Billige Gebraucht-Synths aus den Millenium-Jahren???

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Hallo nochmal!

Wie angedroht noch ein paar blöde Fragen:D:

Was ist eigentlich von etwas angejahrten Synthies aus der Bucht zu halten? Wenn ich mir so manche Demo auf Youtube ansehe, finde ich gerade die Sounds von diesen älteren Teilen genial:great:.

Aber wie ist das mit der Qualität dieser alten Dinger? Ich meine, Elektronik hält ja auch nicht ewig und die Tastaturen sind dann auch schon über 10 Jahre alt.:gruebel:

Sind z.B. Yamaha's CS2x, AN1x oder ältere Rolands (Juno oder JX8P) zu empfehlen oder ist da der Spaß schnell vorbei? (Bei einer 10-15 Jahre alten Gitarre hätte ich weniger Bedenken!)

Gruß
Andreas
 
Eigenschaft
 
Wenn dir der Sound eines bestimmten Synthesizers gefällt, ist er in dieser Hinsicht der richtige für dich. Über "gut" und "schlecht" entscheidest du allein. Andere Faktoren können dann noch die Polyphonie, die Tastatur, bestimmte Features oder die generelle Fehleranfälligkeit sein, da hilft dann etwas Recherche im Netz. Auch muss das Alter keineswegs etwas über den Zustand aussagen: ein gepflegter JX8P, der nie eine Bühne gesehen hat, wird in einem sehr viel besseren Zustand als ein durchgenudelter Juno Stage sein, der ohne Case auf der Rückbank irgendwelcher Busse transportiert wurde. Der Zustand der Tastatur und der Oberfläche sagt meist einiges über den Gesamtzustand und die Pfelge aus. Pufferbatterien und Displaybeleuchtungen lassen auch nach einigen Jahren oder Jahrzehnten nach, aber das betrifft auch neuere Modelle.

Wenn man also nicht unbedingt das neueste Modell eine Serie spielen, bekommt man für weniger Geld eventuell mehr sinnvolle Features, wenn man auf ein gebrauchtes Topmodell zurückgreift. Wenn ein Modell gerade nicht in Mode ist, heißt es nicht, dass es ein schlechter Synth ist. Die von dir erwähnten Yamahas sind meiner Meinung nach extrem unterbewertet und gute Gelegenheiten. Für die alten Junos gilt das gleiche, obwohl die Preise dort schon anziehen. Die KORG Wavstation ist ein ähnlicher Kandidat.

Viel Spaß,
Tim
 
Den Yamaha CS2X kann ich empfehlen - Er hat damals vernichtend miese Kritik vom damaligen
Synthi-Papst in Zeitschriften bekommen, weil es ja kein "echter" Synthesizer wäre - Es fehlte
dem Tester hier die Parameter-Flut beim Editieren. Ich habe sie nie vermisst, es waren für mich immer
genug gute Klänge möglich, eigene programmierte Klänge sind sehr schnell erstellt.
Das Teil ist ein Geheimtipp, man hat unzählige sinnvolle Sounds ab Werk drin, der Arpeggiator macht einfach nur Spass, und ist hier endlich auch über MIDI steuerbar - Der Vorgänger CS1X - hatte einen Arpeggiator, der kein Midi-Signal rausgab über den Midi-OUT Port, und der nicht über MIDI steuerbar war. Also wenn, dann den 2er nehmen, der hat auch noch doppelt soviele Sounds dabei - Erweiterter Wave-Speicher hier, die waves sind die Grundbausteine dieses Synthesizers.
Auch die Echtzeit-Regler und Filtermöglichkeiten machen hier Spass, einige dieser Filter-Sweeps hat man leider nur schon zu oft bei Techno-Produktionen verheizt mittlerweile.

Vor allem das Erstellen neuer Klänge geht wirklich sehr schnell von statten, da hat Yamaha wirklich mitgedacht, im Vergleich zu einigen digitalen Synths davor, die gruselig zu bedienen waren, wenns um Klangerstellung ging.

Korg baut auch immer schon gute Synths, schau mal was da für Dich interessant sein könnte, evtl. die Trinity und TR-Modelle mal anschauen

Zu den erwähnten älteren Roländern kann ich leider nix sagen.
 
Besonders günstig sind momentan die Synthesizer aus den frühen 90er Jahren: Korg Wavestation, Yamaha SY85, Korg X3/5, frühere Roland XP Modelle, etc. Da bist mit etwas Glück schon mit 120 - 200 EUR dabei. Das sind natürlich meistens reine Rompler mit Sample-ROM Größen so um die 6 - 8 Mb. Da kannst du keine tollen Piano oder sonstigen Akustiksounds erwarten. Wenn du aber auf Klangbasteleien stehst, sind diese Synths genauso gut geeignet, wie moderne. Resonanz-fähige Digital-Filter waren damals aber eher selten (der SY85 hat welche). Und man muss Abstriche beim Bedienkomfort machen. Touch-Screens, USB-Schnittstelle oder Sounds per Stick laden gibt's da nicht. Wenn man Glück hat, gibt's ein HD-Floppylaufwerk, dass auch noch funktioniert. Und, wie schon oben gesagt, die Bedienstrukturen sind manchmal auch gewöhnungsbedürftig, besonders Yamah ist da ja bekanntermaßen Spezialist für. Und Editor-Software ist oft nur schwer zu bekommen, da sie meistens auf Win95 aufbauten.

Wenn's ein wenig mehr sein soll, würde ich z.B. Yamaha EX5 oder die Kurzweil K Serie in Betracht ziehen, da gibt's dann auch ordentliche Sampler-Fähigkeiten und SCSI-Schnittstelle...

Ein echter Schatz sind die Rezensionen auf Amzazon.com in der sogenannten "Green Box": http://www.amazona.de/index.php?page=16
Einfach mal durchstöbern...

Nachtrag: zur von dir angesprochen Frage der Haltbarkeit und technischer Probleme: die meistens Synths haben ihr typischen Probleme, die bei fast allen Anwendern auftauchen, z.B. ist bei der Korg Wavestation die Displayhintergrundbeleuchtung fast immer hinüber und piepst. Bei den Yamaha SY-Modellen funktioniert das Floppy-Laufwerk meistens nicht, weil der Riemen (!) ausgeleiert ist usw. Das findet man aber dann schnell durch spezifische Recherche zu einem Modell raus, so dass man weiß, worauf man beim Kauf achten muss.


Chris
 
Hab mir die Woche für nen Hunni nen Korg X5 (in "Mint" :great:) geschnappt - im Moment bin ich damit glücklicher als mit dem QM Sirius und DX7 II.
Richtig schöne Sounds (die B3-Simulation soll ja angeblich immer noch zu den besseren gehören und diverse Bläser kommen auch ganz nett und die "SciFi"-Sounds sind sowieso lecker), ich könnte mir vorstellen, dass früher damit und mit bisschen Recordinggedöns komplette Filmmusiken zusammengetippt wurden. :)

Bedienung ist so lala, aber wenn man die Struktur erstmal halbwegs verinnerlicht hat, kriegt man aus den "Rohsounds" + Effekt ganz nette Klänge raus.
Nach bisschen Rumeditieren in den Effekten vermute ich (ohne Gewähr), dass die Harmonika aus Biscaya (James Last) aus so ner Kiste stammen könnte.
Wenn man evtl. sowieso schon ein Midiquest aufm Rechner hat, wirds Editieren fast angenehm. :)
 
Den Beitrag kenn ich natürlich längst. :great:
 
Ich spiele seit fast 13 Jahren einen Roland XP80. Habe Ihn dahmals neu gekauft (ich glaub so um die 2600 DM) und hatte wirklich noch nie Probleme damit. In letzter Zeit überlege ich, ob ich mir nicht was neues zulegen sollte. Wenn ich aber einen Fantom G anspiele finde ich viele Sound wieder, die sehr ähnlich derer auf meinem XP80 klingen. Sie sind vielleicht mit anspruchsvolleren Samples erzeugt, aber mal ehrlich, das höhrt im Livebetrieb kein Mensch:rolleyes:
Mir tränen aber die Augen, wenn ich sehe, wie die zur Zeit in der Bucht gehandelt werden. Wer also ein gutes Exemplar bekommt, kann sich glücklich schätzen. Ich denke bei guter Pflege, hällt so ein Teil sicherlich noch ein paar Jahre.
 
Hallo nochmal,

vielen Dank für die vielen Tipps! Die Yamaha CSnX sind wohl eher grooveorientierte Synths. Der AN1X hingegen gefällt mir nach wie vor sehr gut.
Mittlerweile bin ich aber bei der Korg Wavestation gelandet. Vom Konzept natürlich was völlig anderes. Aber was ich bis jetzt gehört und gelesen habe, gefällt mir ganz gut.
Die kann auf jeden Fall schön spacig klingen. Mir wurde jetzt eine Wavestation EX (Keyboard) für 250 Euro angeboten, was ja marktüblich zu sein scheint. Das gute Stück sehe ich mir am Wochenende an. Mal sehen, ob es das Richtige für mich ist.
 
Mir wurde jetzt eine Wavestation EX (Keyboard) für 250 Euro angeboten, was ja marktüblich zu sein scheint. Das gute Stück sehe ich mir am Wochenende an.

Der Preis ist wohl ok, nicht super günstig, aber nur, wenn wirklich alles Tiptop in Ordnung ist. Wie schon gesagt, eigentlich ist bei allen Wavestations (Oiginal, EX, A/D) mittlerweile die Hintergrundbeleuchtung verblasst und der Inverter piepst. Ein neues Backlight kostet knapp 30 EUR + Versand und du musst dazu das ganze Keyboard auseinander nehmen und noch löten. Wenn du das professionell machen lässt, bist du leicht noch mal 'nen Hunni oder mehr los. Das sollte sich also im Preis deutlich widerspiegeln!

Des weiteren darauf achten, ob die schwarzen Tasten noch genauso leichgängig sind wie die weißen.

Zum Vergleich: ich habe meine EX mit Flightcase und kaputtem Backlight für 170,- EUR erstanden. Die A/D ist meistens erheblich teurer, weil sie analoge Eingänge hat, die du als Pseudo-Oszillatoren verwenden kannst. Allerdings ist sie für ein Rackgerät ziemlich riesig.


Chris
 
Soll angeblich in Top-Zustand sein. Wie teste ich ob der Inverter (was ist das?) in Ordnung ist? Wie aufwendig ist es eigentlich eine Speicherbatterie zu wechseln? ( Nicht, dass es nötig wäre, aber mal so interessehalber. )
 
Wie teste ich ob der Inverter (was ist das?) in Ordnung ist?

Wenn er nicht in Ordnung ist, dann piepst er leise aber vernehmlich mit hoher Frequenz (ähnlich wie die Fernseher früher).

Korrektur: ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass der Inverter dann piepst, wenn das Dispaly nicht mehr in Ordnung ist. kann also sein, dass der Inverter dann selbst noch in Ordnung ist. Ob er dann allerdings aufhört zu piepsen, wenn das Displaybacklight ausgetauscht wird, weiß ich nicht.

Das ist ein elektronisches Bauteil, dass am Stromzugang für das Display sitzt. Über die näheren Details weiß ich auch nicht genau Bescheid. Anscheinend kann man das Display auch komplett gegen ein Neues ersetzten, dass keine Backlightfolie mehr hat und auch keinen Inverter mehr braucht. Ich habe aber noch keine Anleitung dafür speziell für die WS gesehen. Aber anscheinend kann man hier die selben (Austausch-)Displays verwenden, wie auch für Yamaha SY77 und Kurzweil K2000.

Batterie habe ich selbst noch nicht ausgetauscht.

Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, da werde ich mir vorm Anhören nochmal die Ohren waschen.:D
 
Ich spiele seit fast 13 Jahren einen Roland XP80. Habe Ihn dahmals neu gekauft (ich glaub so um die 2600 DM) und hatte wirklich noch nie Probleme damit. In letzter Zeit überlege ich, ob ich mir nicht was neues zulegen sollte.
Wozu? Das einzige, was an der XP-80 vielleicht störend sein könnte, ist die Effektsteuerung, weil Roland es seinerzeit verpennt hat, die XP-80 um den JV-2080 statt um den JV-1080 zu stricken. Dann könnte man nämlich drei FX-Wege nebeneinander einsetzen statt nur einem (auch wenn viele Patches als hauseigenen Effekt nur einen EQ haben). Rein von der Livebedienung her wage ich zu behaupten, daß einem der Umstieg auf Nachfolgegenerationen Kopfschmerzen bereiten würde.

Wenn ich aber einen Fantom G anspiele finde ich viele Sound wieder, die sehr ähnlich derer auf meinem XP80 klingen. Sie sind vielleicht mit anspruchsvolleren Samples erzeugt, aber mal ehrlich, das höhrt im Livebetrieb kein Mensch:rolleyes:
Eben. Es soll ja auch Leute geben, die Stein und Bein schwören, daß sich eine brandneue M3 nicht so gut anhört wie eine 15 Jahre alte Trinity.


Martman
 
Na da bin ich ja beruhigt, dass jemand das genau so sieht wie ich.
Ich denke, da werde ich meine XP-80 wohl solange spielen, bis sie auseinanderfällt.:D
 
Nochmal zum Wavestation Display: hier und hier hat jeweils jemand das Display einer WS A/D komplett ersetzt. Das Newhaven Display aus dem zweiten Beitrag gibt es auch hier bei Digi-Key Deutschland für ca. 45 EUR. Ich glaube, ich werde das demnächst auch mal bei meiner WS EX ausprobieren. Kennt jemand zufällig noch günstigere Alternativen, wo ich dieses Display bestellen kann, oder andere Displays, die man verwenden kann?

Chris
 
Um es auf die Spitze zu treiben: Ich habe gestern einen Yamaha AN1X in gutem Zustand für 260 Euro geschossen. Die Wavestation an sich gefällt mir zwar ganz gut, das angebotene Board war aber optisch schon etwas angeranzt und hatte einen Pixelfehler im Display.

Der Yamaha-Synth ist zwar was völlig anderes als die WS, hat aber durchaus seinen Reiz. Jetzt warte ich auf den Postmann, der hoffentlich diese Woche noch ein dickes Paket reinreicht.

Gruß
Andreas
 
Glückwunsch, das ist wohl ein echt günstiges Angebot gewesen. Viel Spaß beim Knoepfe drehen!
 

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