Auch mit passiven Pickups kannst du einen aggressiven Sound hinkriegen, Aktive sind da nicht zwingend. Es wäre hilfreich, wenn du vielleicht ein Soundsample von deiner Gitarre aufgenommen schicken könntest.
Die Legator ist auf den zig Youtube Kanälen, die an das Homerecording Publikum gerichtet sind, sehr beliebt. Und alle bekommen einen - meiner Meinung nach - aggressiven Sound heraus.
Ich hielt einen Pickup Wechsel auch für dass Allheilmittel (spiele hauptsächlich E-Bass, aber da ist es nicht anders), aber es gibt viele Möglichkeiten, den Sound zu beeinflussen. Vergegenwärtige dir mal einfach die "Signalkette", die im Endeffekt zum Klang führt:
Du "haust" (1) mit einem Plektrum (2) in die Saiten (3), deren Schwingungen durch den Hals und Körper (4) beeinflusst werden, die Signale werden durch die Tonabnehmer (5) abgenommen, durch ein Kabel (6) in dein Interface (7) geleitet, dort in in Bias FX, wo du Pedale (8) wählen kannst, die in den virtuellen Amp (9) gehen und dann in eine virtuelle Box (10) und am Ende kommt das aus deinen Monitoren (11) raus. Das sind elf Punkte, die mir jetzt spontan einfallen, die für deinen Sound sorgen und du auch beeinflussen kannst.
Technik (1) konntest du ausschließen. Hast du es mit einem dickeren Plektrum versucht? Damit bekomme ich mehr Attack raus. Waren zufällig die Saiten (3) auf der Ibanez deinen Kollegen dicker oder ggf. frischer? Attack kommt auch durch Brillianz und das braucht frische Saiten. Unterschätz den Einfluss nicht. Zu Punkt (4) hat sich GI Peter Pan schon ausreichend geäußert. Wenn du die Tonabnehmer (5) verbaut hast, achte auf die Höhe zu den Saiten. Wenn du die Pickups zu hoch geschraubt hast, liefert es mehr Bässe und matscht gerne rum. Etwas tiefer schrauben kann zu mehr Definition führen (auf Kosten des Outputs. Aber wenn die zu Hoch sind, wird er eh mit Basssignalen zugemüllt). Kabel (6) schließe ich aus, da ihr wahrscheinlich das gleiche verwendet habt. Zum Thema Interface: Einpegeln ist hier wichtig. Die Ibanez deines Kollegen dürfte mehr Output gehabt haben, was auf die nächsten Punkte einen enormen Einfluss hat. Wie hast du die beiden Gitarren eingepegelt? Auch hier kannst du was am Sound machen.
Auch erfordert jedes Instrument andere Einstellungen am Amp.
Worauf ich hinaus will: Gib nicht so schnell auf! Die Legator ist eine anständige Gitarre, die von genug Leuten für dein beschriebenes Genre verwendet wird. Auch stellt Seymour Duncan exzellente Pick Ups her (meinen SH-6 würde ich zb nie austauschen). Es gibt sehr viele Baustellen, mit denen du dein Problem beheben kannst - auch wenn das viel Zeit erfordert.
Nachtrag:
Einen sehr guten Ansatzpunkt hat meiner Meinung nach exoslime geliefert. Viele Gitarristen versuchen Druck dadurch zu erzeugen, indem sie die Bässe aufdrehen. Das sorgt aber oft zu Flabbern und zur undefiniertheit. Druck entsteht vor allem durch die Tiefmitten. In Bias FX hast du ja ein EQ Rack. Platzier den mal nach der Box und setzt einen HiPass/LoCut oder Low Shelf bei ca. 80 bis 100 Hz. Schieb den EQ dann ruhig in der Effektkette rum. Mal zwischen Box und Amp, mal vor den Amp etc.