk sehr passabel gestimmt, erstaunlich luftdicht und auch ansonsten sehr angenehm zu spielen. Kann man wirklich mal testen...(y)
 
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Danke!
Um den Preis geht es mir hier garnicht so...
Harps sind ja - auch wenn man ein topmodell kauft immer noch vergleichsweise günstig für ein Musikinstrument ;)

Ich habe jetzt viel gutes von seydel gelesen und teste dort mal die Session steel oder eine der 1847...
 
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